Die Aktie der Nestlé steigt. Mit Grund: Der neue Chef Philipp Navratil erklärt heute Morgen allen Faulenzern den Krieg.
„Wir fördern eine auf Leistung ausgerichtete Kultur, welche den Verlust von Marktanteilen nicht akzeptiert und Erfolg belohnt“, lässt sich der 49-jährige im 9-Monats-Abschluss zitieren.
Die Folge sind 16’000 Stellen, die verschwinden. „Wir werden dabei mit Respekt und Transparenz vorgehen“, so der Schweizer.

Der entlarvt das abgesetzte Spitzenduo Freixe-Bulcke, das den Food-Multi in Vevey vier Jahrzehnte lang dominierte, als Versager mit Multi-Millionen-Bezüge und Privat-Eskapaden.
Die beiden Longtime-Kapitäne haben einen Konzern im Elend hinterlassen. Der Umsatz bricht in den Monaten von Januar bis September querbeet ein.
Nestlé verliert laufend gegen die Konkurrenz im Markt, die ganze „Health“-Strategie, die noch auf Bulcke-Vorgänger Peter Brabeck zurückgeht, ist ein Fass ohne Boden.
Das Elend schlich sich über die Jahre ein. Die Entlassung von Konzernchef Mark Schneider und Kür seines „Gspänlis“ Laurent Freixe zum CEO war Präsident Paul Bulckes letztes Manöver.

Die beiden dachten, sie könnten sich noch ein paar Jahre an der Macht halten. Dann explodierte Freixes Liebesaffäre mit einer Direktunterstellten, die der Franzose weit nach oben befördert hatte.
Bulcke half Freixe, den Skandal unter den Teppich zu wischen. Erst durchs Bekanntwerden der Liaison verloren die zwei Superstars die Kontrolle.
Es war die Stunde der wartenden Gegner. Bulckes bereits designierter Nachfolger Pablo Isla, lange Chef des spanischen Erfolgs-Modehauses Inditex, und Philipp Navratil schlugen zu.
Sie brachten eine Mehrheit im VR von Nestlé auf ihre Seite, zwangen Bulcke als Erstes dazu, Freixe unter Streichung aller offenen Boni von Bord zu kicken – never heard of bei Nestlé.

Dann gingen sie auf Bulcke himself los. Am Ende kams zum Aufstand der grossen Aktionäre gegen den Belgier, laut inszeniert in der Financial Times.
Da wars auch um den Noch-Chairman geschehen. Der Weg zum Neustart war frei.
Wie dringend dieser war, machen die heutigen 9-Monats-Zahlen klar. Gesamt-Umsatz minus 1,9 Prozent, Zone Americas als negativer Spitzenreiter -4,8 Prozent.
Gigantisch.
Auch in Asien und Pazifik verlor Nestlé massiv: minus 2,5 Prozent. Einzig in Europa zeigten die Verkäufe nach oben, da gabs ein Plus von 2,6 Prozent

Dann der Bereich „Health Science“, Zauberwort seit Brabeck für Aufbruch zu neuen Ufern: ebenfalls rückläufig, minus 1,4 Prozent.
Ein Fall zum Vergessen.
Einzig Nespresso, das bis vor wenigen Wochen vom neuen starken Mann Navratil geführt wurde, glänzt mit Mehrverkäufen von 2,6 Prozent.
Health ist auch das grosse Sorgenkind, wenn man das sogenannte „organische Wachstum“ als Basis nimmt.
Nur 0,5 Prozent legt die Nestlé bis Ende September in der vermeintlichen Zukunftsbranche zu. Mit Kaffee waren es 7,5 Prozent, mit Wasser 3,4 Prozent, mit Milch 1,8 Prozent.
Und mit Glacés, wo sich ein Joint Venture von 2019 immer mehr in den USA bezahlt macht, mit blendenden 8 Prozent.
Endlich jemand, der den goldenen Bürostuhl gegen einen Schleudersitz tauscht. Nach Jahren im Freixe-Bulcke-Kuschelkurs kommt jetzt also der Besenmann und der scheint elektrisch. Wer bei Nestlé bisher mit PowerPoint-Karaoke durchkam, sollte besser anfangen, echte Leistung zu liefern oder den Ausgang suchen.
16’000 Stellen werden bei Nestle in den nächsten Jahren abgebaut. Wieviele davon in der Schweiz betroffen sind, ist nicht klar. Entweder werden Jobs aus der Schweiz ausgelagert oder gestrichen. Eine sehr beängstigend Entwicklung.
Nestlé wurde von innen ausgehöhlt, hohe Dividendenzahlungen die nicht durch Free Cash Flow finanziert wurden. Eine Frage der Zeit bis das Tafelsilber, die L’Oréal Beteiligung, verscherbelt wird.
Navratil und der Spanier Pablo Isla sind anscheinend daran den
Koloss wieder in die Spur zu bringen. Auch im Hauptquartier in Vevey
sollte die neue Führung mit eisernem Besen aufräumen.
Gut so, ich bin Aktionär!
Bravo. Gleich wie bei der öffentlichen Verwaltung wird man den Abgang von bis zu einem Drittel der Angestellten nicht spüren. Es war ja hirnrissig die Leitung dieses Konzerts einem Belgier und einem Franzosen zu überlassen.
Jetzt soll wieder gearbeitet werden, das gefällt mir.
Abbau von Personal ist keine Leistung! Eine Leistung wäre es, eine Strategie zu entwickeln, ohne Personalabbau wieder top zu sein aber dies bedeutet, unternehmerisch tätig zu sein.
Radikales kompromissloses Ausmisten ist jetzt angesagt und diesen Liebeleien auf allen Ebenen mit viel verlorener Produktivität sofort rigoros ein Ende setzen!
Profit first !! 😁😁
Mein Gott, na endlich!!!
Nestle – endlich reagiert das Management – DANKE
Der Satz ‚Wir fördern eine auf Leistung ausgerichtete Kultur, welche den Verlust von Marktanteilen nicht akzeptiert und Erfolg belohnt.‚ sass!
Die 16’000 Stellen (von gut 300’000) sind zwar nicht viel, aber – wenn es die richtigen trifft – immerhin ein guter Starter.
Endlich bewegt sich da mal was. Ist zwar nur 5% der Belegschaft aber immerhin. Warten wir mal ab ob man die Aktien bald wieder kaufen kann.
Plauderi!
Schon verrückt, wie wir unsere Schweizer Erfolgsfirmen durch Zugewanderte zerstören lassen.
Die ersten 16’000! Es bleiben aber noch 290’000!
Der grösste Gegner von Nestlé ist die Zeit. Nestlé ist bekannt dafür, sehr komplex, verschachtelt, langsam und zu politisch zu sein, sodass Veränderungen nur langsam umgesetzt werden können. Nestlé verliert viele Marktanteile an kleinere, agilere Akteure. Wenn Nestlé es nicht schafft, sich schnell genug zu erholen und umzustrukturieren, bedeutet dies höchstwahrscheinlich das Ende von Nestlé, wie wir es bisher kannten.
Navi der Top Gun. Das Team von Cailler Marketing kann per Ende Monat auch weg. Der neue TVspot versteht niemand oder geht es um Demenz? Bring back, oh bring back my Suisse Chocolate to me …
Die Verabschiedung des Verwaltungsrates müsste der erste Akt sein. Die tragen allesamt Mitverantwortung.
… und dann sind die Verabschiedungen sukzessive von oben nach unten vorzunehmen. Man würde sehr bald feststellen, dass unten gar nicht so viele Stellen wegfallen müssten.
Meinen ersten Nespresso hatte ich schon. Jetzt brauche ich zum Zmorge ein paar Aktien.
VR = Versagerrat?
16’000 Stellen abbauen von insgesamt 370’000 sind nicht einmal 10% der Belegschaft und sehr gut verkraftbar.
Sehr gut ist auch, dass es auch teuere Büro Angestellte in der Schweiz betrifft.
Nespresso muss aber zwingend abgespalten- und separat an die Börse gebracht werden.
Diese 6,7% Umsatzwachstum muss man gezielt nutzen für ein eigenständiges Unternehmen.
Nach der Abspaltung von Nespresso kann bei Nestlé noch mehr die Kosten gesenkt werden.
Dass Ziel muss sein, dass es ein Organisches Wachstum von mindestens 6% pro Jahr gibt.
Versager und Intriganten endlich weg. Unfassbar wie lange sich das Duo klammern konnte. Jetzt kommt frischer Wind auf und die wirklich wichtigen Entscheidungen werden gefällt. Glück auf dem ganzen Team!