Als am Dienstag die UBS 5 Milliarden Dollar Jahresgewinn publizierte, frohlockte ihr CEO Sergio Ermotti über das „starke“ Ergebnis.
Die Aktie reagierte anders. Negativ. Am Tagesende hatte die Bank 7 Prozent weniger wert. Eine Weltreise für einen Finanztanker.
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Ermotti meinte in der Medien-TelCo auf die Frage, wie das zu erklären sei: Die Finma, Stupid.
Die Unsicherheit, wie viel mehr Kapital die UBS aufbringen müsse, sei der Grund für den Crash.
Wirklich? Ein Finanz-Blogger kommt zu anderen Schlüssen.
Zu brisanten.
Der UBS liefen die Kunden, die ihr Geld in Cash bei der Schweizer Grossbank hielten, davon. Und zwar in Scharen.
Der Rückgang bei den „customer deposits“ und „short-term borrowings“ sei „significant“, so der Analytiker.
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Die UBS-eigenen Cash-Einlagen bei den Notenbanken hätten sich im 2024 ebenfalls deutlich verkleinert – von 314 Milliarden auf noch 223 Milliarden Dollar per Ende Dezember.
„Why is this a red flag?“, fragt der Mann. Die hohen Cash-Abflüsse seien nur der eine Warnhinweis.
Der andere wäre, dass „the rest of UBS’s balance sheet is not as liquid and marketable as the bank pretends to portray“.
Die sowieso riesige Bilanz würde noch grösser, wenn man die „off-balance items“ berücksichtigen würde.
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Dann käme man auf knapp 1,9 Billionen Dollar – das wäre dann deutlich mehr als das viel zitierte Doppelte des Schweizer BIPs.
Zieht man den Cash davon ab und schaut die auf diese Bilanzgrösse erzielte Rendite an, dann läge diese weit unter dem aktuellen Marktlevel.
Die UBS würde entsprechend einen gigantischen „Market loss“ vor sich herschieben. Hinzu kämen Assets der sogenannten Level-3-Klasse, die mit 7 Milliarden vermutlich viel zu tief lägen.
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Das Fazit des Schreibers? Die Finma hat recht, wenn sie von der UBS viel mehr Kapital verlange.
„(I)t should not come as a surprise that the Swiss regulator is pushing UBS so hard to increase its own capital“, hält er fest.
Nur ein „fool wouldn’t figure out how this bank is at great risk of being insolvent and bailing out UBS will put the Swiss economy in great jeopardy since it is much smaller than UBS’s balance sheet“.
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Die UBS-Aktie gehörte auch gestern Mittwoch, einen Tag nach dem grossen Crash, zu den Verlierern. Nur vier Titel leuchteten Rot auf – am grellsten jener der Grossbank mit minus 1,5 Prozent.
Damit sackte die Aktie von fast 33 Franken vor den Jahreszahlen auf noch etwas mehr als 29 Franken ab. Fast 10 Milliarden an Börsenwert lösten sich in Luft auf.
Laut Ermotti alles wegen der Finma. Sein „starkes“ Gewinn-Resultat hingegen könne nicht einmal von den am wenigsten konstruktiven Beobachtern noch länger ignoriert werden.
Die spanische Santander meldete soeben ganz andere Zahlen. Ihr Gewinn allein im 4. Quartal betrug mehr als das Vierfache jenes der UBS.
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Mit 13 Milliarden Euro fürs ganze 2024 verdiente die spanische Nummer 1 unter dem Strich mehr das doppelt so viel wie die Schweizer Grossbank.
Gleiches Bild in Frankreich. Das dort führende Finanzhaus, die BNP Paribas, wies fürs Ganzjahr knapp 12 Milliarden und fürs Schlussquartal 2,3 Milliarden Profit aus.
Also ebenfalls viel mehr als die Mammutbank von der Bahnhofstrasse. Für deren oberste Krösi sieht es umgekehrt aus. Ermotti kann fürs 2024 auf 20 Millionen Total-Entschädigung hoffen. Der CEO der BNP Paribas muss sich wohl mit weniger als 5 Millionen zufriedengeben.
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Analyse dieses Bloggers ist ziemlicher B.S.
Lieber Lukas, wenn Du selbst schon keine Ahnung von Bankbilanzen hast, konsultiere doch irgendein schlaues KI Modell, oder frag jemand, der draus kommt.
• FINMA’s capital push focuses on meeting 2025 Basel III reforms, not solvency concerns. UBS’s going concern capital ratio already stands at 17.6%, exceeding requirements.
• The Swiss economy’s GDP ($840B) could theoretically absorb UBS’s total equity wipeout 10x over, making “too big to save” claims hyperbolic
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Was da wieder alles spekuliert wird…..
Es ist nicht das erste mal, dass sich die UBS Aktie bei Bekanntgabe der Jahresergebnisse so verhält. Immer bei guten Ergebnissen…..
Verkaufte man am Tag vor der Bekanntgabe des Resultates, konnte man einen schönen Gewinn mitnehmen (Sell on good news). Und irgendeiner hat immer etwas zu nörgeln. Kurse sinken…. Gemach, gemach.
Wer gestern wieder gekauft hat, hat ca. 6% gut gemacht. Und auf längere Sicht liegt da noch einiges drin. -
Meiner bescheidenen Erfahrung als Unternehmer während 20 Jahren mit allen Arten von Firmen nach gibt es einen ganz simplen, aber wichtigen Punkt: wenn es im kleinen (Umgang mit einzelnen Kunden, eigenes Personal, Immobilien, Ressourcen usw.) nicht klappt, klappt es im grossen (mittel- und langfristige Renditen und Weiterbestehen der Firma) auch nicht.
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Die too big UBS rechnet beim nächsten Fail by golden Management wohl wieder mit der Gratis-Staatsgarantie der schweizer SteuerzahlerInnen. Eigenkapital runter, Dividenden hoch, Risiken hoch, Boni hoch. Ermotti in Hoch-Stimmung. Tief-Schlaf dagegen im gut-bürgerlichen Bern Bundeshaus?
Für das Gehabe und das Lamento der UBS gegen adäquate Eigenkapital-Anforderungen hatte Peter V. Kunz vorgestern im 10vor10 genau das richtige Statement parat: (..) ein bisschen Machtpolitik, die sich ein Grossunternehmen wie die UBS hier anmasst.
KKS & FINMA: Action NOW.
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Trennbank-Pflicht für die UBS. Das mit mehr Eigenmittel ist nur ein theoretisches Gutreden.
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Sofort Trennbank. Einverstanden. Aber es nützt nur etwas wenn es dann zwei wirklich getrennte Unternehmen werden. So wie früher CS und UBS. Es nützt gar nichts, wenn die Unternehmen unter einer Holding getrennt werden.
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Was ist eigentlich mit Colm Kelleher, man hört so nichts? Hat sich evtl. seine Begeisterung schon in die frühzeitige Pension verabschiedet, ich meine ja nur…🤣
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… schweigen ist Gold.
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Das Hochpreis, Hochrisiko und Hochbonus Modell des klassischen Schweizer Banking nähert sich dem Ende. Und die Stimmung im Lande entzieht der UBS Kapital.
Beinahe 10% Kapitalkosten (gegenwärtige AT1 Anleihen) sind nicht nachhaltig, besonders wenn man die Boni auf den erwirtschafteten Gewinn berücksichtigt, sondern….
Bei aller Vorausplanung beim CS Coup hat die UBS den Vertrauensverlust nicht mit einberechnet. Der führt in eine Sackgasse.
Die Bank muss sich neu erfinden. Schrumpfen am richtigen Ort und auf Teilbonus verzichten um das Vertrauen zurück zu gewinnen wäre richtig. Ansonsten Sitz verlegen oder unter die Fittiche einer ausländischen Grossbank gehen, die es besser kann. Und das bitte vor dem nächsten Desaster.
Wenn Ermotti und Kelleher gute Kapitäne sind werden sie das einsehen bevor sie auflaufen.-
Ermotti glaubt, er sei der grösste und, Kelleher sieht sich als Wächter des guten….
Beide sind bereits auf Grund gelaufen, sie merken es- der eigenen Verblendung geschuldet nicht.
In Wirklichkeit sind es die aberhunderten von völlig überbezahlten Strategen, Juristen, Marketing und sonstigen Leckern innerhalb der UBS, die die Route vorgaben und umsetzen. Und Niemand sonst!
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Signore Ermotti, es ist einfach so, capito!!! Weil diese Banken haben unserem Land schon so viel Schande und Blamage eingebracht und wie immer werden Gewinne privatisiert, während sie zu einem riesigen Klumpenrisiken für unser Land werden. Kümmern sie sich um die Fusion, Profis halten sich an Vorschriften!
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UBS kündigt aber auch selber vielen Kunden die Konten.. Nach dem uns ein Konto gekündigt wurde, haben wir für alle unsere 3 Firmenkonten bei UBS und 2 Konten bei CS per Ende 2024 aufgelöst. UBS will sehr wahrscheinlich nur noch Mega Reiche bedienen aber die kleinen nicht mehr. es freut sich ZKB
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Logisch wollen die nur noch Mega Reiche! So nach dem Motto: Wenn viele kleine Kunden flüchten, kann man viel Personal einsparen.
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BRAVO – endlich hat es jemand, ein Finanz-Blogger, auf den Punkt gebracht.
Ermotti lenkt mit dem kleinen Gewinn von 5 MRD von den grossen Problemen der Bank ab und die Schweizer Finanzmedien glauben ihm natürlich alles. Das zeigt, wie schlecht und uninformiert CH Finanzjournalisten geworden sind.
Die UBS musste von der CS auch den ARCHEGOS-BAG übernehmen und niemand, ausser Ermotti weiss, wieviel Gefahr in diesem Bag steckt.
Ich habe meine Konti bei der UBS bereits aufgelöst und auf andere Banken verteilt, um das Verlustrisiko zu minimieren.
Knallt es bei der UBS dann richtig, dann werden viele Kunden viel Geld verlieren, da nur 100’000 chf gedeckt sind und natürlich Aktien, Fonds etc. Bargeld auf der UBS zu bunkern halte ich für gefährlicher denn je.
Im schlimmsten Fall geht Ermotti in Rente mit seinem 150 Mio Vermögen. Was mit den Verlusten der Kunden ist, ist dann nicht mehr sein Problem.
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It looks to me the bank run is already ongoing. After all, Finma might not be so stupid.
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Ich bleibe dabei: Ermottis Leistungsausweis war schon in der ersten Amtszeit ziemlich durchschnittlich. Er hat die Kosten nie wirklich in den Griff bekommen. Um das glaubwürdig zu erreichen, müssten der VR und er mit guten Beispiel vorangehen. Das wird aber nie eintreffen.
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Wie schon immer, drehen sich auch heute wieder alle im Kreis und glauben dennoch, dass dadurch die grosse Verbesserung/Veränderung kommt…
Wer genau hinschaut wird feststellen, dass die UBS, die SNB, die Finma und auch der Bundesrat allesamt Teil des Problems und NICHT Teil der Lösung sind.
Ist aber nicht so wichtig. Viel entscheidender ist, dass alle weiterhin das Teile-und-herrsche-Spiel munter weiter mitspielen, sich gegenseitig die Schuld zuweisen und dabei mitansehen zu dürfen, wie weiterhin das ganze Kapital an allen vorbeizieht und sich ganz zu oberst in unglaublicher Konzentration anhäuft. Werdet endlich erwachsen und handelt auch danach…
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Dieser „Finanz-Blogger“ sollte rechtlich belangt werden. Bedenklich, dass gewisse Leute solch einen Quatsch glauben.
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Aber die Flucht von Cash-Kunden und die 7-Prozent-Crash der Aktie spricht aber genau unsere Sprache, sie Ziegenpeter!
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Finma sollte lernen vom CS Debakel und hier die Schraube anders anziehen. Dass Spanien und Frankreich x-fach stärker abschneiden, ist bedenklich. War doch der Schweizer Bankenplatz historisch sicher potenter wie bsp.w. Spanien. Holen wir doch einen Spanier an Bord der UBS. Die scheinen zu wissen wie es geht. Und sogar zum halben Preis wie ein Ermotti vermutlich.
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Danke für den Hinweis. Es wäre nun an der UBS dazu Stellung zu nehmen. Das darf nicht sein !
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Schon gemerkt? Bei JEDER Ankündigung von UBS Quartalszahlen nimmt einer (keine Namen, sonst feuert die Zensur) den Mund etwas gar voll und erzählt von ‚fantastische Resultatte‘, welche unter seiner grossartigen Führung … und JEDESMAL glaubt der Markt gar nichts von diesem Geschwafel und taucht ab.
Die Finma hat SEHR recht, wenn sie entweder auf mehr Kapital oder aber auf eine Abspaltung des Schweizer Retail und Firmengeschäfts pocht (und nur für diese eine höhere Kapitalisierung fordert). Aber eben … die Finma 🤪
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Wenn der Laden auffliegt, weil er too big for Switzerland ist, wird das Problem vielleicht so gelöst, wie in Zypern 2013: Wer unter 100.000 Euro auf einer Bank in Zypern hatte, musste davon 6,75 Prozent abgeben, bei höheren Beträgen waren es 9,9 Prozent. Polemisch, ich weiss. Aber heutzutage kann man nichts ausschliessen. Kreativ genug sind unsere Finanzeliten ja…
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Leider teile ich Ihre Befürchtungen. Der Bundesrat hat ja bereits jetzt keine Hemmungen mehr, über die Ersparnisse in der PK und 3. Säule herzufalle. Insofern wird es bei Bankguthaben gar kein Halten mehr geben.
Leider werden 9.9 Prozent der Schweizer Einlagen nicht reichen, um das Desaster verdaubar zu machen. Der Bundesrat wird uns eher 99% unserer Ersparnisse wegnehmen.
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…Ja gut vorerst ist die Party noch in vollem Gange und die Bonus fliessen…wenn man dann wirklich in Schieflage kommt…kann man unverzüglich in Bern anklopfen und bekommt die nötige finanzielle Unterstützung.
Alleine von der Bilanzsumme der UBS die meines Wissens dem 2 bis 2.5 fachen unseres BIP entspricht ist das Gebilde der UBS in der jetzigen Form klar zu gross…!!!
Es wäre schon von entscheidender Bedeutung gewesen, die CS wieder auf Vordermann zu bringen….!!!…. In Bundesbern hatte man sich jedoch für den Weg des geringsten Widerstands entschieden…dilettantisches Handeln infolge Unfähigkeit…!!!-
Hoffentlich macht BRin Keller das Richtige und berücksichtigt die katastrophalen Folgen für unser Land, sollte auch bei der UBS (hoffentlich NICHT) etwas schief gehen.
Ein späterer VR-Sitz bei der UBS darf ihren Blick nicht verstellen.
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Am 31.12.2024 war der Kurs bei 27.70, jetzt bei 29.10. Wo ist das Problem?
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Das Problem könnte sein, dass immer Mehr die Bank Einlagen in Festgelder transferieren, weg von den Bank-Assets zum verspekulieren um die Boni der obersten Bankster zu beschönigen, als money for nothing and chicks for free-
Dann wird to big to fail schwierig, wenn gleich tl Big for jail, in CH trotz teurem PUK-Berichtli-
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Das Ermotti und Co überbezahlt sind ist wohl keine neue Erkenntnis. Auch wenn der liebe das selber so überhaupt nicht schnallt.
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Eigentlich haben wir vor vielen Jahren für eine sogenannte „Abzocker-Initiative“ gestimmt. Merken tut man offensichtlich nichts davon.
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Aber S.E. wurde bei der Bekanntgabe des unfriendly Takeoff der CS von allen Beobachtern in den Himmel gelobt.
Das muss dem Herrn ja auch etwas in den Kopf steigen.
Hoffentlich, dass das Ganze nicht in der Hölle endet.
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Würden für die Banken die gleichen Kredit Vergabe Kriterien gelten wie für eine normale KMU, dann bekäme eine Bank nirgends mehr Geld. Zu wenig Eigenkapital, zu wenig Rendite, intransparente Bilanzen, zu hohe Kosten, zu hohe ungesicherte Geschäftsrisiken.
Ich beneide die Leute, die einer Bank Geld geben, für deren Gottvertrauen, und bedauere sie für deren Dummheit.
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Natürlich ist nicht die Finma Schuld, sondern die UBS, die so schwache Kapitalzahlen hat, dass die Finma sich meldet. Aber wie immer dreht der gewandte Banker das einfach um: Wer meckert ist Schuld dass er meckert! Vor allem wenn jemand meckert, der dann implizit (Staat) noch zahlen soll, das sind ja die frechsten.
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Im bald vorkommenden „Notfall“ werden erneut die Gesetze ausgehebelt und per Notrecht wird auch mal eine Billion locker gemacht. Auch für diese Billion muss nicht gearbeitet werden.
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Ein Finanzblogger tritt ganz oben am Hang einen Kieselstein los, was nach einiger Zeit unten ankommt, ist eine gewaltige Lawine, die ein Land samt dessen Bevölkerung unter ihrem Schutt begräbt. „Guet Nacht“!
Im bald vorkommenden "Notfall" werden erneut die Gesetze ausgehebelt und per Notrecht wird auch mal eine Billion locker gemacht. Auch…
Das Ermotti und Co überbezahlt sind ist wohl keine neue Erkenntnis. Auch wenn der liebe das selber so überhaupt nicht…
Am 31.12.2024 war der Kurs bei 27.70, jetzt bei 29.10. Wo ist das Problem?