Die Schweiz hat Zeit gewonnen. Drei, vielleicht sechs Monate Klarheit. Mehr nicht.
Gegen Trump ist das wie ein Atemzug in einem Sturm: kurz, kostbar und alles andere als sicher.
Der Deal sieht auf dem Papier schön aus: US-Zölle auf Schweizer Produkte sinken von 39 auf 15 Prozent, die Schweiz verpflichtet sich zu Investitionen von 200 Milliarden Dollar in den kommenden Jahren.
Für die Wirtschaft ein Hoffnungsschimmer, kein Triumph. Ab wann genau die neuen Zölle gelten, weiss niemand so recht.
Darf man das Papier, sprich den Vertrag, überhaupt im Detail anschauen? Irgendwie, irgendwo, irgendwann.
Die ganze Nation starrt auf den nächsten Schachzug des Bundesrats. Gewinner in diesem Spiel ist natürlich die SVP.
Aus den hinteren Reihen tönt die FDP: „Trumps niedrigere Strafzölle sind kein Grund zur Euphorie.“
Parmelin und Keller-Sutter spielen nicht nur Good Cop, Bad Cop. Man könnte fast von einer Good Cook / Bad Cook-Strategie sprechen.
Offenbar serviert Parmelin besser. Trump scheint das Rolex-Angebot geschmeckt zu haben. Grosse Versprechen, leise Taktik, alle Augen auf den nächsten Zug gerichtet.
Die Schweiz kauft Luft und Zeit – das einzige, was im Schachspiel gegen Trump zählt.
Ein Gewinn ist das nicht. Aber besser Zeit zu haben, als sie im wilden Davos-Sturm zu verlieren.
Zeit, wie jeder weiss, ist im Schachspiel gegen Trump das kostbarste Gut. Ein einziger Bad-Hair-Day in Davos kann genügen, um alles wieder durcheinanderzubringen. Trump bleibt unberechenbar.



Für eine temporäre Zollreduktion verlagern wir nun unsere Produktion zum grossen Teil in die USA. Da ist ein schlechtes Geschäft, vor allem weil auch wir in eine stak steigende Arbeitslosigkeit hineinlaufen. Aber unser Bundesrat schnall das noch nicht. Sie sind mit sich selbst und der Imagepflege beschäftigt.
Werden die 15% nach oben korrigiert, fallen auch die CH-Investitionen in den USA weg. Ist doch logisch. Nicht immer alles schlechtreden. Und bitte, wem genau haben wir die 39% zu „verdanken“? Jedenfalls nicht der SVP. Sondern eindeutig KKS, der FDP und der SP („Fuck you, Mr. Trump“).
Beleidigt hätte sich Trump nur durch ein „good riddance, Donny!“ gefühlt.
Der Weg kann nur über die Reduktion des Handelsbilanzdefizits führen.
Zeit verschaffen, die Wirtschaft auf neue und andere Märkte ausrichten, Freihandelsabkommen schliessen, neue Allianzen aufbauen. Die versprochenen Investitionen (übrigens: CH ist bereits Nummer 6 weltweit für Direktinvestitionen in den USA) schrittweise aufbauen (grosse Player).
Damit bewegt man sich aus dem Fokus raus und hat die „Basis-Hürden“. Dort wo „Bundles“ bestehen werden die USA schon bald sich selber Schmerzen zufügen. Zu diesem Zeitpunkt muss man weg sein, weil dann entsteht Macht ggü. den USA.
nichtsdestotrotz …
Die Schweiz scheint dicke Probleme mit ihrem Super-Geld Fränkli zu haben?
Die „Plaudertante“ KKS und „Schwarzkopf“ Cassis werden in Davos plaudern. Und die Zölle werden danach über 40% sein.
Weshalb hier die SVP Gewinner sein soll ist der Phantasie des Autoren überlassen. Es handelt sich ohne Zweifel um eine ‘Unterwerfung’gegenüber der USA, die die SVP gegenüber den Verträgen der EU immer fälschlicherweise ins Spiel bringt. Die Schweiz gibt nur und bekommt NICHTS…und hat ( falls es dann dazukommt) immer noch mit einem Strafzoll von 15% zu leben.
Dagegen sind die Bilateralen III ein ausgewogenes und regelbasiertes Abkommen, mit dem die Schweiz priviligierten Zugang zu unserem wichtigsten Markt behält.
Ja, absolut richtig.
Nur blendet die SVP diese Tatsachen aus. Scheinheilige Konsequenz?
Schachspiel gegen Trump? Schach? Nein, Poker!
Zur Belohnung unserer antidemokratischen und selbst zentrierten Milliardäre habe ich den Abstimmungszettel bereits mit zwei JA versehen!
Also das Ja zur Erbschaftssteuer ist ja diskussionslos. Aber warum sollen Millionäre mit 50 durch Zürich brettern dürfen?
Ich werde in meinem Leben nie wieder eine Rolex kaufen – nie, nie, nie wieder!
Wer die Amis kennt weiss, dass bei denen die Transaktion vulgo der Deal im Vordergrund steht.
Inszeniert wird dabei die Verpackung. Der Inhalt ist zweitrangig.
Schicken wir doch die UBS in die USA. Dann hätte DT einen (scheinbaren ) Erfolg und wir wären ein Klumpenrisiko los. Ein Win-win.
Zwei der am Handelsbilanzdefizit der USA gegenüber der Schweiz hauptverantwortlichen Branchen waren von Anfang an nicht von den Zöllen betroffen und profitieren nach wie vor von einer 0%-Zoll Ausnahmeregelung. Dort würden Zölle Trump selbst weh tun:
Die Pharma-Branche und die Unternehmen, welche Gold verarbeiten.
Ursprünglich wollte Trump das Handelsbilanzdefizit verringern und vor allem auch die astronomischen Medi-Preise senken.
Die Pharma-Branche hatte sogar noch die Frechheit der CH mit höheren Preisen zu drohen. Obwohl Medis bei uns auch extrem teuer sind.