Roger Schawinski haute letzte Woche auf die Pauke. In seinem Radio 1 wusch er den einstigen Tagi-Magazin-Chef Finn Canonica von MeToo-Vorwürfen „weitgehend“ rein.
Nicht der einstige Vorzeige-Journalist, der Hakenkreuze neben Germanismen einer Mitarbeiterin gekritzelt hatte, sei der Bösewicht. Vielmehr müsse man einen Ex-Unterstellten hinterfragen.

Und zwar Mathias Ninck, hielt Schawinski in seiner Pressemitteilung zum Radio 1-Bericht fest. Diesem lag der ganze Untersuchungsbericht der externen Kanzlei zugrunde, welche das Tagi-Magi-Mutterhaus mandatiert hatte.
Laut dem Bericht gehe ein Vorwurf von Ninck gegen dessen Ex-Chef Canonica „ins Leere“, zitierte Schawinski aus dem bis dahin nur summarisch offen gelegten Papier.
Es ging um eine plastische Frauenbrust auf Canonicas Pult.
Schawinskis Ausführungen gerieten Ninck, der 2014 beim Magazin gekündigt hatte und 2015 PR-Chef des Stadtzürcher Sicherheitsdepartements wurde, in den falschen Hals.
Er mandatierte einen bekannten Medienrechtler. Der mahnte Schawinski letzten Donnerstag ab. „Widerrechtliche Äusserungen über Herrn Mathias Ninck“, titelte Anwalt Christoph Born.
Born kritisierte den Brust-Abschnitt in Schawinskis Berichterstattung; auch dessen Ausführungen rund um die damalige Kündigung seines Klienten seien „falsch“.
Die „Behauptungen“ würden diesen „widerrechtlich in seiner Persönlichkeit“ und „Ehre“ verletzen, so Anwalt Born.
Der Jurist bringt sogar das Strafrechts-Geschütz in Stellung.
An der „Persönlichkeitsverletzung“ würde auch nichts ändern, dass Schawinski „aus dem vertraulichen Bericht des Anwaltsbüros Rudin Cantieni zitieren“ würde.
Denn jeder, der an einer solchen Verletzung „,mitwirkt“ respektive falsche Aussagen „weiterverbreitet“, würde „bestraft“.
Anwalt Born setzte Medienmann Schawinski das Messer an den Hals.
Schawinski soll die „Äusserungen“ über Ninck „löschen“ und ihm per Mail versprechen, dass er „die genannten falschen Behauptungen (…) nicht wiederholen und nicht mehr verbreiten“ würde.
Deadline Donnerstag, 18.30 Uhr. Also noch am selben Abend.
Schawinski konterte umgehend. 2 Stunden vor Ablauf der Frist hielt er per Mail an Born an seinen Ausführungen über dessen Klienten fest.
Ninck habe sich „in der ersten, internen Untersuchung von Tamedia, welche von Frau Lüders geleitet wurde, schriftlich als Informant gemeldet“, so der Radio-Unternehmer.
„Diese Informationen flossen in die Untersuchung von Rudin Cantieni ein. Aufgrund weiterer Abklärungen kam Rudin Cantieni offenbar zu jenen Schlussfolgerungen und Darstellungen, die in ihrem Bericht formuliert sind.“

Die Kanzlei sei erfahren in solchen Themen, schrieb Schawinski, und verwies unter anderem auf den Bündner Bauskandal.
„Die von Rudin Cantieni präsentierten Resultate wurden von keinem einzigen Gericht widerlegt.“ Dann holt Schawinski zum zentralen Punkt aus.
„Es ist also davon auszugehen, dass Rudin Cantieni in einem Gerichtsfall den Beweis für die Richtigkeit der in ihrem Bericht aufgeführten Aussagen und Behauptungen zu Herrn Ninck belegen wird.“
„Es handelt sich also in keiner Weise um Persönlichkeits- und Ehrverletzungen, und dies zumal in einem Fall, der eine grosse öffentliche Aufmerksamkeit gefunden hat.“
Immerhin ergänzte Schawinski darauf seine Zusammenfassung zur Berichterstattung auf seinem Sender auf der Homepage von Radio 1.

Ninck würde „an mehreren Stellen des Berichts vorgeworfen, nicht die Wahrheit zu den geschilderten Vorgängen gesagt zu haben“, steht jetzt dort.
„Dagegen wehrt sich Ninck nun. Diese Vorwürfe seien falsch. Zudem sei er von Rudin Cantieni nicht befragt worden.“
Anwalt Born zeigte sich nicht zufrieden. „Mein Klient behält sich weiterhin vor, gegen Sie und die Radio 1 AG rechtliche Schritte einzuleiten.“
Ninck selbst hielt am Freitag auf Anfrage fest, dass es um „Unwahrheiten“ von Seiten Schawinski gehe. Öffentlich darauf zu reagieren wäre falsch; darum gehe es Schawinski ja gerade.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Wie blöd kann ein Mann sich brüsten mit einer Kindheit in der Gänsefüsschen Banlieue, die keine ist. Zürich Oerlikon gehört da schon längst nicht mehr dazu! Wie gaga. Das war mal vor hundert Jahren. Zu den speziellen Umständen seiner Erziehung kann und möchte ich mich nicht äussern. Bottom line: Er ist zu jung, um Sprüche loszulassen, die für die 70er oder Anfangs80er gepasst hätten.
-
Nachdem bei SRF erst Frau Wappler den Mut hatte, Schawinski den überfälligen Stecker zu ziehen, ist ihm nun bei Bluewin endlich dasselbe widerfahren.
Wundern tut’s – ausser ihn selbst – niemanden. Offensichtlich ist der Windfahne (jahrzehntelanges Spucken auf die SRG – anschliessend daselbst anheuern – um nun wieder gegen dieselbe Institution loszuwettern) stinke langweilig.
Tragisch, wenn ein bald 80-jähriger Mehrfachmillionär nicht begreift, dass sein publizistischer Zenit längst überschritten und nur noch am Sinken ist . . .
-
Anwälte würden für jeden Arbeiten, wenn er nur zahlt. Born ist auch so einer, was man ihm ansieht. Ein alter verborter Fertigmacher, der alles nur für Geld macht. Keinen Respekt für diesen Typen.
-
Trau keinem Juristen, geschweige einem Untersuchungsbericht einer Kanzlei. Da wird gewaltig etwas vertuscht, insbesondere wenn sich Prophet Roger sich einmischen muss.
-
Kommerz-Radio-Papi Schawinski möge endlich abtreten.
-
-
Ist einer wie Ninck in seiner öffentlichen und von Steuergeldern finanzierten Funktion im Umfeld dieser Enthüllungen eigentlich noch tragbar? Frage für einen Freund.
-
Und immer wieder Schawinski. Wann gibt der Mann endlich Ruhe, haben wir mal Ruhe vor ihm ?
-
Das ist nur für die Medien interessant. Und für Leser höchstens ein Spektakel.
Noch etwas: Auch wenn alle immer von Hakenkreuzen schreiben, die pubertären Kritzeleien sind keine.
-
Interessantes Lächeln des Herrn Rechtsanwaltes. Ein Haifisch lächelt unschuldiger.
-
@ Isabel Villalon
Miserabel
Ein Glück dass ihr sinnbefreiter Kommentar nicht der Zensur einheim gefallen ist.
Aber wenigstens hat sich Spanien weiterentwickelt !
Bitte bleiben Sie Ihren Vorfahren treu und mir fern ! -
@Wurzeln wie ein Bambus
anheimfallen, wenn schon. Schon bitter, muss eine Spanierin kommen und Ihnen einen Orthographie-Schnellkurs in Deutsch erteilen. Puah.
-
-
Das spannende an der Geschichte ist, dass das System von staatlich und politisch sanktionierten Meinungsbildern zusehends kollabiert. Zwar nicht wie von vielen über Jahre hinweg ersehnt mit einem Befreiungsschlag, aber einfach unter dem Gewicht seiner eigenen kaputten Strukturen.
Denn dass eben die Presse – spätestens bis in die 2010er der Annahme nach ein stückweit der Investigation und Wahrheit verpflichtet – nun hier und in weiteren Fällen von abweichenden Zeitgeistideologien Redeverbote fordert und auf persönliche Befindlichkeiten spielt, ist ein Paradoxon, das überhaupt erst über die Korruption des eigenen Selbstverständnisses der vierten Macht auftritt.
PS: Frau Roshani sei mit ihrem Anliegen Erfolg gegönnt, wenn sich die Tragweite ihrer Vorwürfe denn bestätigen sollte. -
Jetzt habe ich das erst verstanden mit den Hakenkreuzen. Vorher dachte ich, es wären immer Hakenkreuze notiert worden bei jedem Fehler in der schriftlichen Arbeit.
Dabei wurde das Hakenkreuz nur gesetzt, wenn jemand nicht das heimatsprachliche Wort benutzt hatte sondern einen Germanismus aus dem Norden. … etwas speziell, aber auch nicht derart problematisch. Kam die korrigierte Person aus Deutschland? Ein bisschen dünnhäutig.
-
Wenn ein Primarlehrer zum Beispiel bei einem deutschen Zuwandererkind Hakenkreuze immer dann gezeichnet hätte wenn diese Kind einen schriftdeutschen Ausdruck verwendet hätte (ein belegtes Beispiel bei Herrn Canonica, vom Tages Anzeiger veröffentlicht: Kekse anstatt vielleicht Guetzli), dann wäre er seinen Job vermutlich auch los gewesen. Oder ?
-
@ Eichlefäänger
Kam der “ Born ierte “ nicht
ins Land mit Wurzeln aus Polen ?
Tut ihn jetzt die grausame Zeit einholen ?
Seine Widersprüchlichkeit ihn überholen ?
Wen jemand soviel lavert wie ein Radio dann kann er auch nicht denken was er gerade lavert ?
Alles Hofnarren Gaukler
Pausenclown’s und
Schawiner ?
Im Norden als Dummschwätzer berühmt berüchtigt.
Bloss eine Meinung, kein
Arbeitszeugnis.
Süchtiger ?mann
Friedmann lässt grausen !
-
-
Die Schawinski Ausführungen langatmig,fast nix aussagend.
Die Herrschaften haben Sorgen.
Kindergarten-Stunde, oder was?
In den Ausführungen steht auch noch etwas von Gutachten Professor
sagenhaft mit was so Herrschaften beauftragt werden.
Offenbar fast alle mit wesentlichen Arbeiten und Aufgaben unterbeschäftigt.
Kein Wunder driftet bald alles gegen die Wand. -
Grosser Kindergarten, wen interessiert solcher Seich?
-
Zu und über Ninck etwas zu sagen, ist wohl Wasser in den Rhein tragen. Man beachte seine «journalistischen» Leistungen.
Es gab Leute, die seine Arbeit für würdig befanden, sie mit Preisen zu belobigen. Komplett drei sollen es sein. Auf Nincks Website wird über ihn teilweise in auktorialer Schreibweise phrasiert.
Er gibt sich hinsichtlich seines Erfolgs arriviert. «Heute bin ich Leiter Kommunikation im Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich», bekränzt er seine Karriereleistung, und fährt fort: «und berate meine Vorgesetzte in der Öffentlichkeitsarbeit», steht da also noch obendrauf.
Ob er sein Studium an der ETH in Umweltnaturwissenschaften mit den 180 Kreditpunkten abgeschlossen hat, beantwortet weder seine Website noch die ETH; aus welchem Gründen auch immer.
Schawinski tut gut daran, sich wie immer an die Fakten zu halten und das Parkett nicht zu betreten, das Ninck für ihn gebohnert haben möchte.
-
Geschätzte Gisela Blum
Genial kommentiert und möge es mehr von Ihrer Sorte geben, entstehen, auslösen, wachrütteln, name it……..
Mit besten Grüssen verbleibend
Der liebhabende Semantiker Ricci
-
Ihr Schreibstil gefällt. Ebenso dessen Inhalt. Weiter so..
-
-
Ach, hat wirklich jemand etwas anderes erwartet von Schawinski, der seinen Hang zum Narzissmus offenbar auch im höheren Alter nicht zu zügeln vermag?
Seien wir alle froh, müssen wir wenigstens seinem wöchentlichen Selbstlob auf srf nicht mehr ausweichen…!
-
Männer mit zu grossen Egos gehen aufeinander los. Herrlich, weiter so. Macht Euch gegenseitig fertig. Wir Leser haben den Spass.
-
Sie haben das zentrale Problem nicht verstanden. Da wird aus der billigen Deckung auf eine Person geschossen, die sich so nicht wehren kann. Rechne es dem Schawi hoch an, dass er den Winkelried spielt.
-
-
Was an der ganzen Sache als komplett aussenstehender und unbefangener Beobachter äusserst suspekt erscheint:
– Wenn man als Chef jemanden von seinen Unterstellten mobben will, bewilligt man ihm dann ein halbjähriges Sabattical?
– Wenn sich jemand auf die nicht zur Disposition stehende Stelle seines Vorgesetzten bewirbt, wie in der Presse berichtet wurde, ist das korrekt?
Abgesehen davon, mal einen frechen Spruch klopfen, sollte doch drinliegen. -
Könnt ihr denn nicht in Frieden zusammen leben? Hockt zusammen! Zieht einen Schlussstrich. LEBT, statt zu streiten. Es herrscht genügend Unbill auf der Welt.
-
Oh je, die Anwälte verdienen sich wieder gegen- und untereinander „dumm und dämlich“. Die Welt hat tatsächlich keine anderen Sorgen, ja?
-
Das Handeln von gewissen Schweizer Persönlichkeiten ist antiquiert und in vielen Bereichen einfach nur noch peinlich. Das geht Hand in Hand bspw. mit Nestle Managern die sich einladen lassen und im Nachgang mit abstrusen Interpretationen – mal mit, mal ohne anwaltliche Unterstützung – daher kommen.
Interessant ist, dass gerade dieses vergleichbar peinliche Tun im Tagi publiziert wurde
Vorwurf der Compliance-Verletzung: Wie ein Luxusjagdwochenende einem Nestlé-Manager zum Verhängnis wurde | Tages-Anzeiger (tagesanzeiger.ch)
Was braucht es noch alles, dass auch gewisse Schweizer Dinosauriere ins 3. Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts „rüberstolpern“?
-
Können wir nun zurück lehnen und beobachten, wie die VIPs und wibs der Schweiz sich gegenseitig zerlegen?
Beobachten, wie nun Polizei-Justiz-Medien uns zeigen, wie verfilzt, korrupt, verlogen unsere ganzen Sternchen sind – genau das, was kritische Stimmen seit 3 Jahren erleben.
Bananenstaat ist viel zu niedlich für eine so verkommene (leider) Demokratie, wie unsere ‚Eliten‘ und ihre Sprachrohre uns das vorleben. -
Schawinski ist und bleibt ein ewiger Provokateur. Ich bin froh ist er weg bei SFDRS.
-
„Und zwar Mathias Ninck, hielt Schawanski in seiner Pressemitteilung zum Radio 1-Bericht fest.“
Warst Du das ganze Wochenende an der Fastnacht Luki? Würde super zu Dir passen – mit Maske könntest sogar Du Deine verklemmten Attitüden ablegen und so richtig auf den Putz hauen. Nun ist aber Qualität gefragt – auch wenns Dir offenbar sehr schwer fällt, lies doch Deinen Brunz wenigstens noch einmal durch, bevor Du ihn publizierst.
-
Selbstverständlich hält sich Ninck zurück, er will ja seinen Wellnessjob bei der Stadtpolizei nicht gefährden!
Selbstverständlich hält sich Ninck zurück, er will ja seinen Wellnessjob bei der Stadtpolizei nicht gefährden!
Grosser Kindergarten, wen interessiert solcher Seich?
Männer mit zu grossen Egos gehen aufeinander los. Herrlich, weiter so. Macht Euch gegenseitig fertig. Wir Leser haben den Spass.