„Blockchain-based management of everything“ – das sei Inventify, so ein Eintrag bei Startup.ch.
Im Dezember tönte es anders. Der Einzelrichter am Zuger Kantonsgericht habe „über die Gesellschaft den Konkurs eröffnet“.
Hinter der Firma mit dem künstlichen Namen stecken bekannte Leute. Allen voran Pascal Forster.
Der umtriebige Headhunter machte sich einen Namen als wichtiger Promotor des Clubs zum Rennweg.
Mitten in Zürich finden Mitglieder wie SVP-Banker Thomas Matter und Anwalt Thomas Ladner ein geschütztes Plätzchen für ihre Deals.

Forster wollte zusammen mit dem Serial Unternehmer Martin Polasek das Software-Haus grossmachen. Es sollte „the way businesses manage their tasks and belongings“ revolutionieren.
„Everything is interconnected“, so das Versprechen – dank der Zuger Inventify und ihrer Blockchain-Anwendung.
Forster und Polasek brauchten immer wieder Kapital. Einer der Geldgeber dürfte der bekannte Baupatron Alexander Wassmer sein.
Diesem gehört die Kibag, eine grosse Kies- und Betonfirma. Wassmer tauchte im Frühling 2022 als neues Mitglied des Inventify-VR auf. Er ist auch bei anderen Start-ups engagiert.
Bei der Inventify blieb er nicht einmal ein Jahr. Im Frühling 2024 schied der vermögende Investor gemäss Handelsregister bereits wieder aus.

Von da an stürmte einer nach dem anderen Richtung Ausgang. Beispielsweise Jan Reinhart, der sein Geld und das von anderen mit seiner Reinhard Capital investiert.
Im November 2024 sprang schliesslich auf Pascal Forster, Mann der frühen Stunde, von Bord. Da war es um die eierlegende Blockchain-Firma bereits geschehen.
Ein vorheriges Nachlassverfahren konnte das Ende nicht verhindern. Am 12. Dezember 2024 erfolgte die „vorläufige Konkurspublikation“.
Den Schaden tragen die Investoren, allfällige Mitarbeiter und mögliche Lieferanten. Forster liess eine SMS-Anfrage von gestern spät unbeantwortet.
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Die beliebtesten Kommentare
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Breaking News bei IP: Wasser ist nass, und ein Startup ist gescheitert. Danke für den investigativen Mut, diesen Fall fünf Monate nach Konkurs endlich zu bringen. Vielleicht kommt nächste Woche die Titelstory zum Fall von WeWork?
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Die Crypto Szene ist gut darin neue Projekte zu starten und es als „the next big thing“ zu vermarkten, danach ist die Luft schnell raus und das nächste Projekt wird gestartet. Wer sehr früh drin ist und ebenso schnell wieder aussteigt, der verdient Geld damit.
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Es war von Anfang an klar, dass die beiden keine Ahnung von, oder irgendeinen Background mit irgendetwas-Blockchain hatten… Wer da investiert hat ist wirklich selber Schuld. Aber schon die Verbindung „Club zum Rennweg“ mahnt zur generellen Vorsicht.
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Kryptos wurden genau darum gemacht, dass es keine Banken, Berater, und weiss ich was braucht, dafür ein wenig technisches Know-how.
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Schweizer Oligarchen haben Geld vernichtet. Nichts neued. Alex war immer schon kreativ.
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Eigentlich kann man ja mit einem Blockchain-Start Up nicht viel falsch machen, im Gegensatz zu Kryptos. Das Problem wird vielleicht darin liegen das es zu viele machen.
Am Hungertuch werden die Investoren schon nicht nagen müssen.
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Startup ist meist sehr sozial und wie Umverteilung, nur ohne Staat.
Vizekanzler Habeck hat es perfekt formuliert: Das Geld ist nicht weg – es ist nur woanders! -
Nur wer nichts tut macht keine Fehler.
Wer nie etwas wagt wird auch nie scheitern-
#Treuhänder
Ihre Sprüche in Ehren, wenn von 10 Start Ups 9 scheitern, braucht es grossen Mut um zu investieren. Es wird nicht aus jeder Kröte ein Prinz!
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„And nothing of value was lost.“ Im Gegenteil, der Überreichtum wurde ein bisschen vermindert. Dafür taugen solche Luftnummern alleweil.
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Über Gewinne und erfolgreiche Exits schreibt man selten. Über Verluste und Konkurse oft. Insbesondere dann, wenn Prominente darin involviert sind.
So what? Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.
P.S.
Club zum Rennweg? Der Name gefällt. Da muss und renn ich hin. -
Das ist ja eine alte Geschichte, ich dachte da kommt etwas neues. Ein klassisches Startup wo leider nicht alle davon überleben. Dies ist „part of the game“. Der Pascal wirkt vielleicht gegen aussen etwas speziell aber er hat vielen Leuten im Business geholfen um weiter zu kommen. Er hat vielen geholfen die nicht von reichen Eltern kommen die richtigen Kontakte zu finden, darüber müsste man auch schreiben. Man kann dies auch „sozial“ nennen auch wenn man es ihm nicht ansieht.
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Eigentlich ein moderner Robin Hood, nimmt denen die zu viel haben, und gibt denen die zu wenig haben.
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Über Gewinne und erfolgreiche Exits schreibt man selten. Über Verluste und Konkurse oft. Insbesondere dann, wenn Prominente darin involviert sind.…
Das ist ja eine alte Geschichte, ich dachte da kommt etwas neues. Ein klassisches Startup wo leider nicht alle davon…
"And nothing of value was lost." Im Gegenteil, der Überreichtum wurde ein bisschen vermindert. Dafür taugen solche Luftnummern alleweil.