Mark Branson, der coole Brite und Ex-UBS-Star, musste um Anerkennung in der Alpenrepublik kämpfen. Als er den Durchbruch geschafft hatte, wurde sein Privatleben zum grossen Thema.
Branson hatte sich nämlich verliebt. Nicht in irgendwen, sondern in eine Angestellte der Finanzmarktaufsicht (Finma), jener Bundes-Behörde, die den Finanzplatz überwachen muss.
Bis dahin war der Finanzmann nach aussen ein konformer Familienvater, mit einer Konzertmusikerin als Ehefrau und Kindern.
Die Beziehung hatte schon zuvor nicht mehr gehalten. Dann plötzlich hörte Branson für alle sichtbar auf, von Zürich nach Bern und zurück zu pendeln.
Er war in neuen Händen. Verliebt im Betrieb. Offenbar in eine seiner Assistentinnen.
Für Branson und sein Umfeld war das kein Problem. Branson, der bei der UBS im Libor- und US-Steuerdisput eine prominente Rolle gespielt hatte und 2010 zur Aufsicht nach Bern wechselte, war die Nummer 2.
Vor ihm stand Finma-Chef Patrick Raaflaub, wie Branson ein drahtiger Typ, der die ganze mediale Aufmerksamkeit auf sich zog.
Dann kündigte Raaflaub mitten in einer Phase, als die Finma stark gefordert war, verliess das Schiff innert Tagen, um möglichst rasch bei seiner Ex-Arbeitgeberin Swiss Re anheuern zu können.
Als Nachfolger gesetzt war Branson. Praktisch.
Einzig Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf und ein paar rechte Politiker im Bundesparlament wollten einen Schweizer auf dem wichtigen Stuhl.
In jener Phase war Branson, der studierte Mathematiker und Herr der Zahlen, mit seiner internen Liaison plötzlich an einer emotionalen Front gefordert.
Als designierter Chef wäre er nicht nur der Vorgesetzte seiner Partnerin gewesen, die weiterhin bei der Finma angestellt war.
Sondern er war nun als Aushängeschild auch angreifbar.
Branson informierte die zuständigen Stellen. Worauf seine Wahl glatt über die Bühne ging. Seit Frühling 2014 ist Branson oberster Bankenaufpasser im Land.
Gestern bestätigte ein Sprecher der Finma die Beziehung. „Mark Branson lebt seit 2014 mit seiner Partnerin in der Nähe von Bern“, meinte Tobias Lux auf Anfrage. Wann die beiden ein Paar geworden waren, liess der Sprecher offen.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_middle“]
Wie weiter? Die faktische Unterstellung der eigenen Freundin innerhalb der Finma – als Chef der Behörde war Branson so oder so allen gut 400 Mitarbeitern letztendlich vorgestellt – wurde zum Problem.
Branson und seine Partnerin fanden eine Lösung.
Sie lautete: Sie ging.
Die Frau ist gemäss einem Finma-Insider seit Anfang 2015 nicht mehr bei der Finma beschäftigt. Der potenzielle Interessenkonflikt wurde durch die Verabschiedung der Partnerin gelöst.
Ob Branson oder seine Helfer für sie einen Job in der eidgenössischen Verwaltung fanden, ist unbekannt.
Klar ist, dass Branson bei kleinen und mittleren Banken Härte zeigt.
Er verwies Andreas Waespi von der Bank Coop für 3 Jahre vom Feld, weil dieser Kurspflege mit Aktien seines Instituts betrieben hatte.
Das Waespi-Urteil gilt als bisherige Höchststrafe. Sie traf einen verhältnismässig Kleinen.
Bei den grossen UBS und der CS liess Branson die obersten Köpfe bisher unbehelligt. Einzig Subalterne kriegten seine brutale Hand zu spüren.
In der Zeit, als Branson das Ruder bei der Finma übernahm, gingen viele Frauen von Bord.
Sehr viele.
Eine unvollständige Auflistung zeigt 15 Frauen, viele davon mit höheren Funktionen, die seit Mitte 2013 die Behörde verlassen haben.
Höhepunkt der Kündigungswelle war im Sommer und Herbst 2014, also wenige Monate, nachdem Branson vom Bundesrat zum obersten Chef der Finma gekürt worden war.
Die Gründe für die vielen Abgänge von (Kader-)Frauen waren offenbar unterschiedlich.
Eine Ex-Finma-Frau berief sich im Gespräch auf Persönliches, eine andere gab bessere Berufschancen in der Privatwirtschaft an.
Die Häufung habe keinen speziellen Grund, hiess es vor einiger Zeit bei der Finma. Es gebe immer wieder Zeiten, in denen sich Abgänge kumulieren würden.
Zu reden gab vor Jahresfrist die Kündigung von Strategiechefin Nina Arquint. Arquint folgte ihrem Ex-Chef Raaflaub zu dessen Swiss Re.
Branson wurde kürzlich als Kandidat für den zu besetzenden Spitzenjob bei der englischen Financial Conduct Authority (FCA) ins Spiel gebracht, dem Pendant der Finma in London.
Rasch nahm sich Branson öffentlich aus dem Rennen.
Das überraschte, weil die FCA einen Karriereschritt bedeutet und Branson als Brite gepasst hätte.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Wann lernt er endlich die Deutsche Sprache? Es ist eine Zumutung für die Zuhörer, wenn er versucht beim Schweizer Radio deutsch zu Sprechen.
-
Ich habe mich heute auch verliebt: in eine Kollegin vom Handel. Eine süsse Maus, wirklich. Ob ich ihr via IP ein Date antragen soll?
-
Interessanter wäre z. B. auch ein Artikel „FINMA wie FIFA: Von Haltiner bis Branson“. Vielleicht etwas schwierig zu recherchieren, aber sicher lohnenswert!
-
Es wird Zeit wieder was über Boris zu hören. Branson interessiert kein Mensch.
-
Ein von Amors Pfeil getroffener Branson kann sich natürlich nicht um Banalitäten wie z.B. den Fall Vontobel/Hügli/Hoeness/Münchner Amigos mit Seehofer/FCB/Dreyfus (mit Ausstrahlung Richtung DFB und Fifa) kümmern, bei dem es nur um Belanglosigkeiten gehen könnte wie
– Geldwäscherei mit Milliarden-Umsätzen im Forex-Bereich
– Unterbrechung des Paper Trails mit getürkten Devisenswaps (fehlende Terminabrechnungen bzw. Verbuchung stattdessen angeblich auf „internen“ Konti bei der Bank Vontobel gem. Seiten 22, 23 und 4 der UBG des OLG München)
und später mit Forex-Night Trading bei (Wasch)Bär und ZKB
– eindeutige Falschbestätigungen der Bank Vontobel (Quelle: UBG)
– Gewährsfrage bei der Bank Vontobel wegen Falschbestätigungen, aber auch u.a. wegen UBG Seite 28 unten, wo die Bank Vontobel behauptet, nicht zu wissen, ob das Riesendepot durch sie selbst fremdfinanziert war. Offensichtlicher bzw. noch blöder geht es kaum. Aber man rechnete natürlich damit, dass die UBG nie öffentlich würde. Pech gehabt.
– verschiedene wirtschaftlich Berechtigte, nämlich nicht „Konto 001“ und „Konto 002“ wie bewusst irreführend in der UBG formuliert, sondern „Kunde 001“ und „Kunde 002“ (und auch noch „Kunde M“ gem. UBG)
– vorwiegend „manuell“ erstellte Vontobel-Unterlagen (UBG S. 20), die für Kunde 002 (sic!) später als angeblich falsch deklariert und ausgewechselt (sic!) wurden, aber glücklicherweise einen „Disclaimer“ aufwiesen. Zum Totlachen, wenn es nicht so ernst wäre! (UBG S. 28 oben). Hierzu auch S. 22 unten. Vontobel hat anscheinend noch keine EDV.
– das Problem der nacherklärten (sic!) „Werbungskosten“!
– weitere „lustige“ Stellen u.a.: UBG S. 33 Mitte, S. 35 unten (4 Wochen später eingereichte Unterlagen „Kunde 002“!!), „worst case“ (sic!) gem. zweitunterster Abschnitt S. 48, Seite 7 oben (Donner&Reuschel mit Florian Hoeness) usw. usf.
– unerklärlich hohe SLB-Erträge in den Jahren 2005 – 2008 (z.B. UBG S. 43 unten), die auf ein Wertschriftendepot von wenigstens 1 Milliarde hinweisen plus (TH)-Konti zusätzlich
Als Zusatzfragen an Branson:
– Welche Schweizer Bank hat hier (http://sportbild.bild.de/bundesliga/vereine/zins-geschaeft-kostet-die-bayern-millionen-27302690.sport.html) ein deutsches Fussballstadion finanziert?
– Was war die Sicherstellung tatsächlich (Grundpfand oder „sonstiges Pfand“ oder Treuhandkonstruktion)?
– Je nach Antwort: Könnte dies allenfalls mit Geldwäscherei zu tun haben?
UBG: http://www.justiz.bayern.de/imperia/md/content/stmj_internet/gerichte/oberlandesgerichte/muenchen/presse/urteil_ulrich_h._30_10_2014.pdf
Abschliessend erlaube ich mir, der BA die entsprechenden Tagesanzeiger-Artikel von Bruno Schletti zur Lektüre zu empfehlen, und ein paar IP-Aufsätze, u.a. https://insideparadeplatz.ch/2014/12/08/vontobel-kriegt-im-fall-hoeness-kalte-fuesse/
Ich gehe davon aus, dass in der Schweiz Geldwäscherei weiterhin als Offizialdelikt betrachtet wird, trotz Herrn Branson. -
-
@Revisor X:
Ja, Vontobel mag in der Causa Höness zweifelsohne Dreck am Stecken haben. Das ist aber nicht Gegenstand des überaus schwachen, heutigen Beitrages von Lukas Hässig.
Was mich aber viel mehr belastet ist der Umstand, das Beiträge von Wichtigtuern und Pseudo-Insidern wie Ihnen in der Schweiz immer noch kein Offizialdelikt sind. Schaffen Sie sich einen Kanarienvogel an, texten Sie das arme Tier zu und verschonen Sie uns mit Ihren kruden und unbewiesenen Verschwörungstheorien oder spenden Sie alternativ an den WWF.
-
Finde es auch schade, dass man den erfahrenen Bankenexperten Bruno Schletti beim Tages-Anzeiger gehen liess und ihn durch einen Uni-Abgänger mit griechischem Namen ersetzte.
Treuhandgeschäften (-Krediten) hing schon immer der Geruch der Geldwäscherei (aus Schwarz mach Weiss) an. Wenn man weiss, wie konservativ die Vontobel-Kreditabteilung (die MA mussten sogar die Hypotheken via ZKB „beziehen“) agierte, würde dies eher überraschen.
Trotzdem: Gratulation zu Ihrer aufwendigen Recherche. Vielleicht werden wir einmal die Motivation erfahren? Wurden Sie bei Vontobel entlassen? Dass alleine kann es ja auch nicht sein!
Der oberste FINMA-Enforcement Leiter ist ja nicht M. B. sondern Dr. David Wyss. Ihn und seine Truppe habe ich durchaus nicht als zahnlos erlebt. Vgl. die diversen Berufsverbote gegen BKB-Topmanager und die Rügen und Bussen gegen die BKB-Gruppe.
-
@“Mach mal Pause ..“
http://forum.express.de/showthread.php?t=18100&page=108
(post Nr. 3219)Mit einem speziellen Gruss an die Finma
vom
Kanarienvogelzüchter(der jetzt seine Waschbären füttern geht)
-
-
Wie heisst sie ?
-
Lieber Herr Hässig, Ihre Artikel lese ich meist mit grossem Vergnügen – Sie zeigen keine Angst vor den „Grossen“ (so z.B. auch Rohner CS). Der vorliegende Artikel hat m.E. mit der Finanzwelt wenig zu tun, sondern gehört eher in die Rubrik „Glanz und Gloria“. Oder, wie von einigen Kommentatoren angetönt: falls diese Beziehung eine – greifbare – Konsequenz hat, wäre die zweite Hälfte interessant zu wissen. Es scheint aber offenbar, dass Sie die ganze Geschichte wieder gegeben haben. Für die Zukunft weiterhin alles Gute und bitte im grundsätzlich sehr guten, bisherigen Stil weiter fahren.
-
Wenige Journalisten haben heute noch den Mut über den obersten Bankenaufseher kritisch zu berichten. Danke „Inside Paradeplatz“; Ihr beweist täglich, dass unabhängiger Journalismus auch in der Schweiz noch existiert.
Die letzten der Mohikanen !
Alle Achtung & danke -
…der zweite Teil der Story mit der möglichen Quintessenz wurde wohl vom Stubentiger vertilgt bzw. gelöscht?
-
Vielen Dank für diesen Auffrischungsartikel, Herr Hässig.
Ich kann nur eines dazu feststellen – dieser Typ gehört mE längst nicht nur aus seinem Amt entfernt, nach meinem Dafürhalten hätte man ihn niemals überhaupt da hin befördern dürfen.
Eigentlich stinkt bei dem doch alles zum Himmel:
– Seine in Japan damals -ob persönlich jetzt beteiligt oder nicht- tiefe Verstrickung in den Sumpf des Liebor-Skandals,
– dann diese betriebsinterne Liaison, ob ordentlich gelöst oder nicht,
– die Umstände seiner Wahl ins Amt,
– die anschliessend softest denkbare Behandlung der grossen IBs, eine davon sein Ex-Arbeitgeber, trotz der offenkundigen Dimensionen derer Vergehen bzw. Verstrickungen in globale Kundenvergehen,
– und schliesslich jüngst seine Weigerung, den nächsten Karriereschritt in seiner Heimat anzusteuern, was auch so gedeutet werden kann, dass die ‚gewissen Interessen‘ hinter ihm ihn wohl zum Dableiben bewogen haben.
Und wer weiss, wie viele Leichen noch in seinem Keller so vor sich hin stinken – was natürlich hilfreich wäre, wäre es so, könnte man so einen Menschen doch viel leichter steuern, nicht wahr.. ?!Nein – dieser Typ als Chef einer der wichtigsten Behörden unseres Landes ist mE ein Armutszeugnis für unser Land. Wäre der in einer Bananenrepublik auf diesen Posten befördert, so what. Aber bei uns ?!
Bern, es wird längstens Zeit für einen Personalwechsel !
Nur so könnte man dieser Behörde überhaupt jemals noch eine fröhliche Weihnacht wünschen..
-
Eigentlich wollt ich mich zu diesem Flop-Blog nicht äussern. Die meisten Kommentare verweisen ja schon auf den nicht vorhandenen Gehalt. Aber der Herr Doktor benötigt eine Antwort: Zum x-ten Male schwafelt er von stinkenden Leichen im Keller. Ueberhaupt scheint in seiner Wahrnehmung so ziemlich alles zu stinken. Was für ein Leben muss er führen …
-
Branson’s Assi.. ?!
Falls ja, suchen Sie sich besser einen neuen Chef, das würde Ihrem Seelenheil ganz sicher ganz gut tun; nötig hätten die’s mE jedenfalls gewaltig. -
hat ein Problem mit sich und der ganzen Welt… – als eines von vielen Beispielen auch hier nachzulesen:
https://insideparadeplatz.ch/2015/11/18/20960/ -
Sehr geehrter Herr Doktor Ott
Ich bin 200 % mit Ihnen einverstanden.
„You just made my day.“ -
Und der Herr Doktor hat wieder einmal eine Plattform für seinen Frust erhalten. Lukas sei Dank. Immerhin hat Mark Branson seine Liaison offengelegt, nicht wie andere…. Und die Umstände seiner Wahl kann man wohl auch nicht ihm zur Last legen und wenn einer mal einen Karriereschritt auslässt, gehört er gerade in eine Bananenrepublik???? Gut, der Dampf ist draussen und dem Dr. Ott geht es jetzt hoffentlich wieder besser 🙂
-
Sehr geehrter Herr Doktor Jürgen Ott, Herrliberg
Kann es sein, dass Sie mal Chemie-Mittelschullehrer am Rämibühl waren … bevor Sie an dieser Stelle teilweise instabile (=explosive) und/oder schnell-flüchtige Behauptungen zum Besten gaben?
Mit freundlichen Grüssen
E.M.
-
-
Und abrupt endet diese unklare Story. Was will sie uns sagen? Wird hier krampfhaft nach einem Haar in der Suppe gesucht? Geht es um die Frauenquote oder was? Lieber keine Geschichtli mehr als solche.
-
Und was will uns dieser Beitrag nun sagen?? Branson hat alles richtig gemacht, in dem seine Freundin ihren Job gewechselt hat? Das 15 Frauen gekündet haben, evtl. weil Branson Chef wurde?? Oje…. Nennt man das „Such-den-Pseudo-Skandal-Bingo“? Neuer Tiefpunkt… So schwach!
-
Danke Lukas. Schön, dass in der besinnlichen Weihnachtszeit vernommen werden kann, dass Mark Branson, nach dem LIBOR eine neue Liebe gefunden hat. Um eine Frau zu manipulieren, braucht er sicher weniger Komplizen.
-
Ich stimme unbedingt zu! Frauen sind ganz einfach zu manipulieren. Man kauft ihnen einen Sportwagen und etwas Schmuck, voila! Übrigens würde ich mich nicht getrauen, hier einen Kommentar zu schreiben, aber ich musste so lange auf die Pannenhilfe warten. You really scare me, Harry.
-
-
Was wollen uns diese Worte sagen?…… Ich weiss es nicht, aber Glückspost & Co. lässt grüssen. Etwas mehr Gehalt in diesem Blog würde nicht schaden.
-
Das ist ein guter Vorschlag. Ich hätte da auch bereits eine Idee für eine Sofortmassnahme: Wenn Sie in Zukunft keine Kommentare mehr schreiben, dann steigt der Gehalt sprunghaft.
-
Ein von Amors Pfeil getroffener Branson kann sich natürlich nicht um Banalitäten wie z.B. den Fall Vontobel/Hügli/Hoeness/Münchner Amigos mit Seehofer/FCB/Dreyfus…
Ich habe mich heute auch verliebt: in eine Kollegin vom Handel. Eine süsse Maus, wirklich. Ob ich ihr via IP…
Eigentlich wollt ich mich zu diesem Flop-Blog nicht äussern. Die meisten Kommentare verweisen ja schon auf den nicht vorhandenen Gehalt.…