Zeno Staub ist stolz auf seine No-Glamour-Art. Statt in die Schweizer Illustrierte geht er nach Hause an den Kochherd.
Umso mehr Rückgrat erwartet man vom Vontobel-Chef. Dieses lässt er nun vermissen.
Staub holt nämlich Christian Gmünder zurück zu seiner Privatbank. Dort war Gmünder erst vor 2 Jahren in Ungnade gefallen.
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Nach nur 11 Wochen musste der erfahrene Strategiemann 2014 das Büro räumen. Schlagzeilen über Gmünders Verstrickung in Cum-Ex-Geschäfte seiner Ex-Bank Sarasin wurden Staub zu heiss.
Gmünder erhielt eine nächste Chance von seinem Buddy Barend Fruithof bei der Julius Bär. Die beiden kennen und schätzen sich seit gemeinsamen Raiffeisen-Zeiten.
Letzte Woche wurde Gmünders Abgang bei der Julius Bär bekannt. Er ging, nachdem sein Mentor Fruithof im Sommer ausgeschieden war.
Nun löst Gmünder im Private Banking von der Bank Vontobel den bisherigen Backoffice-Chef ab. Dieser wurde kurzerhand abgesetzt.
Gmünder soll für Private-Banking-Chef Georg Schubiger den Laden von Zürich aus schmeissen. Schubiger selbst weilt seit längerem in Amerika, wo er ein Kind hat.
Gmünder und Schubiger verstehen sich gut, sagt ein Insider. Zeno Staub war das Basis genug für einen nächsten Versuch mit Gmünder.
Gmünder wollte sich gestern Abend nicht zu seinem neuen Job äussern. Eine Sprecherin der Bank Vontobel meinte, sie wisse nichts von der Personalie.
Im Zentrum steht Zeno Staub. Der Mann, der die Familienbank seit Jahren beherrscht, zeigt erstaunliche Schwächen, was seine Persönlichkeit angeht.
Aufgefallen war das bereits, als Staub eine eigene Firma zusammen mit seiner Frau gründete. Die beiden wollten nebenbei mit Immobilien handeln.
Erst als intern ein Aufschrei durch die Bank ging, krebste er zurück. Der Fall fand den Weg an die Öffentlichkeit und beschädigte Staubs Musterschüler-Image.
Nun die Causa Gmünder. Gmünder war nach seinem Ende bei der Safra Sarasin, als die Führungstruppe um Joachim Strähle von den neuen Besitzern ausgewechselt wurde, zunächst hoch willkommen bei der Vontobel und ihrem Chef.
Erste Berichte über die Personalie liessen Staub noch ungerührt. Doch dann publizierte die grosse Sonntagszeitung eine Story über Gmünder und das Risiko, das er für die Vontobel darstellen könnte.
Da liess Staub Gmünder wie eine heisse Kartoffel fallen. Später kam Gmünder mit einer Mini-Strafe von 10’000 Euro davon. Im Vergleich zu anderen Fällen im Banking eine Art Parkbusse.
Dann ist ja alles gut, sagt sich Zeno Staub, und gibt Gmünder wieder ein warmes Plätzchen bei sich im Vontobel-Headquarter an der Zürcher Gotthardstrasse.
Gmünder entlassen, Gmünder vergessen, Gmünder begnadigen, Gmünder zurückholen – Who cares?
Das dürfte sich Staub sagen. Doch das Hin und Her zeigt, dass Staub bei Personalentscheiden keine feste Meinung hat. Er hält sein Fähnlein in den Wind. Bläst der plötzlich aus der anderen Richtung, ist alles anders.
Aber auch Christian Gmünder, der von vielen als guter Fachmann gelobt wird, verliert an Renommee.
Statt konsequent zu bleiben, entpuppt er sich als ein Banker, der seine Karriere über Prinzipien stellt.
Nachdem er bei der Bank Vontobel so stark wie selten ein Manager persönlich desavouiert worden war, hätte er sich schwören können: Nie mehr Vontobel.
Nun brauchte es lediglich eine grosse Rochade an der Spitze bei seiner alten Arbeitgeberin Julius Bär und den Abgang seines Schutzherrn, und schon zeigte sich Gmünder offen für ein Comeback.
Dorthin, wo man ihn erst vor 2 Jahren zutiefst verletzt hatte.
Das Beispiel Gmünder und Staub zeigt, wie sich im Zürcher Banking italienische Fussball-Verhältnisse eingeschlichen haben.
Transfers mit riesigen Summen kreuz und quer sind an der Tagesordnung, der Eigenaufbau von Talenten hat das Nachsehen.
Bei Vontobel kommen Lohnkürzungen für mittlere Kaderleute und befristete Verträge für Mütter hinzu.
Das Signal ist bedenklich. Oben und unten gibt es keine Schamgrenze – einfach mit unterschiedlichen Vorzeichen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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„Transfers mit riesigen Summen (…) sind an der Tagesordnung, der Eigenaufbau von Talenten hat das Nachsehen“ … Gut recherchiert Herr Hässig, das kann ich so nur bestätigen..leider!
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Kurzer Faktencheck:
Staub gelingt es Jahr für Jahr excellente Zahlen zu liefern. Das ist es, was von einem guten CEO erwartet wird. Schubiger hat das Private Banking zu Wachstum und Erfolg verholfen. Davon können viele am Bankenplatz nur träumen. Gmünder ist ein excellenter Fachmann und er wird bestimmt einen gute Job machen. Die Story und Kommentare sind haltlos und wie immer grösstenteils von „Nich-Insidern“ frei erfunden.-
Bitte verschonen Sie uns mit ihrem PR-Geschwätz. Staub noch Schubiger sind zwei mittelmässige Bankmanager, die beide über einen eher durchwachsenen Leistungsausweis verfügen. Dasselbe gilt übrigens für den hochgelobten Gmünder, der immer wieder mal mit innovativen Finanzkonstrukten von sich Reden gemacht hat.
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Ja, der Finter-Deal war der ganz grosse Wurf von Staub und Schubiger. Die ganze Branche lacht…
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Ob Sie es nun wahrhaben wollen oder nicht. Ich arbeite gerne bei dieser Bank und das tut auch die ganz grosse Mehrheit der anderen Vontöbeler. Daran werden ein paar anonyme und hasserfüllte Kommentare nichts ändern können!
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@hobe: Das Vontobel-Management freut sich bestimmt über die vielen unreflektierten, unkritischen und unterwürfigen ‚Vontöbler‘, die Sie hier offenbar vertreten. Sie scheinen ein richtiger kleiner Lemming zu sein, der für Staub und Konsorten mit einem seeligen Lächeln im Gesicht von der Klippe springt. Guten Flug.
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Dem Gmünder ist eine höhere Position als bei Julius Bär versprochen worden, es braucht jedoch Zeit. Deshalb wagt er nun den Move. Das ist verständlich, lieber bei Vonti eine Aussicht (wie schlecht diese auch sein mag), als beim Bär ein unterdurchschnittliches Dasein fristen. Good luck!
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Georg Schubiger ist wahrlich kein Held, schon gar kein Privatbanker, und hofft wohl mit der Personalie Gmünder die eigene Unzulänglichkeit kompensieren zu können. Die Rechnung wird nicht aufgehen, Gmünder wird deutlich überschätzt. Wäre Schubiger zudem konsequent, würde er hinschmeissen und sich bei seiner kleine Familie in New York dauerhaft niederlassen. Die PB-Geschäfte aus den USA zu führen, ist doch sehr seltsam und zeugt von wenig Commitment. Wieso Zeno Staub diesem Treiben kein Ende setzt, verstehe ich nicht. Hat wohl mal wieder die Hosen voll und will sich einer konfrontativen Auseinandersetzung entziehen. Eine ganz schwache Nummer…
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Lasst den Gmünder doch arbeiten wo er will. Das geht Euch nämlich alle einen feuchten Kehrricht an. Das gleiche gilt übrigens auch, wenn er von Vontobel wieder rausgeschmissen wird. That’s just none of your business.
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Viel Staub um nichts.
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Clever von Staub. So intelligent ist der Chef von Saxo nicht. Die Mitarbeiter dort werden sich so lange an LH wenden, bis entweder CEO Hunger weg ist oder die Bank schliessen muss. Siehst Du Patrick, so lösen echte Chefs Probleme.
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‚Echte Chefs‘? Selten so gelacht. Echte Chefs zeigen Leadership, sind Vorbild und stehen zu Ihren Mitarbeitenden, auch wenn die Zeichen einmal auf Sturm stehen. Echte Chefs, lieber Zeno Staub, verfügen im Idealfall über ein intaktes Bauchgefühl für Menschen und den Mut, auf dasselbe zu hören.
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Ich wünsche Christian Gmünder viel Glück, wenn der Wechsel zu Vontobel tatsächlich den Tatsachen entspricht. Ein guter Mann für eine leider etwas weniger gute Bank.
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Gmünder ist sich der richtige Mann, allerdings am falschen Ort. Das Privatkundengeschäft fristet bei Vontobel ein Mauerblümchendasein. Und das dürfte auch in Zukunft so bleiben. Die Bankleitung setzt dezidiert auf das aktive Asset Management, notabene einem Auslaufmodell in Zeiten der wesentlich günstigeren (und in der Regel erfolgreicheren) passiven Alternative. Dem Private Banking kommt dabei die Rolle eines unkritischen Absatzkanals zu. Daran wird auch Gmünder nichts ändern können.
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Gmünder hätte besseres als die Brotsamen von Vontobel verdient. Eigentlich Schade, dass sich ein versierter Fachmann erneut in den Dienst der Holzklasse im Schweizer Private Banking stellen lässt. Hat offenbar aus der Erfahrung wenig bis nichts gelernt und sich die Braut schön geredet. Wer einmal einknickt, wird es wohl auch ein zweites Mal wieder tun. Insofern würde es mich nicht wundern, wenn Zeno Staub in ein paar Monaten wiederum kalte Füsse kriegt. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, Schubiger in die Pflicht zu nehmen, sofern er denn mal wieder zu Besuch in Zürich ist.
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Tatsächlich ist Herr Staub nicht immer so konsequent, sonst hätte er dem bunten Treiben seines Asset Management-Chefs schon längst ein Ende gesetzt.
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Mal schauen wie lange es dauert, bis Staub seine Meinung wieder ändert. In Personalfragen vermochte er noch nie glänzen.
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Habe GS in der Tat schon länger nicht mehr im Büro gesehen und gehe davon aus, dass Gmünder demnächst unser Geschäftsfeld übernimmt. LW war in Ordnung. Die Art und Weise seines Wegganges hingegen ist eine Sauerei und lässt tief in unsere heutige Unternehmenskultur blicken. Nicht nur ich finde das Ganze sehr frustrierend…
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Beide Protagonisten dieses unwürdigen Schauspiels zeichnen sich durch eine nicht mehr zu überbietende Charakterlosigkeit aus.
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Sie kennen also sowohl Situation, Hintergründe sowie natürlich auch die Beiden persönlich und wissen dies daher auch profund zu beurteilen – oder, wahrscheinlicher, gar nichts von alledem, aber Sie meinen Sie können, weil Sie meinen Sie dürfen.
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Bisch VT?
Kännsch dänn sälber öpper?
Chomm säg’s oder schwig!
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Wer managed eigentlich Zeno Staub?
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Christian Gmünder muss sehr verzweifelt sein. Der Vontobel-CEO auch.
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Staub könnte doch keine Pfaditruppe mit Begeisterung führen. Eine richtige Schlaftablette. – Mann-oh-Mann, was doch immer wieder für Gewächse an die Spitzen gelangen! – Revolution kommt dann, wenn die Untergebenen merken, dass ihnen die Führer moralisch und intellektuell unterlegen sind.
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Ich hatte dazumal bei VT viel zu tun mit Gmünder und fand es eine Schande, dass Zeno Staub ihn fallengelassen hat. Gmünder war super und hat richtig angepackt und aufgeräumt. Zeno hat dazumal einen grossen Fehler gemacht, wobei wohl nicht ganz freiwillig (wer da wohl noch alles die Finger im Spiel hatte….). Das hat Zeno wohl schnell eingesehen, vorallem nachdem sein Nachfolger sich schnell als Fehlbesetzung erwiesen hat. Nun möchte er wohl seinen Fehler wieder gut machen und holt ihn wieder rein. Diesmal im PB. Dies kommt nun hoffentlich gut.
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Keine Ahnung wer bei dieser Personalrochade, so sie sich denn bewahrheitet, der grössere Verlierer ist:
Ist es Zeno Staub, der einen engen Stabsmitarbeitet zuerst eiskalt über die Klinge springen und im Regen stehen lässt, um diesem dann ein paar Monate später, als wäre nie etwas gewesen, wieder ins Herz schliesst?
Oder ist es Chrigi Gmünder, der offenbar über ein sehr kurzes Gedächnis verfügt und der sich nicht zu Schade ist, ausgerechnet bei der Bank wieder anzuheuern, die sich ihm gegenüber einst dermassen illoyal verhalten halt?
Vielleich liegt die Wahrheit auch in der Mitte und es haben sich zwei Gleichgesinnte gefunden.
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Der Kommunikationsabteilung von Vontobel ist nichts von einen Gmünder-Transfer bekannt. Damit wird klar, dass die Geschichte substanzlos ist.
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@Gaby:
Ist ja klar, dass die Kommunikationsabteilung sagt, sie wissen von nichts: zuerst muss wohl alles unter Dach und Fach gebracht werden, dann muss man eine Medienmitteilung verfassen. Zudem könnte es gut sein, dass die bei der Abt. Kommuniktation noch gar nichts davon wissen. Als ein früherer Kummunikationschef gehen musste, wusste die Kommunikationsabteilung ja auch nichts davon. -
Vontobel hat eine Kommunikationsabteilung?
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@ Presse-Lümmel
Ja, meiner einer ziemlich arrogant wirkenden Sprecherin, die aber von sich sehr überzeugt ist.
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Wenn die Geschichte stimmt, dann ist das der Witz des Jahres.
Aber bei Vontobel ist ja alles möglich.
Staub könnte doch keine Pfaditruppe mit Begeisterung führen. Eine richtige Schlaftablette. - Mann-oh-Mann, was doch immer wieder für Gewächse an…
Bitte verschonen Sie uns mit ihrem PR-Geschwätz. Staub noch Schubiger sind zwei mittelmässige Bankmanager, die beide über einen eher durchwachsenen…
Beide Protagonisten dieses unwürdigen Schauspiels zeichnen sich durch eine nicht mehr zu überbietende Charakterlosigkeit aus.