Konrad Hummler, der nach wie vor intelligenteste Bankier der Schweiz, hat dieser Frage ein Büchlein gewidmet: „Vom Umgang mit Amerika“.
Auf 74 Seiten blättert er auf, dass es durchaus die Möglichkeit gibt, dass es hinter dem üblichen Trump-Bashing sinnvoll sein könnte, die These zu wagen, dass der US-Präsident, wenn auch nicht nur aus eigenem Vermögen, einen Plan verfolgt.
An einem Anlass der Progress-Foundation stellte er – zusammen mit dem Co-Autor Ivan Adamovich – die Kurzfassung vor.
Die anschliessende Diskussionsrunde war schwergewichtig besetzt. Die beiden Autoren, dazu Beat Kappeler und der Präsident der Foundation, der ehemalige NZZ-Wirtschaftspapst Gerhard Schwarz.
Im Lake Side in Zürich war der Saal gut besetzt, ebenfalls mit Schwergewichten. Unter ihnen und neben vielen anderen Christoph Blocher, die Professoren Schweitzer und Eichenberger, und sogar der Mitverantwortliche für den Untergangs der Credit Suisse, Axel Lehmann, traute sich, sich unters Publikum zu mischen.
Hummlers Grundthese: Die USA können und wollen ihre Rolle als Hegemon, also als Herrscher über möglichst grosse Teile der Welt, nicht weiter wahrnehmen. Sondern die Idee ist, ein Exit-Szenario umzusetzen.
„Die Situation eines Hegemon ist insofern immer unkomfortabel, als sich durch seine Protektion eine Art Allmende ergibt, mit den bekannten Problemen der Übernutzung und des Trittbrettfahrens – dies wird von Seiten der USA Europa bei jeder Gelegenheit vorgehalten.“
„Im Vordergrund steht aber vor allem die finanzielle Belastung des Hegemon, seine Leistung wird nicht vollständig abgegolten und wird immer weniger tragbar.“
Daraus werden drei Szenarien entwickelt und empirisch unterlegt: Das kann zur Aufteilung der Welt, zu Multilaterismus 2.0 oder zur „grossen Unordnung“ führen.
Im letzten Kapitel des Werks geben die Autoren „einige Ratschläge zum Überleben“.
Dabei gehe es letztlich um „Macht“. Als Möglichkeit „des Stärkeren zur Wegnahme, zur Wegsperrung, zur Zerstörung und zur physischen Vernichtung, zur Tötung“.
Daher warnen die Autoren vor einer Anbindung der Schweiz an Europa, „vorschnell und unüberlegt. Wer weiss denn, wie dieses Europa in welchem Szenario in fünf oder zehn Jahren aussehen wird?“
Stattdessen eine Äquidistanz zu den grossen Machtblöcken, die zukünftig von den USA, China, und als Trittbrettfahrer Russland und Indien bestehen werden.
In diesem Sinn ist Trump nicht die USA, und die USA sind nicht Trump.
Hinter seinem erratischen Verhalten grössere Linien erkennen, dieser Ansatz hebt sich wohltuend von den unzähligen Artikeln der Mainstream-Medien ab, in denen sich kleine Geister am US-Präsidenten abarbeiten und ihm triumphierend Widersprüchlichkeiten vorwerfen.
Zuletzt die, dass er als Friedenspräsident antritt und ernsthaft davon träumt, sein Wirken mit dem Friedensnobelpreis zu krönen. Trotz des Eintritts in den Krieg gegen den Iran.
Das könnte durchaus passieren, schon Kriegsverbrecher wie Henry Kissinger oder präventiv Barack Obama haben ihn bekommen, obwohl er die von seinem Vorgänger Bush eingeführte Kill List fortführte, bei der er wöchentlich sein Einverständnis für die illegale Tötung von mutmasslichen Terroristen weltweit gab.
Wenn dadurch auch eine afghanische Hochzeitsgesellschaft mit einer Drohne in die Luft gesprengt wurde, nun, mit Kollateralschäden ist halt zu rechnen.
Ob man mit den Thesen und ihrer empirischen Untermauerung (Wirtschaftswachstum Chinas, Staatsverschuldung der USA, deren Bedienung inzwischen sogar den Militärhaushalt übersteigt) einverstanden ist oder nicht:
Das ist Denkstoff, der fast allem, was auf Deutsch an angeblichen Analysen erscheint, überlegen ist.
Die Anlässe der Progress Foundation sind „by invitation only“, deswegen schaffte es mal wieder kein Medienvertreter, im Saal anwesend zu sein. Mit einer Ausnahme.
Beat Kappeler vertrat in seinem Vortrag die Gegenthese, dass die Macht der Institutionen, die Wirksamkeit der Globalisierung, nicht so schnell über den Haufen geworfen können.
Interessant ist auch der Aspekt, dass durch die Zollpolitik Trumps zwar die Warenströme behindert werden, aber das Gebiet, auf dem die USA weiterhin viel mehr Exporte als Importe verzeichnen, unberührt bleibt: die Dienstleistungen.
Ein weiterer Markt, der von Trump nicht beeinflusst werden kann, ist der Anleihenmarkt. Einerseits sind US-Bonds nach wie vor, gestützt durch die Weltwährung Dollar, die wichtigste Anlageform, bei er es nur um eine einzige Frage geht:
Ist der Schuldner in der Lage, seine Schuldendienste zu bedienen oder nicht?
Wer beim Geschrei über den „liberation day“ und die Zollpolitik Trumps, die ihm bereits den Übernamen „TACO“ eingetragen hat („Trump always chickens out“, er zieht immer den Schwanz ein), übersieht, dass das Zeugnis dafür ist, dass der Anleihenmarkt bei der gigantischen Staatsverschuldung der USA stärker ist als er, hat nicht viel von Finanzen verstanden.
Interessant sind hier die Versuche, sich dieser Schulden durch eine Wertverminderung des Dollars teilweise zu entledigen – oder eine Sonderabgabe zu fordern, dass man in US-Staatspapieren Geld anlegen darf.
Allesamt Massnahmen, ob sie wirklich einem Masterplan folgen oder nicht, die disruptiv wirken und zumindest einer intelligenten Analyse bedürfen.
Dass durch sie die Handlungssicherheit von Unternehmen schwer beschädigt wird, ist mehr als ein Kollateralschaden.
Ein bereichernder Abend, auch wenn Professor Eichenberger kritisch anmerkte, dass es doch erstaunlich sei, dass bei einer solchen Versammlung von Finanzkoryphäen ein wichtiger Aspekt nicht angeschnitten wurde:
Die ungeheuerliche Selbstbereicherung des Trump-Clans durch Insidergeschäfte.
Denn jeder Depp kann sich eine goldene Nase verdienen, wenn er die Auswirkungen einer Ankündigung Trumps auf die Weltfinanzmärkte schon vorher kennt.
Das Schlussglanzlicht setzte allerdings Schwarz mit einem Zitat, das Leonardo da Vinci zugeschrieben wird: „Der grösste Irrtum des Menschen ist seine Meinung.“
Kommentare
Kommentar zu Roi Danton Abbrechen
Die beliebtesten Kommentare
-
USA, in ihrem credit card-binge, machen also ihre Lieferanten für die Verschuldung verantwortlich? Interessante Sichtweise…
Als bald grösste Streitmacht hat China im Pazifik miltärisch bereits die Oberhand. Man betrachte die Qengeleien mit Anrainerstaaten… -
„Der nach wie vor intelligenteste Bankier der Schweiz“? Bei allem Respekt, wenn man sich die eigene Bank zwangsweise wegnehmen lassen muss, auch noch von einem Land wie die USA, das man so gut versteht, was alle andern angebl nicht verstehen, also ich weiss nicht…
-
Hummler ist ganz sicher der intelligenteste Banker, der je eine Bank in den Ruin geführt hat.
-
Himmler ist ganz sicher der intelligenteste Banker, der je eine Bank in den Ruin geführt hat.
-
Wiedermal ein Gedankenfürzli
-
-
Dass das Büchlein 74 Seiten hat, ist wenig relevant – grosse Buchstaben, grosser Zeilenabstand, breite Ränder oben und unten ? Sagen Sie, wie viele Zeichen es sind. Als Massstab (z.Bsp.) eine Masterarbeit in Recht an einer Schweizer Uni: ca 70’000 – 100’000 Zeichen (inkl. Leerschläge).
-
Herr Hummler hat die verloren gegangenen Arbeitsplätze auf dem Gewissen.
-
Die St. Galler Grossgeister sind immer schon einen Olma-Besuch wert gewesen.
Welcher Grossgeist beteiligt sich endlich als Stake-Holder denn an der Olma und nimmt das Risiko?
Die Stadt wäre es wert. -
Vielen Dank für Ihre Einblicke. Ich mag Ihren feinen Humor und Ihr Finanzwissen. Herr Dr. Hummler hat sich einmal (vor Jahren! Aber das hängt man ihm noch immer an) geirrt und seitdem viel Erfolg verbuchen (sind wie (N)eidgenossen.. ;-)) können.
-
Den Beitrag von Rene Zeyer habe ich zwar als Satire wahrgenommen.
Beim Lesen der Kommentare zeigt sich allerdings, dass der grösste Teil der Kommentatoren dies nicht als Satire, sondern als Bericht auffasst.Nun gut.
Die Aufschlüsselung könnte uns Rene Zeyer doch gleich selbst geben. -
erhebt die EU eine Markteintrittsgebühr wie es die Kohäsionsmilliarden darstellen, ist es exakt dasselbe wie das, was Trump mit seinen Zöllen macht. Beide kassieren die Lieferanten ab. Bei Trump bezahlen die Konsumenten im eigenen Land, in der EU bezahlen die Schweizer Bürger der VdLi ihre Spesen. Als Dank dürfen wir die Nordlichter aufnehmen und die Probleme lösen, die wir ohne Nordlichter gar nicht hätten.
Einer EU über einen Vertrag quasi beizutreten ist das dümmste was man machen kann, vor allem so lange es eine PFZ gilt. PFZ ist BrainDrain in anderen Ländern und bei uns die Verbannung der First Nations in Reservate wie Ballenberg. Nach den Nordlichtern kam der Balkan und aktuell kommt halb Afrika. Und alle schauen zu wie bei einer Tatort-Folge.
Anstatt im Lakeside hätten die am HB referieren sollen, das wäre zugleich einer Landesausstellung sehr nahe gekommen. Realitäten sehen und nicht den Wohlstand der Mittelschicht in die ganze Welt verschenken.
-
Voilà. Einzig hinzufügen könnte man noch, dass die Horden in Bern nicht mal ein Freihandelsabkommen mit den Jungs und Mädels in Brüssel, also den Vertretern unserer vielbeschworenen Nachbarn, hinkriegen. Ein Armutszeugnis; weniger der erbärmlichen Leistung und Meinungsmanipulation Berns, aber viel mehr der Kreuzchensetzer in diesem Land.
-
-
Lieber Herr Zeyer
Eine perfekte Analyse, danke. Ich sehe das genauso wie Sie. Lassen Sich sich nicht von den „Kläffern“ hier einschüchtern. Was Sie schreiben, hat Hand und Fuss. Danke, dass Sie hier auf IP auf die Missstände in unserem „heilen“ Land zeigen. Bitte weiter so!-
Komisch das immer Leute aus dem grossen Kanton uns auf Missstände aufmerksam machen wollen, Kuckucks in fremdem Nestern!
-
-
ich ziehe meine Kritik zurück
-
Nicht zu fassen!
Mein Kommentar war sinngemäss:
Dass
– Hummler u Adamovic sich bereits in der NZZ
ausführlich dazu geäussert haben.
– es keine umwerfende Erkenntnis sei.
– das ja der Natogipfel mit der 5%-Klausel beweise.
– Europa zu lange von der Friedensdividende gelebt habe…Unglaublich die stümperhafte Zensur auf IP!
-
Ein wertvoller Artikel, der sehr interessante Einblicke gibt.
-
Eine gute Zusammenfassung.
Ob die USA Donald Trump sind oder umgekehrt, ist erst einmal irrelevant; wichtig für das kommende Überleben der Schweizer ist viel mehr, dass diese bald einmal einsehen, dass vor allem sie nicht die USA sind. Weder als Teil, noch als zugehörig; einfach überhaupt nicht. Denn darüber stolpert das kleine Ländchen mit seiner gemästeten Trickle-down Meinung aus Bern und dem Leutschenbach unaufhörlich. Und fast genauso verhält es sich auch mit dem Thema Europa.
Denn wenn die Sehnsucht nach geopolitischer Heimat überhand nimmt und die Medien und Eure eingesetzten Anführer toben, dann ist es an der Zeit, das Ausmachende im Innern zu suchen und sich mit ungewohnt-anhaltender 360°-Ausschau vielleicht unbequem, aber stimmig und auf die Eigenen bedacht, selbst zu positionieren. Bereits der steinzeitliche Jäger und Sammler überlebte nur dann, wenn überhaupt, wenn er sich gelegentlich von seiner 10-vor-10-Berieselung löste und sich umschaute.-
Ja die alten Männer arbeiten sich an Donald ab, besser als von der KESB betreut!
-
-
Sehr gute Einordnung. Natürlich kippt die US-Hegemonie weg. Der Preis, den die USA mittlerweile dafür bezahlen, ist einfach zu hoch. Es geschieht jetzt mit der westlichen Hegemonie das, was 1989 mit der sowjetischen passiert ist: sie geht pleite. Einige westliche Staaten werden durch ein tiefes Tal gehen müssen, analog zu Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion.
-
Der intelligenteste Banker? Also derjenige, welcher -offenbar als Amerikakenner- die Situation damals so falsch einschätzte, dass er die altehrwürdige Wegelin an die Wand fuhr? Intelligent vielleicht deshalb, weil er sich schadlos halten konnte, während seine Angestellten ihre Jobs verloren. Nein, er gehört in die gleiche Kategorie wie die anderen Banker, welche ihren Hals nicht vollbekommen konnten.
-
Hummler is overrated!
-
-
ja beim stalin wars besser
-
Neue Erkenntnis?
Nein.
Nur von Hummler und Adamovic beleuchtet und ausformuliert.Wer das Verhalten der USA verfolgt, hat ja beobachtet,
dass solches längst in Bewegung ist.
Europa hat es sich zu lange mit der Friedensdividende gut
gehen lassen.Beweis:
Der Nato-Gipfel.
Die europ. Staaten (minus Spanien?) haben sich
ja zur fünf Prozent Klausel zusammengerauft.
Was den irrlichternden Hegemon vor Stolz prustend
nach Hause fliegen liess. -
Peinlich, Ihre Analyse zu Hummler, der die Wegelin vor die Wand gefahren und viele Stellen gekostet hat! Es zeigt wie korrupt IP ist!
-
Sehr geehrter Herr Zeyer, danke vielmals für diesen Text. Sie sind eine grosse Bereicherung für Inside Paradeplatz. Danke
-
Das sehe ich genau gleich. Dank „RZ“ erhält Inside Paradeplatz ein bisschen Glamour, Tiefsinn und feinen Humor.
-
Einfach nur peinlich, Herr Zeyer. Auch so ein Journalist der nur noch für IP schreiben kann!
-
Hans Gartmann wird nun zu Rolf Hunziker und Hans Weigelt. Wortlaut 100% identisch. Schon krasses Ego Zeyer, dass du dir selber huldigen musst. Mein Beileid
-
-
Der Hummler ist doch der, der die Privatbank Wegelin versenkt hat?
Und jetzt hat er ein Büchlein geschrieben?
-
Grossartig,
In der Wahrnehmung von Herrn Hummler ist man offenbar ein „Kleingeist“, wenn man die Ikone Trump zu kritisieren wagt.
Nun, Herr Hummler hat Erfahrung mit den USA. Dass er bei den Demokraten nie zu einer solchen Laudatio ausholte ist nachvollziehbar. War er dort allenfalls der „Kleingeist“.
-
the joke of the day: „intelligentester Banker“
-
Wer Konrad Hummler am Scheitern des Wegelin-Modells misst, muss sich nicht über den Einseitigkeitsvorwurf wundern.
Die Idee, sich über das Verhalten Amerikas unter dem Präsidenten Trumpf Gedanken zu machen, ist doch bestechend gut. Doch: Letztlich kann Trumpf nur das tun, was sich in der Bevölkerung der 49 verbundenen Staaten über die Zeit entwickelt hat. Daran ist Mass zu nehmen.
Was hingegen Hummler betrifft, so müsste dessen Argumentationkraft eben nicht an der faszinierenden Wortgewalt gemessen werden, sondern an seinen Ergebnissen. Ebenfalls die Online-Plattform «Die Ostschweiz» ist gescheitert. Die NZZ fand die Entwicklung nicht unter Hummler. Das sind zwei Denkansätze.
Was Hummlers US-These betrifft, so ist generische Phsyik anzuwenden. Man kann gegen Gender*ismus sein. Aber Feministinnen – die Antipoden zu den Testosteron-armen Männern – können Anhänger*innen ebenfalls nur dann fangen, wenn es im Feld Östrogen-arme Weibchen gibt.
-
„Konrad Hummler, der nach wie vor intelligenteste Bankier der Schweiz“
Zynischer geht’s wohl nicht. Sorry Rene Zeyer, diese Aussage sprengt nun alle Dimensionen, kann nicht ihr Ernst sein.
MfG
Marcito -
… DTrump mit einem „Plan“ in Verbindung zu bringen, ist fast so naiv wie (nach wie vor) zu glauben, dass die Erde eine Scheibe ist… glücklicherweise wird er bei den midterms abgestraft, zahnlos gemacht und der Spuk endet nach 4 Jahren. GNewson steht schon in den Startlöchern… welcher dann einen „Plan“ hat.
-
K.H. als US-Kenner: Hat ihn damals nicht gehindert, Wegelin sehenden Auges an die Wand zu fahren. Soll nun er uns die Welt erklären?
-
Ausgerechnet Koni Hummler, der grösste Bankenversager ever will uns etwas sagen. Bitte sei still, Koni.
-
Einverstanden.
-
-
Die Zerdeutung des Banalen, weil man das Banale nicht erkennen will. Wahrscheinlich wäre es Trump selbst peinlich, wobei er 95% der Vorträge vermutlich nicht verstanden, zumindest aber laaaangweilig gefunden hätte. All die Supersmarten, die lieber das Offensichtliche ignorieren als die eigene Unbedarftheit zu akzeptieren, einer Blendernation aufgesessen zu sein. Gerade Hummler sollte es besser wissen.
Es gibt nicht zu deute(l)n: Trump ist genau der Richtige für die USA.
Ein Tra$hpresident einer Tra$hnation.
-
@Ponzi: So tra$hig kann diese Nation wohl nicht sein, wenn wir bei deren Firmen für mehr als 150 Milliarden Dollar Aktien besitzen. Vielleicht steigen wir ja bald zu einem sehr prominenten US-Steuerzahler auf, wenn die Wallstreet das bis Ende Jahr nicht zu verhindern schafft. Und warum sollte diese Nation weiterhin Weltpolizist spielen und für die Sicherheit von Nationen sorgen, die zu geizig sind ein eigenes Militär aufrecht zu erhalten? Wenn Sie ein Sozialist sind, dann kann ich Ihre Aussagen absolut nachvollziehen. Wenn Sie hingegen bürglich sind, dann haben sie wohl die eigenen Prinzipen nicht so ganz verstanden.
-
@cherish
Weltpolizist spielen ist das US-Geschäftsmodell. Der US-Dollar ist seit WWII allein mit Langstrecken-Atomsprengköpfen gedeckt. Die muss man immer mal wieder polieren.
Kein Sheriffstern = keine Weltwährung = keine Bondkäufer
Aktien sind nicht die USA, Bonds hingegen schon.
-
Dass der Dollar als Leitwährung der atomaren Stärke der USA gewidmet ist und dadurch überhaupt etabliert werden konnte, will ich nicht ausser Rede stellen. Dennoch ist der Vergleich zu kurz gegriffen. Auch die Technologie war und ist ein grosser Treiber. Sind es nicht immer wieder CH-Firmen die sich darüber beklagen, dass die US-Firmen Ihnen die besten Mitarbeiter wegschnappen. Wären diese CH-Firmen genauso erfolgreich, dann könnten Sie diese Löhne auch stemmen. Auch bei den Finanzprodukten unserer Banken und Versicherungen wird ein gewichtiger Teil in US-Aktien oder US-Staatsanleihen investiert. Ich denke nicht, dass „Donnie Nukem“ sie dazu nötigt. Auch wenn Aktien keine Staatsanleihen sind, so sind sie ebenfalls volkswirtschaftlich verbunden. Aus meiner Sicht ist vieles mit Bequemlichkeit verbunden. Deshalb habe ich mich überhaupt dazu genötigt gefühlt, selber anzulegen, um ein diversischeres Portfolio zu haben. Ich lasse mich aber gerne des besseren belehren.
-
US Titel sind beliebt, weil sie eben unter dem Schutz des Weltpolizisten stehen. Wie gross der Einfluss von US-Grosskonzernen auf die Regierung ist, dürfte landläufig bekannt sein.
Schon allein deshalb wird Trump seinen Isolationsimus (sofern er ihn überhaupt jemals anstrebte) nicht umsetzen können. Wirtschaft braucht Wachstum, nicht Einschränkung und Bescheidenheit. Die USA alleine können ihre Konzerne nicht ernähren. Deshalb ist die Idee, dass die USA auf ihre Vormachtsstellung verzichten wollen, kompletter Humbug.
Sie können gar nicht.
-
Ich bin überzeugt, der Trump ist gewiefter, als viele denken. Er lässt die jetzt schön mitbezahlen, aber er wird die westlichen Länder weiterhin kleinhalten, sodass niemand den Rang abstreiten kann. Ich mache mir eher Sorgen um die kleinen Nationen. Wenn diese nicht gewieft oder agil agieren, werden sie es in einer Zeit der Krise schwer gegen die Grossmächte haben. Ich persönlich habe alle meine CH-Aktien verkauft und halte momentan nur noch US-Tech Aktien. Ich habe vor in australische Aktien zu investieren und die US-Tech-Aktien vor Ende des Jahres zu verkaufen. Vielleicht werde ich den SMI shorten, wenn die Zollentscheide negativ für uns ausfallen. Die Ideenlosigkeit der SNB zwingt mich dazu. Ihre Strategie frisst mein und euer Erspartes weg. Vielleicht würde es auch uns wieder mal gut tun einen Trump zu haben, der sich getraut risiken einzugehen. Ich denke, die „Gnomen von Zürich“ werden so schnell nicht wieder aus ihrem Grab erwachen. Vielleicht liege ich auch falsch…
-
@Ceri$hTheBeari$h und @Ponzi
Endlich Kommentar und Gegenkommentar auf sachlicher Ebene, ohne das hier leider übliche sinnbefreite Gekläffe oder die kindischen Auswürfe.
Danke dafür!
-
Und ich bin überzeugt, dass jeder und jede, der in Trumps Verhalten Vorsatz oder gar einen Plan hineininterpretiert, nur Selbstschutz betreibt. Verschwörungstheorie. Man hält um jeden Preis an der Illusion fest, die Jahrzehnte an Hollywood, Rock’n’Roll, Hamburger und Marketing in Europa produziert haben. Gerade für jene, die America ohnehin für great halten, muss Trump eine echte Herausforderung sein. Denn würden sie wirklich hinsehen wollen, müssten sie ihr Bild von den USA, die Trump zu ihrem Präsidenten machen, und damit von der Welt revidieren.
Da überzeugt man sich doch lieber mit viel Aufwand davon, dass der Kaiser nicht etwa nackt ist, sondern durchsichtige Kleider trägt.
Wie man selber auch.
-
-
Die sich sehr wichtig nehmenden, inklusiven und äusserst intelligenten Persönlichkeiten haben, ausser ihrer persönlicher Bereicherung, doch noch alles in den Sand gesetzt!
-
Lieber Herr Zeyer
Herzlichen Dank für diese Zusammenfassung. Sie trifft genau ins Schwarze. Danke vielmals und weiterhin viel Erfolg!-
René? Weniger auffällig bitte.
-
-
Konrad Hummeler hat Recht: Die USA wollen sich von ihrer Rolle als Hegemon verabschieden. Das ist der eigentliche Plan hinter der ganzen Trump Show. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Es ist nicht mehr genug Geld da. Was wir derzeit erleben, ist eine Art von Fortsetzung des Nixon-Schocks von 1971, als die USA u.a. wegen der Kosten für den Vietnamkrieg vom Goldstandard abrückten. Dieses Mal sind der zweite Irakkrieg sowie Afghanistan (und die damit verbundenen, umfangreichen Verpflichtungen z. B. gegenüber Veteranen) der Auslöser für den fortgesetzten Rückzug der USA von ihrer Rolle als Weltpolizist. Etwas weiter gedacht, besteht nun die grösste Gefahr darin, wer in dieses Vakuum einzutreten gedenkt.
-
Ja, Grundgütiger,
es ist simpel:
Für Weltpolizei-Funktionen fehlen der USA die Mittel. Und was noch vorhanden ist, alloziiert er nach den Wünschen von Netanjahu.
-
Dass die USA ihre Rolle als Weltmacht, Weltpolizist, Weltbully, Weltwasauchimer aufgeben wollen, ist kompletter Unsinn. Wer verzichtet freiwillig auf Macht als Fundament des eigenen Wohlstandes? Die USA konnten sich ihren Wohlstand nur WEGEN ihrer militärischen Macht zusammenpumpen. Der US-Dollar ist einzig und allein mit Atomsprengköpfen gedeckt. Weshalb also sollten die USA ihre Vormachtsstellung aufgeben wollen? Wegen des Geldes, von dem „nicht mehr genug da“ sei? Wann war denn „genug da“? Noch nie. Solange jemand den USA Anleihen abkauft, ist „genug da“. Und wenn es die eigene Zentralbank ist.
Trumps angeblicher Isolationskurs ist, wie alles, was er verzapft, kompletter PR-Schwachfug, um seine Wähler zu täuschen. Er wird das Staats-Defizit und die Schulden erhöhen und er wird die US-Armee in die Welt schicken, um die Gläubiger in Schach zu halten.
-
Ponzi: Der Iran gehört noch nicht zu den grossen Gläubigern der USA – aber was nicht ist, kann ja noch werden, nicht..? Und was die Glaubwürdigkeit der USA, bzw. den altuellen Status der „Weltreservewährung“ US-Dollar seit Trump 2.0 anbelangt: Da reicht ein einziger Blick auf die Aktienmärkte, US-Treasuries (Yields am langen Ende) und den Devisenmarkt (DXY) – und man weiss sofort, was gerade abläuft. Wenn das so weiter geht, dann wird die FED unter dem Nachfolger von Jerome Powell wohl bald eine Yield Curve Control einführen müssen! Wohin das bereits schon mittelfristig führen wird, sieht man sehr gut am Japanischen Yen…
-
Den Iran bombardiert man nur, um der Welt (und damit den Gläubigern) eine Botschaft zu senden: Wir machen ernst. Wer Zweifel an unserer Stärke hat, macht einen Fehler.
Wer gibt schon einem Schwächling Geld?
-
-
Gähn. Hinken den guten Analysen auf gewissen Kanälen meilenweit hinterher. Sowohl zeitlich als auch inhaltlich.
-
Herr Hummler in Ehren, aber in Sachen Lagebeurteilungen ist er nicht gerade erfolgreich. Sonst gäbe es seine Bank noch.
-
Ein grosser Irrtum in der Schweiz ist doch die hauchdünne Meinung der Mehrheit bei Abstimmungen unterhalb einem vollen Prozent … Eigentlich müsste jedes Thema oder Kaufvorhaben in Mia-höhe im Minimum die 53%-Marke erreichen, um als Mehrheit durchzugehen. Wer das nicht erreicht muss/kann nochmals antreten. Zum Schutz der direkten Demokratie und zur Reduktion der Tendenz Bananarepublik hierzulande.
Herr Hummler in Ehren, aber in Sachen Lagebeurteilungen ist er nicht gerade erfolgreich. Sonst gäbe es seine Bank noch.
K.H. als US-Kenner: Hat ihn damals nicht gehindert, Wegelin sehenden Auges an die Wand zu fahren. Soll nun er uns…
Konrad Hummeler hat Recht: Die USA wollen sich von ihrer Rolle als Hegemon verabschieden. Das ist der eigentliche Plan hinter…