Das grosse Gemeinschaftswerk des Finanzplatzes steht vor dem Zerfall. Wie die SonntagsZeitung berichtet, prüft der Six-VR in 2 Wochen Offerten der Konkurrenz. Hunderte Jobs seien gefährdet.
Es geht um das Aus im Zahlungsgeschäft, genannt Payment. Dort wollte die Six hoch hinaus. Nun streckt sie just da die Waffen. Sie verkauft die Division, vermutlich ans Ausland.
Zuvor hatte auch die NZZ berichtet, dass ein Entscheid über den Verkauf der Zahlungssparte bald anstehen würde.
Mit dem Deal endet die alte Six mit ihren 4’000 Mitarbeitern. Ein grosser Teil der Belegschaft landet in fremdem Hafen, viele der Betroffenen dürften dort keine lange Bleibe haben.
Das Debakel zeichnete sich letzten Sommer ab. Nun könnte es bald in Stein gemeisselt werden. Die Zeche zahlen die Mitarbeiter.
Die Verantwortlichen hingegen sind auf und davon.
Da wäre zunächst Divisionsleiter Jürg Weber, der Mann, der versprach, mit Twint „Apple vom hohen Ross“ herunterzuholen.
Weber machte sich noch vor Weihnachten aus dem Staub. Er war nur kurz bei der Six.
Vor seiner Verpflichtung hatte er Beraterjobs in der Türkei. Bei der Six bleibt Weber in Erinnerung als Mann, der Jagd auf interne Whistleblower machte.
Diese beschwerten sich über ihren Vorgesetzten. Sie wählten den dafür vorgesehen internen Whistleblower-Weg, im Vertrauen darauf, dass dieser sie vor Repressalien schützt.
Das Gegenteil trat ein. Divisionsleiter Weber liess sich von den Zuständigen die Namen der Kritiker aushändigen. Dann begann ein massives Mobbing. Sie wurden aus allen Projekten entfernt.
In der Folge kündigten sie, oder sie wurden krank geschrieben. Fakt ist: Die vier Mitarbeiter sind heute laut einer Six-Quelle alle weg.
Der Verantwortliche für die Jagd auf die Six-Whistleblower, Jürg Weber, durfte mit Top-Referenzen zurücktreten. Ihm wurde kein Bonus für sein unvollendetes Werk gestrichen.
Auch sein Deputy, ein umstrittener Ex-Swisscom-Manager namens Markus Melching, verliess das Six-Schiff, ohne dass ihm persönlich Schaden entstanden wäre.
Melching war der Grund für das Whistleblowing. Vor Jahresfrist war er über Nacht weg. Kurz darauf tauchte er in Deutschland bei einem Konkurrenten wieder auf.
Dort ist nun Melching auch schon wieder Geschichte. Kürzlich hat er das Unternehmen verlassen. Auf Anfragen reagierte Melching nicht. Er habe heim in die Schweiz gewollt, sagt ein Freund.
Melching war bei der Six zur umstrittenen Figur geworden. Sein Regime überdauerte seinen Abgang. Als neuer starker Mann der Division agiere mit Reto Himmel Melchings einstiger Intimus, sagt eine Quelle.
Himmel würde bis heute oft Bezug nehmen auf den Ex-Chef. Weil Melching dies und das so gewollt habe, könne man nun nicht anders, heisse es dann.
Das Problem in der Payment-Division sei, dass der Bereich sehenden Auges auseinander breche, meinen mehrere Insider.
„Im Kundendienst und in den Hotlines funktioniert faktisch nichts mehr“, sagt eine der Auskunftspersonen. „Wir Mitarbeiter schämen uns ob der Qualität, die wir gegenüber unseren Kunden erbringen.“
Hinter der Abwrackaktion bei der Six steht der Plan der Six-Grossaktionäre UBS und CS, Kasse zu machen. Take the Money and Run, lautet deren Devise.
Statt laut SonntagsZeitung bis zu einer Milliarde Franken ins Payment zu investieren, wollten die beiden Finanzmultis das Geschäft versilbern, solange sie dafür noch einen hohen Preis lösen können.
Bei der UBS ist einer der zentralen Strippenzieher Andreas Kubli. Kubli gehört zur Digital-Spitze der Grossbank und spielt sowohl bei der Six als auch beim Gemeinschaftsprojekt Twint eine entscheidende Rolle.
Kubli gibt hinter den Kulissen offenbar den Takt an. Er scheint das Vertrauen seines obersten Chefs zu geniessen.
Der heisst Sergio Ermotti. Und Ermotti war es, der letzten Sommer zum Halali auf die Six geblasen hatte.
Nun folgen bald Nägel mit Köpfen. Für die Six sind es Sargnägel.
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Die beliebtesten Kommentare
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Über eine solchen Verkauf, sollte das Volk nicht Einspracherecht habe? Letztendlich geht es auch um unsere Daten die verkauft werden!
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Vielleicht sind die vier „mutigen“ einfach nur inkompetent. Vermissen tut die niemand. Im Gegenteil, man ist froh darüber. Ausser die alten Kumpels, die weiterhin nicht viel machen ausser Stimmung. Im Gegensatz zu den vier machen die neuen einen sehr guten Job und räumen den Dreck weg, das hinterlassen wurde. Das die vier so lange überlebt haben war erstaunlich, aber so ist es eben wenn man Kumpels als Vorgesetzten hat.
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Reden wir hier von seriösem Swiss Banking oder von Abzocker, die hier das Business „manägen“?
Die alte Telekurs war doch wirklich eine Vorzeigefirma, die den Besitzer Banken Einiges an Routinearbeiten ersparte. Dann wurde Telekurs zu Six fusioniert. Und nun – zu was wird Six „umfunktioniert?“Manchmal kann man davon ausgehen, dass das effektive Bankgeschäft ausgedient hat und somit auch der Beruf des Bankers. Leider. Immer mehr werden Banken von Abzockern gemanagt, die grösstenteils nur Eigeninteressen verfolgen. Soziale- und längerfristige Ziele passen nicht mehr in die konsequente Umsetzung. Lieber trennt man sich von hinderlichem Personal. Auch lieben es diese „Mänäger“, sich auf einen kurzfristigen Horizont zu konzentrieren- was heute ist, wer interessiert das morgen? Aber vielleicht auch, wer wird sich morgen für Eremotti, Thiam etc. ineressieren? Wahrscheinlich auch niemand, weil es Manager sind, die weder der Schweiz noch dem Personal für Ansehen verholfen haben! Schade!
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Siehe 30 Jahre zurück. Immer waren es die UBS und die CS mit ihren Delegierten VR die keine Verantwortung übernahmen aber den Ton angsben, im Auftrag der verschiedenen CEO im Hintergrund. Wir kennen das Leiden am Anfang mit Maestro, das Spiel mit Eurocard, das Disaster mit Paynet und SAP usw. Der grundlegende Fehler liegt darin, dass die VR keine persönliche Verantwortung tragen müssen und durch die hohen Herren der UBS und CS geschützt werden. Wo bleibt die Cooperate Governance und die Verantwortung. Hätten die Herren der Nationalbank nicht noch eine Verantwortung. Schickt den VR in die Wüste und stellt die SIX auf eigene Beine.
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Die Sache mit Mr. Melching – aka Rambo – ist, dass er nicht sein Wort hält, Und dass er nicht liefert, was er verspricht. Er ist ein Blender ein Premium-Blender. Wer mit ihm zu tun hat, weiss das.
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Diese Wahrnehmung können wir traurigerweise bestätigen. Nicht nur im beruflichen aber vor allem im privaten Umfeld zeigt Markus Melching so richtig, was er von Ehre, Vereinbarungen, Zielsetzungen und Vertrauen denkt. Mr. Rambo hat ein mega grosses Ego. Sonst ist wenig Grossartiges an ihm.
Melching genoss eigentlich eine solide Ausbildung, aber charakterlich bewegt er sich auf bedenklich tiefem Niveau. Wer teilt meine Meinung?
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Seine Frau wird wohl die Meinung mit Ihnen teilen:)
Übrigens finde ich den Ausdruck Rambo für diesen Lauch schon fast ein Kompliment.
Im Bericht steht, dass laut Aussage eines Freundes….Ehmm, der hat kaum Freunde:) -
Ist wahrscheinlich so. Als sozial gilt Melching gerade eben nicht. Wäre daher erstaunlich, wenn er echte Freunde hätte.
Melching ist stolzer Apotheken-Besitzer an der Bahnhofstrasse Zürich. Arm ist er also nicht. Wenig zu lachen haben die Angestellten dort. Hohe Fluktuation, mieses Arbeitsklima, Schikanen,….die Liste ist lang bzw. mit seiner „Performance“ bei SIX vergleichbar. Melching kann sein wahres Rambo-Charakter auch hier nicht verbergen.
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Da waren schon einige sehr spezielle Leute beteiligt. Der Weber ist in erster Linie durch seine Inkompetenz aufgefallen. Keine Ahnung und kein Interesse, waren seine Wegbegleiter. Bei seiner Eitelkeit ist, den Anzug in der richtigen Größe zu tragen, ein muss. Leider war nicht nur der zu groß, sondern auch Apple und eigentlich alles mit dem er sich profilieren wollte.
Melching machte scheinbar bei seinem neuen Arbeitgeber genau das Selbe wie bei SIX. Nachdem sich auch dort die Reklamationen von Mitarbeitern bis zu Kunden häuften, man erkannte, dass er auch da nur groß redete und nichts zum Laufen brachte, trennten sich die Bosse von ihm. Immerhin haben es da die Chefs erkannt und es mussten sich nicht Mitarbeiter opfern wie bei SIX.
Der neue starke Mann und Nachfolger von Melching bei SIX R. Himmel, ist ein alter U.R. Kumpel, der nicht viel mehr als ein Ausführer ist und zwar selbst wenn es gegen seine eigene Überzeugung geht. Intern wird er auch „Fritzel“ genannt, weil er zum Teil unheimlich wirkt und man nicht wissen will, was für Leichen da noch im Keller liegen. Da er eine unglaublichen Begabung darin hat, die ungeeignetste Leute für den jeweilige Job zu finden, fliegt ihm der Laden um die Ohren. Outsourcing nach Polen, interne Projekte, Daily Business, nichts funktioniert richtig, auch wenn es anders ausgewiesen wird.
Und ja, es ist richtig, wir Mitarbeiter schämen uns für das was wir dem Kunden seit geraumer Zeit liefern(müssen). Die Zahlen hohe Preise für Schweizer top Qualität und erhalten ihre Korrespondenz in schlechtem Deutsch aus Polen, wenn überhaupt. Die Reaktionszeiten auf Anfragen, ob telefonisch oder schriftlich, sind unterirdisch schlecht und eines schweizerischen Bankendienstleister mehr als unwürdig.
Der Untergang begann als U.R. für ein halbes Jahr den CEO Job a.i. machte (nach Abgang N.Santschi) und danach seine
Abbruchbeauftragten los schickte. Der Auftrag kann nur geheißen haben, operazionale Kosten so tief wie möglich runter damit es für einen Käufer attraktiv ist, funktionieren muss das Zeugs nicht mehr unbedingt. Die Umsetzung hätte wohl selbst eine primar Schulklasse besser hinbekommen.
Für uns Mitarbeiter ist der einzige Vorteil, wir können in diesem Chaos machen was wir wollen und keiner merkt es wirklich. Weil immer weniger know-how da ist, wird die Firma erpressbar. Mit den Worten „dann geh ich halt“, bekommt man im Moment bei fast jedem Anliegen ein ok.-
Auch in Polen angestellt oder bloss vom Polensyndrom angesteckt? (Ich dachte nur so wegen der Schreibe hier..)
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@Nun ja
Alles was Sie schreiben, kann ich nur bestätigen.
Melching war ein Desaster und das hat er hinterlassen.
Den vier mutigen Whistleblower rechne ich persönlich hoch an, sich quasi in die Schusslinie geworfen zu haben – das Leben hat sie leider alle gelehrt, dass der Lohn dafür Mobbing, Diskriminierung und Verfolgung ist. Sie sind zum Teil definitv weg, oder wurden „strafverlegt“ und degradiert. Mir fehlen diese Personen. Sie waren für mich eine Bereicherung, sahen selbst an den dunkelsten Tagen jeweils das Positive.
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War mal tätig für die Bude und musste jedesmal lachen wenn es um die Bonusrunde ging. Ein mega Betrieb welcher überhaupt nichts produziert und sich Anfang Jahr untereinander zerfleischt bezüglich der Höhe des Zustupfs.
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Diese (gemäss SRF händeringend benötigten) Fachkräfte aus der EU haben es in 10 Jahren Personenfreizügigkeit geschafft ganze Traditionsfirmen zu ruinieren und Horden von Schweizern in die Sozialhilfe zu schicken.
Dies mit penetranter Unterstützung unserer EU freundlichen Parlamentarier, Staats- und auch Mainstreammedien. Nochmals 10 solche Jahre und wir sind komplett am Ende. Finanziell wie auch kulturell.
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Wird auch Zeit, dass dort ausgemistet wird. Die SIX ist eine Wohlfühloase bzw. eine geschützte Werkstatt. Die Mitarbeiter haben keine Ahnung davon, was wirklicher Stress ist und was viel Arbeit bedeutet – dazu gibt es exorbitante Lohnnebenleistungen mit welchen nicht mal die Bundesbetriebe in Bern mithalten können.
Für die Leute, die evtl. entlassen werden, dürfte dies eine harte Landung auf dem Boden der Realität bedeuten.
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Sie haben nicht die geringste Ahnung was arbeiten für SIX heute bedeutet. Es mag sein, dass das mal so war (dem stimme ich sogar zu), ist heute aber bei weitem nicht mehr. Es herrscht Mobbing und Unterdrückung. „Insider“ versucht man loszuwerden und die Franzosen übernehmen das Geschäft zunehmend und das mit Arroganz die seiner gleichen sucht.
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Ein Haufen wichtigtuerischer Zahlungsverkehrsidioten, sich gegenseitig stützend in ihren Seilschaften. Und wenn ich dem Weber seine Visage sehe kombiniert mit seiner Originalität „Apple vom hohen Ross holen“, Mann. Apple schaut nicht mal hin.
Generell liest man nirgends von einer Strategie der SIX, weder im IP noch in andern Publikationen.-
Wenn Jürg Weber sagt, er wolle Apple vom hohen Ross holen ist das etwa so, wie wenn Tamara Funiciello sagt, sie wolle Federers Grand Slam Titel Anzahl übertreffen. Weber hat vom Business wohl auch so wenig Ahnung, wie TF vom Arbeiten, ohne TF zu nahe treten zu wollen.
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Passs aufff !!!
„Whistleblower-Weg, im Vertrauen darauf, dass dieser sie vor Repressalien schützt.“
Ich habe bei einer sehr grossen städtischen Verwaltung und einem noch grösseren Unternehmen erlebt, dass diese sog. Whistleblower-Stellen reine Feigenblätter der Organisationen fürs schlechte Gewissen sind … und eiskalt dafür verwendet werden, dich als „Nestbeschmutzer“ zu identifizieren und ggf. zu liquidieren. Magst du noch so im Recht sein mit deinen Beobachtungen oder Erfahrungen!
In einem Fall wurde mir Jahre später von einem mittlerweile selber Geschassten der internen Meldestelle – notabene entgegen seiner unbegrenzten Schweigepflicht – verraten, dass Meldungen TROTZ VERSPROCHENER VERTRAULICHKEIT innerhalb von Minuten den betroffenen Vorgesetzten mitgeteilt werden.
Jedes System schützt zuerst sich – und erst ganz am Schluss dich, wenn überhaupt.
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Es gibt nichts Klügeres im menschlichen Leben,
als wenn man darauf verzichtet,
zu drohen und mit Worten zu beleidigen.Denn weder das eine
noch das andere
entzieht dem Feind die Kraft.Drohungen aber machen ihn vorsichtig,
und Beleidigungen steigern seinen Haß.Niccoló Machiavelli
* 3. Mai 1469 † 21. Juni 1527 -
Wer eine interne Whistleblower-Stelle nutzt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
Direkt zu Lukas Hässig damit. Das wirkt. Zuverlässig.
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Positiv sehen: wo es Marktpotential gibt, da gibt es bald einen Ersatz.
Auch für die UBS und für die CS. Die Konkurrenz kann die Gebäude übernehmen, und muss nur das Backoffice hochskalieren.
In Erinnerung wird uns sicher dieser Raubzug an überrissenen Bonis mit 0 Kompetenz bleiben, der zum Untergang der ursprünglichen Unternehmen geführt hat. Ich „danke“ dem Richter, welcher die SwissAir-„Verantwortlichen“ freigesprochen hat!
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Leider gibt’s in dem Artikel nichts, was nicht schon vorher hier auf IP diskutiert wurde und bekannt war…..
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Well done!
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@Gääähn:
Ja, was bringt’s eigentlich überhaupt, sich – nach Möglichkeit – unabhängig und ganzheitlich zu informieren, wenn man anhand des erlangten Wissens sein Leben und seine Denkweise trotzdem nicht ändert? Es wird definitiv niemand kommen der einem diese Arbeit abnimmt…
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Spitzenmässig! Die Schweiz gibt aus lauter Hohlheit und Bonusgier der Vollpfosten-Total-Compensation-Abgreifer, die die C-Suites bevölkern, strategisch wichtige Einheiten ins Ausland ab. Unglaublich! Wird sich rächen. Das Wehklagen wird dann einmal riesig sein. Weber, Ermotti, Keller-Busse, Thiam und wie all diese in Tat und Wahrheit beliebig ersetzbaren Angestellten heissen, werden dann irgendwo in der bequemen Deckung hocken.
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Ein Trauerspiel, die sogenannten „Top“-Manager der SIX. Alles nur Durchschnitt – Verwalter des Bestehenden.
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Voraussehbar, jedenfalls nicht überraschend, wenn man weiss, was bei SIX alles läuft. Viel persönlich und wenig sachlich.
Da waren schon einige sehr spezielle Leute beteiligt. Der Weber ist in erster Linie durch seine Inkompetenz aufgefallen. Keine Ahnung…
Diese (gemäss SRF händeringend benötigten) Fachkräfte aus der EU haben es in 10 Jahren Personenfreizügigkeit geschafft ganze Traditionsfirmen zu ruinieren…
Ein Trauerspiel, die sogenannten "Top"-Manager der SIX. Alles nur Durchschnitt - Verwalter des Bestehenden.