Heute Vormittag tritt Heinz Huber vor die Truppen. In einem Video-Call erklärt er den Abgang seines Manns für „Operating Services“.
Dahinter steckt das Eingeständnis eines gigantischen Scheiterns.
Huber und sein Vorgesetzter, VR-Präsident Thomas Müller, sind mit ihrer Strategie 2025 auf Grund gelaufen.
Die Zeche dürften 100 oder mehr Mitarbeiter im „Laden“ von Uwe Krakau zahlen.
Der war erst vor 2 Jahren zur Raiffeisen gekommen und hätte das ganze Back Office dynamisieren sollen. Gelungen ist dies Krakau nicht.
Viel mehr hat dieser laufend Externe auf die interne Payroll geholt, seine Günstlinge zu Team- und Abteilungsleitern befördert und so einen riesigen Kostenapparat aufgetürmt.
Gebracht hat die ganze Müh den vielen Raiffeisen-Banken in allen Gegenden der Schweiz nichts. Im Gegenteil, alles wurde kompliziert und träge.
Einfach die Schuld Krakau in die Schuhe zu schieben, wie dies Huber und Müller nun tun, ist zu einfach. Sie sind die Ober-Verantwortlichen, sie wollten einen eigenständigen Bereich namens „Operating Services“.
Jetzt rudern sie zurück. Die Reaktionen der einzelnen Banken wurden zu laut. Ohne die Notmassnahme mit sofortiger Ausradierung des Krakau-Shops wäre es vermutlich für Huber und Müller gefährlich geworden.
Wie sehr die zwei Kapitäne des Raiffeisen-Tankers, der seit dem Untergang der CS die zweite Banking-Kraft verkörpert, Richtung Wand gefahren sind, zeigt ihr Vorzeigestück.
Die Super-App. Sie hätte es den 3 Millionen Raiffeisen-Kunden ermöglichen sollen, jedes Geschäft bequem und schnell vom Handy aus zu erledigen.
Jetzt musste das Gespann Huber-Müller eingestehen: Die App funktioniert nicht.
„Zurzeit verzichtet die Bank darauf, die App für weitere Kundinnen und Kunden zu öffnen, da die Stabilität für zusätzliche Nutzerinnen und Nutzer noch nicht ausreichend ist“, liess die Raiffeisen gestern die verdutzte Öffentlichkeit wissen.
Mit etwas Blabla versucht die Führung, die Hiobsbotschaft etwas weniger dramatisch erscheinen zu lassen.
„Die Bankengruppe hält an ihrer strategischen Ausrichtung fest und verfolgt mit den lancierten Initiativen weiterhin das Ziel, ihre grosse Kundennähe weiter auszubauen.“
Laut einer Quelle hat die Entwicklung der App bis jetzt „mehrere hundert Millionen“ gekostet. Sollte das stimmen, müsste man von einem Massengrab sprechen.
Auch dafür sind Huber-Müller verantwortlich. The Buck stops with the Captains. Die beiden werden von ihrer Arbeitgeberin gut entschädigt. CEO Huber mit knapp 2 Millionen im Jahr, Präsident Müller mit fast 900’000 Franken.
Sehr viel für den Job des Präsidenten. Insbesondere, wenn das bedeutendeste Vorhaben, die Allzweck-App, über Nacht aus dem Verkehr gezogen werden muss.
Und der ganze organisatorische Hosenlupf mit der Abtrennung des Back Offices von der Informatik nach nur 2 Jahren mir nichts dir nichts eingestampft wird.
St. Gallen, We Have A Problem.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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https://www.handelszeitung.ch/banking/so-mistet-die-raiffeisen-ihre-bank-apps-aus-716511
und dort:
«Wir wechseln zu einer One-App-Strategie», erklärt Roland Altwegg, Leiter Produkte und Investment Services von Raiffeisen Schweiz. Als erster Schritt dazu werde im zweiten Halbjahr eine neue App lanciert, welche die heutige E-Banking-App der Bank ablösen soll, die etwas in die Jahre gekommen ist.
Das war am 12. Juni diesen Jahres.
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Die IT ist halt für die RCH immernoch nur ein notwendiges Übel. Innovationen sind da nicht erwünscht.
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Unglaublich, nach Vincenz und Co. ein weiterer Kollateralschaden mit Zeche für die Kunden. Ab zur UBS, da läufts bestens.
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Der Fisch stinkt vom Kopf her.
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Ich habe Raffeleisen schon vor Jahren verkauft. Die Kundenberater hatten keine grosse Ahnung von der Börse und ich wurde Zeuge von dieser Inkompetenz.
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Alles viel zu langsam, zu traege, ich bin auch Raiffeisen-Kunde, und kann davon ein Lied singen. Die Schweiz war mal ein serioser Bankplatz, und heute? Alle wollen nur noch Geld verdienen, aber nix mehr bringen…das kann so nicht funktionieren.
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Vielleicht ist die CEO Aufgabe doch etwas grösser als das Rucksäckli…
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Poerschke, umsetzen, marsch !
Sofort Chef.-
… warum er als einziger der alten Garde, mit vermeintlich allem Wissen der alten Vorgänge, noch dort ist, erschliesst sich mir nicht wirklich…
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Ich bin mir echt am überlegen die RB zu verlassen. Und zu einer Kantonalbank zu wechseln. Es werden Kundengelder verbraten welche die Zeche für Missmanagement begleichen. Huber und Müller müssen sofort aus der Bank geschmissen werden, man sieht, was sie können.
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Der Techno-, Digital-Wahnsinn nimmt seinen Lauf … jetzt noch etwas AI-Scheisse dazu und das Imperium kann die Bank-Sparer digital enteignen …
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Die (unfähige) GD in St. Gallen hat noch nicht entschieden, ob Raiffeisen zur Welt der Güterwagen oder Personenwagen gehören will. Fazit: Leichenwagen !
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Zwei Provinzbänkler wollen am grossen Rad drehen….
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Alle die diesen Kommentar lesen werden aufheulen, aber:
Unter Pierin hätte es sowas nicht gegeben.
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Eine Feld-Wald – und Wiesenbank eben…
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Und was war denn die CS für eine Bank? Eine Feld-Wald und Schrottbank?
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Die üblichen Versager der Bankenwelt, grosse Sprüche im Voraus, vergolden sich selbst und hinterlassen einen Schrottplatz. Die Grösse und Rückgrad zum Rücktritt hingegen fehlt.
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Versager wo man hinblickt.
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10 Millionen Superfachkräfte die vom Staat gepampert werden❗️
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2 Mio. Gehalt, aber zu Gratistickets an die OLMA für die Mitarbeitenden und Ehemaligen reicht es nicht mehr!
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Dass 370 Millionen ausgegeben wurden ohne konkrete Lieferobjekte bieten zu können,wie immer wieder versprochen, ist ein versagen der ganzen Geschäftsleitung.
Noch vor ein paar Monaten hat der CEO vor den Verwaltungsräten und Bankleiter geprahlt, wie gut die App sei und dass er nur noch diese für seine Bankgeschäfte benütze – gestern dann die Mitteilung dass sie weder die Fähigkeiten, noch die richtige Technologie noch über die richtige Projektorganisation verfügen. Seine Glaubwürdigkeit hat er nun vollends verloren. Und der Rest der GL hat anscheinend auch geschlafen…unsäglich unprofessionell!-
Lektion 1: versprich 100, beobachte und warte lange, liefere 5
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Es ist ganz einfach: Heinz Huber MUSS sich vorzeitig pensionieren. Und wenn die einzelnen Genossenschaften ihre Pflichten als Eigentümerinnen wahrnehmen würden, hätten sie ihm das bereits vor einiger Zeit nahe gelegt. Jetzt ist es Zeit, dass er abgesetzt wird!!!
Heinz Huber schafft es in 5 Jahren nicht einmal einen kleinen Teil der Gruppenstrategie umzusetzen. Nach 4 Jahren steht von den grossen Projekten nichts, rein gar nichts! Nicht P.V. war schlecht für Raiffeisen, sondern die aktuelle Führung. -
Präsident Müller hat noch nie von IT etwas verstanden. Ditto Huber. Ein Armutszeugnis für die Raiffeisen Banken.
Wertvernichtung muss Konsequenzen haben. Müller müsste die Konsequenzen ziehen und Huber entlassen sowie sein Präsidium zur Verfügung stellen.
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Kommt noch dazu, dass auch Uwe Krakau kein IT oder Operations Manager, aber ein guter Verkäufer ist …
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„Laut einer Quelle hat die Entwicklung der App bis jetzt „mehrere hundert Millionen“ gekostet.“
Muuuuuuuahahahahahahahaha, Muaaaaahhahhahahahahahahahahah!!!!!
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1 Jahr 2 Millionen
45 Jahre 1 Million
Schon irgendwie Wirr das ganze Spiel das wir Zeit unseres Lebens spielen. Natürlich ist da gar nichts den soviel Gier wird in der Regel mit der eigenen Vernichtung abgestraft… und 2 Mio/Jahr sind noch nicht mal viel. -
Raiffeisen? Peinlich von A-Z!
Es scheint bei Raiffeisen Programm zu sein, Flop’s eher grösseren Ausmasses zu produzieren.
Aber diese Dilettanten-Bank braucht’s ja eigentlich nur bedingt. Das Konstrukt ist der grosse Fehler! Wieso schliessen sich Klein-Raiffeisen-Bänkli nicht (regional) zusammen und bieten der grossen, mächtigen, kostenintensiven, überflüssigen St.Galler-Zentrale die Stirn? Alles ist ja auch bei Raiffeisen nicht „schlecht“…-
Peter, versuche zuerst Raiffeisen als Gruppe zu verstehen. Diese wurde genau so gross, wie sie jetzt organisiert ist, durch Solidarität und Unternehmertum. Diese braucht es auch weiterhin!
https://www.raiffeisen.ch/rch/de/ueber-uns/raiffeisen-gruppe.html -
@ Vreni: Man kann natürlich auch alles schönreden wie in der Politik!
Die Bauernbank hat ihre völlige Inkompetenz wieder einmal bewiesen!
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swiss made, halt.
nicht mal das kriegen wir schweizer hin.
aber, immer dumm über die deutschen schreiben, schon.
gut gemacht, weiter so.-
Was kriegen den die Deutschen bitte hin? Völlig marode Infrastruktur!
Kaputte Brücken, Autobahnen und ein marodes Schienennetz!
Internet aus dem Mittelalter.. -
Deutsch-Liebe kommt mal wieder richtig zum Vorschein! Nicht Politik und Wirtschaft vergleichen!
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Holt den Vincenz zurück, der wusste wie man eine Bank führt und Mitarbeiter* und Kunden* motiviert.
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Muahahahahaha Witz des Jahrhunderts.
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Uwe Krakau? Nomen es omen?
„Keep it simpel.“ Stammt weder aus dem Norden noch aus dem Osten.
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Komischer Kurzbericht: Was ist denn bei diesem ganz normalen Prozess/Entscheidung die PLEITE??
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@ Pleitegier – Winkelried – wer die 4 üblichen Rechnungsoperationen beherrscht (Niveau 3. Primarschul-Klasse) ist Vorteil. Sonst Rechnungsrahmen benutzen, hilft machmal. 😂
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So geht Marktwirtschaft. Scheitern & daraus lernen gehört dazu. So what.
Präsident Müller hat noch nie von IT etwas verstanden. Ditto Huber. Ein Armutszeugnis für die Raiffeisen Banken. Wertvernichtung muss Konsequenzen…
Holt den Vincenz zurück, der wusste wie man eine Bank führt und Mitarbeiter* und Kunden* motiviert.
Es ist ganz einfach: Heinz Huber MUSS sich vorzeitig pensionieren. Und wenn die einzelnen Genossenschaften ihre Pflichten als Eigentümerinnen wahrnehmen…