Der intensiv diskutierte „28-Punkte-Plan“ zur Beendigung des Kriegs zwischen der Ukraine und Russland ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert.
Am wenigsten interessant sind die einzelnen Punkte. Diese sind offensichtlich ein Entwurf, der – selbst wenn die Ukraine den Plan akzeptierte – in Verhandlungen mit Russland modifiziert werden müsste.
Der wirklich zentrale Punkt liegt woanders. Der Plan scheint auf Eckwerten zu basieren, die bereits am Gipfeltreffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin am 15. August 2025 in Anchorage vereinbart worden sein sollen.
Die US-Regierung versuchte diese Eckdaten damals ihren Verbündeten – insbesondere der EU, Grossbritannien und der Ukraine – schmackhaft zu machen, scheiterte jedoch am massiven Widerstand.
Auch in Washington formierte sich eine Koalition aus sogenannten „Neocons“, welche die Initiative erfolgreich blockierte. Der Plan versandete.
Warum wird er nun, drei Monate später, erneut aufgegriffen?
Die Gegner des Friedensplans argumentierten damals entlang zweier Linien. Erstens normativ: Mit Aggressoren dürfe man grundsätzlich nicht verhandeln.
Diese moralisch aufgeladene, aber analytisch erstaunlich schlichte Haltung wird beispielsweise von Kaja Kallas, der heutigen Vizepräsidentin der EU-Kommission, vertreten.
In vielen westlichen Medien findet diese Sicht – durch ständige Wiederholung – ein dankbares Publikum.
Die zweite Argumentationslinie war inhaltlicher Natur und operierte oft mit selektiv zusammengestellten oder manipulierten Daten.
Gemäss dieser Einschätzung sei die militärische Lage der Ukraine entweder deutlich besser als dargestellt oder könne mit einigen zusätzlichen Waffenlieferungen und Mobilisierungen rasch stabilisiert werden.
Immer wieder wurden Stimmen laut, wonach die russische Armee oder gar die russische Wirtschaft „kurz vor dem Kollaps“ stünden.
Das Motto: „Durchhalten – bald wird alles besser.“
Besonders lautstark vertreten wurde diese Position von Keith Kellogg, dem US-Sondergesandten für die Ukraine und Russland, einer Schlüsselfigur der amerikanischen Neocon-Fraktion.
Manche westliche Exponenten, etwa NATO-Generalsekretär Mark Rutte, wechselten je nach Publikum zwischen beiden Argumentationsmustern.
Doch seither hat sich viel verändert. Die militärische Realität auf dem Schlachtfeld hat sich in den vergangenen Monaten objektiv weiter zugunsten Russlands verschoben.
Es geht dabei nicht um den Verlust einzelner Städte, sondern um etwas Grundsätzlicheres: den nahezu vollständigen Verlust operativer Mobilität der ukrainischen Armee.
Bereits im September 2025 war erkennbar, dass die Ukraine nicht mehr in der Lage ist, eigene Offensiven durchzuführen.
Selbst laut pro-ukrainischen Quellen wie DeepStateMAP oder dem qualitativ hochwertigen AMK-Mapping ist die Verteidigung fast vollständig statisch geworden.
Ukrainische Verbände können sich kaum noch vom Gegner lösen oder geordnete Rückzüge durchführen. Sie sind über weite Strecken an der Front festgesetzt – fixiert.
Militärisch bedeutet das: Ohne massive Verstärkung ist die Lage aussichtslos. Doch das ukrainische Rekrutierungs- und Mobilisierungspotential ist weitgehend ausgeschöpft.
Wie schon im Vietnamkrieg sowie in Afghanistan und im Irak wurde diese Entwicklung in den USA systematisch beschönigt.
Entscheidungsträger wie Donald Trump sind auf korrekte Briefings angewiesen. Ein Präsident, unter permanentem innenpolitischem Druck, kann die militärische Lage nicht unabhängig verifizieren.
Die Parallelen zu den Pentagon Papers drängen sich auf: Die US-Streitkräfte wussten ab Mitte der 1960er-Jahre, dass der Vietnamkrieg nicht zu gewinnen war.
Dennoch versorgten sie Politik und Öffentlichkeit weiter mit geschönten oder gar erfundenen Daten.
Im Fall der Ukraine ist die Lücke zwischen Bericht und Realität offenbar zu gross geworden. Die Folge: personelle Turbulenzen.
Keith Kellogg spielt praktisch keine Rolle mehr und soll gemäss Reuters im Januar 2026 zurücktreten. Damit hat die Neocon-Fraktion in den USA erheblich an Einfluss verloren.
Gleichzeitig erschüttert ein grosser Korruptionsskandal die Ukraine – und trifft auch enge Verbündete von Präsident Selenski.
Von frisch verpackten Dollar-Kisten direkt aus der US-Notenbank bis zu goldenen Toiletten: Die Bilder sprechen für sich.
Den moralisch argumentierenden Politikern fällt es zunehmend schwer, diese Vorgänge zu verteidigen.
All dies hat einen politischen Raum geschaffen, in dem Initiativen wie der „28-Punkte-Plan“ überhaupt wieder diskutiert werden können.
Ob daraus Schwung entsteht, bleibt offen. Der Widerstand innerhalb der EU und in Grossbritannien ist vehement – und bemerkenswert unspezifisch.
Eigene realistische Vorschläge, wie der Konflikt sonst beendet werden könnte, liegen nicht vor.
Doch die Zeit drängt. Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich täglich. Der beste Zeitpunkt, Frieden zu schliessen, ist nicht morgen, sondern heute.



Die EU hält aktuell nichts mehr zusammen ausser die permanente Angstmacherei.
Ein Frieden wäre das Ende der EU. Darum wollen sie das nicht.
Leider alles nur ein grosses Theater um alle ab zu lenken um ihr Ziehl zu erreichen, die 500 000 000 Menschheit auf der Welt. Krieg wurde ja im ersten und zweiten WK geübt, solange ALLE nur zuschauen ändert sich das nicht….Leider.
Hier ist wohl der Wunsch Vater des Gedankens.
Es ist wieder falsch aufgesetzt. Anchorage wäre der Anfang gewesen. Auf der Basis hätten die USA und Russland die Details aushandeln sollen.
Dann das Ergebnis er Ukraine und den Europäern zukommen lassen. Mit der Aufforderung: Ja oder nein zu sagen.
Jetzt wird wieder diskutiert und der Westen verhandelt unter sich. Das Ergebnis wird logischerweise für Russland nicht akzeptabel sein.
Trump sollte die Kläffer in London, Paris, Brüssel und Berlin einfach ignorieren. Die tragen absolut nichts zur Lösung bei.
hast du den Zettel mit den 28 Punkten überhaupt einmal gelesen? Wer immer das geschrieben hat war komplett besoffen
Im Falle eines Diktatfriedens erhält Russland Zeit aufzurüsten, um dann ein Natoland anzugreifen….
Je länger das Geschwafel desto weniger Ukraine….. Der Sieger bestimmt und der heisst momentan Russland.
„Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter“
Alexander Solschenizyn
In den russischen Talk-Shows und in der Bevölkerung herrscht diese Meinung, wie auch das man agressiver vorgehen muss. Keiner traut dem Westen, auch nicht den USA und auch nicht Trump. Der wird mehr in Vorleistung gehen müssen.
Putin ist der einzige der eine massive Eskalation seitnes des russ. Militärs in der UA und gegen Nato Ziele verhindert.
Wieviel russische Propagandisten schreiben hier auf IP noch ihre Fakes?
Und die Milliarden an deutschen und schweizer Steuergeldern für die Wiederaufbauhilfe versanden dann im ukrainischen Niemandsland während deutsche Rentner in ihren Wohnungen mangels Geld frieren und sich die verarmten CH Pensionäre im Migros auf den 50% Rabatt für Salami mit Ablaufdatum stürzen. Aber Hauptsache Merz, Cassis und Co können sich aufplustern auf der internationalen Bühne mit der Verschwendung von Steuergeldern ins Ausland. Und wie soll bitte Putin die Natostaaten angreifen, wenn er auf Bauerntölpel aus Nordkorea als Kanonenfutter angewiesen ist.
Trump will unbedingt „Frieden“, weil: Die USA wegen ihres Budgetdefizits mit dem Rücken zur Wand stehen, er den Friedensnobelpreis unbedingt haben will, er einen Frieden in 24h versprochen hat (was nach bald einem Jahr noch nicht Tatsache ist), Putin zu viel über Trumps Freundschaft mit Epstein weiss, er seine Sturmtruppen lieber gegen Venezuela und anderswo einsetzt (aber eben nicht gegen Russland), Putin sein Vorbild für eine absolutistische Diktatur ist, die USA gerne wieder billige russische Rohstoffe kaufen würden, etc.
Und Putin lacht sich ins Fäustchen…
Wann erscheint hier endlich ein Beitrag, der dich mit der RUS-„Spezialoperation“ kritisch auseinandersetzt?
Dann schreib doch selber was dazu, wie toll es für die UA-Armee gerade läuft. Und wie wenig Korruption es in dem Land gibt. Und wie happy die Leute sind.
Immerhin hockst du ja gemütlich in der Schweiz im Warmen. In der Ukraine haben sie ja unterdessen sogar in Lviv nur noch 6-8 Stunden Strom am Tag. Die Fernwärme funktioniert (bei aktuell -2 Grad) nur noch sporadisch.
Und die Empfehlung der Regierung ist, man solle halt Holz sammeln gehen, damit man nicht erfriert, wenn es dann bald wirklich kalt wird.
@Marktkenner – du tust so als gäbe es für die Ukraine eine Alternative als zu kämpfen bis zum Ende. Schau dir Mariupol an – alle Häuser wurden abgerissen und mit Neubauten ersetzt. Die ehemaligen Bewohner haben ihre Eigentumsrechte alle verloren. Als Ukrainer gibt es zwei möglichkeiten: Entweder das Leben im Krieg riskieren oder als Flüchtling in Europa hocken.
Und jetzt sag mir wirklich ehrlich – ist deine Liebe zu Russland so gross, dass du bereit bist dafür noch einmal 20-25 Mio Flüchtlinge aufzunehmen?
@ Marktkenner
Offensichtlich hockst du in der Schweiz anstatt Militärdienst für deine Spezialopersteure zu leisten.
@Schpäckäcke
Das Land, wo es am meisten Flüchtlinge aus der Ukraine gibt ist – Russland.
Unterschied: Dort arbeiten sie (und verdienen das 3-fache als in der Ukraine). Hier leben sie von der Sozialhilfe. Die faulen Säcke sind in den Westen „geflüchtet“ (zumindest auf dem Papier, gerade in Deutschland kann man auch in der Ukraine wohnen und in Deutschland Bürgergeld kassieren).
Quelle: Familie meiner Schwiegertochter. Aus der Westukraine.
Es mag kein guter Plan für Selenskij sein, aber immer noch besser, als den Krieg noch Jahre weiter anzufeuern, wie die EU und GB will.
Schon wieder so ein anonymer Autor, der von IP eine Plattform für russische Propaganda kriegt.
Man muss schon ganz besonders dumm sein als Schweizer, wenn man sich für ein Land stark macht, welches international anerkannte Grenzen ignoriert und schwache Länder mit Krieg überzieht und plündert.
Nochmals: die Schweiz ist militärisch schwach, hat keine Freunde und ist verdammt reich. Das ist eine denkbar dummer Setup wenn dann mal nur noch das Recht des Stärkeren gilt.
Auch hat mir immer noch keiner erklärt, was wir mit den zusätzlichen 20 mio ukr Flüchtlingen machen wenn Putin gewinnt.
Nein, unakzeptabel.
Was kommt als nächstes für Putin? Estland, Finland. etc.
NEIN !!!
Seit wann bestimmt der Wurm wenn gefischt wird?
Ein weiterer Grund nicht in die EU zu gehen. Momentan bestimmen wir unsere Position selber.
Die FDP will mit der Mitte und den Linken zusammen den Unterwerfungsvertrg unterschreiben.
Dann sagt uns Brüssel, wann wir unsere Jungen an die Front in der Ukraine schicken müssen.
Möchte dann sehen, was SVS, Regine Sauter etc. den Müttern sagen.
Brüssel sagt dann auch, wieviel Zuwanderung wir aufnehmen müssen. Völlig gaga diese FDP, Mitte und die Linken.
Schon im Krisenmodus? Aber ja, schon unsere Parlamentarier nehmen in Kauf unsere Jungen im Ernstfall schlecht ausgerüstet an die Schweizer Grenze zu beordern. Die Nachrüstung, geschweige denn eine Aufrüstung zur Verteidigungsfähigkeit lässt aus „finanziellen“ Gründen auf sich warten. Steuergelder fliessen ins Ausland ab, aber für die eigene Sicherheit reicht‘s dann nicht mehr. Wie naiv müssen unsere Volksvertreter zu Bern sein? Nur schon die Heimabgabe von Munition (früher Selbstverständlichkeit) steht zur Debatte. Das Mittragen von Messern im Ausgang scheint hingegen salonfähig zu sein.
She’s a mother, she believe on dead without controlling the burning stove.
She’s like SRF, she can see the dead everywhere out in the empty !!!
Plötzlich sind alle russophil… So möchtegern Experten und Putinversteher, jaaa…
Fact: Russland ist ein Gaunermafiastaat, der mit dem grössten Nukleararsenal den Planeten terrorisiert. Durch den Kommunismus hervorgebrachte Erzgauner und Schlächter. Gezielte Massaker an der Zivilbevölkerung gehören zu ihrer Strategie. Bad to the bone.
Nur schon für die Erfindung des Sozialismus mit Marxismus und Kommunismus – zerstörerische Ideologien direkt aus der Hölle – verdienen sie die finale, komplette Ausradierung.
Der kombinierte Westen muss sich zum Barbarossa II aufraffen…
Kann nicht wirklich wichtiges Verhandlungstraktandum sein, sonst hätte man lange Deal geschafft zwischen Russland links und Russland rechts.
Die Lage der Ukrainer hängt von den Europäern ab. Die USA will eine grosse Show und einen grossen Knall, um sich definitiv aus dem Engagement zu verabschieden. Dadurch werden die Europäer gezwungen, endlich für Europa selbst verantwortlich zu sein.
Und was fotografieren die
Drohnen jeden Tag wo über die
Schweiz fliegen von Putin.?!Der ist schon informiert das unsere
noch in der Werkstatt sind.
Pfister bestellt noch weniger
F-35 Flugzeuge das gefällt
Putin sicher!!
Wieso soll ein Aggressor, der sein proklamiertes Ziel „die Zerstörung der Ukraine“ nicht erreicht hat, sich nun auf ein Friedensabkommen einlassen? Putin kann kein Frieden wollen (schon gar nicht einen dauerhaften) und möchte sein Gesicht gegenüber der russischen Bevölkerung wahren. Krieg ist immer die Folge politischen Versagens, weil im Differenz-Gespräch keine Einigung stattfand. Und jetzt soll dies plötzlich möglich sein?Die USA und Europa werden sich darauf einstellen müssen, von Putin irgendwelche Zugeständnisse erwarten zu wollen. Der Krieg wird weiter gehen, so unschön dies tönen mag.
Dieser Krieg geht weiter und endet in der Zermürbung.
Heisst, dass jetzt der Winter durch den Aggressor ausgenützt wird um die Moral von Zivilgesellschaft und Militär soweit zu schwächen bis zu einem Waffenstillstand und folgendem einseitigem Abkommen.
Dies vor dem Hintergrund eines durch Korruptionsskandale geschwächten Präsidenten.
In der Folge Umbruch und Neuwahlen.
Ungeklärt: Wer bezahlt den Wiederaufbau???
Der 28-Punkte-Plan ist ein Grundlage für eine Verhandlung, mehr nicht. Seien wir doch alle froh, dass man mal an einen Tisch sitz und sich in die Augen schaut. Ein schnelles Ende des Konflikts verhinderte ja Johnson, Ende März/Anfangs 2022, als er die ersten Verhandlungen in der Luft zerriss. Die NATO ist USA, auf dem Papier noch 31 andere Länder, welche aber nichts zu sagen haben. Der Bürgenstock war ein Nonevent für die Galerie. Hoffen wir, dass Genf in die Geschichte eingeht und was Positives hervorbringt. Vorwürfe an die Kriegsparteien sind jetzt nicht gefragt.