Bei EY wird die Auditor-Decke dünn. Das Prestige-Mandat der Zurich-Versicherung leidet unter akutem Partner-Mangel.
Vor allem im EY-Team, das den Schweizer Teil des Assekuranz-Multis revidiert, herrscht Flugwetter. Die meisten seien weg, sagt ein Insider.
Das hat Folgen: Es fehlen die Seniors für das wichtige Mandat. Einst waren es drei, nun ist nach einer Kündigung und einer internen Versetzung noch einer da.
Gleiches Bild bei den Assistenten. Idealerweise handelt es sich bei diesen um Uni-Abgänger. Von den fünf für das Zurich-Schweiz-Mandat sind nun aber nur noch 3 ab der Presse.
Bei den restlichen 2 handelt es sich um Studenten, also solche, die noch am Büffeln sind.
Die Not beim Zurich-Mandat ist derart gross, dass erfahrene Leute von anderen Versicherungs-Mandaten abgezogen werden müssen.
Das hängt auch mit engsten Verbandelungen zusammen. Der bisher zuständige Chef für den Schweizer Teil der Zurich-Auftrags, ein hoher EY-Partner namens Christian Fleig, wurde abgelöst.
Fleig ist der Ehemann einer Zurich-Mitarbeiterin. Eine ähnliche Verstrickung mit umgekehrten Vorzeichen betrifft eine EY-Frau, die auf dem Zurich-Mandat arbeitet.
Ihr Partner hat eine exponierte Rolle beim Versicherungskonzern: Er ist dort für den Goodwill zuständig.
Trotz massiver Personal-Lücken gibt die EY Vollgas im Versicherungs-Audit. So hat sie das Mandat der Allianz-Versicherung an Land gezogen.
Folgen soll die Mutter aller Aufträge im Schweizer Assekuranz-Geschäft: jener der Swiss Life, deren Aktien zum SMI gehören.
Um die Chancen zu erhöhen, hat die EY einen Partner die Revision der Zurich mitunterzeichnen lassen, der nur auf dem Papier dafür tätig gewesen war.
Er soll noch nie eine Versicherung geprüft haben, sagt ein Insider. Nun aber will die EY mit seiner Hilfe das Swiss Life-Mandat ergattern.
Die Lücken beim Manpower versuchte die EY-Spitze mittels künstlicher Intelligenz zu stopfen. Es wurde ein einstelliger Millionenbetrag in „intelligente“ Software investiert.
Das Ganze habe sich als Flop entpuppt, so eine weitere Auskunftsperson.
„Im heutigen Marktumfeld ist es anspruchsvoll gute Talente auf dem Arbeitsmarkt zu finden“, sagt eine EY-Sprecherin zu Fragen.
„Deshalb ist es auch wichtig, dass wir unsere Leute intern weiterbilden und sie auf unterschiedlichen Mandaten mit verschiedenen Aufgaben entsprechend ihrer Qualifikationen und Qualitäten eingesetzt werden.“
„EY ist erfolgreich unterwegs und hat bedeutende, bestehende Mandate sowie neue Mandate gewonnen, das ist das Ergebnis von strengen Auswahlverfahren.“
„Der Erfolg von EY basiert auf ihren Mitarbeitenden, der Qualität der Arbeit und der von EY eingesetzten Technologie.“
Bald schon könnte sich die Lage nochmals verschärfen. Dann nämlich, wenn die Oberleiterin des Zurich-Mandats, eine Ey-Partnerin namens Isabelle Santenac, die Leitung des UBS-Konzernmandats übernimmt.
Das wird wohl 2025 der Fall sein.
Wer dann bei EY für die Zurich in die Bresche springt, wissen die Götter.
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Artikel ist so schlecht geschrieben, dass hat doch mit Journalismus nichts zu tun, einfach Hass verbreiten und Gossip sein.
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Der „Zürich“ mag es recht sein, wenn Praktikanten die Bücher prüfen.Eine Bilanz einer Versicherungs—Gesellschaft ist etwas vom kompliziertesten und bietet sich für eine kreative Buchhaltung geradezu an. Nur Insider verstehen die Mechanik von Schadenreserven Brutto, Schadenreserven netto, IBNR‘s, Prämienüberträge etc.
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Machen wir uns nichts vor – wer einen solchen „Dienstleister“ wie EY braucht, hat Dreck am Stecken. Und EY hat bei sich Leute angestellt, die es zum Ziel haben, den „Dreck“ zu verstecken vor dem Gesetz. Was soll man von so etwas halten? Also bei mir fehlt vollständig sowohl Bewunderung und Respekt – auf beiden Seiten.
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Wenn gewünschtes Resultat nicht dargestellt wird, wird das Personal vom Rausschmeisser beim Schreibtisch abgeholt. Kein wunder haben die kein Personal mehr die ihren Kopf hinhalten um krumme Dinger zu drehen.
Hatten wir doch bei der Swissair schon, allerdings war es ein Banker. -
Als ob das eine Wissenschaft ist.
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Die Honorare sind so unter Druck, dass man versucht jedes Mandat zu bekommen und dann mit dem billigsten Personal zu bedienen. Die Saläre in der Revision sind in den letzten 20-30 Jahren real massiv gesunken.
Da ist es verständlichlich, dass die Elite von der HSG, Uni Zürich, Fachhochschule nicht mehr dort arbeiten wollen. Die Attraktivität ist einfach zu tief. Man hat Jahresarbeitszeiten und „muss“ Urlaub nehmen, wenn es keine Arbeit im Sommer hat. Überstunden werden nicht mehr bezahlt. Für den Besuch der WP-Schule müssen umfangreiche Verträge unterschrieben werden und Verpflichtungen eingegangen werden.
Die Wirtschaftsprüfung besteht heute vor allem darin mit hunderten von Checklisten und Bla-Bla-Memos zu demonstrieren, dass es keine Risiken hat. Zwar müssen obligatorisch immer gewisse Risiken bei der Revision identifiziert und dokumentiert werden (sieht man auch in den Prüfungsberichten) aber es wird darauf geachtet, dass die Balance zwischen Honorar und Aufwand stimmt. Das ganze ist zu einer riesigen Bürokratie verkommen.
Im Weiteren dürfen WPs keine Due Dilligence Prüfungen oder Unternehmensbewertung mehr vornehmen, weil es dafür anscheinend besser qualifizierte Abteilen hat (die oft eben auch keine Erfahrung oder gleich viel Erfahrung haben wie die WPs). Das macht den Beruf noch unattraktiver, da diese „Specials“ immer die Kirschen auf der Torte für die besonders talentierten Prüfer waren.
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Nimmt man eine schweizerische Bank, oder Airline könnte man meinen das ganze sei wie eine Glaskugel lesen. Also nichts wert und nur eine gekaufte Wirtschaftsprüfung ist.
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Seit wann „studieren“ die Eliten an einer Fachhochschule. Ich schmeiss mich weg 🙂
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Real gesunken aber immer noch völlig überhöht, das kommt dabei raus wenn man in einem Bereich arbeitet der niemanden etwas bringt aber der Staat will es so….
Was Herr und Frau Schweizer immer und überall on Top zahlen müssen weil irgend ein völlig nutzloses Gesetz Sie angeblich vor Betrügern schützen soll.
Das ist wie mit dem Versicherungsvermittlerregister, auf dem Papier ein gute Idee, im Endeffekt ein GebührenMonster das noch nie in den 16 Jahren seit Einführung einen gebüsst hätte….
Da gibts Firmen wie Moneypark die Kunden bewusst täuschen, obwohl das Gesetz gemäss Studie von BASS genau eingeführt wurde damit das nicht passiert was Moneypark am Schluss doch völlig Straffrei machen kann nähmlich sagen man sei Unabhängig obwohl man gebunden ist
https://www.buerobass.ch/fileadmin/Files/2010/SIF_SECO_2010_RFA_VVG_Schlussbericht.pdf zu AVO 185
Dieses Land ist völlig absurd, am Schluss bezahlen wir überall viel mehr und es nützt uns gar nichts weil alles am Schluss Papiertiger sind, die sich gut anhören aber nur Kosten verursachen….
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Ich hoffe nicht, dass Swiss Life so blöd ist.
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Das Problem bei allen Big Four ist, dass Sie die Leute auf den unteren Stufen verheizen und in anderen Branchen mittlerweile bessere Löhne bezahlt werden bei weniger Arbeitszeit.
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Dem kann ich nur zustimmen. Ich werde ständig von deren Headhuntern genervt mit Gehältern die ich nicht mal als frischer Uniabgänger akzeptieren würde – sprich weit 50 % unter dem was ich woanders bekomme.
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„Die Lücken beim Manpower versuchte die EY-Spitze mittels künstlicher Intelligenz zu stopfen. Es wurde ein einstelliger Millionenbetrag in „intelligente“Software investiert.“ – wenigstens ist die Software intelligent….
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ey, sind das nicht die, die sich im Wirecard-Skandal und mit Olaf Schulz‘ Cum-Ex-Tragödie mit viel Ruhm bekleckert haben? – Ich meine, da war doch was?
Warum muss eigentlich ein Unternehmensberater oder Revisor behaupten, dass er die Weisheit mit dem Löffel gefressen hätte?
Eine richtig geile Traumwelt die ihr euch da geschaffen habt!
SCHULZ JETZT! -
Verfolgt EY nun auch das Geschäftsmodell von Blackrock? Warum soll es von EY sonst ein Ziel sein, in eine ganze Branche vorzustossen. Logisch, um alle Internas kennen zu lernen und um dann das erhaltene Wissen zu nutzen.
Gut, bei AWD-Swiss-Life überrascht sowieso nichts mehr, diese haben sich schon vor McKinsey nach der Seife gebückt und gieren womöglich richtig danach, sich von EY „prüfen“ zu lassen. Wirecard ist ist für AWD-Swiss-Life sogar eine Referenz. Gecheckt?
Nur eine Firma war so blöd mir meine AWD mit den Drücker-Jungs abzukaufen. Haha.
So, nun zische ich ein Bierchen mit meinem Buddy Gas-Gerhard. -
Nun EY sollte ja genug hervorragende Revisoren zur Verfügung haben, also die welche bei Wirecard völlig versagt haben, diese Firma ist Pleite und diese Revisoren stehen doch für weitere grosse Aufgaben bereit.
Oder sind die schon bei Raiffeisen tätig? -
Diese Buchprüfungsfirmen sind auch so ein staatlich gefördertes Biotop von Nichtsnutzen, Besserwissern, und Dummschwafflern…..dann wenn Sie mal wirklich einen Drecksfall haben merken Wie es sowieso nicht wie bei Wirecard und in den anderen Fällen braucht man Sie auch nicht.
Das ist so wie der Freund den wir alle haben, der immer genau weiss wie man es macht bzw besser machen würde…nur im
eigenen Leben hats noch nicht so geklappt….
Machen wir uns nichts vor - wer einen solchen "Dienstleister" wie EY braucht, hat Dreck am Stecken. Und EY hat…
"Die Lücken beim Manpower versuchte die EY-Spitze mittels künstlicher Intelligenz zu stopfen. Es wurde ein einstelliger Millionenbetrag in „intelligente“Software investiert."…
Das Problem bei allen Big Four ist, dass Sie die Leute auf den unteren Stufen verheizen und in anderen Branchen…