Für Patrik Gisel, Chef der Raiffeisen, ist die Notenstein Privatbank das grösste ungelöste Problem. Die 100-Prozent-Tochter ist faktisch ein Nonvaleur, sie kostet Geld und Ressourcen. Und: Sie hat kaum Zukunft.
Wie arg es um die Notenstein La Roche bestellt ist, zeigt der jüngste Kader-Abgang. Der langjährige Teamleiter für die reichen Zürcher Kunden, also Topmanager und Unternehmer, ist weg.
Es handelt sich um einen Berater, der zusammen mit weiteren Kollegen vor 5 Jahren mit Pauken und Fanfaren von der UBS abgeworben worden war.
Nun schleicht der gleiche Mann still und leise durch die Hintertüre ab. Zuvor war schon sein Chef gegangen.
Der heisst Silvan Schriber, galt als Intimus des Notenstein-Chefs Adrian Künzi. Schriber ging vor längerem, Künzi ist seit letztem Herbst ebenfalls Geschichte.
Und nun verlassen also auch Liebe und Nette wie der Teamleiter in Zürich, die nie aufmuckten, sondern immer schön brav die Befehle von oben ausführten, das Notenstein-Schiff.
Es ist ein Niedergang in Raten. Ein Strudel ohne Hoffnung. Ein Leiden ohne Sinn.
Die Notenstein La Roche hätte zur Perle der Raiffeisen, dieser grossen dritten Kraft im Swiss Banking, werden sollen.
Gekauft vor 6 Jahren für über eine halbe Milliarde Franken, war die Idee, dass mit Notenstein die Raiffeisen auf die Landkarte des Schweizer Private Bankings gelangt.
Dafür investierte die Führung der Genossenschaftsbank derart viel Geld in den Kauf der alten Wegelin, die damals in den USA vor einer Anklage stand.
Die Chefs der Raiffeisen, allen voran der damalige CEO Pierin Vincenz und sein Stellvertreter Patrik Gisel, versprachen rasche Gewinne.
Daraus wurde nichts. Im Gegenteil, die Notenstein entwickelte sich zum schweren Mühlstein um den Hals der Raiffeisen.
Selbst der Kauf der Basler La Roche verpuffte ohne Wirkung. Dieser war vor genau 3 Jahren erfolgt. Er hätte aus der Notenstein eine alternative Adresse im Private Banking machen sollen.
Das Vorhaben missglückte. Die Gewinne, welche die Notenstein La Roche in den letzten Jahren erwirtschaftete, blieben mickrig. Ein Rinnsal.
Für Mutter Raiffeisen und ihre Chefs in St. Gallen ist das eine grosse Ernüchterung. Sie steckten Millionen um Millionen in ihr Baby Notenstein. Doch dieses wollte einfach nie auf eignen Beinen stehen.
Nun läuft die Zeit ab. Wenn selbst Teamleiter und Senior-Berater wie der erwähnte Zürcher Notenstein-Banker das Weite suchen, muss es um die Zukunft schlecht bestellt sein.
Sonst würden solch friedliche, gemütliche, umgängliche Leute sitzenbleiben. Denn normalerweise scheuen diese das Risiko eines Wechsels.
Doch nun gehen sogar sie. Das heisst: Sie sehen ihr warmes Plätzchen bei der Notenstein in Gefahr.
Was will Raiffeisen-Chef Gisel tun? Er versuchte seit Jahren, die Notenstein auf ein ansprechendes Gewinnniveau zu bringen. Den Raiffeisen-Königen in den Regionen versprach Gisel, dass sie nur noch etwas Geduld aufbringen müssten.
Und nun laufen die Langweiler davon, während von richtigem Gewinn bei der Notenstein immer noch nichts zu sehen ist.
Vielmehr wird die Privatbanken-Tochter zur Zentnerlast für die Raiffeisen.
Gisel ist selbst schuld an der Misere. Er hat den Zeitpunkt verpasst, die Reissleine zu ziehen und Notenstein zu verkaufen.
Er hätte einen tiefen Preis akzeptieren müssen, was er nicht wollte. Nun bleibt ihm stattdessen der stete Niedergang mit der kleinen Tochter.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Vorgängerbank Wegelin mag ja vor dem Fall des Bankgeheimnisses gut im Versteckerlis gewesen sein. Heute geht doch kein Superreicher in so eine Absteige. Wo lebt ihr?
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Monsieur Marcel Du Pont: votre avis? Etes vous decede?
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Hummler und und Bruderer waren zwar richtig gute Unternehmer aber im Personalmanagement haben sie stets auf Ja-Sager und Stillschweiger gesetzt. Erstes Fanal war der verschupfte Schüchterling Steffen Tolle, von diesem tiefen Niveau ging’s dann weiter bergab… Wen verwundert’s, dass mit dieser D-Truppe keine Kränze gewonnen werden können. Wie sagt man doch so schön am Grümpelturnier: Adilettä aleggä und go Tuschä!
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??!
pierre -
Welche Privatbank ist besser? Reichmuth und Co.? Falcon Privatbank?
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Von Roll ist viel besser
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ip hatte ja auch schon Lienhardt auf dem Radar.
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Totgeglaubte leben länger…
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Langweiler, Risikoscheue, Gemütliche; kennt Lukas diese Leute persönlich oder wirft er nur mit Worten um sich, um der Story etwas Sinn zu geben?
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Natürlich kennt der Luki diese Leute nicht, wozu auch? Bringt ihn ja nicht weiter…
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Was bringt eigentlich der La Roche-Intimus Maestro Christoph B. Gloor?
Seit 2016 in der GL und mit eher wenig Highlights in den Finanzmedien. Wo doch heute jeder Kundengewinn ebenso mit Pauken und Fanfaren abgefeiert wird. Das Denken in Szenarien rund um die Bergwelt ist offenbar dem Permafrost zum Opfer gefallen und wir nun durch ein Handeln nach Salamitaktik allmählich neutralisiert – in Assets und Personal. Vom Rheintal zum Rheinknie läuft offenbar nur das Wasser … -
Notenstein -LaRoche
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Heute : Nur ein leeres Blatt:
Besitzer und Chefs schachmatt.
Von Anfang stand in den Sternen:
Faule Frucht, dies ohne Kernen.Jetzt wird der Baum bald gefällt:
Und dies als Erfolg hingestellt !
Für Insider: Ein Exempel statuiert,
eine Missgeburt, wiederholt saniert .——————————————————
Ch——-
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Das ist nicht nur ein Problem von Raffeisen. Das Business-Konzept des „Private Banking“ hat ausgedient. Kein Mehrwert für den Kunden, erst recht nicht mehr wenn man die Prozesse automatisiert. Alke sochen Banken haben die gleichen Probleme, je längers je mehr. Gisel hat nicht einen schlechten Job gemacht. Es ist das Umfeld, das nicht mehr stimmt, und der Regulationswahn.
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Ganz klar, Chefs machen immer alles richtig (sprich eine guten ob), was können die dafür, wenn das Umfeld (die Kunden) das nicht merken und woanders kaufen.
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mit notenstein hat sich die raiffeisen-gruppe ausschliesslich eines gemacht: ein riesen ei ins nest gelegt. da wollte man auf den private banking olymp aufsteigen. macht doch nur eines: verkauft eure fonds und überlasst den erst anderen.
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hihihihi… Angsthase der Konkurrenz 😉
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bei allem respekt, aber da brauchen wir wirklich keine angst zu haben!
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Wurde der Uebernahmepreis für die alte Wegelin seinerzeit „im Vorzimmer“ von PV und PG bestimmt?
Wer durfte damals ein Gutachten erstellen? PV hat ja Erfahrung im Handel von „Beteiligungen“ ….
Cui bono? -
„Es ist ein Niedergang in Raten. Ein Strudel ohne Hoffnung. Ein Leiden ohne Sinn.“ Poesie pur. Schön, dass es Sie gibt, Herr Hässig!
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Ein Apfelstrudel?
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Mir gefällt diese Notenstein LaRoche Privatbank!
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Mir auch!!!!!
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Mir gefällt sie aus Kundensicht auch.
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warum denn; weil sie nicht auf vordermann kommt?
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Wen wundert es? Solange in Zürich der Sakko-Blender am Ruder ist gehen alle die können! Ev. hätte man da mal ausmisten müssen. Der Sakko-Blender demotiviert die ganze Truppe in Zürich mit seiner Unfähigkeit!
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TB – muss man den kennen?
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Ja, auch im Hauptsitz der Notenstein La Roche in St.Gallen brennt nur noch die Notbeleuchtung. Offenbar wird ein „Grounding“ eingeleitet… Schon lange keine Inserate mehr; schon noch viel länger kein grosszügiges Sponsoring mehr für den arg serbelnden, unter Schwindsucht leidenden CSIO St.Gallen (St.Galler Pferdesporttage)…
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Ja, und der Pierin Vincenz (inkl. Nadja C.) scheint seit vielen Wochen auch spurlos aus St.Gallen verschwunden zu sein…
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Es ist nicht ein Grounding. Sobald die Avaloq Implementierung bei Raiffeisen abgeschlossen ist und es eingiermassen stabil läuft, wird Notenstein in die Raiffeisen integriert. Es soll angeblich „Raiffeisen Private Banking“ heissen und somit macht es keinen Sinn mehr in den Brand „Notenstein“ zu investieren.
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Na also, wenn nach anfänglicher, überschwänglicher Euphorie schon nach so kurzer Zeit nicht mehr in den „Brand“ Notenstein investiert wird, dann kann man schon von einer regelrechten Totgeburt reden. Ein sog. „Private Banking“ hätte die Raiffeisen viel schneller, kostengünstiger und pflegeleichter selbst zusammenbasteln können…
Immerhin weist Vieles darauf hin, dass bei Notenstein demnächst der Stecker völlig gezogen wird!
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Was ist der Vorteil
zu Zeiten des Internetbankings,
Kunde dieser Bank zu sein?Speziell ohne das Bankkundengeheimnis?
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„Ein Niedergang in Raten. Ein Strudel ohne Hoffnung. Ein Leiden ohne Sinn.“ Jetzt habe ich gleich laut gelacht in der SBahn!
Lukas Hässig for President!-
Well done!
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Ich auch. Gelacht, mein ich.
Ich wünsche mir eine Uraufführung auf dem Clanx-Gelände in Appenzell, bei Sturm und Regen, wildem Lichtspiel und ab un an muhenden Wiederkäuern.
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Aus der „Essenz des Private Banking“ wird der „Essig des Private Banking“
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Ja, auch im Hauptsitz der Notenstein La Roche in St.Gallen brennt nur noch die Notbeleuchtung. Offenbar wird ein "Grounding" eingeleitet...…
Wen wundert es? Solange in Zürich der Sakko-Blender am Ruder ist gehen alle die können! Ev. hätte man da mal…
Das ist nicht nur ein Problem von Raffeisen. Das Business-Konzept des „Private Banking“ hat ausgedient. Kein Mehrwert für den Kunden,…