Die Firma Richnerstutz ist am Paradeplatz kein Begriff. Doch das Aargauer KMU, das von Zeltbau über Event- bis Aussenwerbung auf Wirkung setzt, zog einen grossen Private Banker an Land.
Daniel Sauter. Der Mann, der noch wenige Wochen auf der Kapitänsbrücke der Julius Bär steht, bevor er mitten im Sturm das Oberkommando seinem Nachfolger übergibt, sitzt im VR der Kleinfirma.
Neben ihm ein Gesicht, das oft genau dort auftaucht, wo Sauter auftritt: jenes von Michel Vukotic. Die zwei dealen und wheelen seit Jahren. Sie gelten in der Julius Bär als die ultimativen Insider.
Sauter ist ein grosser Name von Swiss Banking, der nun einen fast schon stillen, unbemerkten Abgang vorführt. Er kam einst von der Tradingfirma Glencore, wo er den Titel eines hohen Chefs genoss – so stand es jedenfalls in seinem CV.
Tatsächlich stellte sich dann heraus, dass er nur bei einer relativ kleinen Einheit innerhalb des Rohstoffkonzerns ganz oben stand. Er war immer mehr Ausführender als Macher.
Seine Zeit kam, als er von Familienmitglied Raymond Bär das Präsidium bei der Julius Bär übernahm. Stellte Sauter dort Weichen, drückte er der Bär den Stempel auf?
Nicht wirklich. Zunächst liess er CEO Boris Collardi schalten und walten, als ob es gar keinen Präsidenten als Gegengewicht und obersten Kontrolleur geben würde.
Dafür machte Sauter von sich reden, indem er zusammen mit Freund Vukotic seine Privatinvestments pflegte.
Besonders auffällig wurde Sauter, als der Kampf um die Macht beim Bauzulieferer Sika ausbrach. Dort half der Bär-General dem Management – und stellte sich damit frontal gegen die Besitzerfamilie.
Nur: Diese war langjährige Kundin bei der Infidar, einer Tochter der Julius Bär. Hier Topkunden, dort Sauter – ein gigantischer Interessenkonflikt.
Sauter überstand ihn unbeschadet. Er blieb im Amt, machte weiter … was genau, wusste keiner so recht.
Jedenfalls stand Sauter im Herbst vor einem Jahr mit abgesägten Hosen da, als Boris Collardi über Nacht demissionierte und zum Erzrivalen Pictet überlief.
Sauter machte Bernhard Hodler zum Nachfolger, seither stolpert der Bär von Krise zu Krise. Die Bank bräuchte dringend eine starke Hand, jetzt wäre Sauter gefragt.
Doch nun macht er sich vom Acker – im Sack pro Jahr bei Bär rund eine Million für ein offizielles 70 Prozent-Pensum.
Und nun: Einstieg in die Welt der Werbung. Sauter, ein Mann ohne Grenzen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Vukotic: ein gescheiterter potenzieller JB CEO (in seiner Meinung)…
Nun halt VR, mit seinem Spezi, bei dieser 3-klassigen Kleinfirma.
Welch ein Abstieg…
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@ Lukas Hässig: Es ist mir schon mehrmals aufgefallen, dass Ihre Artikel teilweise von Rechtschreib- und Orthografiefehlern nur so wimmeln. Soviel Zeit fürs Gegenlesen sollte sein – so sensationell sind Ihre seichten Primeurs nun auch nicht jeden Tag…
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So war denn auch seine Abschiedsrede am Townhall – farb-,glanz- und inhaltslos. Er kann nun in seinen erträumten Erinnerungen schwelgen – die kleine, graue Maus. Das bleibt er, auch wenn er seinen Namen in rot schreibt.
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Es wird langsam ruhig um Daniel Sauter. Ist vielleicht auch gut so!
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Da sieht man es wieder – es geht doch nichts über eine echte Männerfreundschaft, wo man auch Mal auf dem WC, einem potentiell abhörfreien Raum, mit seinem Kumpel eine Strategie für die gemeinsame Karriere entwickeln kann.
Allein schon deswegen werden es Frauen schwer haben, in diese Phalanx einzubrechen.
Interessant bei solchen Aktionen ist für mich immer, das solche Personen immer wieder einen Unterschlupf finden, obwohl man weiss, wie ihre Ziele eigentlich ausgerichtet sind. Den Umkehrschluss den man daraus schließen kann, finde ich ziemlich grusig, was so die Chefetagen dieser Unterschlupf gewâhrenden Firmen angeht. -
Keine Sorge, Sauter versaut das sicher nicht. Schliesslich versteht ja auch jeder etwas von z.B. Fussball. – Es fragt sich immer bloss, was genau.
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Da sieht man es wieder - es geht doch nichts über eine echte Männerfreundschaft, wo man auch Mal auf dem…
Keine Sorge, Sauter versaut das sicher nicht. Schliesslich versteht ja auch jeder etwas von z.B. Fussball. - Es fragt sich…
So war denn auch seine Abschiedsrede am Townhall - farb-,glanz- und inhaltslos. Er kann nun in seinen erträumten Erinnerungen schwelgen…