Wenger Plattner verdiente am Swissair-Konkurs 220 Millionen Franken. Ebenfalls richtig kassieren möchten die Sachwalter von Küsnacht in der Spital-Causa.
Das Gesundheitszentrum Zürcher Oberland, kurz GZO, als Betreiberin des Spitals Wetzikon ist im Nachlass, Wenger Plattner ist der zuständige Sachwalter.
Die federführende Juristin teilt Tisch und Bett mit einem Gemeinderat einer der Besitzergemeinden des GZO.
Sie wollte die Besitzer der 170 Millionen Franken-Anleihe, die das GZO nicht zurückzahlen kann, dazu zwingen, ihre Titel bei ihr einzureichen.
Der sogenannte „Schuldenruf“ hatte die Investoren, die ihrem Geld hinterherrennen müssen, auf die Palme gebracht.
Es hätte für sie keinen Markt mehr gegeben – die Titel wären nicht mehr öffentlich handelbar gewesen.
Also standen sie auf die Hinterbeine. Und erzielten soeben einen Erfolg. Das zuständige Gericht in Hinwil hat den Schuldenruf von Wenger Plattner gestoppt.
„Der Beschwerdeführerin ist darin zuzustimmen, dass es zur Anmeldung und Belegung der Forderung eines Anleihegläubigers genügen sollte, wenn eine Depotbank oder die SIX SIS bestätigen kann, wer der Forderungsinhaber ist“, so das Gericht.
„Eine physische Einlieferung der Titel erscheint demgegenüber als nicht notwendig und wegen der unabsehbaren, rechtlich ungeklärten Folgen als unzumutbar für die Beschwerdeführerin.“
Eine Pleite der Extraklasse für Wenger Plattner, die es sich gewohnt ist, im Gestrüpp von Paragrafen und juristischen Feinheiten die Oberhand zu behalten.

Nun bleibt den Bond-Holdern die Kontrolle über ihre Titel. Das verschärft die Lage für die Chefs des GZO und die Besitzergemeinden.
Zusammen mit der Post, die für den Giga-Neubau in Wetzikon über 50 Millionen vorgestreckt hatte, geraten sie in die Zwickmühle.
Die Obligationäre verlangen eine echte Sanierung – indem die Aktionäre, also die Gemeinden, als Erste „bluten“.
So funktioniert das im Geldgeschäft: Die Risiko-Kapitalgeber, sprich die Aktionäre, verlieren ihren Einsatz vor allen anderen.
Rund 50 Millionen haben die Gemeinden an Risiko-Kapital in der GZO. Sie wollen nicht allein die Zeche zahlen und fordern von den Bond-Holdern einen Beitrag zur Sanierung.
Die zeigen sich zunehmend stur. Nach dem aktuellen Gerichtssieg verspüren sie Aufwind.
Kommt es zu keiner Einigung, geht das GZO Konkurs, und das Spital Wetzikon wird verscherbelt.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bravo – Brigitte, bitte trete zurück, da bestand und besteht doch ein offensichtlicher Interessenkonflikt, über den du hinweggesehen hast. Das disqualifiziert dich als Sachwalterin
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Hei, Idee: Anstelle des GZO ein Asylzentrum Zürcher Oberland. So wären für die Besitzergemeinden auch gleich einige Probleme gelöst, Kündig könnte sich als „Weis(s)er Ritter“ gebärden und der Kanton könnte an die Stelle der Obligationäre treten. Win-win-win.
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Wer hätte vor Jahren gedacht, das Anleihen für dass Spital Wetzikon eines Tages plötzlich ausfallen.
Ein Analyst der ZKB hat diese Anleihen als sicher eingestuft. Es war ein kolossaler Irrtum wie wir heute wissen. Es wird offensichtlich, dass Investoren ein Investment von hinten bis vorne hinterfragen müssen, bevor sie investieren. Ueberall lauern Gefahren. Im Investment Teich hat es überall Haifische. -
auf die Bemerkung, dass das Spital Wetzikon durch Gigantomanie zerstört werde: Ja, das wird wohl passieren. Sie (er meinte mich) sind auf der Narzissmuss-Achse bei denen, die unter ihrer Kleinheit leiden. Deshalb haben Sie therapeutische Hilfe gesucht. Die Leute am anderen Ende der Narzissmus-Achse, die meinen, sie seien die Grössten, die kommen leider nie in Therapie und verursachen, verursachen aber die grössten Kosten.
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Komisch das man nichts vom ex CEO Matthias Spielmann liest.
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Etwas ist sicher: In Dürnten ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir auch nur einen Franken in diese Sanierung zahlen, gleich Null.
Das können die gerne vors Volk bringen, das wird eine krachende Niederlage absetzen.
Jeder im Oberland mit Augen im Kopf sieht, dass das Spital Wetzikon völlig überdimensioniert ist und es mit Uster ein gutes Spital gibt, das ebenso schlecht ausgelastet ist. Der neue Turm war doch ein schildbürgerstreich sondergleichen. Wenn schon das normale Spital schlecht ausgelastet ist, dann wird das doch nur noch schlimmer. Die wollten doch damit versuchen, die Schliessung von Uster und Männedorf zu erreichen.
Ein paar Leute leben noch in der Vergangenheit. Die träumen auch den Regionalspitälern Rüti und Wald nach. Die keiner vermisst.-
Sollte Dürnten Aktienkapital eingeschossen haben, werden sie einfach dieses Geld verlieren. SO geht sanieren, fragen Sie den Präsi von Gossau/ZH…
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Sieht eher so aus als wollte da der Sachverwalter ein Geschäft mit den Anleihen machen: Mit großen Abschlägen oder gar für lau den bisherigen Inhabern abnehmen und dann zum höchst möglichen Preis veräußern. Sehr gut das die Bond-Holder dem einen Riegel vorgeschoben und sich vor Gericht gewehrt haben!
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Zuerst werden zur “Finanzierung“ Schulden durch Bankkredit (gegen Verzinsung) erzeugt, etwas später kommt der sogenannte “Schuldenruf“…. Alle wundern sich, wenn es an Geld fehlt, und jeder Geld vom andern fordert in der Kreditgesellschaft, äääh sorry Deppengesellschaft.
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Das hoffnungslos überforderte Management unter der Führung von Jörg Kündig hat das GZO kaputt gemacht. Die gebastelten Sanierungspläne verlangen von den Schuldnern eine weit überproportionale Opferbereitschaft und entspringen märchenhaftem Wunschdenken fernab betriebswirtschaftlicher Realität. Für die Obligationäre ist derzeit die Liquidation die bessere Variante.
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Hoppla: Natürlich Gläubiger nicht Schuldner, sorry!
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Sollten die Gemeinden das Fass ohne Boden GZO weiter mit Geld füllen, viel Spass beim Steuern erhöhen.
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Wo ‚Rickli’ drin ist, da musst du aufpassen.
Mogel- Packung!
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Nun, für einmal hat Natalie Rickli da wohl richtig gehandelt. Es fehlt die Kohle für USZ und Kispi.
Und Uster existiert ja auch noch…
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Immerhin. Zürcher „Zeitenwende“?Diese FDP Protagonisten zusammen mit Wenger Plattner tauchen immer wieder auf, wenn es um solche Katastrophen geht wie bei Swissair, CS und jetzt im Gesundheitswesen Kispi, Wetzikon und bald auch USZ. Hierbei haben sie von Möchtegern SVP Rickli tatkräftige Unterstützung indem diese nichts tut und das Gefühl ver, es ginge ihr nichts an.
Wo ‚Rickli’ drin ist, da musst du aufpassen. Mogel- Packung!
Immerhin. Zürcher „Zeitenwende“?Diese FDP Protagonisten zusammen mit Wenger Plattner tauchen immer wieder auf, wenn es um solche Katastrophen geht wie…
Sollten die Gemeinden das Fass ohne Boden GZO weiter mit Geld füllen, viel Spass beim Steuern erhöhen.