Die Swatch ist in einer tiefen Krise gelandet. Statt Uhren zu verkaufen, produziert der Bieler Weltkonzern auf Halde.
Umso wichtiger sind Informationen für die Eigentümer. Doch da entpuppt sich die Milliarden-Unternehmung in den Händen der Familie Hayek als besserer Kiosk.
Die „Aktionärsbrief“ zum Halbjahresergebnis traf bei den Kapitalgebern nicht gleichzeitig mit der öffentlichen Publikation des Ergebnisses Mitte Juli ein.
Auch nicht ein oder zwei Tage später.
Sondern erst jetzt, um den 10. August herum. Fast ein Monat nach den wichtigen News, die zu einem massiven Rückschlag der Aktie an der Schweizer Börse geführt haben.
Der Grund lässt aufhorchen. Man habe „in den letzten 24 Monaten ein rasantes Wachstum der Anzahl Aktionäre“ erfahren, so eine Antwort der Swatch auf die Frage eines Aktionärs.
Es habe sich dann „vor dem Versand des Aktionärsbriefs“ gezeigt, „dass zu wenig Couverts vorhanden waren“.
„Der Nachdruck der fehlenden Couverts verzögerte den Versand um gut zwei Wochen, da wir alle Briefe auf einmal verschicken wollten, um die Gleichbehandlung aller Aktionäre gewährleisten zu können.“
Es handle sich „ganz einfach um einen Fehler, für den wir uns entschuldigen“, so die Antwort aus Biel.
Nick Hayek, der Befehlshaber von Swatch, der sein Piraten-Image mit Fahne zu Zigarre pflegt, ist ist zusammen mit seinen engsten Angehörigen der grösste Aktionär der Uhrenfirma.
Er kannte die Resultate selbstverständlich auswendig – auch ohne Aktionärsbrief. Dieser wäre für die vielen Kleinaktionäre wichtig gewesen.
Nun erhielten diese den Informationsbrief Wochen später nach dem Datum, das aufgedruckt war: 15. Juli.
Ein Betroffener empfindet das als „Geringschätzung der Firma gegenüber ihren Aktionären“. „Keine andere Firma erlaubt sich fast einen Monat nach Publikation die Zustellung.“
Dass sich nun fehlende Couverts und nicht Arroganz der Unternehmensleitung als Ursache herausstellt, macht die Sache nicht wirklich besser.
Die Swatch ist in einem harten Konkurrenzumfeld mit einbrechenden Konsumausgaben in China und einer umstrittenen Markenstrategie gefordert wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Die Aktie befindet sich auf einem langen Sinkflug.
Wie kann es da sein, dass man für der zentralen halbjährlichen Aktionärsbrief nicht genug Couverts bereitgestellt hat?
Und dies keiner merkt, bevor man sich an den Versand macht?
Ein Detail. Doch Details matter.
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Die beliebtesten Kommentare
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Ist doch die gleiche Versandliste, wie für die GV, welche unlängst vorher stattfand.
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Da kann Hässig wieder lästern, IP ist schlimmer als jede Firma.
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Wo ist das Problem ? Aktionärsbrief ist auch auf der Website verfügbar !
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Interessant ist die Möglichkeit für die Hayeks, mit Aktienrückkäufen die Mehrheit an Swatch zu erhalten, ohne selbst Aktien zu kaufen.
„Die Swatch Group sitzt auf flüssigen Mitteln von fast 1,5 Milliarden Franken – beim heutigen Kurs genug für 16 Prozent der Aktien, und genug, um den Pool über die 50-Prozent-Hürde zu hieven, ohne dass die Familie eigene Mittel einschiessen müsste.“
Quelle: https://www.handelszeitung.ch/bilanz/watches/fur-familie-hayek-ruckt-das-ziel-der-aktienmehrheit-naher-732774 -
Kann doch mal vorkommen, ist so wie bei Uhren die kaput gehen und die Reparatur so teuer ist/ein Jahr dauert das man sich besser eine neue Uhr kauft.
Das bringt das hUren Geschäft nun mal mit sich. -
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„Ein rasantes Wachstum der Anzahl Aktionäre“….das ist lächerliche Firmenpropaganda. Fakt ist: Nick Hayek ist nicht „ganz de Papi“. Note 4-5.
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Hayek ist ein knausriger Sack, der ausser auf Halde produzieren wenig versteht vom sich laufend wandelnden Uhren-Business. – Wieso der nicht schon lange rausgekickt wurde in diesem Saftladen, ist mir schleierhaft!
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Wer sollte denn den rauskicken ? Vielleicht ein Ross der Nayla ?
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Für die Hayek-Gruppe waren andere Aktionäre schon immer nur ein lästiges Uebel.
CEO Hayek jr. hat das genug oft so zwischen den Zeilen kommuniziert in den letzten Jahren.
Dazu kommt der verlotterte Aktienkurs, Wertvernichtung seit Jahren – während Luxus-Konkurrenten wie CFR, Hermes und LVMH die träge Swatch schon längst abgehängt haben an der Börse.
Wer bleibt da noch freiwillig Swatch-Aktionär? Nur noch Masochisten!
Man kann das Geld sonst gleich aus dem Fenster werfen… immerhin muss man dann nicht auf Post von Swatch warten.
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Je tiefer der Kurs, desto mehr kann Hayek dazukaufen. Um das geht es aktuell bei der Firma. Kuverts sind da nur ein unbedeutendes Detail.
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Swatch hat das beste Aktionärsgeschenk. Für 1 Aktie gibts eine gratis Uhr. Wer bietet das sonst denn Herr Hässig?
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Ja aber die diesjährige war jetzt auch nicht der Hit die trage ich nie. Auf ricardo auch höchstens 20.- wert
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Nick und seine Schwester Nayla zeigen uns einmal mehr,
was sie von den Kleinaktionären halten. Wenig bis gar nichts. Am liebsten würde man die die Swatch-Gruppe wieder als Familien Bude
führen.-
@Stocki
ja das ist durchsichtig, Sie haben schon recht.
Das soll „Family owned and operated“ werden. Recht haben sie die Hayeks. So eine Entwicklung gehört halt auch mit zum Risiko welches man mit dem Kauf von Aktien eingeht. Am Wert der Firma verändert sich ja nichts, aber am Preis der Aktien. Das Gegenteil gibt es auch zuhauf, nichts am Wert von Tesla verändert sich, aber judihui-Preise ohne Ende wurden bezahlt.
Bloss weil man eine Aktie kauft ist man weder Unternehmer noch Anleger noch Investor sondern einfach ein Spekulant. Good luck.
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Auch wenn Swatch grössere Probleme als fehlende Couverts hat: es ist ein weiteres Indiz für die schizophrene Haltung der Familie Hayek gegenüber dem Kapitalmarkt. Sie führt eine kotierte Firma, will aber von den Regeln der Kapitalmärkte nichts wissen. Den „Erfolg“ dieser einmalig dummen Haltung sieht man an der desaströsen Kursentwicklung. Swatch macht vieles gut – aber all das wird durch das unsägliche Verhalten des CEO in den Schatten gestellt. Höchste Zeit für einen Wechsel – von dem die Familie Hayek wohl nichts wissen will. Falls doch kommt der nächste Hayek (was wohl die Garantie dafür wäre, dass es im gleichen Stil weitergehen würde). Man bekommt den Eindruck, dass die Hayeks durch ihr aktionärsfeindliches Verhalten den Kurs so weit in den Keller drücken wollen, dass sie sich ein „going private“ leisten können.
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Da ist wenigstens Substanz dahinter, im Gegensatz zu den „Finanzluftibuses“.
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Die meisten Firmen verschicken KEINE Unterjährigen Aktionärsbriefe. Und bei einigen Brokern ist es mittlerweile Usus, sich den Eintrag im Aktionärsregister aus Kostengründen zu sparen und mit der „Papierflut“ zu argumentieren. Fazit: Die Nachrichten zu Swatch habe ich auf meiner Börsenseite bereits erhalten, die Argumentation mit den Couverts ist lächerlich. Grosse Modo: den Versand einsparen bitte.
Nick und seine Schwester Nayla zeigen uns einmal mehr, was sie von den Kleinaktionären halten. Wenig bis gar nichts. Am…
Je tiefer der Kurs, desto mehr kann Hayek dazukaufen. Um das geht es aktuell bei der Firma. Kuverts sind da…
Hayek ist ein knausriger Sack, der ausser auf Halde produzieren wenig versteht vom sich laufend wandelnden Uhren-Business. - Wieso der…