Mit dem 95-jährigen Heinrich Villiger ist ein Stück der alten Schweiz gestorben.
Der bedeutendste Produzent von Zigarren und Zigarillos hierzulande liebte die Zigarre und war längst darauf vorbereitet, wie er sagte, am eigenen Schreibtisch zu sterben.
Er war ein Unternehmer wie Nicolas G. Hayek, der die Schweizer Uhrenindustrie vor dem Untergang rettete und der auch bis zur letzten Minute seines Lebens am Schreibtisch arbeitete.
Es ist die Generation der Gottlieb Duttweilers, des Gründers des Migros-Konzerns, die jetzt Abschied nimmt von der Schweiz.
Sie hat den Aufstieg des Landes im letzten Jahrhundert gefördert und begleitet.
Heinrich Villiger war einer der Grossen von ihnen. Sein Leben war der Zigarre, dem Zigarillo und dem Schweizer Stumpen gewidmet.
Zuletzt produzierte er über eine Milliarde davon jährlich.1’200 Mitarbeiter, die ihn verehrten, halfen ihm dabei.
Viele Jahre wurde gerätselt, warum er keinen Nachfolger fand. Die Antwort ist einfach: Heinrich Villiger hatte sich längst in seine Produkte verwandelt. Er lebte und liebte seine Zigarren.
Er lebte und liebte die auch die Schweiz. Zweimal engagierte er sich, dem Land eine neue Nationalhymne zu schenken, aber die Tradition war zu stark gegen einen Mann, der immer das Neue suchte.
Nein, Fidel Castro war nicht sein Freund, wie dem grössten Importeur kubanischer Zigarren in Deutschland und der Schweiz oft unterstellt wurde.
Er sah ihn nur einmal aus Distanz. Aber die Kubaner vertrauten dem Schweizer, den sie brauchten, weil er ihnen Devisen verschaffte.
Heinrich Villiger, dem zuerst nur die Hälfte des Unternehmens gehörte, hat seinem Bruder Kaspar, als dieser FDP-Bundesrat wurde, die andere Hälfte abgekauft. Viele Jahre musste er arbeiten, um diese Schuld abzutragen.
Kaspar Villiger war bis zuletzt loyal zum Unternehmen. Während andere Bundesräte mit dem Mercedes-Stern auf dem Kühler unterwegs waren, zierte das „V“, das Villiger-Symbol, das Fahrzeug des hohen Magistraten.
Heinrich Villiger gehört zur Schweizer Geschichte wie andere grosse Unternehmer. Als Innerschweizer hat er die Gründung des KKL in Luzern finanziell gefördert.
Als einer der letzten grossen Cigarriers der Schweiz hatte er stets ein offenes Ohr und eine offene Hand für Menschen, die seiner bedurften.
Seine Tochter Corina und deren Sohn Lucien, Heinrich Villigers Enkel, haben ein grosses Erbe angetreten.
Der Autor arbeitete fast 50 Jahren als Berater zuerst für Kaspar Villiger und nach dessen Wahl in den Bundesrat für Heinrich Villiger.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Zusammenfassung:
Heinrich Villiger hat aufgehört zu rauchen. Klaus Stöhlker schreibt weiter.
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KJS schreibt immer schlimmer. Ich hoffe, dass ich ihn nie mehr begegnen muss.
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Ist man laut BAG ein Rauchertoter, wenn man bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt und ein Zigipäckli im Auto hat? RIP Heiri Villiger und thank you for the Stümpen.
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Wie kann das sein, dass einer täglich Stumpen raucht und dann 95i wird? Sind die vielen Rauchertote, die das Bundesamt jährlich zählt, vielleicht nur „mit oder am“ Rauchen gestorben? Wenn man einen Verkehrunfall hat und Raucher ist, ist man dann auch ein Rauchertoter? Hauptsache die Zigisteuer konnte seit 40 Jahren massiv erhöht werden.
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Hatte Villiger sein hohes Alter den Zigarren oder dem Villiger-Rad zu verdanken?
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Ja, Klausi, die Dämme scheinen zu brechen. Der Drogenhandel in der Schweiz erreicht Jahr für Jahr neue Rekordhöhen – eine bedenkliche Entwicklung, die längst kein Randphänomen mehr ist. Vieles deutet darauf hin, dass gut organisierte, oftmals familiär strukturierte Gruppen mit Migrationshintergrund diesen Schwarzmarkt dominieren.
Erstaunlich – oder besser: erschreckend – ist, dass trotz der schier endlosen Heerscharen an Compliance-Beauftragten, Kontrollinstanzen und staatlichen Aufsichtsorganen kaum ein wirksames Mittel gegen diese kriminellen Netzwerke zu wirken scheint. Während die organisierten Banden ihren Geschäften ungestört nachgehen, sind Polizei und Justiz häufig überfordert, chronisch unterbesetzt und in ihren Möglichkeiten besch
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Globalisierung und Neoliberalismus wird auch das ‚Erbe‘ so schnell zerfleddern wie alles andere das diesen unter kommt. Auf der einen Seite exportiert man Werte, Bodenständigkeit, Ehre, Qualität und Selbstbewusstsein, auf der anderen Seite importiert man Beliebigkeit, Belanglosigkeit, Wertlosigkeit, Kurzfristigkeit.
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Wir haben nichts mehr im Griff um noch irgendetwas Wertiges & Beständiges bauen geschweige den bewahren zu können. Viele sind nicht mal mehr in der Lage in derartigen Kategorien zu denken. -
Da war doch noch das Militärvelo von Villiger.
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Hut ab vor einem grossen Unternehmer der nun gegangen ist.
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zeit, dass das rauchen vorbei ist.
seit wann ist rauchen gesund?
alte patron’s gibts sowieso nicht
mehr. nur alte geldsäcke gibts.-
So argumentieren lebensverachtende woke Zeitgenossen.
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Stumpen – habe ich jahrelang als Passwort genutzt und heute gelöscht. RIP
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Und bis zuletzt hat er geschlottet wie ein Kamin,
was ihn sympathisch gemacht hat😀!-
Seit einigen Jahren rauchte er nur noch drei Zigarren im Tag (früher 10). Von „schloten“ kann da keine Rede sein.
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Lieber mit einem Stumpen in die Geschichte eingehen als mit dem Untergang einer Fluggesellschaft.
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Raucht Zigarrenraucherin Ameti eigentlich auch Villiger Zigarren? Ein bisschen Patriotismus dürfen auch Eingewanderte zeigen.
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@Villiger Export
Ameti
Nonvaleur
Patriotismus hin oder her!
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Tatsächlich sind Patrons wie Heinrich Villiger eine aussterbende Spezies. Nicolas Hayek (Senior) war auch einer dieser Sorte. Diese Menschen haben noch das „Big Picture“ gesehen.
Heute werden viele Firmen von Dieben und Hochstaplern im Nadelstreifenanzug geführt. Wenn es so weitergeht, dann wird es böse enden mit der Schweiz.
Es ist bitter nötig, dass unsere Gesellschaft wieder zum Nährboden wird, aus dem Persönlichkeiten wie Villiger oder Hayek entstehen können.
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Es endet nicht nur in der Schweiz böse. Weltweit sind dieselben Nieten am Werk.
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So ungesund scheint rauchen nicht zu sein, wenn man 95i wird und taglich Stumpen raucht. Eine weitere Lüge?
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Jedesmal, wenn ich in Alicante meine spanischen Freunde traf, schmauchten wir jeweils zu einem guten Schluck Tinto de Almansa eine Krumme und hatten es lustig. Sie riefen immer wieder: „¡Un cigarro de Suiza! ¡Qué torcido! ¡De Suiza, hecho a mano!
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Alles o.k., aber zum Schluss: „Der Autor (KJS) arbeitete fast 50 Jahre als Berater ….“. Eigenlob stinkt.
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Das war kein Eigenlob, sondern ein Hilferuf.
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Bloedrian
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Seine Krumme sollte unter dem
Ch Kreuz ewig weiter leben !
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Ameti will nicht gestört werden beim „Schöntrinken“ und „E-Zigi-rauchen“.
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Ameti und Clinton? Wäre eine bessere Form der Profilierung gewesen.
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@Ameti auf Wohnungs-Suche
Unmöglich unter diesem Blog
einen Kommentar abzugeben.
Was soll das?-
Ameti will nicht gestört werden beim „Schöntrinken“ und „E-Zigi-rauchen“.
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ultrakrass
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Thaler, Urs • Unerledigte Geschäfte
Zur Geschichte der schweizerischen Zigarrenfabriken im Dritten Reich
Orell Füssli Verlag, Zürich
ISBN 3-280-02805-1
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So ist es eben, wer einen Beruf hat, der muss nicht zur Arbeit.
Phänomenal dieser Mann. Meine Hochachtung.
Ich rauche dann eine Villiger Export auf diesen Gentlemen, obwohl mir danach wieder drei Tage am Stück übel sein wird. Das ist es wert.
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Duttweiler war Jahrgang 88. 1888. Also eine gute Generation älter als der Stumpenfabrikant.
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@A.forscher
können Sie nicht ein einziges mal einfach ihre dämliche Klappe halten?
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Mörgeli, Sie sind peinlich.
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Diese ewigen Besserwisser und Tüpflischiesser sind einfach überflüssig. Es ist nicht notwendig, jedes Komma zu korrigieren.
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Mit einer Villiger Do Brasil Maduro Robusto sollte es ihnen nicht übel werden. Besser noch sie gedenken Villiger mit einer Quai d’Orsay 54, er wird es ihnen bestimmt verzeihen!
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Faktentreue ist auf IP halt nicht so wichtig. Insbesondere nicht in den Kommentaren.
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Einer der „letzten Grossen des Landes“ ist übertrieben. Zigarren und Zigarillos sind Raucherware und die bekommt der Gesundheit bekanntlich nicht gut. Von der Errungenschaft ist das Produkt somit keine unternehmerische Glanzleistung.
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Und Tiktok macht unsere Jugend kaputt und führt zur digitalen Verblödung.
Dann lieber eine Zigarre mit einem guten, schweren Roten im Kreise von Freunden, oder? Format Robusto dreiviertel Stunden, Churchill bis eineinhalb Stunden. Als Pensionisten bevorzugen wir Churchill. -
Nicht alles was in ihr Wissen eingetrichtert wurde ist richtig, es geht um den Genuss und das kennen die Roten eben nicht, sie kennen nur den Neid. Übrigens hat er mit seiner Firma Kuba stark geholfen, das dürfte sie ja etwas beruhigen.
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Der Nachruf ist gut, aber 50 Jahre Passivrauchen im Dienst der Villigers ist auch eine Leistung, die gewürdigt werden muss.
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Heinrich Villiger hat wie kein anderer gezeigt, was echte Diversikation ist: einerseits Gesundheit, andererseits Genuss
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okey der internetzugang im altersheim funktioniert wieder 💪
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Im Kindergarten auch, wie ich sehe.
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Man kanns auch so segen: 1 A minus auf unserem Planeten
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Eine respektvolle und schöne Würdigung des aussergewöhnlichen Heinrich Villiger. In der RS hatte Villiger uns Rekruten auf Zuschrift eine ganze Schachtel an Muster geschickt, was ich nicht vergessen werde. Nicht 1977, sondern 2007.
Die alte Schweiz ist weniger alt, mehr ewig und unsterblich. Heute heissen die Unternehmer einfach Spuhler, Dobler oder Gantner, um nur drei zu nennen, und haben nach wie vor Format.
Ich würde mich freuen, wenn die Schweiz weniger ins Sterben und den Niedergang geschrieben würde, sondern wieder freudiger hochgehalten würde. Ihre Idee ist aktuell und lebendig und ich freue mich auf die Feier des 1. August. Vielleicht mit einer Krummen.-
und wieder einer, der an des Märchen der Eidgenossenschaft glaubt….
Das korrupteste Land inmitten Europa. Das ist die Schweiz. Mehr nicht.
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die wie unsere Eltern dieses Land aufgebaut haben, denn diesen Gedenke ich ein grosses Dankeschön.
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Ein schöner Nachruf. Danke, Klaus.
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Herr Villiger war zwar Schweizer Bürger; aber es gibt noch ein paar Millionen weitere Personen, die Schweizer Bürger sind. Die Schweiz ist nicht gestorben.
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Lieber Herr Stöhlker, herzlichen Dank für diese (und andere) schöne Worte über den verdienten (erfolgreichen) Unternehmer. Sie und Herr Zeyer (www.zackbum.ch) kennen noch diese Generationen von Unternehmern. Das http://www.20min.ch-„Publikum“ (Lgbetq+— :-)) wahrscheinlich weniger. Bleiben Sie am „Ball“, und auch Herr Zeyer.
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Was ich noch sagen wollte: Die „Alten“ Unternehmer haben die Schweiz (aber auch in den Kantonen und Gemeinden) reich (im Sinne von Steuern etc.) aber auch im 2. Weltkrieg. Die „Alten“ sind eben nicht „von gestern“. Auch René Zeyer (Betreiber von http://www.zackbum.ch) schreibt über verdienstvolle (auch Herr Gautschin), aber für „Junge“ Leute sind das wahrscheinlich Fremdworte (alles kommt vom Himmel, Geschlechter kann „man“ immer wechseln, LGBTQ+ …), aber das der Wohlstand der Schweiz von uns „Alten“ Unternehmer kommt, ist für 20min-Leser (20 Sekunden, oder 20 Millisekunden… ;-))
Weiter so, Herr Stöhlker, Herr Zeyer und Herr Gautschin -
Was ich noch anmerken (hinzufügen) dass Junge auch von uns „Altwn“ (eine Zahl nicht mehr), sowie der Autor René Zeyer (Betreiber von http://www.zackbum.ch) und ehemaliger NZZ Journalist, eben nicht 20 Millisekunden 😀.
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Stöhlker soll am Ball bleiben ist ja schon eine perverse Aussage, der sollte endlich seine verdammten Sprüche beenden und seine stets freche Art für sich behalten. Selbst die Deutschen hassen ihn.
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Ich hoffe das noch ein paar Junge Leute dieses Format von Hayek und Villiger entwickeln! Denn ohne die schmiert die Schweiz noch mehr ab!
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wenn man die Startups anschaut kommen Zweifel auf
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Naja, wenn eigene Firma dann muss man halt schon für die Arbeit leben. Ansonsten ist so eine Mentalität als normaler Angestellter absolut Fehl am Platz.
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jaaaaa grossvater früher war alles besser😳geniesse einfach deinen seniorentee im altersheim und gut ist👍
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Gell, vor allem am Gotthard Tunnel waren Deine Eltern dabei. Beim Autobahnbau auch. Und als Verdingbuben bei den Subventiönler (Bauern) ebenso. Auch die Judengelder aus dem 2. WW haben Deine Eltern persönlich gewaschen. Brown-Boveri klingt auch nicht nach Namen aus dem Muotathal.
Nestle ist auch eingewandert. Hayek kommt auch nicht aus dem Jura.
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Das ist sehr, sehr aufmerksam von Ihnen, Herr Stöhlker. Danke und einen guten Abend
Ich hoffe das noch ein paar Junge Leute dieses Format von Hayek und Villiger entwickeln! Denn ohne die schmiert die…
Das ist sehr, sehr aufmerksam von Ihnen, Herr Stöhlker. Danke und einen guten Abend
Lieber Herr Stöhlker, herzlichen Dank für diese (und andere) schöne Worte über den verdienten (erfolgreichen) Unternehmer. Sie und Herr Zeyer…