Die Vontobel liefert heute erstmals in ihrem neuen Design-Kleid die Quartalszahlen ab. Bank „auf Kurs“, titelt sie im Communique.
Bereits 175 Milliarden Kundenvermögen würde man verwalten, Tendenz steigend. Vor allem im Private Banking hebt die Vontobel ihren Schwung hervor.
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„Wealth Management und External Asset Managers (EAM) zogen im dritten Quartal beachtliche Netto-Neugelder an und die betreuten Kundevermögen lagen bei über CHF 50 Milliarden“, steht in der Mitteilung.
Die Jubel-Meldung kontrastiert mit der Misere bei der Notenstein La Roche Privatbank. Dort wurde der CEO kürzlich ausgewechselt. Und die Zukunft der Tochter der grossen Raiffeisen ist in der Schwebe.
Was hat das mit der Vontobel zu tun? Nun, die Zürcher würden gerne die ganze Notenstein erwerben. Oder zumindest deren Kundenassets, wovon über 10 Milliarden reine Schweizer Vermögen sind.
Auf solche Gelder haben es alle Privatbanken abgesehen. Auch die Julius Bär, die im Inland unter ihrer neuen Führung nicht auf Touren kommt, sucht verzweifelt Assets im Heimmarkt.
Der Vontobel werden die besten Chancen im Rennen um die Notenstein-Kundengelder eingeräumt. Sollte die Raiffeisen doch noch verkaufen wollen, wären die Zürcher die erste Adresse.
Erstens gibt es seit bald 2 Jahrzehnten eine enge Kooperation zwischen der Notenstein-Mutter Raiffeisen und der Zürcher Privatbank.
Zweitens hat die Vontobel vor Jahresfrist der Raiffeisen den Problembereich Asset Management abgenommen.
Drittens kauften die Zürcher vor kurzem ein ganzes Portefeuille mit Notenstein-Kundengeldern aus Osteuropa und den entsprechenden Beratern.
Viertens will die Vontobel weiter wachsen und endlich ihr Versprechen einlösen, auch mit dem Standbein Private Banking auf Touren zu kommen.
Neben den Notenstein-Leuten habe man „weitere neue Relationship Manager eingestellt“, hält die Bank dazu fest.
Damit beweise man, „zu den attraktivsten Arbeitgebern unter den Finanzdienstleistern in der Schweiz zu gehören“, frohlocken die Vontobel-Chefs.
Das Ziel bleibe, „über dem Marktdurchschnitt“ zu wachsen und sich so „als der führende Schweizer Wealth Manager zu etablieren, der für seine Kunden Mehrwert“ generiere.
Etwas vollmundig für eine Bank, die gerade im Private Banking, wo sie als seriöse, konservative Bank mit starker Familienverankerung längst zu den führenden Adressen zählen sollte, bisher nie auf einen grünen Zweig gekommen ist.
Die Misere war notorisch. Weder unter der Führung des Ex-Deutsche-Bank-Managers Herbert Scheidt noch unter dem heutigen CEO Zeno Staub gelang es der Vontobel-Bank, sich im Private Banking einen Namen zu schaffen und die Konkurrenten zu bedrängen.
Gelingt dieses Vorhaben nun, da Julius Bär, die Notenstein La Roche und andere Privatbanken im Schweizer Heimmarkt an Boden verlieren?
Für Zeno Staub und seinen Private-Banking-Chef Georg Schubiger wäre dies eine späte Genugtuung. Noch ist es nicht so weit.
Umso mehr wäre ein Kauf der Notenstein, sei es als Ganzes, sei es in Form eines Assetdeals, für die Vontobel ein Coup.
Auf einen Schlag wäre die Bank dann eine Kraft nicht mehr nur im Assetmanagement und im Derivategeschäft, sondern auch im Private Banking.
Entsprechend hartnäckig müsste die Vontobel-Führung einen Deal mit St. Gallen anstreben, wo die Raiffeisen-Fürsten zuhause sind. Doch diese zeigen den Zürchern bisher die kalte Schulter.
Entscheidend wird sein, was Raiffeisen-Chef Patrik Gisel will. Möglichst viel Geld mit Notenstein verdienen? Dann müsste er verkaufen. Oder das Gesicht wahren? Dann würde Gisel die Notenstein in die Raiffeisen-Mutter integrieren.
Dass Gisel die Notenstein noch zum Fliegen bringt, wäre die dritte Variante. An sie glaubt kaum mehr einer.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Öhmm – der neue NotensteinLaRo CEO muss doch die Braut schön machen zum Verkauf… somit geht der Laden wohl weder an RACH noch an VONT.. würdimäinä
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Also, welcher kostenbewusster Anleger hat denn seine Kohle noch bei Notenstein, Vontobel, Bär, La Roche usw.!? Sollte doch nun wirklich allen klar sein, dass er dort von Produkteverkäufern über den Tisch gezogen wird. Ich habe mein Vermögen bei einer grundsoliden, seriösen und vom Pricing her fairen Berner Regionalbank. Bekomme zwar keine Einladungen zu einem Golfturnier oder zu einem Anlage-Blender-Anlass, dafür habe ich seit Jahren den selben Berater und Depotgebühren von fairen 0.15%. Was will ich noch mehr!?
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Schon mal was von retros gehört? Du kriegst hintenrum noch schön 1,5% bestandspflegekommission für deine Fonds reingestellt. Und in deiner Berner Bank hat keiner raff
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@Lisa Locher. Ja Ja da mit dem Essen ist schon guet – nur müssen noch schnell die internen MA-Verträge angepasst werden.
Bei einem Merger oder Teilverkauf gibt es künftig nur für den „Billardkopf“ einen Closing-Bonus. Die sonstigen Teppichler oder MA dürften froh sein, nicht rausgeworfen zu werden… -
Attraktiver Arbeitgeber? Da lachen ja die Hühner! Vielleicht wenn man > 500T Assets hat und eine Sonderbehandlung bekommt, aber als Ottonormalangestellter gibt es nicht viel zu holen. Am liebsten kein Konto bei Vontobel führen, wenn ja, nur Zahlungen über CHF 5’000.- erlaubt, WS-Käufe kosten, Travel Cash kostet (und zwar nicht nur die offizielle Gebühr), die Bedingungen für Hypotheken werden extra hoch angesetzt (nicht die üblichen Marktbedingungen) damit keine Vergünstigungen bezahlt werden müssen, denn externe Hypotheken werden nicht unterstütze, u.s.w.
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@Glück-Ex
Vontobel ist durchaus attraktiv. Für Sakko-, Toupet-, Schuhcreme-, Solarium- und Sportwagenblender.
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Sowieso nür für Schwiezer Amis…..
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Das pure Private Banking von Vontobel hat nie und nimmer die 50-Milliarden-Grenze geknackt, Freunde. Staub hat mal wieder eine Nebelgranate gezündet, damit Buddy Schubiger weiterpennen kann.
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Was erwartet man von jemanden, der in seiner Laufbahn alle möglichen Jobs hatte, aber keine Ahnung von Private Banking hat? Der Sprung vom COO zum Head Private Banking war jedenfalls schwer nachvollziehbar.
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@ Fred.
Dann sag Du doch mal bei welcher Bank mit einer Marktkapitalisierung von CHF 35bn (Schubiger Den Danske) Du in der Geschäftsleitung bist oder warst? Kann auch ein Industriebetrieb sein. Das hast Doch mindestens drauf oder?…. Nein? Doch nicht? Einfach nur grosse Klappe? Dachte ich doch! -
@B.R.
Fühlt sich da einer persönlich angegriffen?
Ist es nicht legitim zu fragen, warum ein COO Head Private Banking wurde? Als das Private Banking von Vontobel am Boden war? Holt man da jemanden der fachfremd ist? Auch wenn er als COO noch so gut war?
Ich kenne GS und habe nichts gegen ihn. Aber diese Frage IST legitim. Damals wie heute. Und man muss nicht selbst Head Private Banking sein um zu sie stellen.
(Ich bin übrigens Partner bei einem der Big Four und seit Jahrzehnten am Finanzplatz Zürich unterwegs.)
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Warum soll Vontobel die von Raiffeisen präferierte Käuferin im Falle eines Verkaufs von Notenstein sein? Das Interesse und der Auftrag an Patrick Gysel muss doch die Realisierung eines möglichst hohen Verkauserlöses sein und es ist davon auszugehen, dass sich durchaus einige Bieter für die begehrten CH-Assets finden werden, was wiederum den Preis hochtreiben dürfte. Und da Schlafkappe Zeno Staub definitiv kein Dealmaker ist, bleibt hier wohl doch nur der Wunsch der Vater des Gedanken, liebe Vontobel.
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Die für Gisel mit Abstand pflegeleichteste Lösung: Notenstein LaRoche verramschen, den verunglückten Namen für immer „tilgen“ und als der Mann der Raiffeisen in die Geschichte eingehen, der mit eisernem Besen die Altlasten liquidierte…
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…und wieder eine Geschichte, die von Sex, Drugs and Rockn‘ Roll nur so strotzt. Sind uns die Wulfs of Bahnhofstreet ausgegangen? Oder sind wir einfach nur Finanzprovinz?
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Vontobel wird deutlich besser geführt als die beiden Grossbanken unter dem „Tessiner Botoxkopf“ und dem „Prinzen“, welche für sich und ihre Taschen arbeiten und dazu die Kunden mit überrissenen Spesen nutzen wie eine Weihnachtsgans. Auch die Kundenperformances sind bei Vontobel um Welten besser als bei den genannten „Monstern“ und dies seit Jahren.
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Ich hoffe doch schwer, dass Raiffeisen nicht so dumm ist und die Notenstein Privatbank verkauft. Wenn mit 20 Milliarden Assets nicht rentabel gearbeitet werden kann, verstehe ich die Welt nicht mehr.
–> intelligenter wäre, wenn Raiffeisen Vontobel aufkauft!Welche Berechtigung hätten denn die Reichmuth Privatbänker, Syz, Märki Baumann und all die kleinen externen Vermögensverwalter mit beispielsweise 1 Mrd. (wobei das schon gross wäre)!?!?
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Vincenz hat bereits vor einiger Zeit versucht Vontobel zu übernehmen und ist an Staub gescheitert. Daher das in einem anderen Artikel umschriebene Jahrhundertprojekt.
Nochmal das Risiko eingehen sich bei dem Versuch lächerlich zu machen und vor allem, nachdem keine Ahnung wieviel Millionen in das Avaloq Projekt gesteckt wurden, erscheint mir nicht wirklich intelligent.
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@Lisa Locher
Also der „Vonti Sleepy Hairjob“ wie Du ihn nennst, macht in aller Stille einen deutlich besseren Job, als die beiden Grossen, um in Deinem Jargon zu bleiben, der „M-Budget George Clooney“ und der „Prinz von Zamunda“.-
Das PB von Vontobel bleibt ein ungeliebtes Stiefkind. Das Neugeld stammt aus dem Asset Management, und da aus der zugekauften Boutique in London, dem EAM-Bereich (der im Investment Banking angesiedelt ist) und durch den Zukauf des fragwürdigen Russen-Portfolios (ex Notenstein). Mit dem Label ‚Wealth Management‘ wird versucht, diesen Umstand zu vernebeln. Soviel zur Redlichkeit des Vontobel-Managements.
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Darüber hinaus geniessen die Grabscher und Fremdgänger im Umfeld des Vontobel-CEOs viel Goodwill. Tolle Leistung, Herr Staub.
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Weil ich mein Lachen soeben unterdrücken musste, hab ich fast in die Hosen geschifft… «Prinz aus Zamunda»… ich brech gleich ab. Danke.
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Geht mal essen, Vonti Sleepy Hairjob und Raiffeisen Billardkugel-Kopf, und dann steht der Deal. Lange daran herumkauen ist doch blöd, oder?
Das pure Private Banking von Vontobel hat nie und nimmer die 50-Milliarden-Grenze geknackt, Freunde. Staub hat mal wieder eine Nebelgranate…
@Lisa Locher Also der "Vonti Sleepy Hairjob" wie Du ihn nennst, macht in aller Stille einen deutlich besseren Job, als…
Also, welcher kostenbewusster Anleger hat denn seine Kohle noch bei Notenstein, Vontobel, Bär, La Roche usw.!? Sollte doch nun wirklich…