Die Schweizer Börse hat sich in den letzten vier Jahren aus einer Muster-Infrastruktur in ein Sorgenkind des Finanzplatzes verwandelt.
Zwei Milliardendeals führten zu horrenden Abschreibern, die noch weiteren Blutzoll fordern könnten.
Jetzt geht der operative Steuermann überraschend von Bord. Jos Dijsselhof verlässt das für den Finanzplatz zentrale Unternehmen.
Der Absprung kommt komplett unerwartet. Dijsselhof würde „eine neue berufliche Herausforderung im Nahen Osten“ annehmen, so die Mitteilung von heute früh.
Der Holländer habe „eine zentrale Rolle bei der kommerziellen Weiterentwicklung des Unternehmens und dem Ausbau der internationalen Präsenz“ gespielt, wird Six-Präsident Thomas Wellauer zitiert.
Wellauer, selber mehrfach Gescheiterter – bei CS, Novartis, Swiss Re, Unispital – verweist auf die grossen Deals des CEOs, „allen voran den Kauf der spanischen Börsen BME“.
In Tat und Wahrheit haben die Spanier die Schweizer über den Tisch gezogen. Diese blätterten drei Milliarden für die Börse in Madrid und ihre Ableger auf den Tisch.
Viel zu viel für eine Zweitklass-Börse.
Gar desaströs entwickelte sich der Anteil an der französischen Worldline. Der stammt aus dem Verkauf von Digital Payment.
Das wäre eigentlich die Zukunft. Doch die Six-Manager schafften es nicht, im umkämpften Business zu den Siegern zu gehören.
Also weg damit, zu einem vermeintlich stolzen Preis. 3 Milliarden.
In Cash – aber leider auch in Aktien der Worldline. Deren Kurs hat in letzter Zeit nur eine Richtung gekannt.
Steil nach unten.
In der Six-Erfolgsrechnung wurden Hunderte von Millionen Abschreibern nötig. Dazu kein Wort von Präsident Wellauer, statt dessen Glückwünsche für die Zukunft.
„Wir wünschen Jos auf seinem weiteren Karriereweg alles Gute.“ So tönt es, wenn einer gefeuert wird. Trifft das zu, dann lautet Wellauer Message: Dä Jos isch tschuld.
Es übernimmt ein Skandinavier. Bjørn Sibbern heisst er, und er steht seit Anfang 2024 als Börsenchef dem zentralen Standbein der Six vor.
„Bjørn Sibbern verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung im Bereich Kapitalmärkte für hoch angesehene Institutionen, darunter in verschiedenen internationalen Positionen für Nasdaq, OMX Exchanges und als CEO der E*TRADE Bank Denmark.“
Kommt bald der nächste Deal? Nach den Hidalgos aus Spanien einer mit den Wikingern vom hohen Norden?
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ha Ha Ja
, die Dummschweizer haben diesen Fliegenden Holländer geholt.
Und jetzt dürfen sie den Scherbenhaufen bezahlen und wegräumen.
Tipp: Augen auf beim Eierkauf. -
Und einmal mehr hat ein Verwaltungsrat versagt…
Oder wie heisst es im Song von Dire Straits: „Money for nothing and chicks for free“. -
SIX ist ein Saftladen, mit alle SBG’ler, SBV’ler SKA’ler Beteiligungen hat es nie geklappt eine Gute Instrumenten Datenbank zu bauen, damit die Finanz Instrumenten bei allen Banken gleich in den Portfolios angezeigt werden…..
Nach dem schlechten Auftritten von Herrn Dijsselhof am gestrigen SFI Annual Meeting, erstaunt sein Abgang nicht. -
Besser spät als nie. Sibbern ist ein Machertyp – das Gegenteil vom gemütlichen Holländer Jos.
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Eine weitere Hunter-Strategie geht in die Binsen.
Alle Grössenwahnsinnigen, welche „Wachstum um jeden Preis“ wollten, gingen diesen Weg.
Ich vermisse irgendwie das Wort ‚McKinsey‘ in diesem Bericht.
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Ha Ha Ja , die Dummschweizer haben diesen Fliegenden Holländer geholt. Und jetzt dürfen sie den Scherbenhaufen bezahlen und wegräumen.…
Eine weitere Hunter-Strategie geht in die Binsen. Alle Grössenwahnsinnigen, welche "Wachstum um jeden Preis" wollten, gingen diesen Weg. Ich vermisse…
Besser spät als nie. Sibbern ist ein Machertyp - das Gegenteil vom gemütlichen Holländer Jos.