So alle sieben Jahre gibt es die grosse Krise: Asia Crisis, Internet-Crash, Finanzkrise. Jetzt 2015. Entgegen der landläufigen Meinung passiert das nicht ganz zufällig, sondern ist ein Zyklus der marginalen Veränderung der Liquiditätsschöpfung der US-Notenbank FED. Die Verschuldung des Systems wird immer grösser. Wenn die marginale Liquiditätsschöpfung zurückgeht, beginnen die Probleme. Zuerst an der Peripherie, sichtbar an den Credit Spreads. Dann frisst sich die Krise durch in die Kernmärkte. Nach jedem Zyklus sind die Notenbanken gezwungen, mit Faktor 5 bis 10 Geld zu drucken.
Assetpreise dürfen nicht sinken, da sonst alles kollabiert. Das Finanzsystem hat kein Eigenkapital, um abzuschreiben. Immobilienmärkte, Häuslebauer, Steuereinnahmen – alles hängt am Wealth Effect, den steigenden Assetpreisen. Diese dienen als Collateral für die ganze Verschuldung. Total Debt wird immer grösser.
Mit jeder Krise werden extremere Massnahmen zur Liquiditätsschöpfung ergriffen. (So akzeptierte die Fed bis 2008 ausschliesslich Treasuries als Pfand, was dazu führte, dass sich die Investmentbanken im Markt refinanzieren mussten.) Mit jedem Zyklus werden mittels Liquiditätsschwemme extremere Booms kreiert. Erstaunlicherweise sind in diesem Zyklus nebst der Fracking-Blase wieder die altbekannten Sektoren wie Technologie und Biotech an der Spitze, analog zu 2001.
Oftmals beginnen am Anfang die liquiden Assets wie Gold, Dow Jones oder Dax zuerst respektive am stärksten zu sinken. Die Anleger verkaufen oder hedgen sich dort, wo sie können. (Man nennt das den Pfandleiheneffekt.) Danach beginnt das langsame Sterben des illiquideren Rests.
Viele Anlagen wie Private Equity oder Firmen ohne Cashflow werden komplett unverkäuflich. Für zahlreiche Firmen ist es unmöglich, jemals Gewinn zu machen. Die einzige Möglichkeit zur Rückkehr in die schwarzen Zahlen ist die sofortige Aufgabe der Geschäftstätigkeit.
Tesla, Uber, Fracking Industry und weitere können ihren Cash burn nur mit externem Geld finanzieren. Dies funktioniert aber nur bei steigenden Aktienpreisen und sinkenden Creditspreads. Nun steigen aber die Creditspreads schon seit längerem, und die Liquidität kollabiert. Analog zu 2000 werden viele dieser rasch hochgekommenen Firmen in der Versenkung verschwinden, analog zu jenen des Internet-Bubbles.
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Das Ganze wird drastische Verwerfungen provozieren. Investmentbanken, Pensionskassen, Versicherungen, Hedgefunds und andere werden mit Billionen betroffen sein. Es ist ja auch schwierig, nicht involviert zu sein. Credit spreads, Gold, Emerging markets, Rohstoffe, Aktien, Immobilien hängen schlussendlich alle an derselben marginalen Veränderung der Liquidität im System.
Die begonnenen Währungsabwertungen der Wachstumsländer sind vor allem für eine Kategorie extrem schlecht: die Firmen des Westens. Sie verlieren ihre Wettbewerbsfähigkeit und erleiden Riesenverwerfungen in ihren Portfolios, für deren Bewertungskorrekturen kein Eigenkapital vorhanden ist. Die Wachstumsländer dürften schneller in der Lage sein, ihre Wirtschaft lokal anzukurbeln. Die Verschuldung ist deutlich tiefer, sowohl die öffentliche als auch die private. Die Auftragseingänge der westlichen Firmen werden hingegen einbrechen.
Analog zu 2007 und 2008 dürfte dies der Startschuss zu einem ähnlichen Szenario sein. (Die einschlägigen Börsenkommentare im Fernsehen sind jeweils ein guter Indikator. Solange da von gesunder Korrektur und guten Einstiegsgelegenheiten geredet wird, ist das Ganze sicherlich noch nicht ausgestanden. Gesund sind die Korrekturen nur immer für diejenigen, welche nicht involviert sind.)
Die Massnahmen der Gelddrucker (Fachbezeichnung „Policymaker“) werden ebenfalls 5 bis 10 Mal grösser sein (müssen). Quantitative Easing for everybody. Bereits seit einiger Zeit sind beim Währungsfonds spezielle Infrastrukturfonds im Gespräch. Wenn dann die Assetmärkte genug gefallen sind, dürfte das neue Wundermittel eingesetzt werden. (Diese Fonds haben Staatsgarantien, somit können sie sich praktisch gratis finanzieren, und die gesamte Infrastruktur des Landes kann saniert werden. Siehe dazu Chinas „New silk road“.)
Die Notenbankbilanzen werden niemals mehr zurückgefahren werden können. Mit jedem Zyklus ist das System mehr am Anschlag respektive der Effekt von Liquiditätsverknappung extremer. 2008 brauchte es noch das Anheben der Zinsen um ein paar Prozente, heute scheint schon das Gerede davon zu reichen.
Durchaus möglich, es sei den politische Ereignisse mit kriegerischen Auswirkungen stören diesen Zylklus. Gleiches gilt natürlich bezüglich der anlaufenden Völkerwanderung, die zu Problemen im Innern der Industriestaaten führen könnten oder werden, falls ein keine konsequente Ordnungslösung gibt. Es kann doch nicht sein, dass bei hoher eigener Arbeitslosigkeit, die sogar im Steigen begriffen ist, von aussen Arbeitkräfte „importiert“ werden, die weder Sprachkenntnisse noch sonstige in der hochtechnisierten Wirtschaft nötigen Kenntnisse mitbringen. Die entstehenden Sozialkosten würden die Wirtschaft schädigen wegen der zwangsläufig steigender Steuerbelastung.
Stören ist evtl. nicht ganz der passende Ausdruck. Ginge dann eher in die Rubrik „Infrastrukturinvestitionen“, bzw. staatliche Ausgaben zwecks Ankurbelung der Wirtschaft.
Seit jeher ein immer ein gern benutztes probates Mittel wenn einem sonst nix mehr einfällt.
Die EU hat sich vor kurzem noch über die Zuteilung von 40’000 Flüchtlingen gestritten. Natürlich eine lächerlich kleine Zahl im Vergleich u den vielen Millionen, die nach Europa drängen werden. Inzwischen hat sogar ein Politiker in Deutschland verstanden, dass wir wohl vor riesigen Problemen mit dieser Völkerwanderung Richtung Europa stehen. Es werden Millionen kommen aus Afrika, dem nahen Osten und aus Osteuropa. Ob das westliche Europa das materielle, gesellschaftlich und religiös (Stichwort Islamisierung) überleben wird, wird sich zeigen. Ich persönlich glaube, dass Europa daran durchaus über Krieg oder Bürgerkrieg zugrunde gehen kann. Leider schaut die Politik nur zu und verteufelt lieber die Ungaren, die wengstens mit dem Bau des Zaunes etwas zu tun versuchen. Am Schluss werden wir ganz Europa einzäunen und den Ungaren noch dankbar sein.