Der Fall hat das Potenzial, der CS massiv Schaden zuzufügen. Die Sonntagszeitung berichtete gestern von einem Betrug über 300 Millionen Franken mit grossen türkischen Kunden.
Nun zeigt sich, dass die Bank noch viel stärker im Sumpf steckt als vermutet. Laut einem Insider hat sie Fonds geschaffen, in welchen die Unternehmen der Türken-Kunden landeten.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_banner“]
Diese wollten ihre Firmen an die Börse bringen oder anderweitig verkaufen und so Kasse machen.
Doch statt das Geld in anderen Aktien oder sonstigen Assets anzulegen, landete es im Fonds mit den verkauften Unternehmen.
Die Türken kauften faktisch ihr eigenes Unternehmen.
Dabei wollten sie es verkaufen, nicht kaufen. Die grosse Frage lautet, warum die CS dies nicht gemerkt hat.
Seit Monaten läuft eine interne Untersuchung. Explodiert ist der Fall aber erst gestern, nachdem das Sonntagsblatt Ermittlungen der Genfer Staatsanwaltschaft publik gemacht hat.
Die Zeitung stützt sich auf verschiedene Rechtsanwälte; solche von geschädigten Kunden und jenen, der einen der beschuldigten Vermögensverwalter der Türken-Kunden verteidigt.
Einer der Anwälte sagte gemäss dem gestrigen Bericht, dass der Fall „derart gravierend“ sei, „dass sogar die CS selber angeschuldigt werden könnte“.
Die Bank stellt sich auf den Standpunkt, nichts falsch gemacht zu haben. So wie schon Anfang Jahr, als ein Ex-Georgien-Spitzenpolitiker auf einen dreistelligen Millionenschaden klagte.
Wie damals liegt auch im aktuellen Vorfall der Tatort in Genf. Im Türkenfall geht es um zwei Ex-Vermögensberater der CS, die sich vor bald 10 Jahren selbstständig gemacht hatten.
Sie hatten unter anderem einen schwerreichen türkischen Unternehmer als Kunden, der seine Industriegruppe, die im Rohstoff- und Baugeschäft zuhause war, verkaufen wollte.
Die beiden CS-Berater sagten sich, dass sie mit diesem Kunden und dessen Auftrag, sein Lebenswerk zu verkaufen, sich am besten gleich selbstständig machen würden.
Dann bliebe ihnen selbst ein grösserer Anteil an Gebühren und sonstigen Einnahmen rund um den Deal.
Gesagt, getan. Die beiden gründeten eine Vermögensverwaltung. Der Kunde blieb den Beratern treu. Abgesehen davon änderte sich für ihn wenig. Sein Geld blieb weiterhin bei der CS gebucht.
Nun machten sich die Berater ans Werk. Sie suchten Käufer für die Firmengruppe ihres türkischen Grosskunden.
Das erwies sich als schwieriger als erwartet. Die Aktien fanden alles andere als reissenden Absatz.
Was tun? Da kam den Bankern die Idee, das Unternehmen ihres Kunden in einen Fonds zu legen. So stünde es nicht mehr allein zum Verkauf, sondern als Teil eines grösseren Verbunds.
Ziel war, Fondsanteile zu verkaufen, was einfacher schien, als für das offenbar schwer verkäufliche Unternehmen direkt einen Abnehmer zu finden, der den geforderten Preis zahlte.
Für die Umsetzung brauchte es die CS. Die Bank schuf einen entsprechenden Fonds, in den das Unternehmen des Türken-Kunden gelegt werden konnte.
Allerdings war damit noch nichts gewonnen. Es mussten nun statt dem ganzen Unternehmen die Fondsanteile verkauft werden.
Nur wenn dies gelingen sollte, würde die ganze Transaktion zu einem Erfolg.
Erneut harzte es. Da folgte der letzte Teil eines Vorgehens, das die Strafermittler möglicherweise als grossen Plan von Beginn weg betrachten könnten.
Die Fondsanteile wurden dem Türken-Unternehmer verkauft.
Wie? Ganz einfach. Der Erlös aus dem vermeintlichen Unternehmensverkauf wurde in Anteile des Fonds angelegt.
Mit anderen Worten: Die Banker legten das Geld des Kunden in jener Firma an, welche dieser gerade erst verkauft hatte – vermeintlich an Aussenstehende.
Ein Schildbürgerstreich erster Güte. Was es dazu brauchte, war ein Extra-Fonds, welcher die CS aufzusetzen bereit war.
Die Genfer Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen einen CS-Banker. Dieser stellt sich wie die Bank auf den Standpunkt, nichts falsch gemacht zu haben.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Is the „white vest“ dirty yet?
-
Nicht von schlechten Eltern, disser Bericht.
Wir hören sie schön die Bänkler der CS- wir haben von allem nichts gewusst, dass muss ein Untergebener gewesen sein sonst wä(h)ren wir da längst eingeschritten, das versichern wir ihnen. Könnte ein Text von Rohner sein, wie er da sitzt auf seinem Seidenteppich unter’m Bürotisch. -
Falls die Geschichte wahr ist, bin ich gespannt, ob die Genfer Staatsanwaltschaft wirksame Strafen auszusprechen vermag und nicht wieder bedeutungslose Bussen, wie das der Fall war, als das amerikanische DOJ im Frühling 2014 soviel Nachsicht walten liess, zum Leidwesen des US Senatsausschusses. Aber eben, noch weniger würde sich je ein Schweizer Gericht wagen die CS und deren Führung zu „echten“ Strafen zu verurteilen.
-
Und was bitte hättest Du Emmerdeur du davon?
Dein Kleinbürger-Früstli begriedigt?
Einfach nur ein Looser! -
Hey CS Frusti – von sich selbst auf andere schliessen? Weitere Offenbarung: wessen Bildungsstand nicht zur korrekten Schreibweise des zitierten Loser gereicht, dürfte wohl zeitlebens selbst einer sein. In diesem Sinn – alles Gute!
-
@frustriert?: Bin mir jetzt nicht sicher, ob Sie Walter Kielholz, Urs Rohner, jemand von CS HR, irgend ein Richter, ein Parlamentarier oder jemand der FINMA sind, der sich dermassen aufregt. Brady Dougan und Rob Shafir können es nicht sein. Ihr Deutsch ist besser.
-
-
Und schon wieder ein neuer CS Skandal. Unser Hürden Ursli ist dermassen in die Jahre gekommen, dass er die Hürden nicht mehr über springt sondern eine Hürde nach der Anderen nieder rennt.
Er hat gemerkt, dass es keinen Unterschied macht ob man als Hürdeler das Hindernis erfolgreich überhüpft oder schlicht nieder rennt.
Die Entschädigung und die Boni sind so oder so auf Nummer sicher. Sollte weiter gespart werden müssen, gibts noch genügend Fussvolk welches man dem RAV übergeben kann.
Es wird Zeit, dass die Grossaktionäre ENDLICH DIE NOTBREMES ZIEHEN und Nägel mit Köpfen machen.-
Wenn mit dem Gewährsartikel schon potentielle Bankräte bei Kantonalbanken „ausmanövriert“ wurden, weshalb sollte dieser selbe Artikel nicht auch mal bei einem (Noch-)VRP einer Grossbank angewendet werden können?
Die weitgehende Unfähigkeit dieses famosen VRP ist ja längst erwiesen und sogar durch amerikanische Experten als „criminal conspiracy“ zertifiziert. -
….der Ursli ist damit beschäftigt, seiner Dame ausreichend CS Sponsorengelder zuzuschieben…..
Weis Jemand, was der den ganzen Tag so macht, überhaupt?
-
CS Aktionär: Stimme Ihrem Kommentar vollständig zu, mit einer Ergänzung: Dort in Züri, im schönen Gebäude am Paradeplatz, wird es wohl noch viele Juristen haben die mit allerlei Tricks und „wohllautenden“ Rechtsschriften versuchen aus dem Schlamassel rauszukommen. Die CS macht ja fast nix anderes als Bussen bezahlen und Gefahren abwehren – drum deponiere ich dort auch keinen Franken !
-
@CS Aktionär
Sie müssen mal den Code of Conduct der CS lesen. Bei der Lekture dieses Elaborats beschleicht einen das Gefühl, dass bei der CS entweder die nächste Ethisch-moralische Entwicklungsstufe der Menschheit arbeitet, oder, was wahrscheinlicher ist, dass man die Messlatte der eigenen ethischen Tuns so hoch auflegen kann, dass man bequem und kommod, unter durchlaufen kann, und nicht anzuecken.
ein vertitables Dokument der Weltentrücktheit, oder einfach nur raffiniert? -
Die ganze Bankspitze ist wohl Anhänger der https://de.wikipedia.org/wiki/Illuminati.
Sie geben vor, der Allgemeinheit zu dienen, sorgen in Tat und Wahrheit aber dafür, dass das gemeine Volk zunehmend an finanzieller Auszehrung leiden und endlich zu Grunde gehen wird.
Die Pyramide mit dem Auge hängt am Paradeplatz.
-
-
Also bitte, der involvierte CSler in Genf wurde gerade mit der Höchststrafe im Bankenwesen belegt (Sonntagszeitung: „…erhält keinen Bonus mehr..:“). Das kommt doch glatt einem Schuldeingeständnis der CS gleich.
-
-
hahahah…wi wahr 😉 Lügen haben kurze Beine
-
Wer hat kurze Beine? Der „Bell for Örsli“? Ist mir gar noch nicht aufgefallen.
-
-
Aber wirklich, was fällt den Kunden oder den Anwälten ein?
Örs hat eine weisse Weste, also was sollen die unhaltbaren Anschuldigungen? Gerade aus der Türkei, wo es ja auch nie einen Genozid an den Armeniern gab…!
Ich bin zutiefst empört, dass an der CS, ihren Kontrollprozessen oder dem Topmanagement gezweifelt wird. Eine Schweinerei sowas, nachdem uns Örs versichert hat, er hätte sich nichts vorzuwerfen und sei nun auch Teil der Lösung, als da vor Jahren in den USA dieses wirklich kleine Problem auftauchte.
Wer Ironie findet, darf sie behalten.-
Ich fand Null Ironie. Darf ich die auch behalten?
Ich versprech‘ ich geb’s bei der nächsten Steuererklärung auch an:
0 Gefundene Ironie à 1’000’000 = 0 CHF
-
-
Dieser Artikel ist sehr verwirrend und nicht schlüssig in der Argumentation. Im Artikel der SonntagsZeitung steht nichts von diesem Fonds. Dort wird die Sachlage komplett anderst dargestellt.
http://www.sonntagszeitung.ch/read/sz_27_11_2016/wirtschaft/300-Millionen-Betrug-mit-CS-Konten-79478
-
subjektives CS bashing vs. objektive Berichterstattung….
und trotzdem schaue ich bei IP immer wieder mal rein… Montags(spass)lektüre
-
-
Der Text ist mir irgendwie zu konfus. Alles in allem scheint es so als ob der Türke das Unternehmen als Sacheinlage in einen Fonds eingebracht hat. Dadurch hält der Fonds das Unternehmen und der Türke die Anteile am Fonds. Was genau soll daran jetzt verwerflich sein? Da muss es etwas anderes geben, aber IP scheint nicht Inder Lage das verständlich schildern zu können.
-
der ganze Handel ist, so wie beschrieben konfus und totaler Schwachsinn. Empfehle LH, 1 Tag im Basar von Istanbul zu verbringen.
-
will hier keinesfalls die cs verteidigen, aber – ich stimme dem simon zu. eine firma als sacheinlage in ein fonds zu bringen ist nicht verkehrt und auch nicht illegal – dafür, als gegenwert, fondsanteile zu erhalten auch nicht. dass der unternehmer nicht wusste dass er im gegenzug fondsanteile bekommt erscheint mir doch sehr kurios! zudem dürfte dieser fonds nicht eine einzige firma beherbergen… da war der herr hässig wohl zu schnell mit schreiben und zu langsam beim recherchieren 😉
-
Was verwerflich sein soll? Dem Türken wird der Verkauf seiner Bude vorgegaukelt, wofür er happig Gebühren zahlt. Und dann werden ihm Fondsanteile verkauft, für die er eine stolze Ausgabekommission und die Courtage der Schlaumeier bezahlt. Und dann kassiert der Fonds noch Verwaltungsgebühren, die der Türke ebenfalls bezahlt. Und was hat der Türke dafür bekommen? Null, nix, nada. Immer noch hat er seine Bude, nun via Fonds und abzüglich Kosten. Jäsoo, Ahaaa
-
@ Canstnitverstahn?
mhhhh… ganz so einfach ist das nicht! sollte die cs eigens für ihn einen Fonds kreiert haben müsste doch seine Firma unter den top positionen erscheinen? als kunde mit solch einer Investition möchte ich doch etwas genauer wissen in was ich da investiere. dazu gehört: seit wann gibt’s dieses vehikel, was hat es in der Vergangenheit erwirtschaftet, WAS SIND DIE TOP POSITIONEN, etc…! vielleicht hat aber der kunde dem berater so blind vertraut dass er nur unterschrieben hat ohne sich um den Inhalt zu kümmern – dann sorry, selber schuld!
-
-
Passt ja hervorragend zur neuen Werbekampagne.
„Die nette Bank von nebenan“
Wir unterstützen KMU’s, beschäftigen junge Leute etc. etc. -
Noch mehr „Presserückblick vom Wochenende“. Vielen Dank.
-
Da geht die Buchhaltung nicht auf…
-
Stimmt das, ich kann’s kaum glauben
-
Schön wenn man einfach so 20 Chistli von seinen Privatkonto nehmen um Verluste abzudecken. tip top weiter so.
-
Nicht von schlechten Eltern, disser Bericht. Wir hören sie schön die Bänkler der CS- wir haben von allem nichts gewusst,…
Falls die Geschichte wahr ist, bin ich gespannt, ob die Genfer Staatsanwaltschaft wirksame Strafen auszusprechen vermag und nicht wieder bedeutungslose…
Is the "white vest" dirty yet?