Urs Mühlebach, einer der berühmtesten und reichsten Anwälte der Schweiz, musste gehen.
Sein Freund und Klient während Jahrzehnten, der Luzerner Bijoutier Jörg Bucherer, der grösste Uhrenhändler der Welt, hatte ihn zum Präsidenten der Bucherer-Stiftung gemacht.
Diese war gegen vier Milliarden Franken reich, als Urs Mühlebach nach dem Tod seines Freundes sie übernahm.
Der war Anwalt des Verstorbenen, sein Willensvollstrecker und nun auch Präsident der Bucherer-Stiftung.
Käufer der Bucherer-Uhrenshops war eine noch reichere Stiftung, die Hans Wilsdorf-Stiftung in Genf.
Wilsdorf, das ist Rolex. Rolex ist der reichste Uhrenkonzern der Welt. Rolex ist stärker als die Regierung des Kantons Genf, wo die Stiftung zuhause ist.
Die Hans Wilsdorf-Stiftung, also Rolex, schluckte den grössten Händler ihrer Uhren. Von da kamen die Milliarden der Bucherer-Stiftung, die ihr Chef Mühlebach verwalten konnte.
Der hat bereits eine Karriere sondergleichen hinter sich. Als Vertrauensmann von Marc Rich, dem in Zug angesiedelten Grandfather aller Rohstoffhändler zwischen Zug, Luzern und Genf, war Mühlebach die „Graue Eminenz“ des Kantons Zug.
In Sempach bewohnte er seit langem das grösste Landgut der Schweiz.
Mühlebach, mit grossem persönlichem Charme ausgestattet, ist ein Gentleman sondergleichen. Ein mit allen Wassern gewaschener Anwalt, für viele unwiderstehlich.
Warum fiel er über die Bucherer-Stiftung, seinen grössten Deal, ein Höhepunkt seines Lebens?
Mühlebach machte sich im dreiköpfigen Stiftungsrat zum Alleinherrscher, begleitet von einem seiner Mitarbeiter, der mit ihm zurückgetreten ist. In Jessica De Ry, einer Cou-Cousine von Jörg Bucherer, der keine Kinder hatte, erwuchs ihm eine Gegnerin von Rang.
Sie, die sehr entfernte Verwandte der verstorbenen Patrons, alarmierte die Eidgenössische Stiftungsaufsicht, die zum Schluss kam, Mühlebach müsse als Stiftungspräsident zurücktreten.
Er tat dies freiwillig mit einem ärztlichen Zeugnis, das den 78-jährigen aufforderte, sich mehr zu schonen.
Zuvor hatte er das Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) mit Millionen bedacht. Die Uni Luzern erhielt gleich 100 Millionen, um den Planeten Erde von aussen besser beobachten zu können.
Welche Honorare Mühlebach bezog, der nie zu Bescheidenheit neigte, ist derzeit unbekannt. Eine bekannte Berner Anwaltskanzlei, CMS, hat in der Stiftung das Kommando übernommen.
Was im Kanton Luzern vorgegangen ist im Kampf um die Stiftungs-Milliarden, ist wenig erfreulich. Die Stiftungsaufsicht hat darüber sofort das Tuch der Verschwiegenheit gezogen.
Stiftungen sind in der Schweiz ein grosses Geschäft. Sie verwalten geschätzte 140 Milliarden Franken.
Angesichts der brillanten Kapitalerträge in den letzten zwei Jahren kann es auch auf 170 Milliarden Franken angestiegen sein. Niemand blickt hinter die Kulissen, wo Anwälte, Treuhänder und Bankiers sich die Hand geben.
Die Schweiz hat über 12’000 Stiftungen. Sie sind meist von Unternehmern oder reichen Einzelpersonen gegründet worden, die keine Erben haben oder ihre Erben abgefunden haben, weil sie nicht ins Konzept passten.
Die Jacobs Foundation in Zürich, mit über sechs Milliarden Franken eine der reichsten Stiftungen der Schweiz, gibt der Öffentlichkeit keine Rechenschaft ab.
Sie ist an Barry Callebaut beteiligt, dem grössten Kakao-Verarbeiter der Welt, dessen Aktien nach einem einzigartigen Einbruch gerade jetzt einen ersten Aufschwung zeigen.
Die Ernst Göhner-Stiftung des grössten Schweizer Bauunternehmers der 1960er Jahre ist am dänischen DSV-Logistikkonzern beteiligt, dessen Aktien schneller steigen als die von Kühne+Nagel International.
Sie verwaltet über 1’300 Wohnungen und Beteiligungen an Dutzenden von Schweizer KMUs.
Der Logistikkonzern Kühne+Nagel, heute von Klaus-Michael Kühne in Schindellegi SZ geführt, soll nach dessen Tod zu einer der grössten europäischen Stiftungen mit einem Vermögen von mehr als 35 Milliarden Franken werden.
Die Weichen sind gestellt.
Die in ganz Europa berühmte Schweizer Balzan-Stiftung hat soeben den österreichischen Altertumsforscher Josiah Ober zum Balzan-Preisträger des Jahres 2025 gekürt für seine Forschungen zur athenischen Demokratie.
Er meint, man solle sich auf eine Kerndemokratie besinnen, das sei den Völkern besser zu vermitteln.
Es ist völlig sinnlos, den Einsatz der Schweizer Stiftungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Es sind Milliarden, die für Wohltätigkeit, Gesundheit und Bildung fliessen. Vieles auch aus Eitelkeit.
Nicht jeder Stifter kann ein Alfred Nobel werden, den Erfinder des Dynamits, der den Nobelpreis schuf.
Die Stiftungsräte, meist von den Kantonen überwacht, lassen sich bei guten Honoraren oft Zeit, die Stiftungsvermögen auszugeben. In letzter Zeit hat sich der Druck auf sie erhöht, den Stiftungszweck rascher zu erfüllen.
Urs Mühlebach hat, wie es ihm eigen ist, zu viel gewollt. Die Stiftungsaufsicht hat dem einen Riegel vorgeschoben. Doch in der Branche bleibt es dunkel.
Glücklich, wer Stiftungsrat ist. Der kommt noch einfacher zu Millionen als die Mänätscher. Und spielen sich gegenüber den Destinatären als die grossen Wohltäter auf.
Noch mehr sollte einem zu denken geben, wie wir mit Uhren abgezockt werden, so dass allein mit dem Verkauf derselben (über den Ladentisch schieben) solche gigantischen Gewinne erzielt werden können
Abzocke? Ist irgend ein Mensch verpflichtet, ein Rolex (sind eh eher hässliche Uhren😉) zu kaufen🤔?
Abgezockt werden in aller Regel nur die gerne dazugehörenden Möchtegerns.
@Zeindler Nein niemand muss es kaufen, aber wenn jemand eine solche Uhr möchte, bekommt er sie nur zu einem offenbar massivst überhöhten Preis, und muss die Milliardengewinne von einem Box Mover mitfinanzieren…
Gelegenheit macht Diebe!
„Das letzte Hemd hat keine Taschen.“
Urs Mühlebach ist bereits in einem Alter, in welchem er früher oder später Jörg Bucherer dorthin folgen wird, wo dieser seit einiger Zeit ist.
Auch wenn das noch ein paar Jahre geht, wird Mühlebach wahrscheinlich nicht mehr genug Zeit bleiben um sein ganzes Vermögen auszugeben.
Ob es da wirklich noch Sinn macht, wenn man sich die Taschen (unrechtmässig) füllt? Mitnehmen wird er schlussendlich nichts können.
Es geht nicht um das letzte Hemd. Das Geld ist in unerschöpflichem Ausmass vorhanden- es geht nur noch um die Verteilung.
Logisch und menschlich dabei ist nur der Neid und Verteilungskampf.
STIRBT.
Offensichtlich wissen das alle nicht und vergessen es alle.
Reich und tot, ist gleich wie arm und tot.
Besser in einer Stiftung als beim Staat.
Das ist völlig richtig. Während der Stiftungsrat immerhin bemüht ist, das StiftungsVermögen zu erhalten und zu vermehren, geben Beamte und Politiker das Geld mit vollen Händen möglichst schnell aus.
Beamte verbrennen Steuergeld, Stiftungsräte parken es steuerfrei und nennen das Gemeinsinn. Am Ende bleibt von der Moral in beiden Fällen ungefähr gleich viel übrig nur das Konto sieht bei der Stiftung deutlich besser aus.
Die “Erfindung“ von Dynamit ist in etwa so “wertvoll“ wie die “Erfindung“ der
Atombombe, oder der gesteuerten “Nobelpreisverleihung“.
Ein grosser Interessenkonflikt wird nie beachtet: in vielen Fällen sind diejenigen Leute (Anwälte, Treuhänder, Banker), welche den Stifter bei der Gründung beraten, auch Stiftungsräte und die bestimmenden Personen in der Stiftung nach dem Ableben des Stifters. Es sollte als im Auftragsverhältnis der Beratungstätigkeit rechtswidriger Interessenkonflikt gelten, nach Errichtung einer Stiftung direkt oder indirekt ein Mandat im Rahmen einer Stiftung zu übernehmen. Nur so kann vermieden werden, dass z.B. detaillierte Vorschriften betreffend die Stiftungsratshonorierung schlicht vergessen werden…
Mit der ESA habe ich während 30 Jahren meistens gute Erfahrungen gemacht. Diese Behörde findet den richtigen Weg zwischen Regulierungen/ Eingriffen und Freiheit. Dazu gehören auch die Entschädigungen der Stiftungsfunktionäre.
Im Gegensatz dazu die kantonalen Aufsichtsbehörden (ZH: BVS). Die mischt sich bei gemeinnützigen Stiftungen in Dinge ein, die sie und die Oeffentlichkeit nichts angehen und meistens bürokratischer Leerlauf sind (Fronarbeit vs. Entschädigungen). Vielleicht rührt das daher, dass dem BVS auch die BVG-Stiftungen unterstellt sind.
In jedem Laden gibt es viele Leuchten. Allerdings nicht auf allen Ebenen die Hellsten.
Unqualifizierter Rundumschlag des deutschen Wirrkopfs. Offensichtlich will er sich rächen, weil keine vernünftig denkende Stiftung ihm je ein Mandat gegeben hat. Beschämend.
Übrigens war es staatliche Aufsicht, die bei Bucherer eingeschritten ist.
Und CMS als „Berner Anwaltskanzlei“ zu bezeichnen zeigt, dass Stöhlker auch hier keine Ahnung hat ubd offenbar auch keinen Internetanschluss.
Guten Morgen Herr Stiftungsrat
Getroffene Hunde bellen. Viel mehr gibt es zu ihrem Kommentar nicht zu sagen.
@Klartexter: Ihnen auch einen schönen Tag, Herr PE-Berater. Selbst wenn ich Stiftungsrat wäre, würde dies nichts daran ändern, dass Herr Stöhlker keine Ahnung hat.
Klar bleibt es „dunkel“ in der Branche, weil es ein mieses Drecksgeschäft ist- Mühlebach und Co ziehen sich nämlich bis zu 2% (!) p.a. als Honorar raus- bei 4 Mrd sind das 80 Mio. „Honorar“!
„Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr,als dass ein Reicher in den Himmel kommt.“
Herr Muehlebach,das könnte auch Ihnen passieren.
Tun Sie was für die Armen im Kanton Luzern.
Gemäss wieder holten Aussagen kassierte für sein Amt als Stiftungspräsident nichts, hingegen seine Anwaltskanzlei mehr als fürstlich ( > 1’000/h) für juristische Arbeiten für die Stiftung.
Mühlebach muss bestimmt nicht darben. Diese Anwälte wissen schon wie man sich ungestraft massloss bereichert.
Stöhlker, CMS ist eine Internationale Anwaltskanzlei aus Zürich. Fahren
Sie nächstes Mal mit dem Mercedes an der Dreikönigstrasse 7 vorbei.
Die CMS Leute arbeiten sicher seriöser als der Mühlebach.
Das lustige an Stiftungen ist, dass es nur wertlose Zahlen
auf Papier (bzw. in flüchtigen digitalen Speichern) sind.
So wie bei Stahlker auch nur ein Knopfdruck reicht.
Stiftungen haben durch ihre finanziellen Möglichkeiten einen massiv unkontrollierten Einfluss im täglichen Leben.
es auch die Milliardäre nicht geschafft ins Universum vorzudringen. Das einzige was sie zustande brachten sind die Satellitengürtel einige km über der Erde, welche einerseits zur Überwachung, und andererseits zur Berieselung der Menschen mit Desinformation genutzt werden. Tatsächlich ist die Menschheit aus ihrem eher primitiven Dasein nicht erwacht, hat nicht viel zustande gebracht seit sie existiert auf dem Planeten. Die angeblichen Besuche auf dem Mond waren auch nur Hollywood-Dastellungen Made in USA-Cinema. Das gleiche dürfte bei den Marssonden mit Witzig-Fallschirmlandung geschehen sein.
Die Stiftungsaufsicht muss dringend aktiver werden. Es geht doch nicht an, dass Stiftungen Milliarden horten, ohne das Geld für gemeinnützige Aufgaben auszugeben, wie es ihrem Stiftungszweck entsprechen würde. Das muss viel konsequenter überwacht werden. Ausserdem denke ich, dass die 140 Milliarden Stiftungsgelder noch tief gestappelt sind. Ich habe schon von 400 Milliarden gehört.
Das Problem ist nicht schweizerisch, sondern systemisch. Trusts und Stiftungen sind weltweit Instrumente zur Abschirmung von Vermögen, zur Konzentration von Kontrolle und zur Minimierung von Transparenz.
Die Benko-Stiftungen zeigen exemplarisch, wie Vermögen frühzeitig aus operativen Risiken herausgelöst wird: Die Stiftungen bestens ausgestattet, das operative Geschäft tot.
Alles staatlich genehmigt und juristisch weitgehend wasserdicht. Ökonomisch und gesellschaftlich jedoch problematisch. Das ist kein Missbrauch des Systems – sondern bewusst geschaffener Zweck. Gut für Wenige.
Stiftungen sind nichts anderes als Steuerumgehung. Statt Steuern zu zahlen macht man einen Stiftugnszweck. Sei es Kunst oder was auch immer aber eben man zahlt fast keine Steuern.
Die schweizerisch-italienische Balzan Stiftung verleiht jedes Jahr vier Wissenschaftspreise, die mit je 750’000 Franken dotiert sind. 2025 wurden zusammen mit dem im Text erwähnten Josiah Ober (USA) die Kunsthistorikerin Rosalind Krauss (USA), der Immunologe Carl June (USA) und der Experimentalphysiker Christophe Salomon (F) ausgezeichnet. Die Balzan Preise sind sehr renommiert. Ein Indiz dafür ist, dass allein in den letzten acht Jahren sechs Balzan Preisträger auch den Nobelpreis erhalten haben.
Zuerst unterstützen unsere beiden Ratskammern alle Finanz-Vekikel, damit die reichen Leute noch reicher werden, damit sich am Schluss das nicht arbeitende Volk an den „herumliegenden“ Stiftungsgeldern bedienen können oder wenn es noch reicht, einige Institutionen damit unterstützt werden.
SouthcoastPet.
Wenn einer mit 78Jahren und bestimmt schon vielen Millionen sich seinen Namen wegen ein paar Millionen mehr,noch total kaputt macht was ist er dann?Ein geldgieriges altes vorallem bedauernswertes Lebewesen.
Um den heimlichen Geld-Herrschern der Welt einen Riegel zu schieben, müsste es Stiftungen und ihren Organe sowieso untersagt sein, Einnahmen zu generieren und zusätzliche Vermögenswerte während ihres Bestehens zu erwerben. Einmal gegründet, soll der Stiftungstopf verschlossen und nur noch geleert werden können.
Der Stiftungszweck muss erreicht werden, indem alle Vermögenswerte, welche bei Gründung der Stiftung in dieselbe eingebracht worden waren, ausgegeben, respektive veräussert werden, bis die Mittel komplett aufgebraucht sind. Danach ist die Stiftung durch den Stiftungsrat zu liquidieren.
„Stiftungen sind in der Schweiz ein grosses Geschäft. Sie verwalten geschätzte 140 Milliarden Franken. Angesichts der brillanten Kapitalerträge in den letzten zwei Jahren kann es auch auf 170 Milliarden Franken angestiegen sein.“
Da wirkt ein Bundesbudget 2025 bei Gesamtausgaben von 86,5 Mrd. CHF und Einnahmen von 85,7 Mrd. CHF wie Peanuts.
Die Schweiz hat über 12’000 Stiftungen. Niemand blickt hinter die Kulissen, wo Anwälte, Treuhänder und Bankiers sich die Hand geben.
Einige davon dürften im Parlament als Volksvertreter auch demokratisch die Geschicke der Schweiz steuern.
Bei Grösse und intransparenten Möglichkeiten der Stiftungsvermögen wirken parlamentarische Ausgabendebatten oder demokratische Abstimmungen im Vergleich geradezu lächerlich wie aufgesetztes Boulevardtheater.
Geld regiert die Welt.
Steuerbefreite Stiftungen gehören in äusserst intransparentem Ausmass dazu – immer weniger im Sinne ehemaliger Stifter.
Stiftungen sind die steuerbegünstigsten Dunkelkammern der Wirtschaft.