Das Geschenk für 8’000 Schweizer UBS-Soldaten sorgte für grosse Headlines. „Ermotti schenkt Mitarbeitern Wochenlohn zum Abschied“, titelte der Blick.
Nun hat sich die SonntagsZeitung die Mühe genommen, ein zweites „Geschenk“ des scheidenden UBS-CEOs Sergio Ermotti unter die Lupe zu nehmen. Sie fand dabei Erstaunliches.
Ermotti löst allen höheren Kadern – ausser den Mitgliedern seiner Konzernleitung – die goldenen Fesseln der aufgeschobenen Boni. Das sind jene Bonus-Anteile, die über die Jahre ausbezahlt werden.
Der Regulator will damit eine „Nach mir die Sintflut“-Einstellung verhindern. Nur wenn sich Geschäfte als solide erweisen, sollen die zurückbehaltenen Boni-Dollars sprudeln.
Das machte das Abspringen schwierig. Bis jetzt.
Letzte Woche gab die UBS diese Boni frei – falls die Empfänger den Beruf wechseln und keine unbekannten Risiken zum Vorschein kommen.
Um wieviel geht’s? Dem ging die SonntagsZeitung jetzt auf den Grund.
„Alle aufgeschobenen Bonusanteile für die Jahre 2015 bis 2019 verfallen bei einem Stellenwechsel nicht“, schrieb die Zeitung gestern.
„Das kostet die UBS eine Menge Geld. Sie wendet dafür im dritten Quartal 359 Millionen US-Dollar auf.“
Fast 12 Mal mehr, als was das Wochengeschenk für die UBS-Normalos ausmacht. Dort beträgt der einmalige Aufwand 30 Millionen Dollar.
Aufschlussreich wird die Geschichte, wenn die SonntagsZeitung der Frage nachgeht, wer die grossen Profiteure von Ermottis Abschiedsgeschenk sind.
„Nur UBS-Angestellte, die über 300’000 Franken pro Jahr verdienen, erhalten überhaupt aufgeschobene Boni“, schreibt die Zeitung.
Und fährt fort: „Wie dem aktuellen Quartalsbericht zu entnehmen ist, sind 229 Millionen Dollar (von total 359 Millionen) für Investmentbanker reserviert.“
Und: „Nur gerade 3 Millionen stehen für den Bereich Personal and Corporate Banking zur Verfügung, also für Angestellte im Heimmarkt.“
Hier die Masters of the Universe von Wall Street, da die Normalos von Zürich: Wenn die Zweiklassengesellschaft innerhalb der UBS je unbestritten war, dann jetzt.
Ermotti sei Dank. Der Chef, der in 9 Jahren selber rund 120 Millionen eingestrichen hat, beglückt jene, die ebenfalls nie darben mussten.
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Die beliebtesten Kommentare
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Ermotti – ein Geldverschwender, der nur grobe Rechtsprobleme zu verantworten hat.
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Die lieben Schweizer wehren sich nie und werden von den Amis dauernd und mehrfach über den Tisch gezogen. Paine Webber bei UBS und Merrill Lynch bei Bär. Teuer gekauft, nichts verdient und nur abgeschrieben – aber immer brav schöngefärbt, damit niemand etwas merkt; schon gar nicht die eigenen Mitarbeiter. Der VR wie immer im Tiefschlaf. Wenn wir dann nichts mehr wert sind, werden wir billig gekauft von denen, die uns ruiniert haben. Und die Politik hilft munter mit, jeden Wettbewerbsvorteil zunichte zu machen, den wir einmal hatten.
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Bitte Nachdenken bevor man immer auf die Manger einschlägt, gute Investmentbanker, bringen einer Bank eine richtige Menge Geld. Eben diese guten IB’s gehen dorthin wo sie die besten Boni bekommen. Wenn also eine Bank keine Boni für die IB’s zahlt, dann verliert diese Bank viel viel mehr Geld durch fehlende Investmentgeschäfte, als sie an Geld für Bonis bezahlt! Solange das System so läuft, kann eine Bank gar nicht anders als den IB’S fette Boni zu bezahlen.
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Und wie war das noch bei den riesigen Verlusten – wo war da die Beteiligung?
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Der Lukhass und sein Ermotti-bashing. Eine nicht enden wollende Bewunderung und Neid als Motivation? Kaum ist der rotzige schwarzlackierte der CS weg geht es an anderer Stelle weiter.
https://www.youtube.com/watch?v=_goMQolXcbs -
Dekadenz in Reinkultur!
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Davon werden die wenigsten Gebrauch machen. Niemand dieser Investment Banker und Sesselhockers wechseln den Beruf freiwillig. Dafür verdienen sie zu viel. Aber es wird unfreiwillige Cuts geben. Leider wird es einmal mehr die falschen treffen. Deren Manager hingegen werden argumentieren, dass sie mit den Head Count Kürzungen und Kosteneinsparungen Income für die Bank generiert haben. Denn mit Kundenbusiness tragen die ConfCall-Kläuse eh Nichts zur Rentabilität der Bank bei. Es sind gibt mehr Kapitäne auf dem sinkenden Schiff.
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Tja, Herr Motti für die Ubs ist passé…wie Körner, Orcel, Blessing und Zeltner…wie heute Finews schreibt…
Und neue Ceo hat nur eine chance: Firmenkultur und Hierarchienstufe zu ändern! Den Rest wird schwierig… -
So what? Diese Boni sind schon zugewiesen, nur noch nicht ausbezahlt gewesen.
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Ermotti hat sein Herz am rechten Fleck. Hat er erneut bewiesen und lässt seine Mannschaft nicht im Stich.
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Ermotti ist schlicht und auf den Punkt gebracht ein Abzocker!
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Handelszeitung, Daniel Hügli, 22.10.2020: „Sergio Ermotti wird Chairman von Investindustrial Acquisition, wie das Unternehmen mit Geschäftsadresse in London mitteilt. Ermotti wird seinen neuen Job am 1. Januar aufnehmen…“
Das heisst wohl, Herr Ermotti braucht für seinen neuen Job die zukünftigen Gefälligkeiten der UBS-Grossboni-Investment-Manager, damit die Kohle richtig rollt?
Gunther Kropp, Basel -
Denke die Mehrheit der Empfänger hat dies sicherlich verdient und eigentlich eine schöne Geste in dieser schweren Zeit.
Gruss aus Monte Carlo
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an diesem dekadenten Ort leben nur wenig soziale und realitätsfremde Individuen.
Mein herzliches Beileid, in zu dieser Scheinwelt, die wir keiner braucht.
Sollten Sie Ihr Vermögen aufgrund eines fehlbaren Beraters verlieren, dürfen Sie die jene Erbsen zählen, welche dort noch zu Ihnen halten 😉
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Leider hat die Presse Herrn Ermotti immer wieder mit Samthandschuhen angefasst.
In guter Erinnerung bleibt seine Forderung nach einer Erhöhung des Pensionierungsalters in Rahmen eines Zeitungsinterviews. Niemand fragte den UBS CEO, weshalb kaum Mitarbeiter über 60 bei der UBS tätig sind? Weshalb haben Mitarbeiter über 55 Jahren keine Zukunft bei der UBS? Weshalb stellt die UBS de facto keine Personen über 50 Jahre ein? Weshalb gibt es kein Programm um die Quote der über 60jährigen in der UBS auf den nationalen Durchschnitt zu bringen?
Ermottis Forderungen halten mit den Tatsachen in der eigenen Bank nicht stand. Ein Schwätzer, der in seiner eigenen Blase, lebt.
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Ermotti hat die Herren Chefredaktoren „um den Finger gewickelt“.
Die „AZ Schweiz am Wochenende“ berichtete einst kritisch über UBS.
Fast alle online verfügbaren negativen Artikel wurden gelöscht.
Chefredaktor Patrick Müller verbreitet nur noch Lobhudelei.
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Scheidender UBS-Chef Sergio Ermotti geht zu Blankoscheck-Firma
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/scheidender-ubs-chef-sergio-ermotti-geht-zu-blankoscheck-firma/ar-BB1ahXUODa weiss man doch, wohin Ermotti gehört. Sein angeblich grandioser Abgang ist gemacht. Es gibt immer einen Grund für die Amerikaner, die Europäer zu plündern.
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Werden bald Investmentbanker abgeworben / abwandern?
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lustig; von heute an verdienen alle UBS MA unter CHF 300’000 sonst droht die soziale Aechtung. Da diese MA die über CHF 300’000 verdienen sowieso unter sich bleiben, wird sie das Stigma auch nicht stören. Gut gemacht Ermotti so kann man seine Mitarbeiter auch an den Pranger stellen.
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ich finde das einfach nur noch daneben.
Diese Gilde musste nie darben und mit Familie auf Ferien im Luxushotel verzichten, oder auf den jährlich neusten Porsche, oder RS6, oder auf Putzfrau, oder mehrere eigene Häusle.
Ich kann diese Banken nicht mehr unterstützen, gehe voll auf Internetbanken und Broker, habe fertig mit solch geführten Institutionen, die sich jährlich freikaufen müssen, während genau dieses Fehlbare Führungsriege noch vergoldet wird. -
Ja wer hät dem wird gegeben…Hauptsache beim Bonus dörf’s e Bitzeli meh si…💰💰💰
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Wie tief die Wertetabelle weltweit bei der „Nouveau Riche“ Klasse gefallen ist lässt sich tagtäglich nachvollziehen. Die blanke Gier erhält stündlich eine noch hässlichere Fratze.
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Ermotti erkauft sich so den Jubel der Mitarbeiter.
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Was erwartet man von Tessin? Sonne, Lago und das Eden auf erden.
Was erwartet man von Sergio Ermotti? Nix, nix und nix.
Swiss Banking: Turbo dumm Kapitalismus.
Schlimmer als 2008 wir 2020/21 … starten sie Ihren Hubschrauber …
Banken Untergang …. keine Sorge Schweiz ist Stein reich ;-)))) …
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Ermotti ist ein fieser Bankchef. Viel nehmen ohne Erfolg. Grauenhaft.
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ist der passende Abgang eines geldgierigen CEO, der in der ganzen UBS Karriere nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass die Investmentbanker in einer höheren Kaste sind als der Rest. Schamlose Abzockerei ist hier noch eine untertriebene Beschreibung….
Leider hat die Presse Herrn Ermotti immer wieder mit Samthandschuhen angefasst. In guter Erinnerung bleibt seine Forderung nach einer Erhöhung…
Ermotti ist schlicht und auf den Punkt gebracht ein Abzocker!
Handelszeitung, Daniel Hügli, 22.10.2020: "Sergio Ermotti wird Chairman von Investindustrial Acquisition, wie das Unternehmen mit Geschäftsadresse in London mitteilt. Ermotti…