Am Paradeplatz spielt sich ein Drama Shakespearschen Ausmasses ab. Im Zentrum: Tidjane Thiam, CEO der Credit Suisse.
Thiam ist ein Machtmensch par excellence, gewieft und beschlagen, wenn die eigene Karriere auf dem Spiel steht.
Nun geht es für ihn ums Ganze. Um den entscheidenden Schritt. Der heisst: Sprung vom CEO auf den Thron des Präsidenten der Nummer 2 im Land.
Dort sitzt Urs Rohner, ein Vertreter der Zürcher Wirtschafts-Elite. Rohner hört in anderthalb Jahren auf. Wer ihn beerbt, der hat die CS für die Zwanzigerjahre dieses Jahrhunderts im Griff.
Eine Position, die weit reicht. Eine, die Thiam für sich will. Eine, die Rohner allen, nur nicht Thiam, überlassen will.
Nun erhöhen die beiden CS-Alphas ihren Einsatz. Sie intensivieren ihr Spiel um die ultimative Macht in Swiss Banking.
Gestern war Thiam an der Reihe. Sein Zögling Thomas Gottstein durfte seine neue Billig-Bank lancieren. Mit Pauken und Fanfaren gab Gottstein den Startschuss zu einem längst fälligen Vorhaben.
Gottstein darf, was einem anderen CS-Spitzenmann versagt blieb: sich in Szene setzen. Iqbal Khan wollte dies auf, doch der hatte Thiam herausgefordert – mit dem geheimen Support von Präsident Rohner.
Khan kostete das den Kopf. Damit gehörte die Bühne seinen Gegenspielern: Gottstein in der Schweiz – und Thiam global.

Eben kürte der grosse Economist, das britische Weltmagazin, den CS-Chef zum Superhelden. In einer langen Story sang das Blatt ein Hohelied auf den Banker – ein Ritterschlag der Extraklasse.
Wer an Zufall glaubt, der träumt. Thiams Economist-Auftritt war der Höhepunkt einer medialen Grossoffensive.
Begonnen hatte diese vor ein paar Wochen – scheinbar harmlos in einer Romandie-Zeitung. Da begann Thiam out of the blue vom Schweizer Pass zu träumen.
Als nächstes war die Weltwoche dran. Dort, im Medium der Hellebarden-Träger, haute Thiam laut und deutlich auf die Pass-Pauke. Es wäre eine Ehre für ihn, Bürger eines so tollen Landes zu werden, dem er viel zu verdanken habe.
Das tränenrührende Interview wurde jetzt von der Economist-Lobeshymne gekrönt. Dass Thiam sich derart in Szene setzen kann, hat er seinem Mann für alles Kommunikative zu verdanken.
Adam Gishen, ein Engländer mit engen Beziehungen zur angelsächsischen Weltpresse. Gishen hat wiederholt gezeigt, dass er seinen Boss Thiam in der Financial Times, dem für Banken neben dem amerikanischen Wall Street Journal mit Abstand wichtigsten Medium, in günstiges Licht stellen kann.
Nun hat Gishen laut einer Quelle auch den Auftritt von Thiam im Economist orchestriert. Gleichzeitig gibt Gishen am Paradeplatz den Tarif durch.
Kürzlich ging Steven Althaus von Bord. Der Deutsche war vor wenigen Jahren mit Begeisterungsstürmen von BMW als Marketingchef zum Schweizer Finanzmulti geholt worden.
Als oberster Mann für alles, was sich um Marke und Image handelte, stand Althaus direkt unter Chef Thiam – und damit auf gleicher Stufe wie Gishen.
Dann kam es zum Coup. Adam Gishen hob sich eine Stufe hoch, über Althaus. Der Engländer war neu nicht nur verantwortlich für die Kommunikation, sondern auch für Marketing und Branding.
Althaus war sein Unterhund; für Thiam, der zuvor Althaus extra bei sich haben wollte, war das Ok. Und nun ist Althaus ganz weg. Er hat die Bank verlassen, wie die CS gestern auf Anfrage bestätigte.
„Nach einer internen Neuaufstellung im Bereich Corporate Communications, Investor Relations, Marketing und Branding haben sich drei Personen entschieden, sich neu zu orientieren“, so ein Sprecher der CS.
Es sind Intrigenspiele im Paradeplatz-Palast. Alles mit dem Ziel, die Macht von Thiam zu stärken. Er will, er muss Präsident der CS werden. Sonst droht dem Mann mit dem eindrücklichen CV und der weniger eindrücklichen Leistung bei der CS ein tiefer Fall.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Thyam soll zuerst den Kurs von cs wieder auf 90 /Aktie bringen! Dann ist er wirklich gut!
-
Soll er doch König werden mit seinem monströsen Ego. Ist sowieso schon alles verloren bei dieser Bank. Die über 1’000 angestellten Einkommensmillionäre („Risk Taker“…….. buahahahaha) sanieren sich solange sie noch können. Thiam lässt sie schön in Ruhe und lässt lieber einfache Arbeiter in der Schweiz rausschmeissen. Wieso denn nicht ein CS-König mit Elfenbeinzepter und Schweizer Pass? Perfekt vertraut mit den hiesigen Verhältnissen? Er ist der Traumkandidat der angestellten >1’000 Einkommensmillionäre.
-
TT fühlt sich unverstanden und zuwenig wertgeschätzt in der Schweiz, deshalb will er sich überall reindrängen.
TT soll einfach gehen und die Schweiz bitteschön verlassen. One way.
Milliardenverluste über Jahre bei CS generieren und sich und dem Top Management dann Milliarden Bonus auszahlen – Dies versteht der Schweizer nicht und dies versteht das Volk nicht!
Es reicht Herr TT!
-
Hoffe, dass ein Schweizer oberster Chef der CS bleibt.
-
Sobald TT den roten Pass hat, ist Ihr Wunsch in Erfüllung gegangen.
-
-
Plus on est haut, plus la chute est dure !
M. Thiam a oublié le principe de Peter. -
-
Na dann sollten wir doch alles versuchen, ihn loszuwerden.
-
aber so rasch wie möglich, nicht jeden Monat eine Million reinschieben.
-
-
Wer sich empört zeigt, erstaunt mich. Jeder von uns macht mit Geld Geschäfte und weil die einzige Dienstleistung einer Bank eben Geld und nicht Konsumgüter beinhaltet, gehts beim Geschäft mit Geld um Geld. Hand aufs Herz, wer macht von uns gerne schlechte Geschäfte? Ist doch klar, dass es beim Geschäft mit Geld um Geld und somit um Macht geht.
-
Wie kann man nur die Chuzpe haben, sich bei einer derart grottenschlechten Performance und unterirdischem Aktienkurs ernsthaft für diese Position aufdrängen zu wollen? Einziges ernsthaftes Argument, Rohner kann es auch nicht besser. Herr, lass Hirn regnen!
-
-
Auch Banken können der Migration nicht entfliehen!
-
Es ist nur zu hoffen, dass TT NIE Schweizer wird.
-
Rohner ist Schweizer und liefert auch nicht!
-
Das wäre schlimm, der gehört nicht zu den Eidgenossen.
-
Urs Rohner ist ursprünglich ein Deutscher.
-
Rohner ist in Zürich geboren und aufgewachsen. Schweizer von Geburt an, oder? Damit ist er so deutsch wie Blocher oder Trump.
-
-
Noch zehn Jahre Thiam? Nein. Gishen und Thiam fliegen raus … und die Aktie wird steigen.
-
Es ist fast wie bei den Wahlen zum US-Präsident:
Jedesmal denkt man vor er Wahl, es könnte keinesfalls noch schlimmer werden.
Und jedesmal denkt man nach der Wahl: Schön wärs …
-
Kein Wunder kriegt diese Bank ihren Hintern nicht mehr hoch. Das Topmanagement ist dermassen mit dem persönlichen Machtausbau absorbiert, dass für effektive Massnahmen im Bankbusiness keine Zeit bleibt. Wie lange müssen wir uns dieses Machtspiel noch bieten lassen und dafür die Zeche bezahlen?
-
Eine Bank ist ja auch nur zum Sitzen gedacht, für den “Hintern“.
Funktion erfüllt!“Schmutzli“ und “Samichlaus“ treten immer gemeinsam auf.
Mit grossen Säcken kommen sie daher, mit faulen Nüssen für den armen Aktionär, die leeren Säcke dann zum Füllen für den Boni-Millionär.
-
-
Solche Machtspiele um die höchsten Ämter hat es in den Konzernen schon immer gegeben und wird es weiterhin geben. Was entscheidend ist, was objektiv dahinter steht und wie es eine Unternehmung verkraftet.
Von außen bemerkt man die persönlichen Auseinandersetzungen leichter als die geschäftlichen und sachlichen Ziele dahinter.
Es scheint so, dass die kleinen CS-Kunden definitiv auf eine Bank abgeladen werden mit möglichst automatischer Bedienung und der Schließung von weiteren Filialen auf dem Lande. Dies bedeutet nichts weniger ein Dolchstoß für diese Kundschaft der ehemaligen Volksbank, die nach Rainer Gut zu Recht eines seiner besten strategischen Entscheide war und die CS
im vielen die Verluste in New York ausgebügelt hat. Man kann durchaus bezweifeln, ob dies dem jetzigen Präsidenten klar ist und ob er das
Argument der Retail-Bank in Schweizer Art, wo durchaus seine Berechtigung hat, gut verteidigen kann.
TT will eine Bank à la Pictet mit einer Direct-Bank für die Normalos in der Schweiz (Die Jungen wollen das!) und ohne nächste Filiale. Sowie eine Investmentbank in New York und London, wo zwar den Amerikanern nicht das Wasser reichen kann, aber am billigsten in ihren Tarifen ist. Die US-Fonds scheinen dieses Konzept als Aktionäre der CS zu unterstützen. In
ihren riesigen Portefeuilles haben sie die CS Aktie weniger wegen ihren Gewinnen, sondern wegen ihren Kosten.
Was die Vermögensverwaltung betrifft, lässt man sich von Amerikanern begutachten, welches Schwarzgeld man nach ihrer Ansicht nehmen kann und welches nicht. Der Scheich aus Arabien und diese korrupten Mandarine aus China zu 80 % bei Black Rock und ähnlichen Institutionen, beim Rest hat die CS die Nase vorn vor ihren Konkurrenten, weil die Amerikaner zu ihr freundlich sind.
Welche Strategie sich auszahlt, wird sich weisen, die alte von R.G. oder die neue von TT. Es wird spannend! Übrigens hat Achermann die Übernahme der Volksbank bekämpft, er musste deshalb bei der CS gehen. Wir haben ja gesehen, was er für ein Desaster mit seiner USA-First Strategie bei der Deutschen Bank verursacht hat.-
Die SKA/CS und SVB Geschichte kennen Sie ganz offensichtlich nicht. Ackermann lässt grüssen…
-
-
Na und? Mons. Thiam hat eben unser Land lieb gewonnen und er möchte unbedingt bleiben. Als CEO hat man meist weniger Halbwertszeit gegenüber einem VRP der mehr Sitzleder hat.
Auf dem drittgrössten Erdkontinent ist es bekannt, dass es in der Schweiz schön ist und man hier gut leben kann.
Am Aktienkurs wird sich aber nichts ändern.
-
„…Als nächstes war die Weltwoche dran. Dort, im Medium der Hellebarden-Träger, haute Thiam laut und deutlich auf die Pass-Pauke. Es wäre eine Ehre für ihn, Bürger eines so tollen Landes zu werden, dem er viel zu verdanken haben….“
So einen möchte ich aber nicht in der Schweiz haben. Er soll zurück wo er herkommt.
Warum entlässt Rohnern diesen Thiam nicht einfach?
-
Thiam muss sich mit den arabischen CS-Grossaktionären, welche Rainer Gut damals zur Rettung der von seinem Nachfolger in Schieflage gebrachten Bank an Bord holte, gut stellen, wenn er Präsident werden will. Die Araber wollen weiterhin ihre guten Geschäfte in bekannter Manier mit der CS machen. Ob der Economist Thiam gut findet, spielt dabei keine Rolle.
-
Thiam hat diesen Posten aufgrund seines Leistungsausweises während seiner Amtszeit nicht verdient. Die Aktie hat sich mehr als halbiert, die von ihm kommunizierten Ziele (insbesondere der versprochene Gewinn) wurden bei weitem nicht erreicht. Das Cost- /Income-Ratio liegt bei hohen 76%, (z.b. ZKB 61% ) was hauptsächlich auf den Bonuspool zurückzuführen ist, der in keinster Art und Weise mit den erwirtschafteten Erträgen zu rechtfertigen ist. Mit ihm als VRP würde das Leiden der Aktionäre somit weiter gehen , persönliche finanzielle Interessen vor den Aktionärsinteressen stehen, der Aktienkurs trotz günstiger Bewertung (massiv unter Buchwert 15.–) weiter dahin serbeln.
-
Äpfel mit Äpfel vergleichen. CS Group mit ZKB vergleichen ist inadäquat. CS Schweiz mit ZKB schon eher.
CS Schweiz ist bei 68% CostIncome Ratio.
-
-
Es geht mir die Frage durch den Kopf, ob das intellektuelle Defizit dieser Menschen so ausgeprägt oder die Machttrunkenheit so gross ist. Sie scheinen sich nicht zu hinterfragen, mäandern und schmarotzen wie die Made im Speck, ungeachtet ob ihr Verhalten der Unternehmung und damit den Aktionären und der Gesellschaft schadet. Schwache Persönlichkeiten.
Tatsächlich ist es genau diese Art zu Denken und zu Handeln, welche auf dieser Welt zu Kriegen führt. Es wäre zu wünschen die Zeit wäre auch für diese Dinosaurier zu Ende.
-
TT ist ein Debakel ohne Ende.
CS eine arrogante Organisation.
CS ist schlecht für Kunden und Mitarbeiter – es gibt deutlich bessere Banken.
Schuld an dieser unsäglichen CS Kultur sind Urs Rohner und Romeo Cerrutti. Man muss hier Pferd und Reiter nennen.
-
Ja, da stimme ich Ihnen zu. Mitarbeiter werden wie Unterwürfige behandelt und keiner tut etwas dagegen. HR, Healt Service alles nur Pfeiffen.
-
Dr.K.M…….Genau richtig.!!!! Leider seit Jahren. McKinsey ohne Ende. Economist Journalist wahrscheinlich bezahlt, eher gesponsert ist richtig und elegant ausgedrückt.
-
-
Und wer bezahlt’s? Der Kunde. Take your money and run…
-
Ein typischer Vertreter seiner Spezies. Und alle diese Spielchen immer ohne Einsatz eigenen Geldes. Loser!
-
Unter der Annahme, dass die beschriebenen Vorgänge in dieser oder ähnlicher Form stattfinden, so schafft es die CS auch heute, meinen Würgreiz zu aktivieren.
-
Es geht nur um Kohle und er wird nicht mal rot beim profitieren.
-
-
Grossbank-Business as usual.
Regel Nr. 1
Unter Normalos heisst es bei jedem Auftrag: Bonusrelevant ja/nein
Ab Stufe Director:
Machtvergrösserungsrelevant ja/nein -
Scheint es geht nur um persönliche Macht und Gewinn, nicht dass die CS wieder solide Gewinne macht und der Aktienkurs steigt. Die Leute sollten mal einen Auffrischungskurs in Management machen.
Unter der Annahme, dass die beschriebenen Vorgänge in dieser oder ähnlicher Form stattfinden, so schafft es die CS auch heute,…
Grossbank-Business as usual. Regel Nr. 1 Unter Normalos heisst es bei jedem Auftrag: Bonusrelevant ja/nein Ab Stufe Director: Machtvergrösserungsrelevant ja/nein
Scheint es geht nur um persönliche Macht und Gewinn, nicht dass die CS wieder solide Gewinne macht und der Aktienkurs…