Das Handelsblatt bringt heute auf zwei Seiten einen Krimi. Im Zentrum steht die Zürcher Privatbank Julius Bär.
Sie droht, mit einer einzigen Schuldnerin einen grossen Schuh voll rauszuziehen. 48 Millionen Euro fordert die Bär-Bank in einem Insolvenz-Verfahren.
Dieses richtet sich gegen die Degag, eine Immobilien-Gruppe in Hannover im deutschen Norden. Das Unternehmen ist seit Ende 2024 Pleite.
Laut Handelsblatt soll die Degag „mit bis zu 1,1 Milliarden Euro überschuldet“ sein. „Das Degag-Desaster gilt als neuer Grossskandal am deutschen Immobilienmarkt“, so die Wirtschaftszeitung.

Mitten drin die Julius Bär mit ihrem Ableger in Deutschland. Dort ist kürzlich der CEO abgerauscht – nach 8 Monaten.
Jetzt weiss man, dass hinter dem Rücktritt der Skandal um die Degag-Kredite stecken könnte. Möglicherweise wollte der neue Mann den Kopf dafür nicht hinhalten.
Man habe einer „privaten Unternehmensgruppe Hypothekarkredite in einem höheren zweistelligen CHF-Millionenbereich zur Finanzierung von Wohnliegenschaften in Deutschland gewährt“, bestätigte die Julius Bär die Pleite gegenüber dem Handelsblatt.
„Einzelne Kreditnehmer dieser Gruppe befinden sich zwischenzeitlich in finanziellen Schwierigkeiten.“
Die deutsche Zeitung zeigt auf, wie die Bär-Banker die Kredite von über 100 Millionen Euro mit einem aussenstehenden Berater der Degag verhandelten. Dessen Family Office hat ihren Sitz in Liechtenstein; es befindet sich „in Liquidation“.
„Die Bank richtete Geschäftskonten und Kreditlinien für Projektgesellschaften ein, mit Namen wie ‚Bevo De Alpha 1a‘ bis ‚Bevo De Alpha 1f’“.

Hinter den Vehikeln dürften sich „Schrottimmobilien verstecken, etwa in Castrop-Rauxel, Gelsenkirchen oder Gross Schacksdorf-Simmersdorf an der polnischen Grenze“, so die Zeitung.
Die Bär-Banker gaben Millionen, als ob es keinen Benko gegeben hätte. Der Fall des Innsbrucker Tycoons René Benko kostete die Schweizer Privatbank ab Herbst 2023 weit über eine halbe Milliarde.
Die VR der Bär stellte seinen CEO vor die Tür. Der vorerst überlebende Präsident Romeo Lacher versprach Anfang 2024 Besserung.
Man würde sich aus dem Private Debt-Business zurückziehen. Dafür hatte es den Bären an Knowhow gefehlt.
Die Causa Degag zeigt laut Recherchen des Handelsblatts, dass die Bär auch mit ihren Hypo-Krediten weit weg von ihrem Kerngeschäft Anlage-Beratung operierte.

„Die Banker bei Julius Bär schreckten offenbar erst im September 2024 auf, als ein Geschäftsführer einer mit (dem Vermittler) verbundenen Gesellschaft bei Julius Bär in Hannover nachhakte, wann die Bevo-Projektgesellschaften mit Geld aus einer im August gezogenen Kreditlinie rechnen könnten.“
Lacher musste Ende Januar dieses Jahres abtreten, ein HSBC-Schlachtross übernahm dann vom Schweizer Ex-CS-Topmann das Präsidium.
Unter ihm agiert mit Stefan Bollinger ein Ex-Goldman-Sachs-Banker als neuer CEO. Der ist am Rudern.
Kaum im Job, musste der Schweizer 130 Millionen Franken weitere Verluste auf „ausgewählte Positionen im Hypothekenportfolio und im verbleibenden Private-Debt-Kreditportfolio“ offenlegen, wie die Julius Bär Anfang Jahr mitteilte.
Das Handelsblatt hat jetzt herausgefunden, wo ein grosser Teil dieses Geldes versickert war: in deutschen „Schrottimmobilien“, wo es „Müllberge, Schimmel und Ratten“ gäbe.
Wow, da hat wer bei der Kreditvergabe nicht genau genug hingeschaut.
Bedauerlich.
Vom Topvermögensverwalter zum Schrottimmobilien Händler. Unter dem
schlauen Romeo Lacher haben die Bären eine tolle Entwichlung vollzogen.
Der Goldman Sachs Typ Bollinger hat jede Menge Arbeit vor sich.
Die Banklis lernen es einfach nie..
Guete Morge
Am einfachsten ist es diese, aus meiner Sicht, unseriöse Bank, dicht zu machen.
Das Institut hat keine Chance mehr.
Eine Privatbank sollte nicht in Geschäftsfelder gehen die sie nicht versteht oder dafür nicht das nötige Know-how besitzen. Neben dem Know-how braucht es da eine gute Portion Bauchgefühl Spreu vom Weizen trennen zu können.
Darum bleibt bei eurem Wealth Management, bei Santoni Lackschuh, Brioni Anzug und beim von der Assistentin organisierten Kundenlunches.
48 Millionen ist gar nichts. Das ist gerade mal der Bonus der handvoll Topverdienenden ver Bank.
So ein DeGAG, aber kann ja mal passieren, naja…😄
Ich bin sicher, die Provision für die Kredite wurden alle bereits ausbezahlt und die Banker dazu gefeiert. Sorry, aber über solche Geschichten kann ich nur noch lachen!
Julius Bär ist die Schande im Swiss Banking. Als Kunde würde ich mich schämen immer noch diese Geschäftspraktiken zu unterstützen und mitzutragen. Einfach unerhört.
@Sonja
Diese Julius Bär schiesst den Vogel ab. Schon wieder ein Kredit Skandal. Aus dem Benko Skandal nichts gelernt! Was zum Teufel müssen Sie denn ständig Kredite vergeben? Wie hier schon erwähnt. Nur andauernd Hiobsbotschaften von unseren Schweizer Banken. Einfach unterirdisch!
Die Bankster lernen es nie und nimmer! Vermutlich haben die nicht einmal die Immobilien gesehen? Und da wird auf Teufel komm raus, einfach schnell ein Kredit gesprochen? Und wie immer bei diesen Herrschaften: Gier frisst Hirn, der Bonus steht zuvorderst! Pech gehabt und wieder in die Hosen gegangen… Und niemand will die Verantwortung übernehmen. Da werden noch mehr Leichen aufgeschwemmt werden… Oje…
Immer wieder der Julius. Ich traue Stefan Bolliger den guten Willen zu auszumisten doch die Collardi Seuche ist wie AIDS wenn man sie einmal hat, bringt man sie kaum mehr raus.
Das hat man davon, wenn man „Schmalspurbanker“ im Management hat. Bei der Bank Bär haben schon zu SBG Zeiten Leute gearbeitet die nichts vom Kreditgeschäft verstanden, nur wussten die Chefs das. Die Bank ist in 5 Jahren Geschichte.
Schon wieder die Bären. Bravo Bollinger, gute Arbeit.
Diese Bank zu säubern braucht viel mehr als einen Bollinger. Einen echten Sanierer, was Bollinger nie werden kann.
Bär im Dauertief.
Das gesamte Kreditgremium und deren ExB Member als Benko Kredite und Degag Kredite vergeben wurden, muss entlassen werden, resp. hätte bereits entlassen werden müssen, und lebenslanges Berufsverbot erhalten (auch für den Ex CEO)
Das Kapital einer Bank war früher VERTRAUEN. Und heute: MISSTRAUEN gegenüber Grossbanken, Kantonalbanken, Privatbanken. Wieso? Sie verstehen nicht mehr, welche Risiken sie für sich und ihre Kunden eingehen. Gier regiert die Banken und ihre obersten Organe!
die Musik kling ab in der Real Estate Szene … nicht nur ..
Diese Schrottbank ist wirklich eine tragische Lachnummer mit dem Romeo, der das Ganze seinerzeit eingebrockt hat. – Jetzt kann sich der neue CEO wirklich als Sanierer und Retter profilieren…!!
Und Rickiboy wollte in seiner Zeit, die verwalteten Vermögen auf 1000 Milliarden hochschrauben? Tja, wenn nur nicht die bösen bösen Benko und DeGAG Kredite gewesen wären, Lacher….
Um Gottes Willen, diese Leute müssen ein bisschen Risikomanagement lernen!