Die Schweiz hat zwei Steuerkonflikte mit den USA. Der erste, der „US-Steuerdeal“, betrifft die Regelung der Vergangenheit und beschäftigt die Politik und die Medien exklusiv.
Der zweite Konflikt betrifft die Zukunft. Das Geschäft heisst „Genehmigung und Umsetzung des Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA). Abkommen mit den Vereinigten Staaten“.
Der „US-Steuerdeal“ ist eine doppelte Nebelpetarde. Das Parlament soll nach den Wünschen der Banken und des Bundesrates über etwas entscheiden, über das es partout nicht informiert werden darf.
Stände- und Nationalrat sollen im Nebel entscheiden und den schwarzen Peter vom Bundesrat und den Banken übernehmen. Die Petarde ist so konstruiert, dass das Referendum und die direkte Demokratie ausgeschaltet werden.
Das wurde durchschaut, das Gesetz könnte scheitern.
Die zweite Vernebelungsaktion des Bundesrates ist hingegen bisher erfolgreich verlaufen.
Die Parlamentarier haben im Nebel vergessen, dass sie in der laufenden Session auch über FATCA entscheiden müssen. Dieser Entscheid betrifft die Zukunft und ist aussenpolitisch wichtiger als die Vergangenheitsbereinigung.
Der Foreign Account Tax Compliance Act FATCA ist ein 400-seitiges amerikanisches Gesetz. Es betrifft nicht nur die Schweiz, sondern alle Länder dieser Welt.
Auf Grund von FATCA müssen zigtausende ausländische Finanzdienstleister den amerikanischen Steuerbehörden IRS ab 2014 automatisch die Identität und die Vermögenswerte ihrer US-Kunden melden.
FATCA widerspricht internationalen Grundsätzen. Doch die USA haben aber die Macht zur Durchsetzung von FATCA.
Damit müssen die Banken in der Schweiz und anderen Ländern vorläufig leben. Viele werden mit den US-Steuerbehörden entsprechende Verträge abschliessen, denn FATCA basiert auf privatrechtlichen Verträgen zwischen dem IRS und Banken.
Staaten können sich hingegen querlegen. Sie sind nicht Bestandteil des FATCA-Grundkonzeptes. Staatverträge braucht es zur Umsetzung nicht – auch nicht zwischen der Schweiz und den USA.
Trotzdem – und das ist das Brisante der anstehenden FATCA-Abstimmung im Parlament in der laufenden Session – will der Bundesrat einen Staatsvertrag abschliessen.
Die Regierung argumentiert mit „Vereinfachungen“ und „Erleichterungen“ für die schweizerischen Finanzinstitute.
Vereinfacht würde die Sache aber vor allem für die amerikanischen Behörden. Die staatspolitischen Nachteile des Abkommens für die Schweiz als souveränem Staat verschweigt unsere Regierung.
Gemäss Abkommen besteht dessen Zweck darin, „FATCA in Bezug auf alle schweizerischen Finanzinstitute umzusetzen“.
Damit nimmt die Schweiz FATCA nicht als Ärgernis hin, sondern unterstützt die Umsetzung des unsinnigen Regelwerkes aktiv und macht dessen Einhaltung zu einer Pflicht nach schweizerischem Recht.
Im Kern gibt der Bundesrat mit dem FATCA-Abkommen amerikanischen Regeln Priorität über Schweizer Recht. Das Abkommen ist „dynamisch“. Ändern die USA ihre Regeln, gelten diese automatisch auch für die Schweiz.
Das FATCA-Abkommen der Schweiz mit den USA hätte Präzedenz-Wirkungen auf andere Länder, insbesondere auf die EU. Wie kann die Schweiz anderen Ländern etwas verwehren, was sie den USA aus eigenem Willen zugestanden hat?
Das Parlament muss das Abkommen ablehnen. Damit kann es die Schweizer Banken zwar nicht aus dem Würgegriff der USA heraushalten, aber es kann seine Glaubwürdigkeit bewahren und zentrale staatspolitische Werte der Schweiz hochhalten.
Die Ablehnung des Staatsvertrags wird in den USA vielleicht nicht als Volltreffer einschlagen. Aber es gibt auch in den Vereinigten Staaten politische Kräfte, die FATCA wieder abschaffen wollen.
Die Chance besteht, dass wenn diese Länder mit dem IRS keine Staatsverträge abschliessen können, es dann für die USA wohl unmöglich werden dürfte, das administrative FATCA-Monster gegenüber zigtausend Banken überhaupt umzusetzen.
Ein Aufruf nach Bern zur zweiten Sessionswoche: Es ist besser, selbst ein Rauchzeichen zu geben, als sich von Nebelpetarden einnebeln zu lassen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Bei all der Diskussion und Aufregung darf nicht vergessen werden, dass uns diese ganze Kake mit den USA, der BRD, F und anderen einige gierige Banker u.a. der UBS unter Ospel/Rohner/Kurer/Wuffli eingebrockt haben. Devise: Alles ist erlaubt, wenn es nur Geld bringt. Unfähige VRe, eigentlich verantwortlich für die Geschäftsstrategie, erkannten die Gefahr daraus nicht. Das kann man für 3-400’000.- pro Jahr für einige Sitzungen auch nicht erwarten …
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@Charles A. Tan
Nun, das wäre nicht „schlecht“, wenn der Snowden den Nobelpreis erhält – für die Freiheit der Bürger und die echte Demokratie!
ich glaube, dass er uns allen noch sehr viel Freude bereiten wird.
Ich würde ihm auch den Asyl gewähren.
Ich habe es satt dieser Amerika zu folgen, die sich durch Lug und Trug das freiheitlichste Staat der Welt nennt. Das war die grösste Illusion
der die ganze Europa und die ganze Welt verfallen sind.
Ab sofort brauche ich nur noch eigene Marke Compy: home made, mit XP, Office 2003 und leider habe nichts anderes gefunden Intel Core i7, iPhone versenkt, Smartphone versenkt, iPad rausgeworfen und den TAB auseinander montiert. Die alte Nokia aus dem 2007 kann ich immer noch benutzen.
Merci für die Grüsse und ebenso an Sie! -
Die gute Nachricht erreicht mich gerade jetzt: Snowden hat kürzlich das Hotel in HonkKong verlassen. Die Richtung unbekannt. Russland gibt zu, dass der Snowden den Asyl dort erhalten würde, falls er den Antrag stellt. Na, ich wünsche ihm alles Gute!
Ein gutes Zeichen für die Schweiz in vielen Dingen, die die Schweiz mit den USA jetzt zu lösen versucht! Für Amerika wird es langsam sehr ungemütlich, weil sie habe sich zu einem totalitären Staat entwickelt.
Amerika wird mit Obama langsam unglaubwürdig.-
@Lidija Jametti; ich plädiere dafür, dass
Edward Snowden der Nobelpreis für die Wahrung der Menschenrechte zugesprochen wird.Mit seiner einmaligen Oeffentlich-Machung, unter Eingehen grösster Risiken, hat der junge Amerikaner der WElt vor Augen geführt, wie der US-Imperialismus funktioniert.
Die Schweiz täte gut daran, ihm schon heute
Asyl anzubieten, hat er doch gerade uns: 5 nach 12, die Augen geöffnet.Herzlichen Gruss
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……and the winner is: UBS, ……for a few Dollars more, 780 Mio. an der Zahl warens, Spaziermünz für die 1. – 3. Ebene, es kommt ja x fach als Bonus zurück. Also, nicht diskutieren und plaudern, sondern dem grossen Sieger Applaus spendieren und den Herren Ospel, Rohner, Häringer et al endlich das verdiente Denkmal errichten, sie haben es fürwahr „ehrlich“ verdient.
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Ganz genau, das verstehe ich nicht ganz. Eine UBS bezahlt eine Hand voll Geld, die Wegelin, die hart bestraft werden sollte, bezahlt rund 70 Mio. (für gut 1.5 Milliarden Assets von US Kunden, was in etwa 4.5% der Vermögen entspricht –> heute spricht man von 30% der US Vermögens sollen als Busse bezahlt werden. Warum geben sich die Kantonalbanken damit zufrieden? Ich verstehe es einfach nicht ganz!
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@Feldstecher
Man müsse schon wissen, dass da um einen Test, Versuch – pi-lot, pilot facility handelt.
Schon wichtig zu verstehen um was es da in diesem Absatz geht, nämlich um einen Verschuchs-„Kaninchen“ zwischen den erwähnten Ländern, um einen Test zwischen den erwähnten Ländern… durchführen zu lassen. Eventuell werden die Länder darauf von selber kommen, dass die Spionage der IRS USA, CIA und der FBI bereits in den Betten der EU angekommen ist, sprich bereits auf dem Bauch der EU und dass sie den Pilotversuch bald abbrechen werden.
Ich glaube kaum, dass Herr Professor Geiger Ihnen noch die ganze Übersetzung liefern würde. Muss er auch nicht, wenn Sie die Originalsprache nicht verstehen, sollen sie doch hier nicht die Englisch-Sprachschule eröffnen zu wollen. -
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Habe ich etwas nicht begriffen?
In der Meldung vom 9. April 2013 des Tax Justice Network folgendes:
France, Germany, Italy, Spain and the UK have today agreed to work on a pilot multilateral exchange facility between our countries using the model agreed with the US as the basis for this multilateral exchange. This pilot will not only help in catching and deterring tax evaders but it will also provide a template as to the wider multilateral agreement we hope to see in due course. We would invite other EU Member States to join in this pilot and we hope that Europe can take a lead in promoting a global system of automatic information exchange.Warum wohl machen die grossen europäischen Länder mit??
fragt sich grübelnd der Feldstecher
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@Springer
Es hat mit der Reaktion der Russen auf die Causa Wechselberg gar nichts zu tun. Ihre Interpetation ist nicht annährend richtig.
Die Swiss wolle immer über Russlands Sibirien fliegen. Zufällig zu gleicher Zeit wurde bekannt, dass das Luftverkehrsministerium in Russland diese Betankenrechte und die Landerechte in Russlands Osten nur der Swissair erteilen würde. Die Swiss aber, so die Russen, sei eine 100%-ige Deutsche Lufthansa Tochter und nicht die Schweizerische Airline, die rechtsstaatlich nicht die Airlineindustrie der neutralen Schweiz vertritt.
So unverschämt würden sich die Russen gegenüber der Schweiz niemals verhalten. Bei Wechselbergs Engagement handelt es sich um die Industrieprodukte, die Russland für ihre eigene Industrie dringendst braucht so stark wie die Sulzer Pumpen für die russischen Gas- Pipelines
Wäre nicht schlecht, wenn die Swissair endlich die Swiss ablösen würde. Seit der Grounding der Swissair fliegen wir nie mit der Swiss. Keine 60%, sondern 100% Deutsche Lufthansa Tochter, die unsere Flagge benutzt. Unheimlich ist das.-
Leider ist praktisch das gesamte ehemalige Swissair-Kader gut integriert in ihren neuen Jobs. Darüber hinaus würden wir nie für Swiss arbeiten, der Spirit war, ist und wird nie derselbe sein wie zu unseren Zeiten. – Noch etwas vielleicht Überraschendes: zu Zeiten unserer Swissair konnten wir die Differenzen mit den USA immer gütlich bereinigen, schliesslich wollten sie uns doch ihre Flugzeuge verkaufen… so gesehen war es auch staatspolitisch unklug ‚unseren‘ Nationalstolz untergehen zu lassen…
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@Lidija: so kann man es natürlich auch sehen. LOL
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Klagt endlich gegen die US Verschwörer jetzt habt Ihr ja den Beweis – ersass in Genf….
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Hat man im Parlament genügend intelligente Leute, die die FATCA ablehnen würden? Warum geht man nicht nach Bern, Herr Professor Geiger mit allen Menschen, die FATCA als die unheimliche Bedrohung sehen um unserer Regierung im Bern zu zeigen, dass sie keine unüberlegte Dinge tun sollen?
Ich denke da an viele, die gleicher Meinung sind wie Sie.
FATCA ist nicht nur für die Schweiz eine Nebelpetarde und gefährliche Einmischung in die Rechtsinstitutionen der Schweiz, wie Sie sagen. FATCA ist eine Ausgeburt in Amerika, die sich als die Cowboys der ersten Stunde präsentiert, als vom Kampf und Drang bessesene Nation, als etwas was man im Volksmund – totalitäre Staatsführung und Bürgerrechte-Beraubung nennt. So war es in der Sowiet Union. Obama,s Regierung reproduziert die Sowiet Union und niemand merkt es im Lande der Freiheit, was seine Ministerien und Amte so vor sich her treiben. Wie die ehemals Bolschewiki, die alles an Freiheiten der Bürger im Kern ersticken liessen. Bin vollkommen Ihrer Meinung. Wie viele Leute im Parlament kann man gegen diese FATCA überzeugen? Ich bin mir sicher, dass die Mehrheit im Parlament die FATCA nicht absegnen wird. -
Langsam schämt man sich Schweizer zu sein.
FATCA ist höchst umstritten – in den USA. Möglicherweise verfassungswidrig.
Warum, um Gottes Willen, alliieren wir uns nicht mit den richtigen Freunden in Amerika? Wir haben sie! Zu Hauf! Etwa 50 % der Wähler, wenn wir es richtig anpacken (natürlich nicht mit Diamanten-in-Zahnpastatübli Schmuggler Bankers oder sträflich Dummen).
Aber eben, da ist imho auch das Problem.
Es ist wohl politisch nicht korrekt, zum Beispiel einen Ron Paul (Vater von Rand und abgetretener Congressman, einer der ungewöhnlichsten Politiker, weltweit: einer mit Rückgrad!) zu engagieren. Weil er ist, gemäss unserer stereotypen Tunnelvision, ein ‚Rechter‘, ein Tea Party Vertreter. Horror. Da machen wohl die Linken und Grünen bei uns nicht mit. Und im Namen der Kollegialität im Bundesrat, auf dem Altar vom Konsensus, opfert man fast alles, begeht man lieber wirtschaftlichen, finanzplatzigen Selbstmord anstatt agressive und produktive Lobbyarbeit zu leisten. Ideologie über alles!
Es ist eine Katastrophe, mit ansehen zu müssen, mit was für lahmen und doppelzüngigen Enten, diesen softy Marshmallows von Advokaten Buden, sich unsere sieben Chamberlains von Bern zwecks ‚Beratung‘ in Washington umgeben.
Zum Heulene, wenn man bedenkt, was das kostet und zudem kontraproduktiv ist. Und wenn man mit erleben muss, dass unsere sieben Aufrechten nicht einmal den Mumm haben, agressive Strategien zu entwickeln. Zum Beispiel das 80 Billionen Derivaten Kuckucksei unserer Bankem dem Bernanke ins Nest zu legen wenn das DoJ zu forsch auftritt.
Man vermisst auch, dass US erfahrene, erfolgreiche Schweizer Geschäftsleute (keine theoretisierenden Professoren) um Rat gefragt werden. Man vermisst einen global geschliffenen Hildebrand, die alten Kämpen Carlo Jagmetti, Franz Blankart und, jawohl, sogar Thomas Borer und den Polteri vom Dienst, Christoph Blocher, dass man die wenigstens anhört, wie die agieren würden.
Wo sind sie, die Tell und Winkelried? Alles Legende. Bonne nuit Helvetia.
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wie sagte doch unser ehemaliger Buchhalter in Spartanburg S.C. immer: the wrong side won the war!
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Danke Hans Geiger
Es würde mich nicht wundern, wenn diese klare Analyse auch anderen grossen Plattformen zur Verfügung stand – und sie ihn nicht bringen wollten? -
@Professor
Als eiliger Leser ist Ihnen die zweite – offizielle – Quelle offensichtlich entgangen.
Nichts desto trotz: Die erste Quelle ist die Lieblingsplattform vieler volksnaher Politiker. Ich zitiere nur (und sogar noch mit Quellenangabe!); für weitere Wertungen mögen Sie sich nicht an den Überbringer der Botschaft, sondern direkt an den Interviewten wenden. Get your brains there!-
Sofern der Professor wirklich „Brains“ und nicht bloss Titel hat…
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„Time to Say Goodbye“ – Nun gibt es plötzlich viele Vorschläge wie man die Situation souverän beherrschen solle, und die Kreativität treibt Blüten: So gibt es auch noch jene netten Volksvertreter, die den Steuerdeal mit Steuergeldern abgelten wollen. Herr NR Mörgeli möchte über die Details noch nicht sprechen, könnte sich aber vorstellen, dass sich der Bund mit 50% durch Inanspruchnahme von Steuergeldern am Ablass beteilige. Dies sei ein Vorschlag der SVP des Kantons Zürich:
http://www.blick.ch/news/politik/steuerzahler-sollen-50-uebernehmen-id2328376.html
http://www.parlament.ch/ab/frameset/d/n/4907/403748/d_n_4907_403748_404208.htm
Es ist Zeit, dass sich Politik und Wirtschaft strategisch auf einen Kurs einigen wie auch immer der aussieht, sonst sehen wir vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr!
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@Beobachter: Ich weiss nicht, ob der Verweis auf den ‚Blick‘ als Informationsquelle Ihren Kommentar adelt oder disqualifiziert. Ich persönlich tendiere zu letzterem. Get some real eduaction.
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Frage; was ist wenn wir das Ablehnen? Was machen dann die Amis mit den Banken? Verzichtet die USA einfach auf die fetten Busse!
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@Trudi. Was machen dann die USA?
Erinnern wir uns,als Viktor Wechselberg mit illegalen Mauscheleien die Herrschaft bei Oerlikon bekam und in Bellinzona rechtskräftig gebüsst wurde? Auf einmal durfte die Swiss nicht mahr bei Japanflügen in Sibirien tanken und musste sogar den russischen Luftraum meiden, also Umwege fliegen.
So etwas machen die Demokraten des Menschenrechtsstaates USA bestimmt nicht. -
Wenn die Schweiz nicht mitmacht? Dann schicken die Amis ihre Dronen und ‚eliminieren‘ die bösesten CH-Banker. Und wenn dies noch nicht langt schickt die SPD noch die Kavallerie… Sowohl die USA als auch Deutschland wollen die Schweiz zerstören, beide Nationen wollen nur eines: Macht.
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Nein, sie blockiert die fetten Guthaben der CH-Banken beim US-Clearing
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Alle grösseren schweizerischen Banken werden mit dem IRS einen FATCA-Vertrag abschliessen, unabhängig davon, ob ein Staatsvertrag besteht oder nicht. Mit ihren US-Kunden werden sie vereinbaren, dass sie deren Daten nach den USA liefern dürfen. Wenn eine kleine Bank keinen Vertrag abschliesst, dann werden die USA auf allen Erlösen aus US-Wertschriften (d.h. Zinsen, Dividenden und auch Verkaufserlösen) 30 Prozent abziehen. Eine kleine Bank müsste also für ihre Kundschaft auf Anlagen in US-Wertschriften verzichten, und das ist schon sehr einschneidend.
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Und im beschaulichen Bundesbern diskutiert man noch über den Gripen und ähnlich weniger Relevantes (wobei ich dafür bin, subito ein wirklich taugliches Flugzeug zu beschaffen!) und merkt nicht, dass bereits ein Krieg (auch gegen die Schweiz) im Gange ist, der auf ganz anderen Schlachtfeldern mit anderen Waffen geführt wird, nämlich der Wirtschaftskrieg der Amerikaner (und in deren Windschatten einzelner EU-Staaten bzw. der EU) gegen die Schweiz und andere prosperierende Länder. Dabei wird versucht, einseitig US-Spielregeln durchzusetzen oder, auf einer anderen Ebene, alles auszuspionieren was man sich überhaupt vorstellen kann. Die Schweizer Unternehmen sollten sich ernsthaft fragen, wie sie noch kommunizieren wollen und wie sie ihre „geheimen“ bzw. sensitiven Daten schützen. Würde mich nicht wundern, wenn die NSA auch gezielt CH-Spitzenfirmen „belauscht“ und deren Kommunikation auswertet…und dann „im Gegengeschäft“ an US-Firmen weitergibt.
Was kann der einzelne CH Bürger machen? Konsequent US-Produkte nicht mehr kaufen (Apple, HP, Dell, Microsoft, Google etc.) und keine US-Dienstleister mehr berücksichtigen (Visa/Master/Amex, Yahoo, Amazon, Google etc.). – Kann einigen schwerfallen (z.B. Microsoft), es wird aber allerhöchste Zeit, dies zu tun. -
Danke Hans Geiger.
Wieso liest man diese klare Erklärung nur hier? -
Wetten
dass
unser
Parlament
grossmehrheitlich
den
Deal
genehmigt? -
Völlig richtig! Ob das unsere windeltragenden Angsthasen-Politiker aus dem linken und rechten Lager in Bern allerdings auch verstehen, das bleibe hier einmal dahingestellt.
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Und warum machen Luxenburg, österreich, Singapur, HK oder China nicht mit?
The central bank of the People’s Republic of China, Liu Xiangmin said „China’s banking and tax laws and regulations do not allow Chinese financial institutions to comply with FATCA directly.“
Weltweite Implemtationskosten (Schätzung): 40Mrd.$; erwartete Einnahmen für die USA: 8.7$. -
Es wäre an der Zeit, dass man eine „EDA“ (Economic Defence Agency)aufbaut und diese mit wirklich INTELLIGENTEN, vernetzt denkenden SCHWEIZER Juristen, Oekonomen, echten (Militär-)Strategen, Medienfachleuten etc. bestückt. Die könnten dann auch über unkonventionelle Abwehrmassnahmen nachdenken und Konzepte ausarbeiten. – Wie wäre es doch, wenn man in Europa, wo Yahoo, Facebook, Google, Apple etc. wohl gegen unzählige Gesetze (Fernmelde-/Postgesetz/Datenschutzgesetz etc.) verstossen haben, die Konzerne in einer Art Sammelklage einklagt und deren nicht unerheblichen Vermögenswerte in er EU (siehe Apple zur Umgehung von Steuerzahlungen in USA) mal blockierte und sie zu horrenden Bussen verurteilte? Und deren Manager sollten bei der Einreise in Europa fix festgenommen und befragt werden. – Hei, das wäre eine Stimmung!
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Kryptoman: ohjeojeh mit der von Ihnen genannten Intelligenz dürfte es nur noch schlimmer werden. Biz-Leute braucht’s oder nach US Sprachgebrauch „tricky dickies“.
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Bietet endlich den Amis die Stirn! Lasst Euch nicht von diesen Erpressern fertig machen.
Genug ist genug. Die Schweiz, bzw. ihre Regierung, hat mittlerweile genügend A-Tritte bekommen, dass nur vollends Gestörte diesem Gebaren weiterhin ihre Unterstützung verleihen.
Lasst die Amerikaner endlich ins Leere laufen.
Die Drohungen von dort kann man gar nicht erst ernst nehmen, weil die Schweiz einen wesentlich grösseren Stellenwert aufweist, als den Bücklings-Politiker unseres Landes intus ist.-
Der Beitrag stimmt im Grunde genommen: Die USA erpressen die Schweiz udn andere Länder mit FATCA. Fakt ist jedoch, dass sich (fast) alle Länder erpressen lassen. Ohne Zustimmung zum Abkommen (IGA) müssen die CHer Banken FATCA trotzdem umsetzen, da man ansonsten vom Interbankengeschäft mit Banken aus mitmachenden Ländern ausgeschlossen wird. Ohne IGA ist aber die Umsetzung von FATCA deutlich komplizierter. Das hat Herr Geiger nicht begriffen. Hingegen steht es den Banken frei, und das sollten sie mE tun, sämtliche US Personen (auch solche mit Domizil CH) keine Konten mehr anzubieten, mit Hinweis auf den höherern Umsetzungsaufwand von FATCA (und der Glöballösungskröte). Mal schauen, wie lange die Amis das toll finden würden.
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Ja, Herr Retailbanker, dann fragen Sie doch bitte für mich mal als erstes bei State Street, Citi oder JP Morgan Chase nach, ob die da mitmachen würden.
Bleibe gespannt.
Vielen Dank schon mal. -
Lieber Retailbanker,
Sie schreiben, es stünde „den Banken frei, und das sollten sie mE tun, sämtliche US Personen (auch solche mit Domizil CH) keine Konten mehr anzubieten“. Leider ist das falsch, mindestens falls die Schweiz den Staatsvertrag unterzeichnet. Im Anhang II zum Staatsvertrag steht zum Thema „Finanzinstitute mit Lokalkundschaft“ (das dürfte Ihre Bank betreffen): „Das Finanzinstitut darf keine Richtlinien oder Verfahren haben, die zu einer Benachteiligung hinsichtlich der Eröffnung oder Beibehaltung von Konten für in der Schweiz ansässige natürliche Personen, die
spezifizierte US-Personen sind, führen.“Persönlich finde ich dies den Gipfel der amerikanischen Frechheit und der helvetischen Untertänigkeit.
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Lieber Hans Geiger
Fragen Sie doch mal die kleinen Retailinstitute, ob sie von Local Bank Status gebrauch machen werden… es werden sich kaum solche finden. Deemed Compliant ist der Status, der diesen Banken besser passt. Und ohne IGA gibt es übrigens auch für die kleinen Bänkli keinerlei Erleichterungen. FATCA kann nur innenpolitisch in den USA gekippt werden. Wenn FATCA kommen sollte – danach sieht es aus – dann ist die Umsetzung mit dem IGA das kleinere Übel. Falls Sie wirklich Prof. Hans Geiger sind, stehe ich Ihnen sehr gerne für einen persönlichen Gedankenaustausch diesbezüglich zur Verfügung.
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Lieber Schorsch
Was heisst da mitmachen würden? Wenn FATCA kommt (nicht gleichzusetztenmit dem IGA, das in den CHer-Räten abgesegnet werden muss), dann werden auch diese Banken mitmachen, auch wenn es ihnen nicht passt. Unsere „Wahlfreiheit“ besteht darin, ob wir mit oder ohne IGA die FATCA umsetzen. Und da ist die Umsetzung mit IGA einfacher.
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Bietet endlich den Amis die Stirn! Lasst Euch nicht von diesen Erpressern fertig machen. Genug ist genug. Die Schweiz, bzw.…
Völlig richtig! Ob das unsere windeltragenden Angsthasen-Politiker aus dem linken und rechten Lager in Bern allerdings auch verstehen, das bleibe…
Wetten dass unser Parlament grossmehrheitlich den Deal genehmigt?