Ulrich Körner hat zwar auch einen Schweizer Pass gelöst. Aber als Leader ist Körner durch und durch in der Tradition seiner deutschen Heimat verwurzelt geblieben.
Nüchtern, distanziert, analytisch – so wirkt Körner auf Kollegen und Aussenstehende. Damit repräsentiert der 50-jährige perfekt das Deutschtum an der Spitze der Bank.
Nun ist Körner daran, das deutsche Element in der Leitung der UBS massiv zu verstärken. Er besetzt wichtige Posten mit Managern aus seinem eigenen Kulturraum.
„I am pleased to announce that Oliver Bussmann will succeed Michele (Trogni) as Group Chief Information Officer, effective 1 June 2013“, liess Körner am Freitag die UBS wissen – sinnigerweise in der Business-Universalsprache Englisch.
Der neue oberste Informatiker Bussmann stösst nämlich vom deutschen IT-Multi SAP zur Schweizer Grossbank. Just von der gleichen SAP kam kürzlich ein anderer Deutscher in wichtiger Mission zur UBS.
Es handelt sich um Hubertus Kuelps, frisch gewählter Kommunikationschef der Bank.
Kuelps löste eines der bekanntesten Gesichter der Bank nach aussen ab. Michael Willi war in jungen Jahren zur UBS-Vorgängerin Bankverein gestossen und machte alle Höhen und Tiefen mit.
Die neuen Deutschen sind mit der Geschichte der Bank, die aufs Engste mit der Entwicklung des Landes verknüpft ist, nicht vertraut.
Kuelps scheint das Problem zu erkennen. Jedenfalls bemühte er sich von Beginn weg um einen direkten Kontakt zu Schweizer Journalisten, nahm sich Zeit für persönliche Gespräche, besuchte Redaktionen, signalisierte: Ich bin neu hier, sagt mir, wies bei Euch läuft.
IT-Chef Bussmann und Kommunikationschef Kuelps werden ergänzt durch einen dritten Top-Deutschen in Körners Laden.
Dieser heisst Dierk von Schuckmann und agiert als Strategiechef, eine zentrale Position für die Weiterentwicklung der Bank.
Weiterentwicklung funktioniert nur, wenn auf der eigenen Geschichte aufgebaut wird. Sonst hängt man in der Luft.
Bei der UBS besteht diese Gefahr. Sie geht von ganz oben aus. Dort sitzt ebenfalls ein Deutscher.
Die Rede ist von Axel Weber, dem Germanen auf dem Präsidentenstuhl der UBS. Weber ist quasi der Kapitän der Neuen Deutschen Welle bei der Grossbank.
Der langjährige Präsident der deutschen Zentralbank galt als grosse Nummer, als er in die Schweiz wechselte.
Mittlerweile steht Weber für zwei Dinge: Antrittsboni und schwammige Auftritte. Ausgerechnet als Deutcher und Vorzeige-Europäer hat Weber damit die Angelsachsen aus der Bonus-Schusslinie genommen.
Auch sonst überzeugt der Mann aus dem Norden bisher nicht.
Statt sich rar zu machen und damit seine wichtigste „Währung“, jene der Aufmerksamkeit, zu stärken, tingelt Weber von Anlass zu Anlass.
Zu reden gab seine Teilnahme an einem Ethik-Podium der Kirche. „Mit Werten führen“, lautete das Thema. Prompt protestierten Kirchenvertreter.
Als Bundesbank-Präsident gehörten Auftritte zu Webers wichtigster Aufgabe. Ein Notenbanker versucht die Meinungen der Märkte durch stetes Kommunizieren zu lenken.
Als Präsident einer globalen Grossbank in schwieriger Turnaround-Phase müsste Weber aufs Maul sitzen. Schweigen wäre Gold, reden sollte der CEO. Nur so erhielte Webers Wort Bedeutung.
Weber, Körner und die übrigen Spitzen-Deutschen der UBS bilden einen Kontrast zu den Angelsachsen bei Erzrivalin Credit Suisse.
Unter Chef Brady Dougan haben sich die Engländer und Amerikaner die Bank unter den Nagel gerissen. Boni werden vor allem im angelsächsischen Investmentbanking verteilt – „never mind“, dass das Geld hauptsächlich aus der Schweizer Vermögensverwaltung stammt.
Die Verantwortung für den angelsächsischen Raubbau an der CS tragen Schweizer. Die Präsidenten Walter Kielholz, Hans-Ulrich Doerig und jetzt Urs Rohner liessen die Amis schalten und walten.
Fährt die UBS mit ihren Deutschen an der Spitze somit besser als die CS mit den Angelsachsen?
Vermutlich nicht.
Dougan kennt die CS seit Jahrzehnten, er hat sich mit loyalen Mitstreitern umgeben, die zum Teil ebenfalls seit langem dabei sind. Das schafft Stabilität.
Dass die Angelsachsen der CS nun auch die Schweizer Domäne Vermögensverwaltung angreifen, hat eher mit der dortigen Schwäche der Einheimischen zu tun.
Bei der UBS fehlt die klare Linie. Während sich die Deutschen mit der Bank vertraut machen müssen, versuchen die Angelsachsen, die während den letzten zwei Jahrzehnten am Drücker waren, ihre Positionen und Pfründen zu retten.
Am Ende fehlen der UBS nach unzähligen Führungswechseln Ruhe, Knowhow und klare Führung. Die Deutsche Welle ist somit Ausdruck von Verzweiflung.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Man merkt doch die Hand des Oberschefs Weber bei der UBS. Früher war es Grübel bei der CS aus Deutschland, heute ist es Weber bei der UBS.
Und wenn es schief geht dann ist der CEO Ermoti für alles und jenes shuld. Der Mr. Ermotti solle endlich das Sagen bekommen und auch Schweizer anstellen lassen. Bei der Swissair ging es gleich, nach dem gleichen Muster. Schweizer raus, Deutsche rein. Die SWISS ist heute 100%-ige Tochter der Deutschen Lufthansa. Als einzige Airline die was verdient. UBS schweizerisch bauen, Herr Ermotti! Der Weber will nur die Deutsche Konti der UBS ausspionieren, bei der CS machten das Dougan Leute für die USA, nicht wahr?Wie kann man nur so niedlich naiv sein! -
Lesen Sie bitte einmal die zum Teil sehr guten Kommentare auf 20min zur Uni Debatte mit Deutschen. Wir Schweizer müssen uns schon langsam fragen, was hier schief läuft. Wir haben so viele Deutsche reingeholt, dass die sich gegenseitig nachziehen und das in unserem Land.
Überall höre ich Hochdeutsch. Im Tram, im Zug, im Restaurant, beim Einkaufen, etc. und ich bin weltoffen. Aber soviel Hochdeutsch in Zürich geht mir auf den S.
-
Was ist an der UBS und der CS eigentlich noch schweizerisch ? ausser, dass beide ihren Hauptsitz in der Schweiz haben. Es ist doch erstaunlich, dass es beiden grossen Banken dieses Landes offenbar nicht mehr gelingt, gutes Schweizer Spitzenpersonal zu rekrutieren. Zum Glück gibt es für diese Firmen ja die uneingeschränkte Personenfreizügigkeit.
-
Die KANTINE der Ubs und die Kantine der CS sind noch schweizerisch
-
-
Mach Deutsche zum Thema und ernte Kommentare. Inhaltlich wird es zwar nicht gelesen, aber Hauptsache dämliche Kommentare verbreitet.
-
Heute wird noch der Zuzug von Dirk Klee (ein weiterer Deutscher) vermeldet als neuer COO des Wealth Managements. Das ist ja genau das, was sich Kunden von einer Bank mit Schweizer Werten wünschen, dass dann geschätzte Bürger des grossen Kantons die Fäden ziehen. Aber Ermotti ist wohl zu machtlos, um dem domianten Weber hier zu entgegnen.
-
-
Das ist leider ziemlich treffend. Ebenso ist leider die Schweizer Ausbildung nicht akademisch genug. Wer hat sie nicht schon gelesen: die Anforderungen für Jobs.
Die Schweizer Maturitätsquote (inkl. BMS) liegt bei knapp 20%. Die Deutsche bei rund 50%.
Das ist ein super kontroverses Thema, aber let’s face it: Mit einer Berufslehre (im Banking) findet man bestimmt keinen Top-Job ausserhalb der Schweiz, und eigentlich eben auch keinen mehr in der Schweiz selber.
Man ist „Staff“, „Lower oder Middle Management“. Manövriermasse. Zu sagen hat man wenig bis nichts.
Natürlich ist Weber völlig überflüssig. Aber wer wirft den noch raus!
-
-
Wie die Kommentare von Herrn Hässig immer wieder zeigen, sind die Schweizer einfach zu bünzlig, fremdenfeindlich und weltverschlossen um eine globale Bank zu führen. Da braucht man Menschen, die etwas von der grossen weiten Welt da draussen verstehen.
-
Meines Wissens war bei einer der bestgeführtesten Bank weltweit lange ein Schweizer CEO.
-
@Paul Costello, genau das Gegenteil ist der Fall. Die Schweizer sind weltoffen und verstehen sehr wohl was von der Welt.
-
-
Wir (meine Frau und ich) sind schweizer Patrioten. Uns erschreckt jedoch diese inkompetente und gestrige anti-deutsche Stimmungsmache. Schade!
-
Was ist daran inkompetent? Fakt ist, dass beide Banken nur noch formell Schweizer Banken sind, de facto aber von Amerikanern / Deutschen beherrscht werden. Schuld daran sind wir selber: Wir haben offenbar ein Faible um unsere Assets zu verscherbeln (siehe auch Swissair).
-
-
Das Blabla wird in den Banken mit Deutscher und Angelsachsen-Besatzung weiter zunehmen. Eben lafärä statt lieferä!
-
walter kielholz und urs rohner sind die hauptverantwortlichen fuer das debakel bei credit suisse mit dem ueberhandnehmen von anglosachsen und deutschen in schluesselpositionen der bank – diese herren haben credit suisse ans ausland verkauft
-
Was reden Sie da für einen Unsinn? Bei der CS wurden in der Schweiz nahezu alle Deutschen von Meister persönlich entfernt oder degradiert. Da arebieten doch gar keine Deutschen mehr in „Schlüsselpositionen“!
-
-
Ich möchte hier auch noch meinen Kommentar (Anaylse) abgeben:
Erstmals „Gratulation“ an die UBS, dass Sie endlich begriffen hat, das Trogni fliegen/rollen muss – hier wird wohl ein Halunke wieder einen sehr, sehr dicken Bonus dafür einstreichen.
Für mich war klar, dass es ein Deutscher sein muss, da die Mentalitäten und Launen des „Chefs“ leichtgängiger akzeptiert/erwidert werden können. Auch logisch ist, dass es ein SAP-Junkie sein muss, damit die MA besser ausselektiert werden können und zeitgleich ein weiterer Gang im Turbofinanz (Hire-Mgrs and fire-Employees) eingeschaltet werden kann.Bei mir kamen bei der Ankündigung von „Dr.“ Weber Zweifel, dass dieser die richtige Person ist. Er vertritt keine schweizerischen Tugenden, hat auch gerne grosse Saläre und strahlt überhaupt nicht den Eindruck eines ehrwürdigen Arbeiters/Aufräumers aus.
Ich hoffe, dass es in den Bank noch mehr Brodeln wird und die Aktionäre und Angestellten dagegen vorgehen werden – endlich 😀
-
Gratulation! IP hat Blick Niveau unterboten. Komplett schwachsinniges Geschreibsel. Ich kaufe jetzt CS, weil Amis an der Spitze besser sind als Deutsche an der Spitze bei der UBS. Hä? Diese dumpfe Ausländerhetze von Herrn Hässig geht mir gewaltig auf den Keks. Unfähigkeit korreliert nicht mit der Farbe des Passes.
-
Ich stelle mal fest: die CS-Amis können es nicht und die UBS-Germanen auch nicht.
Wieviel fähige Leute kann denn das kleine Bergvolk stellen?
Uebrigens: auch die Schweizer sind „Germanen“.
Schlag nach bei Caesar und Tacitus.
Und die Arbeitsmoral der „Germanen“ beiderseits des Rheins ist nun mal gleich gut.-
Quatsch, die Schweizer sind Helvetier und Cäsar schrieb:
Caesar – De Bello Gallico (Liber I) , Übersetzt von Nils Neuenkirchen:
….Aus diesem Grunde übertreffen auch die Helvetier die übrigen Gallier an Tapferkeit, weil sie sich in fast täglichen Kämpfen mit den Germanen messen, indem sie entweder von ihren eigenen Grenzen sie abwehren oder selbst in deren Lande Krieg führen…
-
-
am besten sollten sich die nationalisten hier ein eigenes gen entwickeln und einpflanzen lassen. dann können sie sich endlich klar definiert vom rest der menschheit abgrenzen. die schweiz importiert geld aus aller welt, und irgendwer muss damit was machen. vielleicht müsste sich halt jeder „nationalist“ auch einfach ein paar arme mehr wachsen lassen, dann braucht er keine ausländer:) schönen tag noch+
-
Mein Tipp: die Deutschen rauswerfen, damit wieder geliefert und nicht nur gelabert wird. In der DB findet sich doch bestimmt ein Plätzchen für die in der Regel Grossmundigen. Sogar die deutschen Kunden würden das mittragen!
-
Die Zusammensetzung des VR widerspiegelt die Besitzverhältnisse der Bank, was ist eigentlich noch schweizerisch an der UBS (und der CS). Das schweizerische dieser Bank(en) wird nur für Marketing von Private Banking benutzt und der starke Schweizer Staat als Absicherung wenn die Gesellschaften vollständig ausgehöhlt worden sind……….. Nicht schön, aber wer interveniert, die FINMA, die Regierung oder vielleicht endlich mal die vielen kleinen und hoffentlich auch die grossen mit „den Füssen“.
-
der letzte Satz bringt das Problem genau auf den Punkt.
und dies gilt nicht nur für die „eh kranke“ Bankbranche, sondern für die gesamte Gesellschaft der Schweiz. -
Was ganz bestimmt angekurbelt und verstärkt wird, ist das nach iben kriechen und nach unten treten. Diese Mentalität ist. angeboren und wird nun besonders gefördert. Der Kreis der neuen Geier wird aufgebaut. Sergio hat bereits verloren und mit der Bank gehts nun noch schneller bergab. Was macht eigentich Claudio?
-
Gar nicht so abwägig die Theorie, diesmal. Doch ein kleiner Blick auf den VR relativiert das ganze:
12 Leute
4 Schweizer (mehr oder minder)Also, 66% US, Brit, Belgien, HK und eben, DE.
Bei aller Sympathie für die UBS, wer unter Schweizer Flagge segelt und den hiesigen Gesetzesrahmen zum Geschäften nutzt, sollte in der Tat einen CH-Anteil von >50% im VR haben. Sonst gibt’s legitimer Weise Vorschub für die Bilderberger-Verschwörungs-Theoretiker.
Amen.
-
@Schorsch: seit wann ist denn der Minder im VR der UBS. Und wer soll dieser „Mehr“ sein – noch nie von ihm gehört.
-
-
Ziemlicher Unsinn, was da wieder zusammenfabuliert wird. Dierk von Schuckmann hat mit den beiden anderen Deutschen überhaupt nichts gemeinsam – ausser der Nationalität. Dirk von Schuckmann kam via Andrea Orcel und Sergio Ermotti zur UBS. Die Analyse stimmt so einfach nicht.
-
Alles so deutsch hier! Dann wurstelt ‚mal schön mit denen, liebe UBS. Schlechter als die Amis und Brits werden sie nicht sein, sicher auch nicht besser, einfach anders. Da hat sich wohl Körners Lieblings-Headhunter wieder ‚mal einfach eine goldene Nase verdient (2 x bei SAP angerufen und „bingo“). – Aber ‚mal ehrlich, für jeden dieser Posten hätte es auch einen mindestens ebenso fähigen Schweizer gehabt! Aber da hätte der Headhunter ja noch richtig arbeiten müssen!
Und dieser Weber, Mann-oh-Mann, den hätte man besser in D gelassen, auf einem 200k/Jahr Professorenpöstchen. Bei der Deutschen Bank (und anderswo) wäre er nämlich NIE in die Ränge gekommen, auch wenn er dies Villiger damals glauben machte und so seinen unsäglichen Antrittsbonus quasi mit einem Bluff erschlich. Letzteres zeigt sein wirkliches Mindset! – Wie hiess schon wieder Minders Initiative? – Eben. -
Eine gelungene Analyse die sowohl von aussen als auch von innen nachvollziehbar ist. Hoffentlich wird diese aber in ihrer vollen Konsequenz nicht Realität werden!
Eine gelungene Analyse die sowohl von aussen als auch von innen nachvollziehbar ist. Hoffentlich wird diese aber in ihrer vollen…
Alles so deutsch hier! Dann wurstelt 'mal schön mit denen, liebe UBS. Schlechter als die Amis und Brits werden sie…
Ziemlicher Unsinn, was da wieder zusammenfabuliert wird. Dierk von Schuckmann hat mit den beiden anderen Deutschen überhaupt nichts gemeinsam –…