Im riesigen Offshore-Leck namens Panama Papiere stehen Russlands Präsident Vladimir Putin und sein Jugendfreund im Fokus. Viele Deals gingen über die Gazprom Bank Schweiz.
Unbemerkt blieb eine Frau. Auf einem Foto des Tages-Anzeigers, der die Panama-Affäre mitprägt, steht sie neben Putin bei der Taufe dessen erster Tochter Maria, geboren 1985.
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Mit glatten dunklen Haaren, fein geschnittenem Gesicht und langen Ohrringen gilt die Frau zur rechten Seite des damaligen Geheimdienstmanns und späteren russischen Herrschers als Schönheit.
Ihr Name: Irina Nikitina (ganz links). Jahrgang laut Handelsregister 1961, also in diesem Jahr 55.
Irina Nikitina steht nicht von ungefähr auf dem inzwischen weltberühmten Foto in einer Kirche, mit Putin, in den Armen die kleine Maria, seiner Frau und seinem Jugendfreund und dem jetzt bekannten Vermögensmann Sergei Roldugin.
Nikitina ist die Patin von Putin-Tochter Maria. So wie Roldugin der Pate ist.
Damit gehört Irina Nikitina zum innersten Freundes- und Familienzirkel des Kreml-Chefs, der den USA die Stirn bietet und in der Panama-Affäre alles von sich weist.
Im Unterschied zum Paten und Jugendfreund hat aber Irina Nikitina sehr lange und tiefe Schweizer Beziehungen. Sie ist in 2 Verwaltungsräten, kennt reiche, einflussreiche Leute und hat viele Spuren hinterlassen.
Weil Nikitina als Patin der ersten Putin-Tochter zum Clan aus Sankt-Petersburg gehört, wo Putin seine Macht herhat, muss sie zu den engsten Bekannten des russischen Staatschefs gezählt werden.
Im Handelsregister ist Nikitina eingetragen mit vollem Namen. Und der lautet Irina Nikitina Häfliger.
Der Zusatz Häfliger stammt von ihrem Schweizer Exmann Michael Häfliger, seines Zeichens Musikbaron der Kulturstadt Luzern. Häfliger oder Haefliger, wie er sich auch schreibt, hat das Lucerne Festival zum erfolgreichen Grossanlass gemacht.
Die schöne Irina und der musikalische Michael heirateten. Musik und der Erfolg verbanden sie.
Denn auch Nikitina hat musikalische Adern. Sie selbst spielt Klavier, ihr Vater, ein Meistercellist, war eine Grösse im Sankt-Petersburger Musikbetrieb. Also sehr ähnlich wie Roldugin, der für den Moment der wohl berühmteste Cellist auf dem Globus ist.
Irina Nikitina erhielt wegen ihrer Herkunft einst von Putin persönlich einen Orden verliehen. Und Putin wollte sie offenbar zur stellvertretenden Kulturministerin des Riesenlandes machen.
Doch Irina Nikitina hatte andere Pläne. Sie kam in die Schweiz. Von Luzerns Musikbaron Häfliger ist sie inzwischen geschieden.
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Doch Business machte sie weiterhin. Sie nahm Einsitz in zwei Organisationen.
Bei der ersten handelt es sich um die Friends Musical Olympus mit Sitz nahe der Zürcher Bahnhofstasse.
Und zwar im gleichen Haus wie der Familienclan Manz. Dort hat eine andere Russin das Sagen. Sie heisst Ljuba Manz und gilt hierzulande als Hotel-Königin. Mit ihrem Angebot für die Victoria-Jungfrau-Hotels schrieb sie Schlagzeilen.
Noch interessanter ist der Link zu Franz Blankart, bekannter Ex-Staatssekretär und Mister EWR der Schweiz. Blankart war der Vater des EWR-Beitritts als Alternative zu einer EU-Mitgliedschaft.
Heute ist Blankart Vermögensverwalter und sitzt bei der BHF-Bank im VR.
Doch Blankart hat auch eine eigene Vermögensverwaltung, die Blankart & Cie AG in Zürich. Und dort sass Irina Nikitina von 2006 bis 2010 im Verwaltungsrat.
Nikitina, die Patin von Putins erstgeborener Tochter und damit ein Teil des Inner Circles des Clans, war bei der Vorgängerfirma der Blankart-Vermögensverwaltung unterschriftsberechtigt.
Während Putins Jugendfreund und Cellist Roldugin sich nichts ahnend stellt und die vielen Vermögenstransfers in seinem Namen von Finanzspezialisten der Bank Rossija getätigt worden waren, welche Putin nahestehen soll, taucht hier ein direkter Link in die Zürcher Finanzindustrie mitten an der Bahnhofstrasse auf.
Die schöne Putin-Patin hat Zugang zu weiteren einflussreichen und vermögenden Schweizer Kreisen. So sitzt sie im Verwaltungsrat einer der bekanntesten und wohl reichsten Kulturorganisationen des Landes.
Die Rede ist von der Géza Anda-Stiftung in Zürich, gegründet von der reichen Bührle-Erbin Hortense Anda-Bührle für ihren verstorbenen Mann Géza, einen Meisterpianisten aus Ungarn.
Neben Putin-Patin Nikitina sitzen in der Géza Anda-Stiftung so bekannte Leute wie Ex-Opernhaus-Chef Alexander Pereira sowie Maria-Luisa Roesle-Bianchi, die Frau von Sika-Anwalt Max Roesle und Mitglied der Comestibles-Dynastie Bianchi.
Auch eine Bank ist nah. Die Bührle-Bank IHAG und die Géza Anda-Stiftung fördern zusammen die Musik und junge Pianisten.
Mitten drin in diesem noblen Schweizer Kreis sitzt Putin-Patin Irina Nikitina.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bevor jetzt die Gutmenschen drauflospoltern (danach im Ausland einkaufen und in günstige Steuergemeinden/Oasen ziehen) bitte mal dies anschauen: die rote Linie sind EFFEKTIV eingenomene Stuern:
http://www.srf.ch/konsum/themen/geld/kantone-im-steuervergleich-vom-wettbewerb-profitieren-nur-reiche -
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Danke für diesen interessanten Lebenslauf einer Frau, die offensichtlich was aus ihrem Leben gemacht hat. Und jetzt?
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Die in den Panama Papers erwähnte Gazprombank an der Zollikerstrasse 183 residiert in einem Geschäftshaus im Besitz der Allreal Holding AG, welche bekanntlich aus der Oerlikon-Bührle Immobilien AG (IMAG) hervorgegangen ist. Auf der Strassenseite gegenüber an Nr. 178 ist Gratian Anda zu Hause.
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vielleicht ist auch dieser Artikel sehr interessant wenn’s um Panama’s Doc’s geht:
……diese bösen Russen (und oh herjiehhh braven Ami’s…)….ach wie bist du grausam, liebe Welt des Geldes 🙂
http://www.goldseiten.de/artikel/280452–Was-steckt-hinter-den-Panama-Papers.html
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Bla bla bla of-shore Gesellschaften, Sitzgesellschaften, Steuerparadies. Gefundenes fressen für den Pöbel und die die nichts davon verstehen. Die Frage ist: hat jemand gegen das Straf-Steuer-Gestz verstossen oder nicht? Wahrscheinlich in der grossen Mehrheit NICHT. Siehe Schneider Ammann
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@ Jonas Lou
….. und genau dieser Pöbel bezahlt Ihre Steuern, denen Sie offenbar entgehen. Im Gegensatz zu Ihnen verstehen die wirklich nichts. Geiz ist doch geil!
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Danke, dank so arroganten Schreiberlingen schätze ich mich glücklich zum Pöbel zu gehören.
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Mensch, 400 investigativen Journalisten zu unterstellen sie würden damit den dummen Pöbel bedienen ist schon harter Tobak.
Warum so beleidigend?vermutlich strafbares , als kleinen Appetizer, gibt’s hier:
Happy Evening
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Lieber , das ist doch das gute an IP, auch Deppen kommen zu Wort auch wenn sie die eigentliche Thematik nicht verstehen!
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Unsäglicher, tendenziöser Artikel, aus den Fingern gesogen und zurecht gebogen.
Achtung, die Russen kommen – die alte Leier vom letzten Jhrt. nun auch hier..
immer noch! -
Mossack Fonseca hat erst seit 1995 Büros in der Schweiz und ist hier ein noch kleiner Player.
Marktführer mit Büros in Genf ist seit 5 Jahrzehnten
Arias Fabrega & Fabrega (www.arifa.com/). -
Sind wir doch froh, gibt es ein paar kulturell talentierte Russen in der Schweiz. Habe Ljuba Manz kürzlich an einer Russischen Weihnacht im Zürcher Kunsthaus persönlich kennen gelernt. Als charmante und sympathische Babuschka.
@ Revisor X: Falls Sie selber Rudolf Elmer sind, dann herzliche Gratulation zum gestrigen Auftritt bei Schawinsky.
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„… als charmante und sympathische Babuschka“, deren Kollegin Margarita seinerzeit ihre Ersparnisse in die richtige Concorde-Platznummer investierte
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Lieber BKB, übertreiben sie nicht. Manz ist ja wirklich nur der Servelat-Prominenz der unteren Bahnhofstrasse zuzuordnen. Darum organisiert sie Feste selber, weil sie sonst zuwenig eingeladen wird!
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@ Späher
Der Artikel handelt ja von der „schönen“ Irina Nikitina und ihr wird ja lediglich „vorgeworfen“ dass sie auch Pianistin ist und in kulturellen Kreisen gut vernetzt ist.
Ich behaupte jetzt ‚mal, dass viele Russinnen hierzulande in Sachen Kunst, Musik, Kultur eine bessere Allgemeinbildung mitbringen als die durchschn. Schweizerin. Die Zwillingssöhne von Ljuba Manz sind ja ebenfalls hervorragende Musiker. Und ihre Schwiegertochter ist offenbar ebenfalls Russin aus gutem Hause.
Dass Fest im Zürcher Kunsthaus wurde übrigens von der Russ. Schule Matrjoschka in Zürich organisiert. Den Sylvester von Ljuba Manz an der „unteren Bahnhofstrasse“ könnten wir uns nicht leisten!
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Na und? Die ganze creme de la creme der Weltelite läuft immer wieder mal die Bahnhofstrasse herab.
Ich würde vorschlagen von ICIJ Zugriff auf die Papiere zu erhalten um mal richtig nach Namen und Zusammenhängen zu recherchieren. Sonst gehen uns noch einige Suspekte Gestalten in Mitten dieser Datenflut durch die Finger.
Richtiger Journalismus, nicht nur Googeln. Der Honigtopf ist ja offen und es gibt mehr als man fressen kann.
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Die Partner der Kanzlei «Rösle Frick & Partner» spielen wirklich überall mit:
Max Roesle siehe u.a. heutigen IP-Artikel
Bruno Frick: VR Finma (u.a. «Geldwäschereibekämpfung»)
K. Langhard Anwalt/Berater von angeklagten Fifa-Figuren
& Partner: («Geldwäscherei»)
Vertreter der Bank Bär im Fall „Elmer“
usw. usf. (z.B. PK-Betrug via Sal. Oppenheim/E.B.)Erinnert doch irgendwie an südamerikanische bzw. eher schon schwarzafrikanische Verhältnisse punkto CH-Bankenaufsicht.
Die jahrelange Inaktivität des ehemaligen Liborspezialisten Mark Branson und seiner rund 500 Mitarbeiter erstaunt unter einem solchen VR kaum.
https://insideparadeplatz.ch/2013/07/08/fricks-bueropartner-ist-bekannter-bankenanwalt/
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Kunden wie die vorstehend beschriebenen haben den Finanzplatz Schweiz über lange Zeit wohlhabend gemacht, so daß der Strukturwandel in der Bankbranche eine Zeit lang verschlafen werden konnte.
Immerhin 10% des schweizerischen BIP werden im Finanzsektor erwirtschaftet.
Ohne die Neugelder aus Rußland und später Asien wären die heutigen Probleme bereits vor 15 Jahren relevant geworden.
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also gilt weiterhin:
„Erst kommt das Fressen, dann die Moral“
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…wie gut ist denn dieser Artikel recherchiert? In Luzern gibt es keinen „Konzertbaron“ namens Markus Häfliger. Wenn Sie den Intendanten des Lucerne Festival meinen, so heisst dieser Michael Häfliger.
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Na diese Enthüllung hätte Frau Nikitina nun wohl nicht gebraucht. Sie wird in Zukunft wohl ein paar „Schatten“ und „Mithörer“ haben.
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Die Panama – Paper sind keine Pamper ; nur ziemlich feucht, was die ganze Welt aufscheucht 🙂
Die in den Panama Papers erwähnte Gazprombank an der Zollikerstrasse 183 residiert in einem Geschäftshaus im Besitz der Allreal Holding…
Die Panama - Paper sind keine Pamper ; nur ziemlich feucht, was die ganze Welt aufscheucht :-)
Die Partner der Kanzlei «Rösle Frick & Partner» spielen wirklich überall mit: Max Roesle siehe u.a. heutigen IP-Artikel Bruno Frick:…