Das schöne Oberland hat eine Bauruine. Der Spital-Turm zu Wetzikon steht still – und geht als Mahnmal von Versagen und Gigantismus in die Geschichte ein.
Auf 285 Millionen türmen sich die Schulden des GZO, des Verbunds von 12 Gemeinden der Region für die Gesundheits-Versorgung.
Angeführt wird die GZO von Jörg Kündig, dem König des Oberlands. Der Freisinnige ist Präsident der GZO, Präsident der Mitbesitzergemeinde Gossau, Präsident des Verbands Gemeindepräsidien.
Und: Kündig sitzt im Zürcher Kantonsrat. Mit Sitznummer 56, seit 17 Jahren. Als Urgestein steht ihm selbstverständlich ein Sitz in einer wichtigen Kommission zu.
Und welche ist das? Die für „soziale Sicherheit und Gesundheit“. Ausgerechnet.
Kündig ist der absolute Herrscher über das Spital Wetzikon. Damit trägt er die Hauptverantwortung für ein Debakel, das alles in den Schatten stellt – ausser CS und Swissair.
Wobei: Relativ zu den vielleicht 100’000 Einwohnern der 12 Besitzergemeinden ist selbst das nicht ganz klar. Pro Kopf entsprechen die Schulden 3’000 Franken – inklusive Greisen und Säuglingen.
Gestern hielt Kündig die Rede seines Lebens, wie er „sein“ Spital aus dem Schlamassel befreien will. Die Gläubiger, allen voran die Obligationäre, sollen sich den Grossteil ihres Einsatzes ans Bein streichen.
Die „fremden Fötzel“, sie sollen zuerst bluten. Es geht um 170 Millionen, welche Pensionskassen, Anlagefonds und Private Kündig und seiner GZO vor 10 Jahren anvertrauten.
Im Vertrauen darauf, dass der Mann, der im Rucksack einen HWV-Abschluss hat und in der Wirtschaftspartei FDP zu den Grossen zählt, Wetzikon zur blühenden Spital-Oase macht.
Oase, genau. In so einer befindet sich das Spital gerade nicht. Von Wetzikon bis Uster sind es genau 7 Kilometer. Dort steht schon das nächste Spital.
Die Pleite war programmiert. Ausser, wenn man darauf setzte, dass der Staat, sprich der Steuerzahler, allfällige Finanzlöcher stets auffüllen würde.
Too Big To Fail. Bis Frühling galt das auch im Spitalwesen. Dann gab Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli, die Vorzeigefrau von Konkurrentin SVP, den neuen Tarif durch.
Wetzikon, Du kriegst nichts. (Das Kinderspital Kispi kostet mich schon genug.)
„Ein heilsamer Schock für das Gesundheitswesen“, findet heute die NZZ. Sicher ist: Ricklis Schuss brachte Kündigs Turmbau zu Wetzikon zu einem Ende.
Plan B trat in Kraft: Wir sind Pleite, rief Kündig aus, stellte den überrissenen Neubau ein und holte sich beim Richter Schutz vor den Financiers.
An ihrer gestrigen Versammlung haben diese Kündigs Vorhaben, mit Chapter 11 sich und sein Gesundheitszentrum Zürcher Oberland, wie die Spital-Organisation mit vollem Namen heisst, aus der Bedrouille zu befreien, fast versenkt.
Haarschaarf verfehlten die Kritiker, angeführt vom Zürcher Millionario Gregor Greber, das nötige Quorum.
Doch die Obligationäre schickten Greber in ihr Vertretergremium. Dort wird der „Mini“-Ebner Kündig das Leben schwermachen.
Eine Frage an Kündig könnte sein, warum dessen GZO die letzten 2 Geschäftsjahre nur jeweils eine tiefe Summe auf die Bilanzposition Bauten abgeschrieben hat.
Gemäss Geschäftsbericht schreibt die GZO diese über 33 ⅓ Jahre ab. Auf der Aktivseite waren per Ende 2023 unter „Grundstücke und Bauten“ 176 Millionen Franken ausgewiesen.
Bei der versprochenen Abschreibungszeit müsste der Abschreiber für 2023 somit nicht wie geschehen 1,1 Millionen betragen, sondern 5,3 Millionen.
Warum also schrieb die GZO nur einen Fünftel dieses Betrags ab? Auf Anfrage hiess es gestern von Kündigs Sprecher, man würde sich melden.
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Die beliebtesten Kommentare
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Kündig seit Jahren ein unfähiger, sich selbstüberschätzender FDP Provinz-Strippenzieher spielt Grossinvestor. Das kann nur schief gehen. Einfach abtreten und verschwinden und dabei Rickli gleich mitnehmen.
Die Schweinerei muss eh der Steuerzahler aufputzen. -
Gestern kam der FDP-Filz noch zu Wort…
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Die SP mag vielleicht eine zuverlässige Konstante sein in der Erhöhung von Steuern, Sozial- und Gesundheitsausgaben.
Aber die richtig heftigen, spektakulären Bauchlandungen, die missglückten Feuerwerke, diese machte immer unsere Wirtschaftspartei. Swissair, CS, alle McKinsey Kunden, Spital Wetzikon.
„Wenn schon dumm, dann gscheit“ scheint das Motto in der FDP zu sein. -
Der Kanton hätte nicht so knauserig sein sollen,bei dem Unsinn was die finanzieren. Dazu hätten die Umliegenden Gemeinden auch Geld locker machen können.
Am Ende bleibt einem nichts übrig ewig auf eine OP oder Behandlung zu warten, oder Trotz bezahlter KK sich auf eigene Kosten in z.b. Bangkok bahndeln zu lassen. -
Diese Personen haben wir es zu verdanken. Das die Schweiz an die Wand gefahren wird. Und die arroganz ist, sie hocken noch in der Politik. Und dort stellt man das Hirn ab. Und greift zum Selbstbedienung.
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Das sind keine Volksvertreter, sondern Lobbysten und Volkshasser die nur selbst mitkassieren wollen!
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Ganz einfach: man hat die Abschreibungszeit von 33⅓ Jahre auf 160.6 Jahre aufgerundet. Damit ist Jörg Kündig sicher, dass er frühestens 100 Jahre nach seinem Tod zur Rechenschaft gezogen wird.
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Man wird den Verdacht nicht los, dass sich der GZO VR-Präsident und „König des Oberlands“ selber ein Denkmal setzen wollte. Als Aussenstehender stellt man sich die Frage, wie der ganze Planungs- und Genehmigungsprozess lief, welcher nun in diesem Debakel endete? Ein Beispiel mehr, dass man den Inhalt von Glanzprospekten sehr kritisch beleuchtet!
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Es wird immer so weitergehen wie bei Swissair, CS und nun Spital Wetzikon. Alles mit dem Segen der FDP und SVP, die verhindern, dass die hochbezahlten Politiker und Manager die ja Verantwortung tragen (wo?), für ihr Fehlverhalten persönlich haftbar gemacht werden.
Jeder KMU der ein Pfusch macht ist verantwoetlich dafür und kommt zur Kasse. Dies hat eine heilsame Wirkung.Es wird sauber gearbeitet! Es ist an der Zeit, diese (Mafia-) Parteien einzuschränken! -
Ich wähle nie mehr FDP!
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Filz? Zum Glück gibt es unserem Land „nur“ Filz und keine Mafia! Tssss….
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Eine Umnutzung zu Alters- & Betagte Wohnheim oder sogar ein grosses Oberländer Asylzentrum wäre durchaus denkbar und sinnvoll. „Kündig’s Vermächtnis“.
Mutige Ideen sind jetzt gefragt, kein „Finger-pointing“
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Wer sich in Demokratien von Personen wie Hr. Kündig anführen lässt, der hat leider nichts besseres verdient.
Das Drama fängt erst an.
Viel Glück!
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Strategische Fehlentscheidungen bei einem überflüssigen Spital: Es gab offenbar „unterschiedliche Auffassungen über die strategische und operative Ausrichtung“ zwischen dem Verwaltungsrat und dem CEO Matthias P. Spielmann, was zu dessen Rücktritt führte. Dies deutet auf mögliche Fehlentscheidungen oder Unstimmigkeiten in der strategischen Planung hin.
Finanzierungsstruktur: Die Entscheidung, einen Neubau im Jahr 2014 mittels einer Anleihe über 170 Millionen Franken zu finanzieren, deren Rückzahlung im Juni 2024 ansteht, lag in der Verantwortung der damaligen Führung. Die aktuelle Krise hängt direkt mit dieser Rückzahlungsverpflichtung zusammen.
Mangelnde Vorbereitung: Die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat scheinen nicht rechtzeitig adäquate Maßnahmen ergriffen zu haben, um die Rückzahlung der Anleihe sicherzustellen oder alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu finden.
Kommunikation mit dem Kanton: Die Tatsache, dass der Kanton Zürich das Spital als „überflüssig“ einstufte und finanzielle Unterstützung verweigerte, könnte auf Versäumnisse in der Kommunikation und Positionierung des Spitals gegenüber dem Kanton hindeuten, wobei ehrlich gesagt ist es so was von überflüssig.
Krisenmanagement: Der Rücktritt des CEOs mitten in der Krise und die Übernahme durch den Leiter der Unternehmensentwicklung als Interims-CEO deuten auf Schwächen im Krisenmanagement hin.
Finanzielle Planung: Die Tatsache, dass das Spital in einen Liquiditätsengpass geraten ist, lässt auf mögliche Mängel in der langfristigen finanziellen Planung und im Risikomanagement schließen.
Die Schlussfrage ist, ob nun wirklich Geschäftsführung und Verwaltungsrat zur Ader gelassen werden. Bei solchen Skandalen wird ungefragt der Steuerzahler zum Handkuss gebeten, ist ja das Einfachste und dieser kann sich nicht wehren. Vielleicht müsste man die Vermögenswerte der GL und des VR schon Mal im Voraus arrestieren. -
Jedes Land hat sein Recht auf einen Benkö. Das die Schulden im Vergleich niedriger sind, zeigt die Verzwergung des Protagonisten und der FDP.
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Dass man mit Steiner GU auf keinen Fall bauen sollte, weiss jeder Praktikant in der Immobilienbranche.
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Die Benko-Viren sind weit verbreitet in de Menschheit. Eine Impfung dagegen scheint es nicht zu geben in dieser kranken Gesellschaft.
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Dieser Jörg Kündig ist auch so ein abgehobener unfähiger Traumtänzer. Der Skandal um das Spital Wetzkon geht auf seine Kappe. Ob die Anleihen jemals zurück bezahlt werden ist mehr als unsicher. Man müsste den Kündig umgehend auf den Mond schießen!
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Bravo Natalie !
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Seit wann ist Kündig ein König?!? Selbst in seiner Partei ist er ein No-Name. Siehe dazu z.B. von welchem Platz er bei der letzten Nationalratswahl gestartet und wo er schlussendlich gelandet ist. Das sagt alles…
Zudem: HWV hin oder her. Wenn man nicht mal die eigenen Finanzen im Griff hat, nützt auch der beste Schulabluss nichts! -
da haben sich aber viele schwer bedient.
gelinde gesagt.
wo ist der sonderermittler?
wo waren die revisoren?
was für eine bananen republik!
swiss made. -
Ach der liebe Herr Kündig. Ein Hans Dampf in allen Gassen. Er ist überall dabei wo es einen politischen Job zu vergeben gibt. Führungserfahrung bringt Herr Kündig wenig mit. Sein KMU gehört zu den sehr kleinen (3 Mitarbeiter) und was taugt schon die Erfahrung als Oberst im Generalstab ? Und jetzt sollen die Pensionskassen und die Privaten bluten, welche dem Spital Geld für den überrissenen Ausbau gegeben haben ? Verantwortung für dieses Debakel übernimmt niemand. Nicht einmal Herr Kündig, der als Verwaltungsratpräsident weiter amtet. Ein Neuanfang mit neuen Köpfen im Verwaltungsrat dieses Spitals wäre dringend notwendig. Wenn sich da nichts ändert bleibt nur die Schliessung des Spitals. Was ja auch gut wäre.
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Ich wiederhole mich: auch wenn das Spital knapp operativ positiv ist, es wird den für die Finanzierung künftigier Investitionen notwendigen EBITDA von mindestens 10-12% nie erreichen. Damit wäre die nächste Insolvenz vorprogrammiert…
Wetzikon hat keine Daseinsberechtigung, die umliegenden Spitäler können die Versorgung problemlos übernehmen.
Wann kapiert Kündig endlich, das politische Struktuerhaltung wirtschaftlich ins Elend führt? Als FDP-HWVler sollte er Marktmechanimen kennen und respektieren!
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Da war wohl eine Schnapsdrossel am Werk.
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Spital GZO Wetzikon – Schliessen!
Nach der gestrigen Obligationäre-Versammlung/Information ist es klar: Dieses überflüssige Spital ist dem Untergang geweiht. Man muss ja als Obligationär/Gläubiger schön blöd sein, einem solchen Schuldenschnitt zuzustimmen. Kündig phantasiert zusätzlich von einer AK-Erhöhung der Verbandsgemeinden. Dann sollen zu guter Letzt noch die SteuerzahlerInnen seine Misswirtschaft und Unfähigkeit berappen? – Ohne uns!
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Der Raubüberfall auf die Obligationäre die „AT-1“ Anleihen der Firma CS erworben haben verlief ohne nennenswerte Verluste. Kein Wunder dass der Raubüberfall nun an den Obligationären des Spitals Wetzikon wiederholt werden soll.
Never touch a running system.
Hier aber fehlt an der Substanz: die Täter bräuchten Komplizen im Bundesrat die eine Waffe namens „das Notgesetz“ in Ihrem Waffenschrank halten.
Wird sich der Bundesrat am Raubüberfall an der kantonalen Ebene beteiligen ? Für paar lumpige Millionen ? Wie hoch wäre der Anteil des Bundesrates an der Beute ?
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Das alles wird peanuts sein im Vergleich zu den Milliarden Kosten vom USZ Neubau, die auf die Zürcher Steuerzahler zurollt. Stolz von FDP Gregor Zünd aufgegleist, bevor er abtauchte. Faszinierend, wie alle tatenlos zuschauen wie sich diese Katastrophe anbahnt und dann wahrscheinlich völlig entsetzt und überrascht sind wenn es soweit ist. Zwei UniSpital Neubauten kosteten nun schon 1 Milliarde, 150 Millionen mehr als geplant. Das war der Anfang. Statt hier einmal genau hinzuschauen und das Projekt einzudämmen zur Schadensbegrenzung, schauen alle zu, allen voran GD Rickli, wie masslos weiter gebaut wird, ein Teilprojekt/Modul jagt das nächste und wird begonnen. Die zahlreich gestarteten USZ Neubauten können dann nicht mehr gestoppt werden wie Wetzikon, zudem geht es hier um Milliarden nicht hunderte Millionen.
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FDP Politiker richteten mit Partikularinteressen und teilweise fragwürdigen Fähigkeitsausweisen enormen Schaden im Gesundheitssystem an und tun so als ob nichts wäre. Die Liste ist lang, sehr lang:
Jörg Kündig fährt Spital Wetzikon an die Wand.
Martin Vollenwyder machte das Kispi fast bankrott mit Stararchitekten und Erhöhung der Kosten um eine halbe Milliarde.
Gregor Zünd ruinierte komplett das USZ, bevor er mit Boni verschwand, zusammen mit Arianne Moser, die nun unverhohlen im VR der USZ Züri Pharm sitzt.
Carmen Walker Späh unterstützte wiederum Gregor Zünd bei dessen Pleite Projekt Circle am Flughafen, das nächste FDP Projekt im Absturz.
Rickli ist da nicht besser, sie unternimmt nur dann etwas, wenn überhaupt, wenn es in ihr persönliches Kalkül passt.
Immerhin versuchen jetzt einige FDP Politikerinnen diesen Katastrophen entgegenzuwirken und hinterfragen kritisch. -
Impressive, dass Gregor Greber InsideParadeplatz auf seine Payroll gebracht hat 🙂
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Wieder so eine Story die an der FDP kleben bleiben wird.
Es muss ja nicht zwingend das Total-Aus vom Spital Wetzikon bedeuten. Die Hirslanden-Gruppe hat im Hintergrund Eigentümer denen auch MSC in Genf gehört. Also eine Familien-Schatulle die gut gespeist ist und dort sind Unternehmer am Werk. Über solche Ecken könnte sich etwas bewegen. In Heiden AR gibt es auch ein Spital der Hirslanden, warum nicht in Wetzikon Züri Oberland für jene Patienten, die partout nicht mehr in die Stadt Tsüri durch das Verkehrschaos wollen.
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Dann wärs Zeit für Wetzikon sich noch eine Monstersoftware wie Epic zuzulegen. Andere machens vor… Regulatorien, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit ignorierend.
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willkommen in der schönen schweiz😡
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Gut fürs Spital Uster.
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Einmal mehr ein „Silberrücken“ der masslos überschätzt wird.
Ausser Filz pflegen, usäm „Souhäfeli ässe und nachär z‘Deckli druftue“ und anschliessend mit Weisswein spülen, können diese Typen nicht viel.
Erstaunlich nur, das so viele auf solche Schwäzer hereinfallen. 🤔🤔🤔
In einem sind wir uns jedoch einig:
Auch wir bruchen keine „ fremden Fötzel“.
Also bleibt zu Hause! -
Für 5* Behandlungen in Spitälern gehen die gescheiten nach Thailand. Viel besser. Viel günstiger.
M. Scoprese
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Wenn ich sehe wie im Spitalwesen Geld beim Bau verpufft wird (und generell im Bau), assoziiere ich ein durch und durch korruptes System; an vorderster Stelle die ‚Stararchitekten‘ mit dem Politikerpack.
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Bauruine! Ein mega Spital in Wetzikon. Wer kommt denn auf so eine Bireweichi Idee?
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Öffentliches Eigentum braucht mehr Redlichkeit sonst klapp das nicht.
Ich wähle nie mehr FDP!
Kündig seit Jahren ein unfähiger, sich selbstüberschätzender FDP Provinz-Strippenzieher spielt Grossinvestor. Das kann nur schief gehen. Einfach abtreten und verschwinden…
Diese Personen haben wir es zu verdanken. Das die Schweiz an die Wand gefahren wird. Und die arroganz ist, sie…