Fast alle Mittagstische sind vergeben. Eine Online-Reservation im Kaufleuten, gleich hinter dem UBS-Hauptsitz an der Zürcher Bahnhofstrasse, nicht mehr möglich.
Der digitale Assistent schlägt anrufen vor. Das machen wir und werden mit Mirjam verbunden.
Sie ist sehr freundlich, zuvorkommend und gibt uns noch einen Zweiertisch.
Nehmen wir die Begrüssungsküsse der Empfangsdame vor Ort später als Messlatte, so sind über Mittag rund ein Viertel der Leute Stammgäste oder Repeaters.
Leute, die wissen, was sie essen möchten und was sie erwartet.
Denn: Seit dem Abgang der beiden Top-Gastgeber Seigi und Stelio Richtung Astra hat sich auf der Speisekarte wenig verändert.
Klar, der griechische Chefkoch Dimitri ist zurückgeblieben und bleibt seiner Linie treu. Ganz nach dem Motto: „Never change a winning menu list“.
Das Beste oder Meistbestellte zum Lunch ist das Wiener-Schnitzel für 48.50 Franken mit Pommes oder Gurkensalat.
Trotzdem entscheiden wir uns für hausgemachte Cavatelli für 36.50 und Spaghetti al Aglio Olio e Peperoncino mit Rindfiletwürfel zum identischen Preis.
Beides kommt bodenständig daher, dürfte jedoch mit etwas mehr Liebe gekocht werden.
Die Spaghetti sind in einer Art Öl-Bouillon-Sauce getränkt, die Rindwürfel zwar noch rosa, aber äusserlich etwas angeschmort.
Die Cavatelli solide produziert, die Salsiccia würzig, der Broccoli fade und eher verkocht.
Das „Kauf“, wie die Stammgäste das Restaurant nennen, erwartet die Gäste seit Jahren mit einem konstanten, gleichbleibenden Angebot.
Exotische Speisen oder ein ständig wechselndes Angebot sind seitens der Kundschaft kein Bedürfnis.
Und bei den Mittagsgästen dominieren die „alten, weissen Männer“, die ein Schnitzel verspeisen und dazu Mineralwasser trinken.
Das Publikum unterscheidet sich mittags grundlegend von den illustren Abendgästen.
Zusammenfassend: Wenig Frauen, wenig Paare, mehr Business- und Kollegen-Essen sind angesagt.
Kein Halligalli. Wie auch, denn eine Weinkarte erhalten wir erst auf Verlangen.
Bewertung
Essen: 6/10 ok
Service: 5/10 nicht sehr kundenorientiert
Tschumpeli-Preis: ab CHF 8.50, Weisswein
Menu-Auswahl: Fixe Mittagskarte mit Topics
Kultfaktor: 6/10 über Mittag weniger hipp
Diskrete Gespräche: Lärmpegel hoch, gut möglich
Banker-Vibe: hoch, geringer Frauenanteil über Mittag
Frauenquote: 10 % und weniger
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Coole Metriken die ihr da für die Bewertung heranzieht:-) Erfrischend Lebensnah, weiter so!
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Chateaubriand für 158.–(2P)🖕, hohoho!!
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Das Kaufleuten hat seinen Zenit schon ewig lange überschritten. Preise viel zu hoch und das Klientel viel zu langweilig. Von den vielen Operierten wollen wir gar nicht sprechen.
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Ein faszinierendes Restaurant. Kult.
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Wenn ich das richtig lese, kriegt man für 36.50 Spaghetti an einer Öl-Bouillon-Sauce, angeschmorte Fleischwürfel und verkochte fade Broccoli.
Zürcher Kulinarik auf höchstem Niveau!!!
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LH steigert sich ins Verderben. Wen interessiert der Frass der Banker.
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Naja,wohl bekomm’s – leeres Portemonnaie und mit Schwabbelschritt zurück an die Arbeit. Toll. Artikelnote 4, unnötig.
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Kommentar Note 1 !
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Für Struki Verkäufer und Säule 3a Eröffner ist das Kauf gut und reicht auch völlig. Für alle anderen gibt es in der Umgebung definitiv besseres.
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Convenience Food zum erhöhten Preisen, nein Danke!
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Es könnte für diesen Preis auch mit etwas mehr Liebe angerichtet werden. Da wurde einfach etwas in die Eintopf-Pfanne geschmissen und dann auf den Teller katapultiert.
Na gut, aber dafür ist der Chefkoch zurückgeblieben und der Service nicht kundenorientiert. Immerhin etwas!
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wofür müssen bänker richtig essen?
das bischen arbeit vor dem pc, da genügt ein sandwich.-
Und selbst? Soziale Hängematte?!
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🤷🏻♂️
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Die Top – Kantinen der Banker interessieren eigentlich
nicht auf IP. Und den Schreiberling Kohli braucht kein
Mensch.. -
OMG
Wegen dieser Busserllei kann ich dort mit meiner Angetrauten unmöglich auftreten. Kollateralschäden würden zeitnah erlebbar.-
Hä?
Busserllei ?
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Einmal im Sommer im Kauf. Draussen, angenehm warm, die Leute unterhielten sich in normalen Ton, kein Tussi-Gekreische und Auto-Poser. Das bemerkenswerteste am Essen: der Preis, Rest zum vergessen, Bedienung an dem Abend wahrscheinlich ohne Navi!
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Leute wie Kohli und Du fühlen sich soooo hip und von der Society akzeptiert, wenn sie vom „Kauf“ reden können. IP Loser sind denn auch typische „einmal im Jahr gönne ich mir das“ Kunden. Zum Totlachen
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Gehe seit Jahren ins Kaufleuten. Ist eines der wenigen Restaurants die am Samstag Nachmittag offen haben. Die eher schlechteren Noten kann ich nicht ganz nachvollziehen. Aber eigentlich gut so, sonst wäre es noch mühsamer ein Platz zu bekommen.
wofür müssen bänker richtig essen? das bischen arbeit vor dem pc, da genügt ein sandwich.
Die Top - Kantinen der Banker interessieren eigentlich nicht auf IP. Und den Schreiberling Kohli braucht kein Mensch..
Einmal im Sommer im Kauf. Draussen, angenehm warm, die Leute unterhielten sich in normalen Ton, kein Tussi-Gekreische und Auto-Poser. Das…