Hansruedi Köng hat eine schwungvolle Unterschrift. Damit zeichnet er nicht nur Briefe an wichtige Leute, sondern auch die Intranet-Mitteilungen an seine 5’000 Mitarbeiter bei der Postfinance.
Dies tat Köng auch gestern. „Liebe Kolleginnen und Kollegen“, setzte der CEO der Nummer 4 oder 5 im Land an. Und erklärte des langen und bereiten, warum er nichts Konkretes sagen könne.
Planlos, ideenlos, mutlos – Köng. Auslöser für die Null-Botschaft war eine Story in der „Finanz und Wirtschaft“ vom Samstag, die der Blick gross aufgriff.
Die Postfinance plane Minuszinsen schon ab 100’000 Franken Guthaben statt wie bisher ab 250’000. Der Grund hat es in sich: Man wolle Kunden loswerden.
Eine Firma, die ihre wichtigste Gruppe, die Käufer ihrer Produkte, die Bezahler ihrer Services, aktiv vergraulen will, damit diese so schnell wie möglich zur Konkurrenz rennt?
Das hat Seltenheitswert. Die Kunden liefen offenbar Sturm. Die Mitarbeiter auch. Was soll das?
Hansruedi Köng sah sich genötigt, sich zu erklären. Die Rechtfertigung bestand dann über weite Strecken aus längst Gehabtem.
Die Postfinance wolle eine richtige Bank werden, mit Kreditvergabe und Hypotheken.
Ohne dieses Geschäft, das jede Inlandbank reich macht, sei die Postfinance auf Überbrückungshilfe des Bundes angewiesen.
Beides sei in der Schwebe. Sage das Parlament Nein zu Gelben Krediten und Nein zur temporären Kapitalsicherung durch den Bund, dann, dann, dann ….
Ja, was dann? Köng sagts nicht.
Sondern er verweist auf „Spekulationen der Medien: Sie nennen als mögliche Handlungsoption die Schrumpfung unserer Bilanz, weil wir mit einer tieferen Bilanzsumme weniger neues Eigenkapital brauchen“ würden.
Das soll durch eine „Senkung des Schwellenwerts bei der Guthabengebühr“ geschehen. Meinen die Medien. Laut Köng.
Köngs Wortkonstruktion könnte kaum umständlicher sein. Aber er will oder darf ja nichts selber sagen; nur auf die Medien verweisen. Und die spekulieren halt.
„Ich spreche bei diesen Medienberichten bewusst von Spekulationen“, schliesst Banker Köng sein Elaborat.
Zuerst müsse die Politik, „in letzter Konsequenz das Parlament“, entscheiden. Da wäre eine Beteiligung seinerseits an den öffentlichen Mutmassungen „nicht angebracht“.
Aber klar, er verstehe schon, dass all das „euch und insbesondere auch unsere Kundinnen und Kunden verunsichern“ könne. Es gehe nun aber darum, für die Kunden „weiterhin attraktiv“ zu sein.
Wie? Man weiss es nicht.
Köng, der Topbanker, einer der Bestverdienenden zu Bern: Er schreibt und schreibt und drückt damit nur eines aus: seine Ohnmacht und Hilflosigkeit. Nicht meine Schuld, die Politik entscheidet.
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Von Wettbewerb zu sprechen, wäre politisch von unseren erst kürzlich Gewählten „Vertreterinnen und Vertretern“ ; der Postfinance mit „gleich langen Spiessen , setzen Sie die echte Bankenlizenz um .“
Leider, sind Ihre Interessenkonflikte
offensichtlich!!! Respektive, wären die andern Geldverleiher-geier; demselben Wettbewerb ausgsetzt, den Sie mit Ihren Lobbyvertreterinnen und vertretern noch immer zu verhindern wollen. -
Das letzte, was der Finanzplatz Schweiz noch braucht, ist eine zusätzliche Staatsbank. Rentabel ist eine solche sowieso nicht.
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Die Postfinanz hat in diesem Konstrukt keine Zukunft. Ja da hat Herr König recht. Genauso wie bei der AHV/PK Revision ist auch hier das Parlament gefordert. Wir Schweizer, wählen das Parlament.
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Schon jämmerlich, diese Botschaft. Aber keine Angst, ich ziehe mein Geld bald ab, obwohl es weniger als 100000 ist. Mit falscher Strategie hat sich der einstige Goldesel zum Klumpfuss der Post gemausert. Schuld sind immer die anderen, seit 20 Jahren bitti bätti für Kreditvergabe. Zudem jedes Mal offline oder Störung, wenn ich online was machen muss. Ein digitales offline Powerhouse ist das.
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Ich habe ein gewisses Verständnis für das Problem der Postfinance. Allerdings hatten sie in vielen Jahren zuvor noch wenig unternommen, Kredite vergeben zu dürfen, weil damals der Finanzmarkt die bequemere Variante war, Geld zu verdienen. Jetzt wird es eng – aber auch bei Hypotheken. Die Lobby der Banken wird weiterhin Sturm laufen gegen die Kreditvergabe der Postfinance. Nicht ganz unberechtigt: es braucht keinen weiteren staatlichen Player im Markt.
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Statt Köng-Bashing empfehle ich Politiker-Bashing, denn die wollen Geld von der Postfinance, ohne ihr die Möglichket zu geben, solches zu verdienen!
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König ein Topbanker? Wohl kaum. Er weiss ja anscheinend nichts zu tun, als unverständliche Briefe zu schreiben mit vollmundiger Unterschrift. An die Spitze der Postfinance müsste tatsächlich ein Manager, der top ist. König ist falsch am Platz.
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Wo ist was von einem König zu lesen? Der Herr heisst Köng. Den i kannst du behalten.
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Die Postfinance führt sich schon länger selbst Absurdum. Schmerzlich wenn man heute sieht, was die Politik seinerzeit dem Mainstream folgend mit der Privatisierung der Post anrichtete, ein Betrieb der für den Bund ein Goldesel war.
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Richtig, die PTT war ein Goldesel.
Leider wurde der Telefonmarkt liberalisiert sodass heute eine Minute Telefonieren mit USA nicht mehr 5.– kostet. Und die glücklichen Zeiten des Natel A mit den horrenden Tarifen sind auch Geschichte.
Dummerweise wurde auch die Email erfunden so dass heute viel weniger Briefe verschickt werden.Ja, wenn man nur das Rad der Zeit zurückdrehen könnte…
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Aha
eine richtige neue Staatsbank für deren Verluste der Steuerzahler wieder aufkommen müsste; unsere sogenannten Volksvertreter schiessen einen Bock nach dem anderen! -
Für kleinere Beträge bis zu Fr. 30’000 ist die Postfinance i.O. Die Postkarte ist sehr praktisch, weil es in der Schweiz extrem viele Postomaten gibt. Dank dem Visa-Logo kann man mit der Karte auch rund um den Globus an fast jeder ATM Bargeld beziehen.
Für grössere Beträge gibts jedoch Tresore oder für Börsenaufträge Banken.
Kundendienst kann man von der Italodisco nicht erwarten, stört aber bei Fr. 5 @ Mt. nicht.
PS: Würde auch keine Kreditkarte von der Postfinance wollen.
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Hier die Meinung eines PostFinance-Angestellten über seinen Arbeitgeber:
„steinzeitliche Strukturen und tiefe Löhne und Mitarbeiter mit IQ < 60 in IT“
https://www.kununu.com/ch/postfinance6/bewertung/5fc6596e-366c-4658-aaaf-424f374758bd
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Ein absoluter Saftladen ohne Zukunft. In Zeiten des Umbruchs braucht es Leute mit Visionen und Bodenhaftung, nicht zweit- oder drittklassige Banker.
Man kann sich gleich die „Spur“ der Sandra Lienhart – Mitglied der GL – anschauen. Nichts als Schaum mit Ego zur Selbstdarstellung bei der Bank Coop/Bank Cler. Bitte genau ansauen. -
Ich bin überzeugt, Hansruedi wird bald vom Urs von der CS abgworben, dort ist ja die CH Sammelstelle von Inkompetenz und Geldgier.
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Der Housi ist ein hilfloser Apartschick, seine Chefs sind da weit durchtriebener, der CVP–VR Präsident ,der trotz Postautoskandal immer noch auf dem Sessel tront, der McKi-Italo-Neuchef der Post und das Ganze bei Sommaruga, die vor lauter Coronavirus und Jagdgesetz für nichts mehr Zeit hat. Und der Housi will eine richtige Bank werden, ja dann gute Nacht.
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Eingebrockt hat uns das ganz Post-Debackel ja wohl die Grins-Doris…inkl. Swisscom-Sch…aber dafür darf Doris ja nun in den VR beim Loosli.
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Ein Staatsbetrieb mehr der am Anschlag ist:
Wir kennen doch diese Szenarien von RUAG , SBB , BAG usw usf , alles Subventionen-Melker ! Wenn‘s ins Schilf abgleitet springt die EidgenossenSchaft mit Steuergeldern ein.
Zugegeben im Ausland ist es nicht besser. Was noch lange keinen Freipass für die „geschützten Werkstätten“ der Schweiz hergibt.
Im überbesetzten Feld für Hypo-Kredite einen Platz an der Sonne anzustreben, ist in etwa so absurd wie wenn PostFinance das Klein -& Konsumkreditgeschäft lancieren würde.
PostFinance : entweder verkaufen *) oder In Einzelteile zerlegt an die Börse bringen.
*) Kaufinteressenten sind vorhanden!
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Ein solches Geschwafel von einem CEO ist einfach NUR PEINLICH!
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20 Jahre hat die Postfinance nichts gemacht ausser Einlagen anzuziehen. Innovation? Neue Geschäftsfelder? Rein gar nichts.
Als ob es irgendetwas bringen würde, jetzt noch auf den Hypo-Zug aufzuspringen.
Zuerst einmal braucht es einen Wechsel des Managements.
Statt Köng-Bashing empfehle ich Politiker-Bashing, denn die wollen Geld von der Postfinance, ohne ihr die Möglichket zu geben, solches zu…
Ich habe ein gewisses Verständnis für das Problem der Postfinance. Allerdings hatten sie in vielen Jahren zuvor noch wenig unternommen,…
Aha eine richtige neue Staatsbank für deren Verluste der Steuerzahler wieder aufkommen müsste; unsere sogenannten Volksvertreter schiessen einen Bock nach…