Die Julius-Bär-Chefs gönnten sich letzte Woche drei Tage Chedi Andermatt. Knisternde Kamin-Gespräche, wohlige Glühwein-Debatten.
Dabei brennt’s. Die Bär-Bosse gaben Benko drei verschiedene Kredite, auf die alle Abschreiber zu erwarten sind.
Bisher hat die Bank erst rund 70 Millionen auf 600 Millionen Franken Total-Engagement beim gefallenen Österreicher zurückgestellt.
Nach heutigem Stand kommen nochmals 300 oder mehr Millionen dazu. Und zwar bald: Am 1. Februar, also in 15 Tagen, muss die Bank-Spitze offenlegen, wie sie die Kredite handhaben will.
Die grösste der drei Tranchen mit rund 250 Millionen Franken ist mit Signa-Prime-Aktien gedeckt, wie eine Quelle ausführt.
Diese Flaggschiff-Gesellschaft im ganzen Imperium des Innsbruckers ist bereits im Nachlass. Das heisst, der ganze Kredit könnte futsch sein.
Die zweitgrösste Tranche mit rund 200 Millionen ist gesichert mit den Cashflows der Premium-Warenhäuser: Globus in der Schweiz, KaDeWe in Berlin, Selfridges in England.
Diese Erträge landen in der Schweizer Signa European Invest Holding, die sich ebenfalls unter das Nachlass-Dach geflüchtet hat.
Ob diese Cashflows nachhaltig sind, ist fraglich.
Benko hatte die Warenhäuser mit hohen Mieten belastet, um damit den Wert der Immobilien nach oben zu treiben und diese dann mit Bankkrediten bis unters Dach zu belehnen.
Wenn nun die Flaggschiff-Häuser wie der Globus Zürich notverkauft werden müssen, dann könnte das operative Geschäft unter die Räder geraten.
Aufgrund des Renditedrucks verschwanden bereits die zwei Warenhäuser Manor und Jelmoli.
Somit droht auch auf der zweiten Bär-Benko-Tranche ein Abschreiber. Geschätzt 100 Millionen.
Die 3. Tranche ist besichert mit dem Münchner Vorzeigewarenhaus „Oberpollinger“, das von der KaDeWe-Gruppe operativ geführt wird.
Die Bären stehen nicht im ersten Rang mit einer Hypothek; dieses Privileg kommt einem anderen Kreditinstitut zugute, der Signal Iduna.
Das heisst: Die Zürcher Privatbank ist nicht als Gläubigerin im Grundbuch eingetragen und hat somit auch kein Pfandrecht in Form des Warenhauses in den Händen.
Sondern Sicherheit ist auch dort eine Firma, der man Kredit gab, total rund 150 Millionen.
Abschreiber: vielleicht 50 Millionen.
Zusammengezählt kommt man auf 400 Millionen. Minus die schon abgeschriebenen 70 Millionen ergibt 330 Millionen.
Wer bei der Bär solche Kredite gegen diese Sicherheiten gegeben hat, ist die grosse Frage. Laut CEO Philipp Rickenbacher nickten sämtliche Kontrollgremien die Tranchen ab.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Das Benko / Signa mit 1000 unter-ober und neben Firmen. Wer einem solch intransparenten Kaskadenimperium Kredit gibt dem ist nicht mehr zu helfen.
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…stimmt halt doch alles nicht, denn die Bewertungen der Sachwerte werden durch ungedeckte Bankkredite
hochgehebelt (Kreditschneeballsystem)Sobald das Kreditschneeballsystem der Banker zu kippen droht kommen die Abschreiber. Hier wird glasklar wie dieses Kreditschneeball-Finanzsystems arbeitet.
Es stinkt zum Himmel und die Regierenden unternehmen nichts gegen das System.
Sie sind einfach nur unglaubwürdig. -
😜🤪
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Die Kunden würden ihr Geld auch nicht abziehen, wenn die Bank pleite ginge. Das ist ja das gute an faulen Kunden.
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Faul oder doof🙄?
Alles nur gaga 😇!
…Wenn man bedenkt das der Kunde ja auch noch gleichzeitig Steuerzahler ist und dann eventuell von der Regierung gebeten wird als Kontoinhaber der Bank und parallel dazu als Steuerzahler für sein eigenes Bankkonto die Haftung für die Bankenrettung zu übernehmen, dann müsste eigentlich auch den grössten Doofies klar werden, an welch hirnrissigem System sie sich einbinden liessen.
Was wird wohl noch alles geschehen in dieser „hoch-studierten“
Gaga-Gesellschaft…in der so viele „Fachkräfte“ fehlen?
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Die dummen Bärenkunden haben es anscheinend immer noch nicht kapiert! Zieht euer Kapital sofort ab. Und die Aktionäre schauen auch zu? Das grosse Wehklagen wird noch kommen… Selber Schuld!
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Wie schon geschrieben, alles nur „Gaga“.
Lauter ferngesteuerte, desinformierte, durchgeimpfte Leichtgläubige.
Fiatmoney zerstört und schädigt bis zum Hirn alles im Inneren der Menschen.
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Die Warenhäuser generieren Cashflow? Ist mir neu!
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Umgekehrt,…der falsche „Cashflow“ generiert Warenhäuser…
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Julius Bär muss das Signa Kreditengagement komplett abschreiben! Was soll diese Salami-Taktik wo man nur das bekannt gibt, was gerade aktuell ist? Es ist doch sinnvoller grob gerechnet 1 Mrd. komplett abzuschreiben und sich darüber zu freuen wenn doch noch etwas in der Verwertung übrig bleibt.
Nachvollziehbar ist das ganze nicht.
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Ich verstehe nicht, was da neu sein soll. Noch im Dezember gab es einen Artikel, in dem sie sagten, dass praktisch der ganze Kredit von 600 Mio. abzuschreiben sei. Wenn also die neue Recherche stimmt, müsste es doch eigentlich heissen: es sind nicht 600 Millionen sondern wahrscheinlich ca. 400 Mio verloren, wovon 80 Millionen bereits zurückgestellt sind. Also doch positiver als gedacht! Aber diese Headline verkauft sich natürlich nicht sonderlich gut.
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Medien funktionieren so, dass die Leser schnell vergessen und aufs Neue animiert werden können.
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Vögel verstehen nicht immer alles.
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Diese Salami-Taktik macht leider alles nur schlimmer.
Viele erwarten, dass man am 1. Februar 2024 nicht nur abschreibt sondern auch die neuen personellen Änderungen vorstellt.
Aus einer Position der Stärke habt Ihr Euch liebe Bären, ohne Not in eine Sackgasse manövriert. -
Die Signa Aktien sind nach aktuellen Stand der Dinge sicher ein non valeur also die ersten CHF 250 Mio. Blanko. Die weiteren CHF 200 Mio kann man methodisch aufgrund vorhandener Free Cash Flows oder als davon abdiskontierte Debt Capacity vergeben. Abee doch nicht in eine Black Box mit 1000 Untergesellschaften. Keiner weiss doch wirklich wohin diese Cash Flows effektiv fliessen oder man macht einen Kreditvertrag mit tausend Covernants die dann bei Bedarf in der Regel teilweise auch wenig taugen.
Wer bewilligt denn sowas das ist schon fast grob fahrlässig? Aber eben was macht eine Privatbank im Firmenkunden Business. Bleibt bei euren Retail Hypotheken
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Lasst es krachen!
Das Platzen der Ballone kommt näher und näher. Als Nächstes folgen die Immo-Firmen im In-& Ausland.
Die Wertberichtigungen schlagen massiv zu Buche. Alle wollen verkaufen, werden aber sehr bald müssen!
Käufer stehen abseits : viele Objekte unverkäuflich und seit 6-12 Monaten auf dem Markt……
„Hörst du sie trappen“
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…d.h. Schon bald wieder Negativzinsen!
Oder das Finanzsystem kracht samt Banken oder gar Zentralbanken zusammen.
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Abschreiben ist vielleicht ein bisschen hart ausgedrückt. Man hat halt mal was in den Sand gesetzt. Das sind Dinge die passieren. Wenn man den ganzen Tag hunderte von Millionen irgendwohin schieben muss. Da wird dann halt auch mal was verlegt. Der Bär steht halt für den Zustand des Schweizer Bankwesen .
War alles in Ordnung als es noch ein langweiliges Geschäft war und mehrheitlich Deutsch gesprochen wurde. „Times are going“ on guud schwizerenglish.
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Sagt ausgerechnet einer aus dem grossen Kanton.
Überhaupt schon geschlechtsreif?
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Die lieben Bären täten gut daran, ihre Rückstellungen von derzeit lächerlichen CHF 80 Mio. auf neu CHF 400 Mio. zu erhöhen. So wäre das Feld wieder geebnet für künftig neue Abenteuerkredite mit der alten und bewährten Crew 🙂
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Ein Sack Reis flog gerade um.
Vontobelanalysten und Bloomberg sagten schon vor Weihnachten man könnte mit 350 mio CHF rechnen die weg wären. Das sei beim Gewinn über die letzten Jahre eine Ohrfeige die weh täte und man auch spüre, jedoch sei es danach gegessen und man solle die Rechnung abschliessen. Ich denke dies haben einige gemacht – IP noch nicht.-
Der Sack Reis scheint Ihnen mächtig auf Ihre Hirnmasse zu drücken!
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Nice try – Herr Rickenbacher – aber jetzt trotzdem Köfferchen packen und Tschüsssssss –
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Gespräch dreier Chirurgen auf einem Kongress.
„Ich operiere am liebsten Buchhalter. Da ist alles sauber durchnummeriert und in einer Liste exakt aufgeführt.“
„Ich operiere gern Elektriker. Alles mit genormten Farbcodes versehen. Da kannst du fast nichts falsch machen.“
„Ich operiere am liebsten Bank Manager. Kein Herz, kein Hirn, kein Rückgrat, keine Eier. Und wenn du den Kopf mit dem Arsch verwechselst, ist es auch wurscht.“
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Das Hirn besteht eben nur aus einem Sack Reis.
Schüttle mal selber den Kopf und zähle die Reiskörner, die auf den Boden fallen.
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Befinden sich die 800 Mitarbeiter und “TopExperten” der Finma eigentlich immer noch im tiefsten Winterschlaf?!
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Da waren die Bilanzen gut die man gesehen hat! Wenn man mit der
…Das heisst: Die Zürcher Privatbank ist nicht als Gläubigerin im Grundbuch eingetragen…
Geschichte in ein paar Jahren vollends durch ist, wird man schneller fertig sein bei den Vereinen des Geld versenken mit Punkten was sie richtig gemacht haben, nichts!
Bei den ganzen Verkettungen der Firmen untereinander ist fraglich ob Kredite und Sicherheiten untereinander vorrangig vor anderen sind.
Das wurde auch schon erwähnt, das dies ein riesen Dilemma ist alles zu durchforsten!
Wer zu erst kommt malt zu erst und da sind noch schöne Kaninchen im Zauberhut. -
Zitat; Die zweitgrösste Tranche mit rund 200 Millionen ist gesichert mit den Cashflows der Premium-Warenhäuser… welcher Cashflow?
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Habe ich mir auch gedacht.
Bin soeben bei meiner Hypo Bank vorstellig geworden mit der Bilanz meiner Kleinfirma. Leider wollten die den Cashflow nicht als Sicherheit akzeptieren. Grund: Hätte ich einen Anzug mit Fliege getragen und teuren Schampus und Häppchen aufgetischt, das Ganze am Besten im Luxushotel inkl. gratis Anreise der Kreditgeber, dann, ja dann hätte es geklappt.
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Unglaublich, dass CEO Rickenbacher sowas ohne weiteres überlebt. Lässt tief blicken, wie diese Leute mit Geldern umgehen.
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In einem genialen Satz das totale Versagen gleich zu Beginn des Artikels
„Knisternde Kamin-Gespräche, wohlige Glühwein-Debatten.“
Werden wohl diese Woche gleich zu den nächsten Kamin-Gesprächen zum WEF-Klausi nach Davos pilgern um sich die Direktiven abzuholen, wie die young global leader à la Malediven Barbie’s und Bärblöd’s.
Und zu Hause brennt die Hütte……
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Die werden ihre Finger schon noch alle verbrennen am Kamin!
Wartet’s nur ab.
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Gespräch dreier Chirurgen auf einem Kongress. "Ich operiere am liebsten Buchhalter. Da ist alles sauber durchnummeriert und in einer Liste…
Unglaublich, dass CEO Rickenbacher sowas ohne weiteres überlebt. Lässt tief blicken, wie diese Leute mit Geldern umgehen.
Die lieben Bären täten gut daran, ihre Rückstellungen von derzeit lächerlichen CHF 80 Mio. auf neu CHF 400 Mio. zu…