Jeder Krieg ist ein Realitätstest, sowohl für die Wehrtechnik als auch für taktische Konzepte. Was in der Theorie funktioniert, versagt oft im Gefecht.
Krieg ist ein harter Lehrmeister.
Der Krieg beschleunigt die Entwicklung der Wehrtechnik. Im 2. Weltkrieg waren die modernsten Panzer- und Flugzeugmodelle von 1939 im Jahre 1944 hoffnungslos unterlegen.
Bei der Analyse müssen wir uns von der Propaganda – der wir alle ausgesetzt sind – lösen. Die militärische Analyse muss die Situation so beschreiben, wie sie ist. Nicht wie man sie gerne hätte.
Dabei soll das erste Themenfeld der Luftkrieg sein. In den jüngsten Konflikten (2. Irak-Krieg, Afghanistan/Taliban, Libyen und so weiter.) war dieser das zentrale Element der „westlichen“ Kriegsführung.
Auch in anderen Konflikten, beispielsweise der von Saudi-Arabien geführten Intervention in Jemen ab 2015 oder den Konflikten zwischen Israel und Iran in 2024 und 2025, konzentrierten sich die USA und ihre Verbündeten vor allem auf den Luftkrieg.
Entsprechend hoch sind die Investitionen. Allein die Ausgaben für die US Air Force (ohne Space Force) machen für das Finanzjahr 2024 217 Milliarden US-Dollar oder rund 25 Prozent der gesamten US-Verteidigungsausgaben aus.
Dazu kommen Ausgaben in der US Navy (darunter für Flugzeugträger oder die Aegis WCS), die man inhaltlich auch den Luftstreitkräften zuordnen könnte, und insbesondere die Ausgaben für die Fliegerabwehr (zum Beispiel die MIM-104 Patriot Systeme der US Army).
Am Ende dürften die USA bis zu 50 Prozent der Mittel in den Luftkrieg inklusive Fliegerabwehr investieren (DoD FY 2024 Budget Estimates).
Aber wie steht es um die Wirksamkeit? Die Kosteneffizienz?
Mussolini glaubte, die Regia Aeronautica sei kampfstark, weil sie im Äthiopien-Feldzug (1935/1936) Gegner ohne Fliegerabwehr mit Giftgas bombardierte. Ab 1940 zeigte sich aber, dass die italienische Luftwaffe taktisch und technisch unterlegen war.
Heute findet im Luftkrieg ein fundamentaler Wandel statt. Diesen konnte man bereits im Jemen-Konflikt (ab 2015) beobachten, verschärft dann in der Ukraine (seit 2022) und nochmals klarer im Israel-Iran-Krieg 2025.
In einem Umfeld mit einer dichten, gut organisierten Luftabwehr (Ukraine/Russland) lassen sich Kampfflugzeuge (das Rückgrat der westlichen Luftkriegsführung) nur noch sehr eingeschränkt einsetzen.
Der einzige realistische Einsatz besteht aus „Stand-off“-Angriffen, sprich dem Abfeuern von Lenkwaffen ausserhalb der Reichweite der gegnerischen Fliegerabwehr.
Einsätze wie beispielsweise während dem 2. Irakkrieg wurden teilweise zu Beginn des Krieges von beiden Seiten versucht, endeten aber regelmässig im Verlust von Material und Piloten.
Das Problem ist, dass die effektive Reichweite der Fliegerabwehr gegenüber den 1980er-Jahren deutlich gestiegen ist, vor allem mit dem Einsatz neuer Abwehrraketen (so die S-400 48N6DM mit einer effektiven Reichweite von 250 km vs. der S-300P mit 75 km aus den 1980er-Jahren).
Dies erlaubt der Ukraine nur noch den Einsatz von sehr ausgewählten Systemen (darunter die Storm Shadow / SCALP-EG mit einer Reichweite von 250 bis 400 km).
Interessanterweise hat auch Israel bei seinen Fliegerangriffen auf den Iran ausschliesslich auf „Stand-off“-Angriffe gesetzt, in Ergänzung zu lokal gestarteten (taktischen) Drohnen sowie bodengestützten Lenkwaffen.
Dies, obwohl der Iran über ein deutlich weniger weit entwickeltes Fliegerabwehrsystem verfügt als Russland oder die Ukraine.
Es gibt anders lautende Berichte, aber keine fotografischen Beweise von bemannten Flugzeugen deutlich innerhalb Irans (was in einem Zeitalter, wo auch Ziegenhirten ein Smartphone mit präziser Kamera besitzen, zu erwarten wäre).
Ich gehe – wie die meisten unabhängigen Experten – davon aus, dass auch ein F-35 heute gegen ein mit moderner Fliegerabwehr (zum Beispiel S-400) verteidigtes Gebiet maximal „Stand-off“-Angriffe durchführen kann, ohne unangemessene Risiken einzugehen.
Selbst in Jemen, einem armen Entwicklungsland, agieren sowohl die USA als auch vorher Saudi-Arabien zunehmend vorsichtig.
Den Hutis gelingt es in regelmässigen Abständen, teure und technologisch anspruchsvolle US-Drohnen (insbesondere MQ-9 Reaper) abzuschiessen (Stückpreis: rund 20 Millionen Dollar).
Angesichts dieser aktuellen Trends ist zu erwarten, dass die Leistungsfähigkeit und Verbreitung von leistungs- und preiswerter Fliegerabwehr weiter zunimmt. Gleichzeitig ist aktuell kein entsprechender Fortschritt bei westlichen bemannten Kampflugzeugen erkennbar.
Die Kampfflugzeuge der 5. Generation leiden an Wartungsproblemen, hohen und steigenden Stückpreisen und Leistungsparametern, die weit hinter den Versprechungen der Hersteller zurück bleiben (dazu zum F-35: CBO Report F-35, June 2025).
Zurück zu den „Stand-off“-Systemen mit einer Reichweite von über 100 km: Die Nato-Staaten verfügen nur über wenige dieser Systeme (die genannten Storm Shadow / SCALP-EG gehören dazu, dann Taurus KEPD 350, AGM-158 JASSM).
Diese Systeme sind teilweise bereits seit Jahren nicht mehr in Produktion (Storm Shadow / SCALP, Taurus) oder werden nur in sehr geringen Stückzahlen zu hohen Preisen produziert (vor allem AGM-158 JASSM).
So liegt der aktuelle Beschaffungspreis für einen JASSM-Lenkflugkörper bei rund 1,2 Millionen Dollar.
Dazu kommen noch die enormen Kosten für bemannte Flugzeuge. Hier stehen wir bei einer F-16C/D – einem bewährten System der 4. Generation – bei Gesamtkosten von etwa 27’000 Dollar pro Flugstunde (DoD 2024).
Die tatsächlichen Einsatzkosten im Falle der Ukraine sind noch höher. Die Flugzeuge müssen aufgrund der Gefahr von Lenkwaffen-Angriffen 500 km oder mehr entfernt von der Front stationiert werden.
24/7 wird Besatzung bereit gehalten, um im Falle eines Angriffs mit Lenkwaffen das Flugzeug mittels eines Notstarts zu retten.
Russland hingegen stützt sich im Ukraine-Krieg stark auf sogenannte lenkbare FAB-KAB-Gleitbomben: mechanisch einfache, aber in grosser Zahl verfügbare Waffen. Mit Reichweiten von bis zu 100 km und Sprengköpfen von 100 bis 3’000 Kilogramm sind sie billig, robust und wirksam.
Sie werden in ungeheuren Mengen eingesetzt. So gab der ukrainische Präsident Selenski in einem „X“-Post vom 1. August an, Russland hätte allein im Juli 5’100 FAB-Bomben eingesetzt.
Andere Berichte vom Frühling 2025 melden über 500 FAB-Schläge pro Woche. Zum Vergleich: Deutschland verfügt aktuell über insgesamt rund 150 bis 250 einsatzfähige Taurus-Marschflugkörper, und die USA produzieren gegen 45 JASSM pro Monat (DoD MSAR-JASSM 2024).
Die Spreng- und Zerstörungskraft der am häufigsten eingesetzten FAB-KABs ist übrigens höher als jene der JASSM.
Wir sehen somit wieder das gleiche Problem: Die westliche Rüstungsindustrie produziert wenig und sehr teuer, in Manufaktur.
Umgekehrt der Gegner, der das produziert, was es in einem Krieg braucht: Überlegene Quantität in angemessener Qualität zu einem unschlagbaren Preis.
Man kann den gleichen Schluss ziehen beim Vergleich von Luftabwehr und bodengestützten Lenkwaffen.
Die tatsächliche Effektivität des MIM 104-Patriot-Systems ist nicht abschliessend beurteilbar, weil sich hier – wie immer in einem Krieg – objektive Berichte mit Propaganda vermischen.
Auch hängt beim Patriot (wie auch bei der S300/400) die tatsächliche Effektivität ab von den verwendeten Abwehrraketen (PAC 2 vs. PAC 3), der Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems und der Ausbildung der Mannschaft.
Dennoch sind auch hier die Kosten untragbar hoch. Bei einer modernen PAC-3 MSE Rakete liegen diese bei 4 Millionen Dollar – pro Rakete (MDA 2024).
Zur Abwehr einer einzelnen einkommenden Rakete werden typischerweise 2 Abwehrraketen abgefeuert.
Und die geplanten Produktionsmengen für 2025: 550 PAC-3 bei Lockheed Martin plus 30 Stück bei Mitsubishi Heavy Industries (Lockheed Martin 2024).
Sogar wenn die USA / NATO und Japan die gesamte weltweite Produktion auf die Ukraine konzentrieren würden, würde die Produktion eines Jahres gerade mal ausreichen, die geschätzte monatliche Produktion von russischen Iskander SS-26 und KH 101 / KH 102 abzufangen.
Oder im Falle des Israel-Iran-Kriegs, wo die USA innert 12 Tagen gut 150 THADD (das Rückgrat der Raketenabwehr der US Navy) Raketen abfeuerte.
Dies ist etwa ein Viertel des weltweiten Gesamtbestands. Und die US-Rüstungsbetriebe produzieren maximal 8 Stück pro Monat (TWZ, Jul 25).
Zu einem Stückpreis – Sie ahnen es – von 12,7 Millionen Dollar (FY 2025 MDA Budget).
Erneut wird klar: Es fehlt an Quantität. Teure und ineffiziente Manufaktur mit komplizierter Lieferkette trifft auf effiziente industrielle Prozesse.
Aber Kriege gewinnt man – um ein Beispiel aus dem 2. Weltkrieg zu verwenden – mit 50‘000 industriell produzierten M4 Sherman-Panzern, nicht mit 500 in liebevoller Handarbeit erstellten Tiger II („Königstiger“).
Was wir als Schweiz daraus lernen können: Im aktuellen Zustand stellt sich in Teilen der Luftwaffe unter Berücksichtigung der bewaffneten Neutralität die Sinnfrage.
Bemannte Flieger – inklusive der F-35 Lightning II („F-35“) – können heute in jedem irgendwie realistischen militärischen Einsatzszenario nur noch als „Stand-off“ eingesetzt werden.
Dieser Einsatz benötigt Raum – eine Distanz zur Front von 100 Kilometern oder mehr in der Feuerposition und möglichst mehr als 500 Kilometer Distanz zur Front für den Bereitstellungsraum.
Dies ist innerhalb der Schweizer Grenzen offensichtlich nicht umsetzbar. Bereits im Flächenstaat Ukraine (14,5 Mal die Fläche der Schweiz) müssen die Kampflugzeuge möglichst weit weg von der Front an der Westgrenze stationiert werden, um Verluste durch Lenkwaffen zu minimieren.
Ebenso fehlt es der Schweiz an den notwendigen sicheren Flugplätzen für die Landung nach einem Notstart.
Die F-35 (in einer Rolle mit mehr als nur Luftpolizei, wofür es keine F-35 bräuchte) machen im heutigen Umfeld einzig im Rahmen einer kollektiven NATO-Verteidigung Sinn.
Eine solche Entscheidung wäre aber politisch tiefgreifend – und muss öffentlich, ehrlich und strategisch durchdacht sein.
Im Falle der Fliegerabwehr ist die Lage vielschichtiger: Diese ist neutralitätspolitisch unbedenklich.
Bei ihr stellt sich die Frage, ob beispielsweise Patriot-Systeme (so sie überhaupt mit der zugehörigen Munition erhältlich sind) die geeignete Wahl sind und wirklich das optimale Preis-Leistungsverhältnis aufweisen.
Nächste Woche werde ich das Thema strategischer und taktischer Drohnenkrieg behandeln.
Eine MQ-9 Reaper kostet etwa 16 Millionen Dollar. Die F-35, über 80 Millionen – und das ist nur der Einstiegspreis. Für den Preis einer F-35 bekommt man eine ganze Staffel Drohnen plus ein paar Ersatzteile und vielleicht noch ein Netflix-Abo für den Operator.
Europa ist momentan nach Corona und Klima in eine kollektive Rüstungs-Hysterie verfallen.
Die Schweiz nimmt sich Militär strategisch viel zu wichtig. Primärziele für einen Angriff eines Gegners sind sicher nicht Zürich, Bern oder Sangallä, sondern Berlin, Hamburg, Frankfurt, London und Paris, US und Nato Militärstützpunkte in Europa, Italien, Deutschland und Baltischen Staaten.
Ob es sowieso zu einem konventionellen Krieg käme ist fraglich und wenn dann sicher auch nicht in die bergige Schweiz.
Eine technisch hochstehende Flug- und Raketenabwehr reicht.
Wieder ein anonymer Schreiber.
Warum nicht mit Namen und Qualifikationen.?
Es ist naheliegend, aus welchem Umfeld der Autor kommt (ETH oder Thun).
Naheliegend, dass da kein Name genannt wird.
Ich habe beim lesen sehr viel gelernt, sogar als ehemaliger Offizier.
Bitte mehr davon.
Sie selbst haben sich wenigstens als h o h l e B i r n e mehr als nur geoutet.
Welche Qualifikationen haben Sie denn Herr Hohl?
Haben Sie noch weitere Fragen?
Arbeiten Sie beim NDB?
Wann sind Sie geboren?
Wann sterben Sie?
Letztere Frage interessiert nicht uns, aber aus bestimmten Gründen besonders den AHV-Staat und die Pensionskassen.
Eine unserer Qualifikationen ist:
Querdenker sein, – weil wir nicht gerne in einer Schafsherde mitlaufen, um uns alles vorschreiben und diktieren zu lassen, wie es die Mehrheit praktiziert. Wir sind uns bewusst, dass kritische Mitmenschen eher nicht willkommen sind. Corona und andere Geschehnisse liefern dazu immer wieder Beweise.
..Offensichtlich sind diverse „Mussolinis“+Kriegsverherrlicher immer noch da, oder schon wieder.
Wäre schön wenn die Menschheit mal gescheiter würde und sich nicht mehr, wie tausende Jahre zuvor schon, mit immer neuen sinnlosen Angstmachereien, Kriegereien und militärischer Aufrüstung beschäftigen würde.
Die Wettrüsterei hinterlässt am Ende nur das, was sich Banker+ Finanzierer wünschen:
Immer höhere Staatsschuldenberge die ihnen Zinsen für viele Jahrzehnte abliefern.
Rüstungsfirmen sind die anderen vorübergehenden Kassierer. Was regierende Lobbysten kassieren
ist nicht ersichtlich.
Anonym
Warum versteckt sich der Alleswisser und Besserwisser hinter dem IP? Schreibt gar am End noch die Frau aus Brig?
Wer immer der Autor sei – es ist befreiend, endlich wieder einmal einen inhaltlich relevanten und informativen Bericht im IP zu lesen. Vor allem die sehr oft informationsfreien Kommentare sind dagegen belastend.
am schribä.
Usser Ragetä🚀, Drohnä und Miltärflügärli nünd im Chöpfli?
Wänn dir dänn die erschtä Chugälä 🤕um d’Ohrä flügät wird sich au da no ändärä.
Mäld di vorsorglich mol bim Psychiatär a, viellicht chönts dir döt dini 😇Chriegsträumereiä😇 stoppä!
..nach unten.
Bin halt kein Freund von Schulden und Kriegsaufrüstung.
Hatte einen Vater, der in jüngsten Jahren von Hitler gezwungen wurde für die dt. Wehrmacht zu kämpfen. Angreifer waren die Deutschen, nicht die Russen!! Nach Kriegsende vergingen viele Jahre seines Lebens in russischer Gefangenschaft.
Meine Mutter war Schweizerin, (ich in der Schweiz geboren)
Die Eidgenossen heute können gar nicht wissen, was es bedeutet, in Kriege gezwungen zu werden. Kriegsrüstung+Kriege bringen letztlich niemandem Vorteile, ausser den Finanzierern, welche die Zinsen für die aufgetürmten Schulden kassiere
Ein wirklich sackstarker und fundierter Artikel, Herr Hässig. Gratulation!
Vor allem gut ist der Vergleich mit dem 2. Weltkrieg, wo Deutschland sich hoffnungslos mit vermeintlichen Wunderwaffen (die technisch nie ausgereift waren – es sind mehr Tiger mit Motorschaden liegen geblieben als vom Feind abgeschossen wurden) verzettelt hat, während ihre Gegner im Westen und Osten einfach stoisch riesige Mengen an Material produzierten.
Unsinn, liegengeblieben ohne Kraftstoff
Danke für die interessanten Ausführungen. Die Diskussion über notwendige Waffen und die Vor-/Nachteile einzelner Modelle gehört aber in einen 2. oder 3. Schritt. Zunächst sollte 1. dargelegt werden, welche Bedrohungen für CH (und ggf. Nachbarländer) erwartet werden und welche Aufgaben und realistischen (!) Ziele (Luftpolizei? Grenzsicherung? Gegen wen? Präventivschläge? Gegen wen? etc.) sich für Armee und Luftwaffe daraus ergeben, woraus wiederum Ausrüstung, Ausbildung, etc. abgeleitet werden kann.
Ein anonymer Schreiber, der Stahel heissen könnte. Schlussendlich ist es egal wer dies geschrieben hat. Stahel ist eh nur ein Strohmann für Desinformation. Der Artikel enthält soviel falsche Information. Die Ukraine hat gar keine F-35. Russland verfügt nicht mehr über viel Luftabwehr. Die wurde mit Drohnen oder sonstwie zerstört. Hätte die Ukraine F-35, hätten sie wohl die Luftüberlegenheit. Die wird aber kommen, sobald sie genug modernere Jets erhalten. Ausserdem hat Israel die Luftabwehr Irans komplett ausgeschaltet und Stand-off sollte Stahel befolgen.
Jeder der selbständig denkenden kann weiss, dass der F35 unser Beitrag zur Verteidigung Europas ist im Rahmen der NATO. Kein Politiker wagt es das auszusprechen, weil dies gegen die weitere Aufrechterhaltung der Legende unserer
Neutralität ist. Wir lügen uns lieber selber an als uns nach neuen Realitäten auszurichten.
Mit der F-35 reiten die Betonköpfe im VBS ein totes Pferd. Es geht nur darum dass ein paar Militärpiloten ihrem teuren Hobby fröhnen können. Finanziell ein Desaster. Die Zukunft gehört den Drohnen. Mit 500 Dollar Drohnen legen die Ukrainer ganze Flugplätze und Panzer ausser Gefecht.
Gute Ansätze, dann wieder Kraut und Rüben…je nach Argumentation werden Kriegserfahrungen als veraltet oder interessant gelesen ( „Aber Kriege gewinnt man – um ein Beispiel aus dem 2. Weltkrieg zu verwenden…“).
Natürlich geht es in der Schweizer Rüstungspolitik nie darum, einen Angriffskrieg jenseits der CH Grenzen zu führen sondern um möglichst lange souverän zu bleiben und, im Verbund, genau die hier genannten Stand-off Aktionen zu fliegen.
Wieso erwähnt der anonyme Experte mit keinem Wort die Wunderwaffen T-14 und Su-57? Weil sie etwa auch in das Schema „zu teuer, zu komplex, zu wartungsintesiv“ fallen könnten? Oder weil es an sanktionierten westlichen Komponenten mangelt?
Der Iran hatte 4 S-300-Systeme. Diese hatten die Israelis aber schon letzten Herbst neutralisiert, wobei mit israelischen Raketen bestückte F-15 und F-35 im Einsatz waren.
Im Juni hat der Iran behauptet, eine F-35 bei Teheran abgeschossen zu haben. Als „Beweis“ wurden AI-generierte Bilder gezeigt.
Sie geben hier nur Propaganda wieder. Genau wovon im Artikel zu recht gewarnt wird.
Der Israel/Irak-Konflikt war für mich ein Augenöffner: Nach 7 Tagen war Israel „ausgeschossen“ und wollte unbedingt aussteigen. Die USA (welche den grössten Teil der Abwehr für Israel vorgenommen hat) hat das dann irgendwie knapp erreicht.
Ich glaube heute noch nicht, dass die B2s wirklich im Einsatz waren. Der Krater war dafür offensichtlich viel zu klein. Das war eher eine Lenkwaffe, vermutlich ein paar Tomahawk. Kann man bei einer U2 ja leicht behaupten, weil die ja angeblich so gut getarnt sind.
@Maj: Du bist ja ein ganz Lustiger. Behauptest, mein Kommentar sei Propaganda, ohne das mit Fakten zu belegen. Versuch’s doch mal.
Weiter behauptest du – wieder faktenfrei – das Blaue vom Himmel. B-2 hinterlassen keine Krater, soweit richtig. Und weshalb die eingesetzten Bunker-Busters an der Erdoberfläche keine grossen Krater hinterlassen, dürftest du mit Google und ChatGPT selber herausfinden.
U-2 sind nicht getarnt, weil die sehr hoch fliegen (20’000+m).
Detail am Rande: Israel hat nicht den Irak sondern den Iran angegriffen.
Ich empfehle:
1) Velotruppen vergrössern (sind klein, energiearm, schnell, etc).
2)Pferd wieder einführen für Gebirgstruppen. (kommt in Gegenden wo kein Gefährt hinkommt und ist ein kleines Zielobjekt, kann schwere Last ragen, etc)
3)Pilatus Kampfflugzeuge einführten für den Bodenkampf.
4)Deutsches Abwehrsystem einführen (wird ja geplant, gute Idee)
5) Flak von Rheinmetall kaufen (Mentis?)
6) Mörser der gekauft wurde braucht nur etwas Verbesserung dann ist er auch gut brauchbar.
Dazu das tannige Tenue B wieder einführen und die Bremsklötze für die Füsse. Dazu natürlich den praktischen alten Kämpfer. Und macht den Samstag wieder zum Arbeitstag.
Mantis ist gut und effektiv im Nahbereich. Ein vernetztes System mit grösserer Reichweite ist Skynex (ebenfalls Rheinmetall). Das System kann nebst (Oerlikon-)Maschinenkanonen auch Raketenwerfen umfassen. Zwei Skynex-Systeme sind in der UA erfolgreich im Einsatz und holen dort reihenweise Shaheds und andere Drohnen vom Himmel. Wäre sicher auch was für die CH.
Pilatus-Kampfflugzeuge? Pilatus hat keine Erfahrung mit Kampfflugzeugen. Das würde wohl Jahrzehnte dauern, bis da etwas Einsatzfähiges bereit wäre. Vielleicht eher Gripen oder Typhoon zu Erdkämpfern modifizieren?
gezeichnet dr.dr. dipl. ing. merz, was?
@flick
außerdem plädiere ich für die wiedereinführung des tigers. wenn schon back to the roots, dann richtig!
klasse wäre auch die wiedereinführung der römischen schildkrötenformation (vor 2000 jahren). war damals klasse, warum nicht auch heute?!!
….Unsere Armee entspricht einem „Dacia“….jedoch kaufen wir ein Kampfflugzeug das einem „Rolls Royce“ entspricht…..das ganze passt zusammen wie Faust und Auge….entweder haben wir ein Gesamtkonzept in der Schweizer Armee das auf derselben Linie zusammenspielt, dann macht auch ein F-35 sinn….ansonsten ist es lediglich ein PR-Gag z.b. für das WEF in Davos….dann können wir gross anpreisen, dass der Luftraum über Davos vom F-35 überwacht wird….!!!
Man muss nicht Stahel heissen um das herauszufinden. Der F-35 ist das falsche Militärsystem für morderne Kriege im Kontext der Schweiz.
1. Prio: Luftabwehr (gegen Flieger, Raketen und Drohnen).
2. Prio: Cyberabwehr.
3. Prio: Verhindern von Bodentruppen auf CH Gebiet.
Der Artikel stammt nicht von Stahel. Der hat höchstens den Absatz geliefert, in dem es um Mussolini ging.
Interessant ist doch, dass die Medien berichten, dass Spanien den Kauf der US-Flugzeuge ablehnt.
Die haben offenbar gerechnet.
Und wir sitzen auf den F-35, die wir nicht brauchen und haben für Patriot-Systeme bezahlt, die nicht geliefert werden.
Alles Spielzeuge für unsere Militärköpfe.
Macht den IP-Autor zum VBS-Chef!
Beim Militär spielt die CH in der 2. Liga und da sind Fehlentscheide normal, darum spielt man ja auch in der 2. Liga, die Fehlkäufe müssten aber trotzdem nicht sein und etwas mehr Strategie dürfte man von diesen hochgezahlten Leuten erwarten können. Es ging wohl einfach darum den USA zu gefallen, sie bedanken sich jetzt auch mit 39%. Alles gut gelaufen, sie geben sich Mühe.
Du vergissgt: SVP-Uli war der beste Soldat der Welt.
die flieger waren von anfang an einen fehlgriff.
die brauchen wir nicht.
die schweiz ist einfach zu klein, für schnelle flugzeuge
und abwehr wäre viel wichtiger und günstiger via drohnen.
das erleben wir ja in der ukraine usw.
aber eben, wir wollten uns damit von der usa freikaufen.
und jetzt haben wir den salat.
die usa waren und sind keine freunde.
wir sollten uns mehr nach europa und asien richten.
Erstaunlich dass die Schweiz nicht in der Lage ist eine optimale Lösung für seine Verteidigung zu entwickeln. Wie der vorliegende Artikel und dazugehörende Kommentare eindrücklich beweisen, hätten wir genügende “Experten” bzw “monday morning quarterbacks” die diese Aufgabe übernehmen könnten.
Sollen 100 F=35 bestellen
das der Flieger auch noch
Munition braucht.Der
Unterhalt viel kostet,
Wurde sicher nicht gerechnet.
Sehr guter Artikel. Kompetent zusammengefasst. Bitte an unsere Politiker in vereinfachter deutscher Sprache weiterleiten, für Parmelain in FRZ plus eine Flasche Wein und für Cassis, ach vergiss den.
Gratulation. Die Schweiz braucht eine unbewaffnete Neutralität. Freunde kaufen kommt billiger als Feinde abzuwehren. Mal darüber nachdenken, denn unser Geld kann viele Abhängig machen.
Irgendwann braucht der Feind Bodenpersonal sonst kann er ein Land, oder Teile davon, nicht übernehmen. Deshalb braucht es die Miliz-Armee, jeder Bürger und jede Bürgerin, ab 16 Jahre hoch bis Alzheimer, hat ein persönliches Sturmgewehr, Kaliber GP11 oder .308W, ein ABC Schutz, 4 HGs, 4 Gewehrgranaten, 1 Stinger, 10x 500gr C4. Für Leute auf dem Land gibt’s noch 10 Landminen. Nebst Sani-Büchse und Verpflegungs-Notvorrat, wird für alle ein Harass Leergut und ein 20L-Benzinbidon zur Pflicht! …einige Stücke Aluminiumseife wird empfohlen.
Die 36 Stk. F-35 hin oder her!
Der Feind hat sein Personal schon längst in der Schweiz!
Die Wichtigsten sind in Bern, Genf und Zürich und die weniger wichtigen in der ganzen Schweiz verteilt.
nach 27 Jahren SVP im EMD ist Dein Ziel, auch ohne Soldatenbüchli, nicht durchsetzbar.
Sehr guter sachlicher Bericht! DANKE. Ich verstand die F35 Bestellung noch nie. Als die F5 (Tiger) bestellt wurde, kann ich mich an einen sehr guten Bericht im Tagi erinnern. Darin stand, dass die F16 sei zu gross für die Schweiz. Dann kamm die F18 und jetzt soll die F35 kommen???
Den Krieg „erst“ ab der Grenze führen zu wollen, ist heutzutage glatter Selbstmord. Dieser muss schon im Aufmarschgebiet eines Gegners aufgenommen werden. Und da sind Absprachen mit der NATO unumgänglich. Problematisch sind die Abstandswaffen eines Gegners. Diese können nur mit einer starken Boden-Luftverteidigung neutralisiert werden. Und diese ist nicht gratis erhältlich. Das müsste langsam das Parlament und die Regierung verstanden haben.
Guter Artikel! Und schon sind die eben publizierten, verheimlichten Amherd Investitionen von 2,5 Mio. für Beratung noch sinnloser!
Das ist mal ein wirklich starker Artikel!
Der schwedische Gripen hätte für die Aufrechterhaltung der schweizerischen Luftwaffe völlig genügt. Da werden gigantische Steuergelder sinnlos versenkt und als Dank für diese Bestellung mit ungewissem Ausgang und Kosten der Schweiz noch Zölle von 39% aufs Auge gedrückt. Ich meine: Übungsabbruch.
Wie es scheint, müssen wir in der zu kleinen Schweiz damit rechnen, dass unsere F-35 rel. schnell vernichtet werden selbst wenn in Kavernen. Somit kann es sein, dass wir wenig Kampfkraft für eine horrende Summe einkaufen und dafür die wichtigere Flab vernachlässigen müssen weil das Geld nicht reicht. Für den Luftpolizeidienst, weiterhin aktuell, braucht es eine F-35 sicher nicht. M. Pfister, rel. neuer VBS-Chef, wäre mit Entscheidungen gefragt.
Machen wir uns nichts vor: Im Kriegsfall wird die Schweizer Armee Teil der Nato.
Sehe ich nicht. Da mach ich nicht mit.
Ich habe als Soldat ja gesagt zur immerwährenden Neutralität. Und zu nichts anderem.
Wenn sie mich für einen NATO-Krieg einberufen, dann verstecke ich mich bei Verwandten / Bekannten und werde mich bis zum letzten dagegen wehren und nachher auf passiven Widerstand setzen.
Da mach ich nicht mit.
zweiter lokheed skandal??
Finde den Artikel ok, aber ein bisschen zu kurz geraten.
Vorbild Polen. FK-21.
Bitte auf den 1. Teil des Artikels verlinken – ich habe ihn verpasst.
Eigeninitiative wie etwa Cassis?
https://insideparadeplatz.ch/2025/08/04/westliche-wehrtechnik-teuer-alt-ohne-cracks/
Oder den Autor (https://insideparadeplatz.ch/author/ipteam/) anklicken, so alt ist der erste Teilbeitrag nun auch noch nicht.
Zu faul um selber zu suchen? Einfach den Titel dieses Artikels ins Suchfenster kopieren und schon bringt IP die beiden Artikel – ganz einfach, wenn man selber denkt…
Sehr guter Artikel, ein Hochgenuss! Weiter so IP! Mit so einer Presse, hätten wir heute die kosteneffizienten und hocheffektiven Gripen E/F, die rocken, weil sie auf die Flugstunde 5-6 mal günstiger sind als eine F35. Luftpolizeidienst: a) in visual range, d.h. man fliegt ganz nahe ans andere Flugzeug (scrap stealth) b) wenn eben – und so ist das in Friedenszeiten – nicht sofort eine Patriot abgeschickt wird…
Nach all den „Beschaffungsskandalen“ (die keine waren, sondern ganz einfach Korruption!) der letzten 80 Jahre im Schweizer Militärwesen. Und somit nach all den, auf Geheiss des Bundesrates, nicht umgesetzten Projekte des Eigenbaus der Schweizer Waffenindustrie, die der Zeit teils sehr weit voraus waren (FFA P-16, EFW N-20, ALR Piranha), kann man nur zu einem Schluss kommen: Die Schweizer Landsregierung ist im Kern korrupt!
F 35 Übung sofort abbrechen und eine Drohnen – Luftabwehr der Extraklasse aufbauen.
Zweimal muss ich ein grosses Lob und Dankeschön aussprechen.
1. Zuerst an den unbekannten Autor oder die Autorin: Eine hervorragende Analyse. Fundiert und gleichzeitig kein einziger Satz, der irgendein militärisches Geheimnis verrät, weil alles auf öffentlichen Quellen basiert. Vorbildlich!
2. An IP an sich, dass IP bereit ist, so etwas zu publizieren, auch wenn es vermutlich viele Leser inhaltlich überfordert. Aber genau in solchen Artikeln zeigt sich, dass IP eben eine wirklich starke Plattform ist.
Heute macht man ein Land
wirtschaftlich kaputt und
nicht mit FLugzeugen. Mit
39% Zollabkommen auf bestem
Weg. Das EU Abkommen wird
sicher noch viel besser mit
so einem Verhandlungs starken Bundesrat!!
Die Schweiz braucht eine glaubwürdige Armee, um die bewaffnete Neutralität relevant zu manifestieren. Seit 35 Jahren jedoch fehlt der Armee aber eine sinnvolle und breit abgestützte Strategie. Trotzdem kaufen die Damen und Herren wie wild auf der ganzen Welt irgendwelche Waffensysteme zusammen. Wie soll das bitte funktionieren? Erst die Wehr- und Verteidigungsstrategie definieren und danach die dafür notwendigen Waffensysteme beschaffen. Solange nicht Tabula rasa gemacht wird in der Armee, wird sie nicht besser werden. Immerhin kostet sie uns mehr wie CHF 5Mia/p.a. für was genau?
Nach Ende des kalten Krieges, wurde die Entwicklung der Luftabwehrsysteme im Westen praktisch lahmgelegt. Das wohl leistungsfähigste System Patriot ist zwar beweglich, aber wie lange dauert es um das System aufzubauen, feuern, abzubauen und zu verschieben? Ohne Daten zu nennen, viel, viel zu lange! Eine «sitting duck»! In Russland wurden die Flab Lenkwaffen seit Ende des Kalten Krieges kontinuierlich weiterentwickelt. Resultat: das S400 (SA-21 Growler). Reichweite 400km, bis auf Höhen von 30km und innerhalb von 5 Minuten einsatzbereit! Überlebenszeit von Patriot in der Schweiz?
Die Schweiz braucht keine Flugzeuge, sondern eine gute Flug-/Fliegerabwehr.
Genau das sind die Erkenntnisse aus dem US Stellvertreterkrieg in der Ukraine gegen Russland. Dort sehen wir, wie der zukünftige Krieg auf dem Schlachtfeld geführt wird (zudem natürlich noch der Cyber-Krieg – aber davon sehen wir noch weniger. Oder der US Wirtschaftskrieg).