Flavio Battaini strahlt das Lachen eines Siegers. Nichts kann den 50-jährigen Juristen aus der Bahn werfen. Fifa-Rausschmiss? CEO bei Untergangsbank Frey? Kein Problem, Karriere geht weiter.
Neu ist Battaini „Chief Operating Officer“ in Flims Laax. Die „Weisse Arena Gruppe“ gehört zu den führenden Alpen-Bergorten – dank Kult-Manager Reto Gurtner.
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Gurtner ist ein Selbstvermarkter par excellence. Nun eifert ihm Ex-Banker Battaini nach. Seinen Curriculum Vitae poliert Battaini auf Hochglanz.
Unter „Berufliche Laufbahn“ steht da: „2007 – 2014 Chief Executive Officer, Bank Frey & Co. AG“.
7 Jahre Chef der Zürcher Privatbank, die am Ende im US-Steuerkrieg gegen die Übermacht aus Übersee die Waffen strecken musste.
Den Untergang der Frey-Bank haben die meisten längst vergessen. Und so machen sich die 7 Jahre CEO gut auf dem C.V. des immer noch jugendlich wirkenden Battaini.
Doch so viele Jahre waren es nicht. Sondern ein paar weniger. 2, um genau zu sein.
Battaini war bei Ausbruch der grossen Finanzkrise vor 10 Jahren als Jurist zur kleinen Bank Frey an der Zürcher Bahnhofstrasse gestossen. Damals trug er den Titel eines Direktoriumsmitglieds.
Es war auch die Zeit, als die Amerikaner ihre Jagd auf eigene Steuersünder und deren Schweizer Geldhäuser starteten. Die Blütezeit der Bankjuristen nahm ihren Anfang.
Battaini hatte einen bekannten Förderer. Otto Bruderer, grosser Banker bei der St. Galler Wegelin, half Battaini auf dessen Weg nach oben.
Bruderer hatte ein VR-Mandat in einer Frey-Gesellschaft. 2011 schaffte Frey-Spitzenjurist Battaini schliesslich den Sprung in die kleine Geschäftsleitung der Bank Frey.
Dann überschlugen sich die Ereignisse. Die Wegelin-Bank mit Zentrum in St. Gallen ging Anfang 2012 unter, die Bank Frey mit Sitz in Zürich geriet wenige Monate später in arge Turbulenzen.
Die USA hatten es auf die kleine Frey-Privatbank abgesehen. Im Herbst 2012 wurde der Druck immer grösser. Der damalige CEO ging von Bord und kämpft seither um sein Ansehen – mit Erfolg.
Neuer starker Mann auf der Brücke der kleinen Frey-Bank wurde nun Flavio Battaini. Kein Banker, sondern ein Jurist.
Und zwar ein umstrittener. Bei der Fifa hatte Battaini einst als Fifa-Marketing-Direktor um die Jahrtausendwende herum eine Liaison mit der Sekretärin des damals allmächtigen Sepp Blatter.
Battaini fiel im Jahr 2000 einem Putschversuch von Blatters Gegner zum Opfer und brachte es damit in der kleinen Welt der Fifa-Insider zu Berühmtheit.
Danach sprang er von Job zu Job, bis er schliesslich bei der Bank Frey heimisch geworden war. Und nun, Ende 2012, war er ganz oben angelangt.
Battaini wurde CEO der Zürcher Bank Frey.
Das Spiel war von kurzer Dauer. Wenige Monate, nachdem Battaini das operative Steuer in die Hände genommen hatte, gab die Bank Frey auf. Im Herbst 2013 streckte sie im Fight gegen die Amerikaner die Waffen.
Bei Battaini folgten eine Selbstständigkeit, die offenbar nicht sehr weit führte, plus ein weiteres Kurzgastspiel in einer Industrie, die für Battaini so fremd war wie einst das Banking.
Irrungen und Wirrungen, aber immer schön weit oben. Jetzt also in der „Weisse Arena“ in Flims Laax Falera. Wo wer im VR sitzt? Otto Bruderer, ewiger Förderer des „junge“ Battaini.
In Laax macht Battaini das, was er offenbar besonders gut kann. Er vermarktet sich selbst. Auf dem C.V. wird die durchzogene Bilanz bei der Zürcher Bank Frey zu einem 7 Jahre dauernden CEO-Mandat.
Warum dieses Aufmotzen? Auf eine Nachricht auf seinem Telefonbeantwortet meldet sich Battaini rasch per SMS.
„Danke für den Hinweis“, tippte er letzten Donnerstag. „Da ist ein Fehler unterlaufen, den ich korrigieren werde.“ Und schliesst mit „BG aus LAAX“: Beste Grüsse aus den Bergen.
Inzwischen sind 4 Tage vergangen. Bis jetzt hat Jurist Battaini, der es allein schon berufshalber – er ist Jurist und war bei der Bank Frey lange für Compliance zuständig – besonders genau nehmen sollte, noch nichts an seinem Lebenslauf angepasst.
Battaini ist nicht der erste Banker, der seinen C.V. aufmotzt. Es gab Fälle bei bekannten Zürcher Privatbanken und Assetmanagern.
Schein statt Sein – im Banking offenbar Teil des Geschäfts.
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Die beliebtesten Kommentare
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Herr Hässig ist hässig. Hässig auf die Reichen und Erfolgreichen, auf diejenigen, die vorgeben, ihre Karriere verdient zu haben und doch nur damit bedient wurden. Auch ärgert es, dass es die Männer den Frauen offenbar gleichtun und sich die Karriereleiter „hochschlafen“. Und Juristen, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, gehn gar nicht. Einverstanden – obwohl der Jurist, um den es hier geht, eher dumm als unehrlich wäre ( oder ist es gescheit, die Dinge schlecht zu mogeln?). Man muss sein Kerngeschäft schon beherrschen und keine Fehler machen, die an der Glaubwürdigkeit nagen, einverstanden. Aber wie steht es mit Journalisten (im Volksmunde ja auch gerne als Schreiberlinge betitelt), deren Deutsch zu wünschen übrig lässt? Klar, der Genitiv ist vom Aussterben bedroht. Dennoch, „des junge Battaini“ geht gar nicht. Und wenn man den „alten Herrn“ schon bemüht, dann bitte nicht Blattner! Darf ein Journalist in der Hitze des Gefechts die Sprache vernachlässigen? Mich macht das hässig.
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Was ist eigentlich aus der „Bad Bank“ mit Flavio Battaini als CEO geworden, die vor zwei Jahren von Steueranwalt bzw. Personalverleiher Alex Geissbühler mit einigem Trara angekündigt wurde?
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Macht imho nicht wirklich viel Sinn, seinen CV mit zusätzlichen Jahren als CEO zu „pimpen“, wenn die Unternehmung nachher in die Wand gefahren ist.
Wäre in etwa, wie wenn der Chefkoch der Costa Concordia sich in seinem CV zum Kapitän machen würde…
Aber da Mr Libor und die Finma sowieso weiterschlafen und für solche Bagatellen keine Zeit haben (ward deshalb aus der Coop Bank die Bank Claire?) , wird das vermutlich der neue Freizeitvertrieb der kleinen Grossmäuler-Gnomen. -
Hahahaha!! Dä Sepp isch so stolz!
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In diesem Zusammenhang lesenswert: Ein Gespräch mit dem wundenleckenden Sepp (The Guardian, 19.6.2017).
Sepp Blatter after the fall: ‚Why the hell should I bear all the blame?’
https://www.theguardian.com/football/2017/jun/19/sepp-blatter-fifa-president-corruption-
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Ein Wanderpokal lässt sich überall aufstellen.
Sein Aussehen leidet allerdings ob der sehr vielen Jahrzahlen und Gravuren. -
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Wieder einer dieser Typen die ihr CV frisieren wie Playboys ihre Bunnies im Photoshop aufmotzen!
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Und typisch ist: wo immer es in der CH um Sport und so geht treffen wir auf Bündner (oder Walliser) … Ich glaube fast, sie haben Sport und Outdoor erfunden.
Wahrscheinlich ist es aber nur eine weitere Form von Subvention der Berggebiete, eine Zulage zur geistigen Hanglage oder so 😉-
Zu den Bündner will ich mich nicht äussern. Aber dafür zu den Walliser.
Auf die trifft man meistens in Verwaltungen (ganz schlimm beim Bund) oder ähnliche Gebilde (z.B. SRF) wo man problemlos schattenparken u/o easy gemauschelt werden kann.
Schliesslich bleiben sie auch ganz gerne „unter sich“: als nicht üsser schwiizer und selbstverständlich CVP oder CSP Mitglied.
Das lustigste finde ich jedoch, dass man als Walliser (sofern man überhaupt eine Uni jemals von innen zu Gesicht bekommen sollte) offenbar nur in Freiburg oder Bern studieren kann. Alles andere wäre zu weit weg von der Heimat, da man als waschechter hillbilly ja jedes Wochenende nach Hause (!) fahren muss 🙂
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Ist mir auch schon aufgefallen. Und nicht im positiven. Auch das Finance kann Sport sein. 😉
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Offer topic:
Ticino lässt grüssen (Wer war nochmal der CEO der wichtigsten 2big2fail Bank) -
‚zu den Bündner und zu den Walliser’…Wo haben Sie Deutsch gelernt ? An der Uni ? Schande über diese. Die Walliser bei SRF sind der deutschen Sprache mächtig.
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C.V frisieren, ist das nicht schon seit Jahrzehnten Usus? Auch in der Schweiz. Ich erinnere mich da an die Toni (heute Geschichte), dem einten oder anderen noch Bekannt als Erfinder des „Joghurt im Glas.“ War damals noch vor der Emmi die Nr. 1 in der Schweiz. J war damals in den 70gern ihr Chef, heute würde man sagen CEO. Selbst seine KV Lehre war ein fake, geschweige denn alles andere. Er hatte es vom Arbeiterviertel in Zürich zum Haus in Lachen direkt am See mit Boot Garage und allem drin und drum geschafft. Jahrelanger Nachhilfeunterricht, Topausbildung mit Netzwerk und allem was dazu gehört für den Sohn. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Wie man es damals noch gar nicht kannte. Als CFO soll er Dinge eingeführt haben, wie andere Firmen kopiert haben.
Es war alles nur „Aufreten,“ Fake und Bluff! Das war vor beinah 50 Jahren. Nach meinem Empfinden macht es die heutige Teppichetage von Banken und Versicherungen doch nur genauso. Hatte gerade in der letzten Woche einen beruflichen Mailaustauch mit einem Dr. Diesen Titel zeigte er mir immer, auf den bestand er und mit dem gab er mir immer zu verstehen, dass ich nur ein kleines Würstchen bin. Schon mit einem Akademikertitel geht es heutzutage doch nur noch um „Aufreten,“ Fake und Bluff. J. ist übrigens in der Toni Molkerei nur aufgeflogen, weil er auch noch an der Firmenkasse vorbei (…) geschäftete. Neue Jobangebote soll er noch im Gefängnis bekommen haben.
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Habe CFO geschrieben, Buchhaltergewohnheit …., meinte CEO. J war damals, wie man es heute bezeichnen würde, CEO bei der Toni Molkerei
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Was glaubt LH denn wie sich z.B. ein Collardi oder ein Ermotti in ihre Positionenen geblufft haben?
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Biedermeier und die Brandstifter – sage ich nur. Es qualmt gewaltig bei der vielen „heissen Luft“ der „bella figura“ Manager.
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Ich hab nicht viel Zeit, weil heute Morgen gleich vom Bund abgeholt werde. Als Dank für die Beträge die ich jährlich dem Fiskus abgebe (selbst wenn dies dank meinem Evasionsteam kaum 4% vom geschuldeten Betrag darstellt), darf ich ein wenig F-18 fliegen gehen. Ein sehr aufmerksames Geschenk, man weiss offenbar von meinem Faible für kriminell überteuerte Dinge die keinen bis gar keinen praktischen Nutzen haben. Wer Schweizer Sendungen empfängt und Bilag Rechnungen bezahlt, kennt das Gefühl.
Doch ich wollte dennoch zwei Dinge schnell anbringen:
1) Wenn Flavio Battaini nicht der Erste war, ist es dann nicht logisch, dass er nicht der Einzige war?
2) Als ich gelesen hab „Ex Bank Frey-CEO frisiert seinen C.V.“ hatte ich erwartet, dass er aus seinem CV gestrichen hat, dass er Ex Bank Frey ist… Wie soll eine 5 jährige Verlängerung eine Verbesserung darstellen? Für mich ist das eher ein Geständnis. Sehr seltsam. Das wäre wie wenn eine Kandidatin die sich bei uns bewirbt betonen würde, dass sie zwar keine Doppel Ds hat, aber dafür meine Einladung zur vorgeschobenen 2-Personen Teambildungsseminar bei mir dankend ablehnt. Oder schlimmer noch: Dass sie mal in der Frey Bank gearbeitet hat.„Gemogelte CVs sind wie Steuerhinterziehung – Ich weiss angeblich nichts davon“ – Marcel Du Pont, Milliardär, F-18 „hier nicht drücken“ Knopfdrücker
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Du Pont, seit wann ist Dein rostiges Damenfahrrad mit welchem du regelmässig durch Züri düst ein FA-18? Sehr seltsam..
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Hoch verehrter Herr Du Pont
Je mehr ich von Ihnen lese, desto sicherer bin ich mir, dass Sie bestenfalls ein kleiner, unwichtiger Wurm und Wicht sein können.
Oder kennt hier jemand einen Milliardär, der auch nur einmal die Zeit finden würde, seine intellektiellen Ergüsse auf Inside Paradeplatz zu publizieren?
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Lieber MDP, wünsche Ihnen einen schönen Tag. Verwechseln Sie den und nicht mit dem Psychiatrischen Dienst der sie abholt? Zahnbürste nicht vergessen!
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Wahrscheinlich verwechselt Marcel Du Pont die Druckanzug den es für einen Flug mit der FA-18 braucht mit der Zwangsjacke in der Klapsmühle. Seine irren Interpretationen lassen diesen Schluss eigentlich zu.
Es gibt viele in der Psychi di meinen sie seinen König oder Milliardär. -
Wär ich Milliardär würde ich nur den ganzen Tag surfen und kommentieren. surfen auf wellen, kommentieren auf paradeplatz. nur ein idiot würde trotzdem noch so viel arbeiten, dass er für sowas keine Zeit hätte… bis ihn der Sensemann holt, und es zu spät ist.
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Mit 50 noch auf Stellensuche?
Bestimmt äußert sich MdP im Laufe des Tages dazu.
Und typisch ist: wo immer es in der CH um Sport und so geht treffen wir auf Bündner (oder Walliser)…
Ich hab nicht viel Zeit, weil heute Morgen gleich vom Bund abgeholt werde. Als Dank für die Beträge die ich…
Du Pont, seit wann ist Dein rostiges Damenfahrrad mit welchem du regelmässig durch Züri düst ein FA-18? Sehr seltsam..