Seit 2 Wochen herrscht bei der Falcon Bank in Zürich Flugwetter. Nun geht auch der Leiter von Recht und Compliance, wie Anfang Woche die Falcon-Spitze intern ihrem Personal mitgeteilt hat.
Ein Sprecher der Falcon bestätigte gestern, dass Urs Bigger gekündigt habe. Bigger war gemäss seinem LinkedIn-Profil erst seit Februar bei der Falcon. Zuvor war er Berater.
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Biggers Abgang setzt die Kündigungswelle ganz oben in der Araber-Bank fort. Präsident Christian Wenger gab seinen baldigen Abgang vor 2 Wochen bekannt.
Gleichzeitig ging CEO Walter Berchtold per sofort. Und Berchtolds wichtigster Mann in der operativen Führung, Ex-CS-Kollege Arthur Vayloyan, folgte auf dem Fuss.
Die Falcon landete in einer akuten Führungskrise.
Laut dem Sprecher der Falcon Bank sei der jüngste Abgang, also jener von Urs Bigger, nicht mit den übrigen zu vergleichen. Auch halte die Bank an der in den letzten 12 Monaten erarbeiteten Strategie fest, bei der die Digitalisierung im Zentrum stehe.
Diese würde wie angekündigt im Oktober vorgestellt. Das genaue Datum wollte er nicht verraten, sicher sei aber, dass die Digitalisierung eine wichtige Rolle spielen würde.
Der Abgang des Rechtschefs kommt überraschend. Die Falcon Private Bank war in schwere Compliance-Schieflage geraten. Sie hatte im Zuge eines Malaysia-Skandals fast die Lizenz verloren.
Der alte Rechtschef in der Zentrale in Zürich verlor seinen Job, gleich wie der Chef von Falcon Singapur, wo die Fäden im 1MDB-Fall zusammenliefen, wie der Malaysia-Schlamassel heisst.
Der Singapur-Chef der Falcon wurde später von einem örtlichen Gericht verurteilt. Er ist inzwischen wieder in der Schweiz. Weiter aktiv sind Finma und Bundesanwaltschaft. Sie ermitteln gegen Ex-Falcon-Manager und -Verwaltungsräte.
Der neue Rechtschef der Falcon musste sicherstellen, dass die Falcon nicht wieder in trübes Compliance-Fahrwasser gerät. Er hatte somit in den Augen der Behörden eine zentrale Aufgabe.
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Nun ist er nach einem halben Jahr bereits wieder weg. Laut einer Quelle soll die zeitliche Koinzidenz zur grossen Abgangswelle ganz oben in der Bank Zufall sein.
Der Gesprächspartner führt die Kündigung auf eine Reorganisation zurück. Statt dem Finanzchef ist der Compliance-Leiter neu dem Risk-Chef unterstellt.
Dieser würde viel mehr vorgeben, wie Compliance zu funktionieren habe. Die Beschneidung der Autonomie habe beim Compliance-Chef nach kurzer Zeit zur Kündigung geführt.
Ob diese Version zutrifft oder ob mehr hinter dem Abgang steckt, muss sich weisen.
Auf Anfrage betonte der Sprecher der Falcon Bank, dass es kein Wiederaufflammen von alten Compliance-Fällen gebe. Auch seien keine neuen dazugekommen.
Der neue CEO der Falcon muss nun die Lücken rasch stopfen. Er heisst Martin Keller und stammt wie sein Vorgänger Walter Berchtold von der Credit Suisse.
Keller war im Asset Management der CS im Verkauf, Berchtold oberster Private Banking-Chef der Grossbank.
Keller ist ein unbeschriebenes Blatt. Er übernimmt von Berchtold und dessen starkem Mann Vayloyan die neue Strategie. Diese sorgte jüngst mit Bitcoin-Investments für die vermögende Falcon-Klientel für weltweite Furore.
Ob Keller die Falcon-Crew hinter sich bringt, wird darüber entscheiden, ob die Bank aus ihren Wirren herausfindet.
Gelingt dies nicht, dann dürften auf die viele Abgänge weitere folgen, darunter möglicherweise auch Leute, welche unter Berchtold und Vayloyan erst kürzlich zur Araber-Bank gewechselt haben.
Sie taten dies in der Annahme, mit „Wädi“ Berchtold und seiner Führungstruppe aus der Falcon eine neue Schweizer Privatbank zu schaffen.
Diese Vorstellung hat sich als Wunschtraum entpuppt – jedenfalls für den Moment.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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der keller kenne ich gut aus der cs zeit. ein echt schlechter manager, der ein mehrfaches an wert vernichtet als er verdient hat. und er hat 7-stellig verdient. er hat in ca. zwei jahren bei csam alle direct lines auf die strasse gestellt. hatte offensichtlich angst um seine position, zumindest wurde er von seinen direct lines ganz und gar nicht respektiert. er war eben ein looser, der nicht viel ahnung von produkten und sales hatte.
als emea chef und später sales chef von csam war er definitiv überfordert. keine emails von ihm waren sprachlich korrekt, namen der direct lines konnte er nicht mal schreiben. die meiste zeit verbrachte er damit nach gründen zu suchen, seine direct lines auszuschalten. dies hatte system, denn alle (mehr als 10) wurden auf die strasse gestellt. somit überrascht es nicht, dass bei falcon alle gehen.
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falcon bank
just close your little shop of horror
bank stellt eine zumutung dar fuer den finanzplatz schweiz
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Der einzige der in dieser Bank je Geld verdient hat, bin ich und meine Freunde! Noch Fragen? Hier verstanden.
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Urs Bigger war einer der Mitgründer der SACO und ist heute noch Ehrenpräsident. Er war jahrelang im Compliance-Bereich tätig, bevor er nicht ganz erfolglos Personen im Compliance-Bereich zu vermitteln begann. Man kann ihn mögen oder nicht, aber nur wer wirklich überhaupt keine Erfahrung in diesem Bereich hat, würde ihm ungenügende Kenntnisse und Erfahrung zubilligen. Dass umgekehrt intern Personen an seinem Stuhl sägen und ihn gerne beerben würden, ist gerüchteweise ebenfalls bekannt. Und offenbar finden sie sogar Zugang zu diesen Spalten.
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Bigger war einfach zu schlecht für diesen Job. Ein alter Headhunter ist doch kein Compliancechef. Gerüchteweise hat man das in der Bank schon länger gemunkelt. Einen solchen zu lange weiter zu beschäftigen, wäre für eine Bank wie die Falcon das Ende.
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Falcon ist am Ende. In wenigen Monaten ist sie übernommenen worden oder sie wird liquidiert nachdem die sauberen Kunden verkauft worden sind. Bei Notenstein wird es nicht anders rauskommen.
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Gerüchten zufolge war er einfach nicht gut genug.
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Gerüchten zufolge ist Nemo ein Fisch…
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Gerüchten zufolge sitzt der Staat am Nacken der Falcon.. Wer möchte da schon sein kopf riskieren? Vielleicht Nemo 🙂 glaube nicht den der würde gleich aufgefressen…
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wo ist eigentlich die finma?
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die sucht gerade einen sündenbock innerhalb der spar- und leihkasse frutigen, damit sie sich nicht untätigkeit vorwerfen lassen muss.
und wird dem chef-postverantwortlichen ein dreitausendjähriges berufsverbot auferlegen. weil die sind nämlich knallhart!
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Vor 10 Jahren hatte die Schweiz noch 360 Banken, Ende 2017 verbleiben noch 250 – Ende 2020 im besten Fall noch 180, das gute an der Dezimierung der Banken ist, das das sogenannte Swappen von massiv zu hoch dotierten Direktoren von einer Bank zur anderen endlich mal dem Ende naht. Auch die Falcon Bank soll am besten die Pforten gleich schliessen.
Vor 10 Jahren hatte die Schweiz noch 360 Banken, Ende 2017 verbleiben noch 250 - Ende 2020 im besten Fall…
Falcon ist am Ende. In wenigen Monaten ist sie übernommenen worden oder sie wird liquidiert nachdem die sauberen Kunden verkauft…
wo ist eigentlich die finma?