Das „Kameha Grand“ versprüht den Glanz der Welt der Reichen. Und das in Zürich-Opfikon, wo man den Lärm des nahen Airports als Gratis-Soundteppich hat.
Jetzt soll das Kameha in neue Hände geraten. Der Preis: 76 Millionen Franken.
So steht es in Unterlagen. Diese verwirren mit einem Gestrüpp juristischer Fussangeln.

Das ist brisant, weil das Kameha der UBS gehört. Es ist Teil eines Immo-Fonds der Grossbank.
Laut einem Insider hat der Kameha-Entwickler das Hotel vor einem Jahrzehnt der UBS für gut 100 Millionen verkauft.
In den Büchern der UBS finden sich als „Gestehungskosten“ 121 Millionen für den Luxus-Tempel.
Der Verkäufer heisst Peter Mettler, ein Tausendsassa im Schweizer Immo-Business. Es handelt sich um einen Entwickler im helvetischen Kingsize-Format.
Mettler projektierte das Kameha in Zürich-Opfikon und fand mit der UBS eine potente Finanziererin. Das Hotel landete im „Sima“-Fonds der Grossbank, wo es mit vielen weiteren Objekten Geld für Investoren bringen soll.
Ob es das tut, ist offen. Mettler sucht nämlich einen Käufer fürs Kameha. Seit Monaten.

Interessierte erhalten von seinem Beauftragten, dem Ex-CEO des Bad Ragaz Grand Resort Patrick Vogler, einen Entwurf eines Verkaufsvertrags. Dieser ist lang und kompliziert.
Zum Kauf steht nicht das Kameha, sondern eine Firma von Peter Mettler. Man kriegt also zunächst nur Papiere: die Anteile dieser Mettler-Firma.
Dafür muss man 76 Millionen auf den Tisch blättern. Sobald man das tut, setzt sich ein Räderwerk in Gang, mit dem Resultat, dass sowohl Grundstück als auch Kameha-„Baute“ auf den Käufer übergehen.
Das UBS Asset Management unter Chef Aleksandar Ivanovic ist entscheidend für den komplexen Deal.
Unter Ivanovic, einem Liebling von Bankboss Sergio Ermotti, hat die UBS mit Immo-Mann Mettler entsprechende Verträge unterzeichnet.
„Der UBS-Immobilienfonds SIMA hat einen Verkaufsvertrag für das Hotel beurkundet und ist an keiner dieser Verhandlungen beteiligt“, sagt eine Sprecherin des UBS Asset Managements auf Anfrage.

Die Bank stellt sich somit auf den Standpunkt, dass sie das Kameha, das in ihrer Tochterfirma Turintra lag, veräussert habe. Im Grundbuch findet sich aber noch nichts davon.
Dort figuriert als Besitzerin weiterhin die Turintra AG mit Domizil Bahnhofstrasse 45 in Zürich – dem UBS-Konzern-Headquarter.
Mettler meint im Gespräch, dass das Bekanntwerden seiner Verkaufsbemühungen inklusive eines Vorvertrags schwer gegen Abmachungen mit Kaufinteressierten verstosse.
Ins Auge springt im Vorvertrag die Pflicht des Kameha-Käufers, Mettler eine bestehende Ausnützungsreserve zu verkaufen. Diese beläuft sich auf knapp 5’000 Quadratmeter.
Sie gehört zur Parzelle, auf der Mettler vor Jahren das Kameha hingestellt hatte. Auf sie hat es der Entwickler abgesehen.
Die Reserve soll nämlich aufs Nachbargrundstück übergehen. Dieses gehört Metzler. Die zusätzlichen 5’000 m2 zusammen mit guten Näherbau-Rechten würden es ihm erlauben, dort ein lukratives Renditevorhaben zu realisieren.

Der Verkauf der Ausnützungsreserve erfolgt über eine komplizierte Darlehens-Struktur. An deren Ende steht ein Wert für die Reserve.
Dieser beläuft sich auf 5 Millionen Franken.
Laut den Ausführungen eines Zürcher Immobilien-Experten sei das sehr wenig. Man könnte auch 10 oder 15 Millionen dafür einsetzen.

Der Käufer des „Kameha“ erhält nur dann den Zuschlag, wenn er in den gleichzeitigen Verkauf der 5’000 m2 Ausnützungsreserve einwilligt.
Was nicht jeder auf Anhieb weiss: Er schuldet dem Staat den Gewinn, den er damit erzielt – und zwar auf den echten Wert, nicht die 5 Millionen, die Mettler aufführt.
Um echten Cash im Gegenzug für mehr Ausnützung geht es schon gar nicht, sondern Mettler verpflichtet sich lediglich, alle offenen Mietzins-Verpfichtungen gegenüber der UBS zu übernehmen.
Der Deal scheint für Mettler „sweet“. Er steht gerade für die Kameha-Mieten, die er der Besitzerin des Hotels, der UBS, sowieso zahlen muss.
Denn Mettler hatte mit einer seiner vielen Firmen nach Fertigstellung des Hotels schon lange das Management der Opfiker Luxusherberge übernommen.
Der Käufer erhält derweil das Kameha für 76 Millionen Franken, muss dann aber noch Steuern in unbekannter Höhe leisten für die 5’000 m2 „verkauften“ Ausnützungsreserven, für die er nichts kriegt.
Auszuhändigen an Mettler – sonst gibts nichts.
Einer der Kauf-Interessierten schickte über seine Berater den UBS-Chefs inklusive dem grossen Ivanovic unzählige Mails, in denen er sich erstaunt über Mettlers Deal-Konstrukt zeigte.
Ivanovic reagierte nicht, seine Unterstellten antworteten schmallippig. Mettler selbst droht mit Anwälten.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kameha Grand, was für ein lächerlicher Bau. Der Eingang samt Lobby hat eine so geringe Raumhöhe dass man sich in einem Discount-Hotel wähnt. Und die Dekoration erinnert an ein Stundenhotel in Copacabana. Wenn eine UBS sich an solchen Peinlichkeiten beteiligt muss man eigentlich Abstand nehmen, mindestens von deren entsprechendem Fonds.
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Wer auf einen solchen Deal einsteigt, dem wäre echt nicht mehr zu helfen. Schliifts?
Und dann noch an dieser Lage. Weiterer Kommentar überflüssig. -
Abreissen. Naturwiese säen.
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Für mich ist nicht klar warum der Eigentümer das betreffende Gebäude nicht selbst verkauft, sondern den Umweg über die UBS geht? Und aus welchem Grund kann man die Immobilie nicht direkt, sondern nur über eine Gesellschaft kaufen? Weshalb ist die Ausnutzungsreserve nicht Teil eines Geschäfts?
Das ganze Konstrukt und die Konditionen sind doch wahnsinnig kompliziert, das tut sich doch kein vernünftiger Käufer freiwillig an. Kein Wunder das die Immobilie seit Monaten im Regal liegt.
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…hat er etwas die Übersicht über seine zahllosen Schlachtfelder verloren?
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Der selbsternannte, legendär selbstverliebte „Immobilientycoon“ und Möchtegern-Trump Peter Mettler ist bestbekannt für seine windigen, finanzakrobatischen Luftnummern. Bei seinem Lieblingsprojekt „Arrivée“ in Horn scheint er sich etwas verrechnet zu haben. Er versucht, ein gigantisches Projekt mit langweiliger, viel zu eng bebauter Architektur zu sündhaft teuren Preisen zu verhökern. 5 Mio. und mehr für eine Eigentumswohnung ist in der Ostschweiz-Provinz fern von „Gut und Böse“. Schade um die Traumlage, in Horn direkt an allerbester Lage am Bodensee gelegen, die Mettler nun dermassen verschandelt.
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Zürich ist nicht gleich Zürich, auch wenn Zürich im gleichnamigen Kanton ist. Ein Zürich-Opfikon gibt es nicht. Es wäre ja dann das 13. Quartier von Zürich, wie Zürich-Schwamendingen, Zürich-City oder Zürich-Altstetten. Opfikon ist ein eigenständiger Ort, mit eigenem Steuerfuss, eigenen Abstimmungen und im Gegensatz zum Kaff Zürich, mit Parkplätzen.
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Dafür kaum Schweizer und 45% Gäste, dann verzichte ich auf Parkplätze.
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Eine Gaunerkomödie a la Benko..
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Kann ja mit der Signa Holding von Rene Benko fusionieren..😂
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Sobald ich mehr als vier Zeilen in einem Immobilien-Deal lesen muss und mehr als zwei Parteien involviert sind, ist der Handel für mich gestorben.
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UBS Chefs?!
Nette Geschichte was einmal mehr auch aber nicht nur zeigt dass: Leute die einen Deal so aufsetzen wie obig skizziert, verfolgen alleinig das Ziel, eine Gegenpartei über den Tisch zu ziehen! -
Auch bei diesem Deal dürften 2 oder 3 UBS Bänkler hinter den Kulissen die Hände (Gicht Finger) aufhalten….
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Sorry Luki, stimmt einfach nicht, die Credit Suisse hat das Kameha finanziert und war auch Eigentümerin.
Hab den Niedergang des Hotels live mitverfolgt. War sehr oft da, weil sie eine schöne Raucherlaunch hatten.
Überall hingen Bilder dieses selbsternannten Hotels Papstes Carsten K. Rath. Plötzlich dann nicht mehr.
Fluktuation im Hotel war gigantisch! Bewertungen auf dieser Kununu Plattform katastrophal!
Pseudo-Luxushotel zog immer mehr komisches Publikum an. Türkische und albanische Familienfeiern oder gerne auch ein Multilevel-Marketing-Event….
Plötzlich hatte dann auch die Bar, bzw. Raucherlaunch kein Personal mehr….
Man hat’s überall schleifen gelassen, was man irgendwann an allen Ecken und Enden merkte…
Und nun wirds also verkauft……
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Falsch, der CS Hospitality Fund hat den Kauf des Khamea glücklicherweise nicht weiterverfolgt, da der dazumalige Fundmanager L. Meier erkannt hat, dass dieser Luxus-Tempel an einer C-Lage nicht funktioniert. Danach hat es ein UBS Fund gekauft.
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Ich habe ein paar Prinzipien, mit denen ich im Immobiliengeschäft bis jetzt gut gefahren bin:
– Hände weg von komplizierten Strukturen (Baurecht, Handel mit Ausnutzung usw.)
– Hände weg von Hotels und Restaurants
– Hände weg von allen Deals, wo man eintreten kann. Gegen einen Makler habe ich nichts, aber mein Deal ist mit dem Eigentümer und mit niemandem sonst
Damit hätten wir in dem Fall schon mal drei „Red Flags“. -
Solche Stories liebe ich auf IP! Daumen hoch dafür.
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Zu lesen wie ein Wirtschaftskrimi. Alleine die Leistung der Beteiligten bleibt unersichtlich.
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ALLES MUSS RAUS !
Guckt man sich in Haus – Verkaufen ( in Google ) im Kanton Zürich an 🤔Es chlöpft bald!
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Gebäude verkauft und nicht im Grundbuchamt eingetragen???
Das lässt viel Ungemach erwarten – sowohl mit dem Grundbuchamt, vor allem aber mit den Steuerbehörden.
Als potenzieller Käufer würde ich es mir dreimal überlagen, pb ich in diesen absehbaren Skandal hineingezogen werden möchte.
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Darum investiert Man/Frau weder in einen UBS noch in einen CS Fond. Gut tut, mit Mettler kein Geschäft einzugehen!
Der Trümp von Opfikon war nie Mettler. Der wirkliche Trümp von Opfikon war in den 80ziger-Jahren der zwischenzeitlich verstorbene Fredy Bühler und René Wulpez (Marti AG) mit dem Ambassador Haus…
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Hotelimmobilie viel zu überteuert, welche Zielklientel dieses Hotel ansprechen soll, steht in den Sternen, eventuell ein paar Messe-oder Kongressteilnehmer die Möchtegern Luxus als tatsächlichen Luxus verspüren. Das macht doch nie und nimmer gewinnbringend Umsatz. Ein typischer Geldmacher- Nichts dahinter Immobilien Deal, der nur bei einem aufgeblähten Immob Markt, obwohl es in diesem Fall offensichtlich nicht einmal so funktioniert.
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Grundsätzlich kann doch jeder Verkaufsbedingungen stellen wie er will. Dass er dies zu seinem Vorteil versucht, Ist ja wohl klar und auch nicht verboten. Die Frage ist ob ein potentieller Käufer darauf eingeht. Ich kenne mich in den Transaktionen ziemlich gut aus. Dies ist der Start für Verhandlungen. Das Objekt ist ohnehin nicht besonders attraktiv, zumindest als Hotel hat es die Erwartungen nie voll erfüllt – es wird spannend sein zu sehen, ob es einen Käufer findet oder nicht.
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Dem Inhalt nach sind bestimmt alle Beteilgten geboostert
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Ich verstehe nicht warum die Besitzerin das Hotel nicht selbst verkauft. Mettler kassiert da doch nur und erhält noch Land dazu. Versteht dieser Ivancovic überhaupt etwas vom Immobiliengeschäft oder will er nur CEO werden? Aber vermutlich liege ich hier falsch.
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mettler ist ein dubioser typ. überall interessenskonflikte. kassiert mehrmals in dem er zuerst baut, dann teuer in gefässe verkauft wo pensionskassen kaufen
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Das ganze wundert mich nicht… gibt es doch viele komische Transaktionen die auf die Zeit von R. Piffaratti zurück gehen.. wahrscheinlich haben sie ihn nicht umsonst bei der Swisslife geschossen…
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Oft bleibt bei einem einzelnen Geschäft unklar, welche Verflechtungen tatsächlich dahinterstehen. Genau darin liegt die eigentliche Kunst: Durch komplexe Netzwerke und geschickte Strukturierungen profitieren die einen an dieser Stelle, die anderen an einer anderen – bis sich ein Gleichgewicht der Insider-Interessen einstellt.
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Ja dss würde auch gegen meine Interessen verstossen wäre ich der Günstling, dass das nun in die Medien kommt.
mettler ist ein dubioser typ. überall interessenskonflikte. kassiert mehrmals in dem er zuerst baut, dann teuer in gefässe verkauft wo…
Ich verstehe nicht warum die Besitzerin das Hotel nicht selbst verkauft. Mettler kassiert da doch nur und erhält noch Land…
Ja dss würde auch gegen meine Interessen verstossen wäre ich der Günstling, dass das nun in die Medien kommt.