Wer in Zürich etwas auf sich hält, zumindest kulinarisch, weiss: Bianchi liefert seit vier Generationen das gute Zeug.
Fisch, Meeresfrüchte, Delikatessen. Ein Traditionshaus, das für Präzision, Qualitätsmanie und Kälteanlagen bei minus 30 Grad steht.
Aber für Social-Media-Slang?
Gerade darum ist das jüngste Instagram-Video von Paolo Bianchi für die GenZ ein Volltreffer.
Plötzlich steht da der Chef himself, Spross einer Jahrhundertfirma, und spricht in die Kamera von Dingen wie Real Talk, echten Ehrenmännern und Ehrenfrauen, die bei ihm arbeiten.

Man sieht förmlich, wie es ihn selbst überrascht, was er da gerade sagt. Bianchi lacht, ringt kurz mit Worten, wirkt herzlich irritiert über sein eigenes Vokabular.
Genau das macht ihn im Video entwaffnend sympathisch.
Man ahnt: Da haben wohl die Kinder ein bisschen mitgelenkt. Das Resultat ist so charmant wie erfrischend.
Zwischendurch driftet er in eine Internet-Sprache ab, die beim Chef eines Fisch-Imperiums eigentlich nichts verloren hat.
Bei Bianchi aber fantastisch wirkt.
Wenn er vom „Gönjamin“ spricht, den man sich holen kann, indem man bei ihm Wagyu-Beef für den ultimativen Flex bestellt, ist das nicht peinlich, sondern authentisch.

Die Sätze fallen, als hätte TikTok kurz im Kühlraum bei zweistellig Unternull angeklopft und gefragt: „Paolo, hast du zwei Minuten?“
Bianchi hat sie offenbar gehabt.
Sein Kaviar hittet anders, die Qualität ist First Safe Next Level, und seine Fahrer hustlen 24/7, weil Verspätungen ein Red Flagseien.
So sagt er’s, so meint er’s, so grinst er’s.
Da wird klar: Hier probiert einer nicht jung zu sein – er zeigt einfach, dass Tradition und Zeitgeist keine Gegner sein müssen.
Dass der Chef persönlich ein Video für die Jungen macht, ist am Ende Nebensache. Entscheidend ist, wie er es macht: mit Humor, Selbstironie, Herzlichkeit.
Und einer Portion Mut, die man in alteingesessenen Familienbetrieben immer seltener sieht.
Bianchis Insta-Video hat das Potenzial, Kultstatus zu erreichen. Wahrscheinlich weiss er selbst am wenigsten, warum.
Bei GenZ kommt das Video jedenfalls an. Bianchi trifft genau jenen Ton, den Social Media liebt – ehrlich, unperfekt, menschlich.