Gregor Greber ist ein Phänomen. Seit 20 Jahren hält sich der Investor als Superstar im Gespräch, während seine Kunden immer wieder zur Ader gelassen wurden.
Jüngstes Beispiel ist die Evolva. Das vermeintliche Biotech-Super-Startup wurde gestern zu Grabe getragen: Notverkauf für läppische 20 Millionen.
Dass Greber beim Hype um Evolva eine wichtige Rolle spielte, wissen nur noch Insider. Grebers Veraison-Investment-Vehikel kaufte einen stolzen Anteil an Evolva.
Mit dem Geld der Veraison-Kunden.
Das war vor 2 Jahren. Und Greber war zu jenem Zeitpunkt bereits weg.
Gerade rechtzeitig hatte der Finanz-Zauberer die Schlüssel seiner Veraison dem Nachfolger übergeben – einem Boston-Consulting-Berater.
Schlauer Praktiker Greber, naiver Consultant-Käufer.
Den Schaden und die Kritik landen ausschliesslich bei Letzterem. Greber zelebriert derweil seinen nächsten Erfolg.

Im Zunfthaus Zur Haue lud er kürzlich alle hiesigen Pensionskassen-Manager von Rang und Namen zu Gala und Verköstigung.
Im Zentrum Grebers SPAC: eine Hülle mit Börsenkotierung, die nun gefüllt werden sollte – mit Geldern der PK-Versicherten.
Und mit denen von Grebers alter Veraison. Die hatte zum Start in dessen SPAC investiert, in mittlerer zweistelliger Millionen-Höhe.
VT5 nennt sich Grebers Vehikel, und hinein kam die Rauscher&Stoecklin, modern R&S Group. Der Stecker für moderne Stromversorgung.
So die Eigenwerbung.
In der Haue schlugen Greber und seine R&S-Freunde denn auch laut auf die Marketing-Pauke. Die ganze Energie-Landschaft wird erneuert, wir liefern den Anschluss.
Was gut klingt, verhüllt die triste Realität: Rauscher & Stoecklin war kein Reisser, sondern ein Ladenhüter.
Das Private Equity-Haus CGS, das die Industrie-Gruppe einst erworben hatte, um sie dann mit sattem Gewinn weiterzureichen, blieb auf dem Unternehmen sitzen.
Mehr als 10 Jahre. Keiner biss an.
Bis Greber mit seinem SPAC aufkreuzte. Der war verzweifelt: Trotz intensiver Suche fand er nichts für sein Hüllen-Ding.
Mit R&S klappte es dann doch noch. Kurz vor definitivem Torschluss.
Der Erfolg gibt einem immer recht. Bei der Flucht bei Evolva ebenso wie mit seinem VT5 – obwohl SPACs längst ausser Mode sind.
Aber den gefrässigen PK-Managern Helvetiens kann man auch nach Ablauf des Hypes noch den Letzten der Spezies unterjubeln.
Ein bisschen Château Mouton-Rothschild zum Schlucken reicht vollkommen.
Greber, der mit Verve sein Herz für den FC Chelsea zelebriert, wird laut einem Insider bis 20 Millionen reicher.
Die Kunst des Vergoldens dank „dummen“ Investoren macht ihm keiner nach. Jedenfalls nicht in der kleinen, reichen Alpenrepublik.
Die Glückssträhne hielt also ein weiteres Mal an. Wie lange noch?
Greber geht stets grössere Risiken ein. Beim VT5 sah es lange nach einem Scheitern aus.
Das hätte ihm dann statt dem Reibach ein paar Millionen Verluste eingebrockt.
Was kümmert das den Investor, der einst bei Leonteq zu früh verkaufte? Er stürmt nach vorn, auf zum nächsten Investment-Abenteuer.
Bis ihm am Ende eines um die Ohren fliegt?
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
… per Zufall auf diesen alten Artikel gestoßen… 10 Monate ist es her, VT5, nun R&S sind 90 % gestiegen. Da ich kein regelmäßiger Leser von IP bin, kann ich auch nicht wissen, ob Sie etwas über GG schrieben seither. Haben Sie? Oder ist der Neid zu gross? Alle haben den CH Spac verteufelt, Heinz Kundert, Andreas Leutenegger und Gregor Greber haben einen Hidden Champion gefunden. Danke und Bravo. Schreiben Sie mal was positives Herr Hässig!
-
Veraison ist völlig aus der Zeit gefallen.
Eine TER von über 2% bei Performance deutlich unter Markt: So „mutig“ muss man erst mal sein.
Wenn eine PK da investiert ist, dann würde ich als Stiftungsrat mal ganz energisch nachfragen bezüglich Kick-Backs. Warum soll jemand in ein Produkt mit einer derartig katastrophalen Kosten- und Erfolgsstruktur investieren?
Ich sehe auch nirgends Zahlen, welche Volumen in dem Fond noch investiert sind.
Vermutung: So ziemlich jeder professionelle Investor ist über die letzten Jahre ausgestiegen. -
Dann sollten Sie mal das Tun von M von .. anschauen. Der hat wohl mit Leerverkäufen von evolva-Aktien nach dem Reverse-Split der Aktien im letzten Frühjahr seinen Anteil zwischen dem 9. April bis 20. Juni von 33.29% auf 102.37 % erhöht. Im nächsten Schritt haben er resp. .. der evolva den Kredithahnen zugedreht. Der Aktienkurs purzelte in Folge ins Bodenlose und Herr M resp. .. konnten ihr Investment in evolva locker und ohne Verluste vergolden.
-
Gregor Rutz meiden, dann hat man keine Sorgen!
-
Gregor hatte als Kundenberater Aktien Schweiz sich seinen eigenen Rufnamen gegeben: ‚der Maulwurf‘. Sein ‚Timing‘ beim Stellenwechsel war immer perfekt. SBG, JB, DB, LO und dann mit Hilmar die Selbständigkeit. Danach das SPAC. Im Rückblick ging es doch nur um den ‚Schotter‘, die S-Klasse‘, teure Zigarren und Immobilien an guten Lagen. Gregor war und ist fokussiert.
-
-
Such einen Dummen. Das ist das Geschäftsmodell von Gregor Greber.
Und leider findet er immer wieder ein paar Dumme, welche mit
fremden Geld spielen, wie die Pensionskassen Managerli. -
Grüezi Herr Hässig
Jeder in der Schweiz hat die Möglichkeit, erfolgreich zu werden. Jede/r!!! Auch Sie, Herr Hässig.
Weshalb dann immer – fast in jedem Artikel – so viel Neid und Missgunst??? Gönnen Sie doch den erfolgreichen ihren Erfolg… -
ha, ha – so geht Private Equity für Naivlinge
-
Ich bin fast sicher dass der Gregor Greber die Investoren aufs Glatteis führt. Warum um Gotteswillen wird diesen Blendern immer Geld in den Rachen gestopft??
Es gibt am Schweizer Aktienmarkt sicher einige gute Titel wo man etwas riskieren könnte. Aber das ist den Investoren vermutlich zu langweilig. Jeder hofft in eine kleine Microsoft zu investieren.
Herrgott vergib Ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!
-
-
Danke für den Bericht. Endlich ein Schlaglicht auf die PK-Gelder. Mein zwangsweise angespartes Geld wird von Dritten die ich noch nicht einmal kenne weiter gereicht. An Fatzkes die ich noch nicht einmal kennen lernen möchte.
Die Branche wie sie Rene Benko praktiziert wenn ihm der andere namens Kurz einen Investor vermittelt, dann hält Kurz das Händchen auf. Nicht zu knapp wie wir wissen. So läuft es auch mit meinem PK-Geld. Genau das will ich nicht.
In meinem nächsten Erwerbsleben würde ich wohl meine eigene und höchst persönliche PK gründen und die der Geldbranche könnten lernen richtig zu arbeiten und nicht bloss „Bewertungen“ zu erfinden und zu verkaufen. Eine Geschichte nach der anderen liefert den Beleg wie diese Branche heissen müsste: Pferdehändler
Such einen Dummen. Das ist das Geschäftsmodell von Gregor Greber. Und leider findet er immer wieder ein paar Dumme, welche…
Grüezi Herr Hässig Jeder in der Schweiz hat die Möglichkeit, erfolgreich zu werden. Jede/r!!! Auch Sie, Herr Hässig. Weshalb dann…
Danke für den Bericht. Endlich ein Schlaglicht auf die PK-Gelder. Mein zwangsweise angespartes Geld wird von Dritten die ich noch…