Am 17. Januar 2025 stand die Schule vor dem höchsten Schweizer Gericht. Zum Fall der Mädchensekundarschule St. Katharina in Wil SG „Kathi“ fand vor zwei Wochen eine öffentliche Beratung statt, was auf die Bedeutung des Themas hinweist.
Vor das Bundesgericht wurde „Kathi“ von Politikern der Grünen gezerrt, denen die erfolgreiche Schule zuwider ist: Die Identifikation der Schule mit dem Christentum sei problematisch, die private Trägerschaft sei des Teufels, die Geschlechtertrennung unzumutbar.
Am meisten stört die Grünen wohl der Bildungserfolg der Schule. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat die „Kathi“ absolviert. So war es in der NZZ zu lesen.
Das schweizerische Schul- und Bildungssystem ist ein zentraler Erfolgsfaktor der Schweiz, um den uns viele Länder beneiden. Trotz dieses Erfolges ist es seit Jahrzehnten Tummelfeld und Versuchslabor für unzählige und oft unsinnige Reformen, für die kaum triftige Gründe genannt werden.
Reform reiht sich an Reform, Reform um der Reform willen. Im Grundsatz geht es meist um hehre, linke und grüne Wunschträume der Weltverbesserung und um die Durchsetzung der eigenen gesellschaftlichen Utopien.
Das Bildungssystem der Schweiz ist dual und damit weltweit ziemlich einmalig. Bis vor einigen Jahrzehnten galt auch bei uns, dass ein Schüler am Ende der Mittelstufe im Alter von 15 Jahren vor dem Entscheid stand: „Studieren oder arbeiten“.
Im dualen System gilt: Was auch immer die Jugendlichen im Alter von 15 Jahren entscheiden, es schliesst nicht aus, in der Zukunft einen anderen Weg einzuschlagen.
Wer also eine Lehre als Bauzeichner absolviert, kann immer noch an der ETH ein Architekturstudium abschliessen. Wer das Wirtschaftsstudium mit „summa cum laude“ abschliesst, kann immer noch Lokomotivführer werden.
Der Reformwahn beschränkt sich nicht auf die Volksschule, er hat auch die Berufsfachschulen ergriffen. Dort sollen ab 2026 keine Abschlussprüfungen des allgemeinen Unterrichts mehr stattfinden.
Mindestens sind das die Absichten des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation. Die Prüfungen werden durch eine Abschlussarbeit ersetzt, die dann auch gleich von ChatGPT geschrieben werden kann.
Immerhin regt sich Widerstand bei Fachleuten, Kantonen und Parteien. FDP-Präsident Thierry Burkart will mit einer Motion das Unheil abwenden.
Für ihn ist die geplante Abschaffung der Prüfung „das neuste Kapitel in einer tragischen Serie von gescheiterten Bildungsreformen der letzten 20 Jahre“.
Für mich als alter Bankbuchhalter ist die Entwicklung beim Fachgebiet Rechnungswesen besonders schmerzhaft. In der neuen KV-Ausbildung werden keine „Fächer“ mehr unterrichtet. Der Unterricht findet in den „Handlungskompetenzbereichen“ statt.
Das Rechnungswesen hat in der Grundbildung nur noch eine untergeordnete Bedeutung. An der Abschlussprüfung spielt das Rechnungswesen keine oder nur noch eine marginale, Rolle.
Zum beruflichen Weltbild des Kaufmanns (oder der Kauffrau) gehört doch, dass jede Geschäftstransaktion zwei Mal mit dem gleichen Betrag verbucht werden muss, einmal links und einmal rechts. Man muss dann nur noch entscheiden, ob die entsprechenden Konten zur Erfolgsrechnung oder zur Bilanz gehören.
In den PISA-Studien der OECD wird die Schulleistung von fünfzehnjährigen Schülerinnen und Schülern in rund 80 Ländern im dreijährigen Turnus gemessen, letztmals 2022. Die Resultate der Schweizer Schüler lassen sich zahlenmässig sehen.
In Mathematik belegten sie Rang 7 von 81, in den Naturwissenschaften Rang 10, beim Lesen erreichten sie die Top 30.
Im Vergleich zu den vier grossen Nachbarländern schneiden die Schweizer Schüler besser ab. Im Vergleich zum Jahr 2015 verzeichnen alle drei Bereiche Rückgänge, ausgeprägt bei Mathematik und Lesen.
Diese Zahlen scheinen nicht für einen Niedergang zu sprechen, sie sagen aber mehr über die Schwächen anderer Länder als über die Stärken der Schweizer Volksschulen.
2022 war jeder vierte Schüler im Alter von 15 Jahren leseschwach, in der Mathematik erreichten knapp 20 Prozent der Schüler die von der OECD beschriebenen Mindestkompetenzen nicht.
Im Kernbereich Mathematik belegen ausschliesslich asiatische Länder die Spitzenpositionen vor der Schweiz.
Die aktuelle Aufgabenliste für unsere Schulen umfasst folgende Themen:
Der integrative Unterricht ist gescheitert: Handicapierte, lernschwache und verhaltensauffällige Schüler in den Normalklassen führen zu Über- und Unterforderung der Schüler und auch der Lehrer.
Was zu tun ist:
– Schule heisst lernen und leisten. Bei vielen politischen Forderungen geht es nicht um eine verbesserte Schulbildung, sondern um tiefere Leistungsanforderungen.
– Eine Schule ohne Prüfungen und ohne Noten führt zu einem schlechteren Leistungsniveau: Die Qualität sinkt. Vielleicht werden damit alle gleich, gleich schlecht.
– Der Ruf nach „Kompetenzen statt Wissen“ ist falsch. Richtig ist „Kompetent durch Wissen“.
– Am Anfang steht die Konzentration auf das Wesentliche: Rechnen, lesen, schreiben. Das Weitere, vor allem gemäss PISA „Naturwissenschaften“, baut darauf auf.
Für den grossen Schweizer Pädagogen Heinrich Pestalozzi (1746-1827) bestand die Elementarbildung in Sprache, Schreiben, Rechnen, Gesang und Zeichnen. Daraus folgt die Fähigkeit zum abstrakten Urteilsvermögen.
– Sicher gehört heute auch der Sport zu den Grundaufgaben der Schule.
Entscheidend für den Erfolg der Schule und damit des Landes sind die Lehrerinnen und Lehrer. Ihre Auswahl, Ausbildung und Förderung sind besonders zu pflegen, von ihnen hängt fast alles ab.
Heute sehen sich Lehrer oft als Teil des Teams mit ihren Schülern. Das ist falsch. Sie sollen nicht Begleiter sein, sondern Autoritätspersonen, so wie Orchesterdirigenten und Schiffskapitäne.
Wenn wir zurückblicken auf unser Leben, erinnern wir uns an die starken und grossen Lehrerinnen und Lehrer, nicht an die netten.
Zur Pflege der Lehrerschaft gehört, dass wir unsere Lehrerinnen und Lehrer von der wachsenden und ausufernden Bürokratie entlasten.
Der Lehrplan 21 des Kantons Zürich für die Volksschule umfasst 500 Seiten. Der Lehrplan sollte die Lehrerinnen und Lehrer nicht von ihren Schülern und ihrem Unterricht fernhalten. Sonst wird er zum Leerplan.
Heinrich Pestalozzi sah neben der Schule und den Lehrern eine bedeutende Rolle bei der Elementarbildung in der Familie, wo diese Bildung schon vor dem Schuleintritt beginnen müsse. Aber das wäre eine andere Geschichte.
Dieser Artikel erschien zuerst in der Rubrik „BRISANT“ in der „Schweizerzeit“.
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Die beliebtesten Kommentare
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Luki, rette uns von Geiger, der soll doch Geige spielen, aber bitte ohne Saiten.
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Sehr geehrter Herr Geiger
als einer, der selber 40 Jahre unterrichtet und eine Berufsfachschule geführt hat, kann ich Ihnen voll und ganz beipflichten. -
Besuchstag in der 4. Klasse meiner Tochter: „Wir üben Aufsatz, schreibt eine Einleitung, setzt euch dann in Gruppen zusammen, lest es euch gegenseitig vor und gebt Feedback“ Der Lehrer ist nur noch Coach der ein bisschen in die Gruppen reinhört. Es war ein komisches Chaos. Die Kids haben was geschrieben, sind dann suchend herum gelaufen um in eine Gruppe zu sitzen wo sie scheu ihre Zeilen vorgelesen haben, das Feedback war auch scheu und unschlüssig…meine Tochter kam nicht dazu was vorzulesen weil die Stunde um war. Fazit: Diese 9-Jährigen haben nichts gelernt, waren verunsichert und ich sass dann eine Stunde mit ihr Zuhause und übte Aufsatz. Das gleiche in anderen Fächern. Die Lehrer lehren nicht mehr sondern überlassen die Kids sich selbst. Von den gelben und grünen Mathetests fange ich jetzt gar nicht erst an. Zwingend wäre auch ein neues Schulfach: Demokratie & Frieden.
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Besuchstag in der 4. Klasse meiner Tochter: „Wir üben Aufsatz, schreibt eine Einleitung, setzt euch dann in Gruppen zusammen, lest es euch gegenseitig vor und gebt Feedback“ Der Lehrer ist nur noch Coach der ein bisschen in die Gruppen reinhört. Es war ein komisches Chaos. Die Kids haben was geschrieben, sind dann suchend herum gelaufen um in eine Gruppe zu sitzen wo sie scheu ihre Zeilen vorgelesen haben, das Feedback war auch scheu und unschlüssig…meine Tochter kam nicht dazu was vorzulesen weil die Stunde um war. Fazit: Diese 9-Jährigen haben nichts gelernt, waren verunsichert und ich sass dann eine Stunde mit ihr Zuhause und übte Aufsatz. Das gleiche in anderen Fächern. Die Lehrer lehren nicht mehr sondern überlassen die Kids sich selbst. Von den gelben und grünen Mathetests fange ich jetzt gar nicht erst an. Zwingend wäre auch ein neues Schulfach: Demokratie & Frieden.
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Dank der oft schlechten öffentlichen Schulen hier in Tschechien hat mein Sohn vom Kindergarten bis heute praktisch nur private Einrichtungen besucht. Die Grundschule war sehr ökologisch-alternativ, Noten gab es nur Proforma, weil sonst die Schule staatlich nicht anerkannt worden wäre, aber er wenigstens begonnen Mathematik gerne zu haben, weil dort ein alternatives System des tschechischen Professors Hejný angewandt wurde, welches auch an den öffentlichen Schulens zugelassen ist und bessere Erfolge erzielt. Die Oberstufe absolvierte er in der Scio-Schule, welche ein sehr alternatives Modell verfolgt (Lehrer als Begleiter) und zwar nicht ganz auf Noten verzichtet, aber anstatt auf Prüfungen (welche aber auch vorkommen) auf langfristige Projekt- (oder Wissens-)Ziele setzt und den Studenten Freiräume lässt, wie sie diese Ziele erreichen. Ich hatte mit 16 die Nase voll von der Schule, mein Sohn will studieren, das ist für mich entscheidend!
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Hans Geiger hat recht. Disziplin und Leistungsbereitschaft ist sehr wichtig in der Ausbildund. Meine Tochter hat damals das Langzeit Gymnasium des Kloster Einsiedeln besucht und mit der Matura abgeschlossen. Es war eine anspruchsvolle Zeit, es hat sich jedoch sehr bewährt. Das anschliessende Studium an der Uni Zürich konnte sie dank dem guten Fundament schnell mit dem MA abschliessen. Wenn sie eine Bewerbung aussendet, hat sie in den allermeisten Fällen eine sofortige Reaktion und wird auf die Stiftschule mit Bewunderung angesprochen. Eine traditionelle Schule ist eine gute Grundlage, sicher auch die Kathi.
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Als ehemaliger Berufsschullehrer kann ich Herrn Geiger nur beipflichten. Und zwar in allen Teilen seiner Bestandesaufnahme. Der Niedergang unseres Schul- und Bildungssystems – auf allen 3 Ebenen – ist ein „gehöhlter Stein“. Ausgewaschen durch den steten Tropfen linksideologisch versiffter, akademisch geweihter Fanatiker und Aktivist:_*Innen, welche noch nie auch nur ein Quentchen Wertschöpfung im Bedarfsgüterbereich geleistet haben. Sie leben von Steuergeldern – entweder direkt als öffentlich-rechtlich besoldete Verwaltungsangestellte oder indirekt als freischaffende Expertokraten mit guten Verbindungen zu den Behörden und ihren Schatullen. Es sind die Autoren ungelesen gebliebener Aufsätzchen, Redner in halbleeren Echoräumen und Verfasser unzähliger überflüssiger Excel-Tabellen, welche noch nie jemand weder zur Kenntnis genommen noch hinterfragt hat.
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Lebt(e) Hans Geiger nicht auch von Steuergeldern?
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Die Schule ist ein unreformierbares Problem:
https://www.goodreads.com/author/quotes/41319.John_Taylor_Gatto
‚“I don’t think we’ll get rid of schools any time soon, certainly not in my lifetime, but if we’re going to change what’s rapidly becoming a disaster of ignorance, we need to realize that the institution “schools” very well, but it does not “educate”; that’s inherent in the design of the thing. It’s not the fault of bad teachers or too little money spent. It’s just impossible for education and schooling to be the same thing.”
― John Taylor Gatto‘https://libquotes.com/john-taylor-gatto/quote/lbk9z5p
„The economy schoolchildren currently expect to live under and serve would not survive a generation of young people trained to think critically.
John Taylor Gatto“ -
Der Niedergang der öffentlichen Schule auf EU-Norm wurde längst eingeleitet.
Es leben die Privatschulen!-
Die Privatschulen sind auch in der CH sehr teuer. Nicht alle können sich das leisten. In den USA kann/muss ich dafür einen sechsstelligen Kredit aufnehmen. Und in der Schweiz?
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Kinder mit Prüfungen zu terrorisieren ist wie Kinder schlagen. Kinder können mit 2 Jahren entscheiden und müssen explizit ‚Ja‘ sagen. Kein ‚Ja‘ ist ein ‚Nein‘. Kein ‚Ja‘ ist Vergewaltigung und gehört bestraft.
Ich habe meinen Nachbarn angezeigt, welcher die Tochter zur Schule schickte, obwohl diese nicht explizit ‚Ja‘ gesagt hatte. Das Verfahren ich noch nicht angeschlossen, aber ich bin sehr zuversichtlich.
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[Hier käme ein undiplomatisches Urteil]
Wie sollen Kinder zur Schule zustimmen, ohne den ersten Tag gesehen zu haben?
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Lukas Hässig lässt Geiger Hans auch jede Woche etwas ausfällig zu schreiben oder lädt ihn zum Comic Day ein. Da werden unleserliche Blätter in die Kamera gehalten, Luki dirigiert wie Blocker und Hans plaudert unentwegt. Meine kleinen Kinder wollen immer schauen und fragen mich. Wann kommen die Opas wieder?
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Wir leben in einer Welt des Internets und der KI. Die Schule ist größtenteils eine Institution aus den 1800er Jahren. Heutzutage reicht es aus, lesen und schreiben zu lernen. Den Rest kann man online in kostenlosen Kursen lernen. Wir brauchen nicht Hunderttausende von Regierungsangestellten, die unseren Kindern veraltete Informationen beibringen und riesige Gehälter verlangen. Bringen Sie die Effizienz der Regierung in die Schweiz und entlassen Sie sie alle. Nutzen Sie die frei werdenden Gebäude für billige Wohnungen. Es ist an der Zeit, all diese völlig nutzlosen Angestellten zu entlassen, die nur dazu da sind, für mehr Steuern zu stimmen, damit sie von unserem Geld bezahlt werden können, diejenigen, die in der Wirtschaft Werte schaffen.
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Aus eigener Erfahrung/ Stufe FH:
Qualifiziert werden mittels Fragebogen die Dozenten durch die Studenten. Nicht umgekehrt.
Wer Leistung fordert und durchsetzt wird als ungenügend qualifiziert (eben durch die Studenten).
Wer Leistungsnoten nach nachvollziehbarem Raster einfordert wird als nicht emphatisch qualifiziert (durch die Studenten).
Die Auswertung pro Dozent landet bei der Schulleitung und ist lohnwirksam.
Die Dozenten dürfen die Leistung der Schulleitung nicht bewerten.Erfolgreich in diesem System sind liebe und woke Dozenten, die ihre Funktion nur noch als Coach sehen und die Klasse als Betreuungs-Kompetenzverbund.
Das ist auch (nicht nur) das Ergebnis der modernen Pädagogik, wo Lehrkräfte zusehends in die woke Ecke erzogen werden. Wer als Dozent Leistung fordert und entsprechend beurteilt hat in diesem System keinen Platz mehr.
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Der Typ glaubt noch an die Justiz. Das Bundesgericht hat nicht in Vollbesetzung getagt, weil der Fall wichtig ist, sondern weil nicht alle den Entwurf des Gerichtschreibers unterschreiben wollten. Das Bundesgericht ist eine politische Behörde, nach Parteiproporz zusammengesetzt, etwa wie der Bundesrat, und entsprechend sind die „Fähigkeiten“. Bundesgerichtsurteile machen die Gerichtschreiber. Die fertigen Entwürfe zirkulieren. Die Gerichtsschreiber sind die Leute, die das Gericht prägen, wie überall, nicht die Richter. Letztere verdienen im Vergleich zur Leistung und zur völlig fehlenden Verantwortung krass viel. Um die eigene Existenz irgendwie zu rechtfertigen kommt es hin und wieder vor, dass ein Richter eine öffentliche Urteilsberatung verlangt, so um den Schein zu wahren.
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Pippi Langstrumpf machte es vor: Zwei mal Drei macht Vier, widdewiddewitt und Drei macht Neune!
Es zeigt uns, das Resultat ist meist o.k., auch wenn man nicht rechnen kann. Pippi rechnet zudem besser als so mancher Manager (ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass sie mal eine Firma in den Sand gesetzt hätte).
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Die Geschichten Astrid Lindgrens sind in der Tat eine gute Allegorie: Pippi schwänzt lieber, ihr Vati ist Seeräuber und nur beschränkt anwesend, lässt sie ihrer Intuition folgen. Die Pusse Liese verkörpert die preussisch-disziplinarische Schulung im Sinne Pestalozzis. Sie wird verpönt und veräppelt.
Pippi lebt verwahrlost in einem kunterbunten Haus, eigentlich einem Stall. Sie fliegt durch die Lüfte im Leim-betriebenen Schrottkarren.
Eine ähnliche Geschichte ist Frank Baum’s Wizard of Oz. Der Vogelscheuche fehlt ein Gehirn, der Zauberer gibt ihr einen Universitätsabschluss, dem Löwen fehlt Mut, er bekommt einen Orden, und der Blechmann mit dem fehlenden Herz kriegt einen Attest. So wird das Manko mit Magie behoben.
Eigentlich sind dies Heilsgeschichten. Ihr Bestreben ist es, die harte Realität mit Einbildung zu beheben. So wird eine Welt emporbeschworen. Ein Fix.
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Unglaublich, wieviele Professoren die Uni Zürich gekürt hat.
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„Kompetent durch Wissen“ finde ich gut. Es braucht das Wissen ansonsten man nicht richtig „denken“ kann. Auch wenn man es irgendwo abfragen kann. In der Lehre sagte ich zu einem Lehrer: „so wie ich es sehe ist das doch auf diese Weise logisch“ (Im Bereich der Chemie war das). Da sagte er bis ich richtig „logisch“ denken kann im Bereich der Chemie muss ich die Lehre absolvieren + Studium. Im nachhinein muss ich sagen, er hatte recht.
Zum Rechnungswesen: Das ist ein ungeheures wichtiges Fach für einen KV-Absolventen. Rechnungswesen ist intuitiv nicht zugänglich. Ein sehr schwieriges Fach. Man muss sich diese Wissen aneignen, sonst kann man es nicht. Abfragen nützt nichts. Und wenn die Software alles macht ist man auf Gedeih und Verderben auf diese angewiesen, wenn man das Rechnungswesen zu wenig versteht.
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Teil 2 (anscheinend nur noch Kurz-Gedanken forumstauglich):
Die kontinuierlich verdummten Völker, mit seichter Unterhaltung aller Art zu geistigem Tod gefüttert, sind gewollt. Sie können so nach Belieben belogen, manipuliert und ausgenommen werden.
Rasant hin zu verelendet, unnütz, überflüssig.
Nicht mal einen eigenen Gedanken (und schon gar keine Träume) mehr besitzend, aber ‘happy’.
That’s going on right now. -
Ein kompliziertes Thema Herr Geiger,
brav lernende Kinder, hochblickend zu ‚wahren‘ Autoritäten und Kapitäninnen – Lehrer und Lehrerinnen, die absaufen in Experten-LehrBibeln der Bildungs-Experten.Wo diesen Lehrerinnen und Lehrer nicht mehr das Vertrauen und die Freiheiten gewährt werden, selber zu denken, entscheiden, handeln – alles zunehmend digital überwacht und nach aktuellem Moralindex kontrolliert wird,
wie sollen da Kinder sich frei entwickeln?Und mit Verlaub, die Frau Keller-Sutter als Erfolgsbeispiel für die ‚Kathi‘ zu zitieren, das wär auch ‚eine andere Geschichte‘. Diese Exponentin unseres Bundesrats steht für mich als Musterbeispiel für ein verfehltes Bildungssystem.
Nur noch in Diensten des ‚Systems‘, dem alles raffenden Kapital, total ohne Mut und Ehre sich gegen die Kapitäne des Endzeit-Feudalismus auch nur ansatzweise zu wehren, geschweige es kritisch zu hinterfragen. -
Es ist jetzt so, dass die Grünen nun bestimmen wie die Welt funktionieren muss? Welches Auto wir noch fahren, was wir essen dürfen. wie viele Meilen wir das Flugzeug nehmen und welche Energieträger wir nutzen dürfen? Und jetzt welche Schulen ihnen in den Kram passen?
Das geht echt zu weit da die Grünen immer noch eine Minderheit und eine Minderheitspartei sind und auch bleiben werden.
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Richtig! Zur Zeit sind 19 Grüne im Kantonsrat von insgesamt 180 Mitgliedern. Deshalb kann man nicht den Grünen die Schuld geben für die heutige Schule. Ausserdem hat das Stimmvolk mit einer 3/4-Mehrheit Nein gesagt zur Vorlage „Lehrplan 21 vors Volk“. Also wieder nicht die Grünen.
Egal was Sie und IP schreiben. Das ist schlicht und einfach der Wille des Volkes (bzw. des Kantonsrats und des Bildungsrats und der Bildungsdirektion), die hier umgesetzt werden. Die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner gehört der Mitte an.
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Das grösste Problem
In Europa sind eher die Grünen selbst. Sie leben nach Pippi Langstrumpf Motto: ich mach mir die Welt widi widi wie sie mir gefällt. Und die Judikative kriecht nun auch noch. -
Die moderne Schule ist besser als H.G. sie beschreibt, mit integrierter Förderung von Schwachen und Schulsozialarbeitern werden Dinge gelöst, die früher schwach Schüler ertragen mussten.
Die Lehrkörper sind viel stärker ein Team und nicht mehr Einzelkämpfer.
Das ist kein Rückschrit sondern es sind Fortschritte.
Ein Projekt selber gestalten? Lösungswege nicht nur wiedergeben sondern selber suchen? In Gruppen arbeiten?
Das sind Dinge die im Leben ebenso wichtig sind wie das einmal eins helfen.
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Ask vor evidence!
Wissenschaftliche belegt ist, dass
1. die Mathematiknote mit Intelligenz hoch korreliert und damit auch für Lern- und Berufserfolg und sogar Lebenszufriedenheit.
2. der Unterricht in geschlechtsgetrennten Klassen die Leistungsunterschiede zwischen Mädchen und Buben in den geschlechtstypischen Fächern Sprachen vs. MiNT einebnet. D.h. Mädchen in Mädchenklassen haben bessere Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern als in gemischten Klassen, v.a. Mathematik und Physik, und münden danach auch eher in technischen Ausbildungen oder MiNT-Studiengänge ein.
Dass sich der Autor besser an autoritäre Lehrer erinnert als an freundliche Lernbegleiterinnen ist eine Wahrnehmungsverzerrungen – sorry to say.
Sport scheint mir vernachlässigter, aber mit dem Gesang hatte Pestalozzi recht, weil Gesang alle Teile unseres Gehirn aktiviert und körperlich zu einer Synchronisierung von Atem- & Herzfrequenz führt und damit zu einem tief empfunden Gemeinschaftserleben. -
Ich, als ehemaliger Lehrer (Primar-, dann Sekundarschule), bin da ausgestiegen, als fast nur noch ausschliesslich Lehrerinnen gewi(ü)rkt haben…
Die unfähigsten sind dann in Kommissionen eingetreten um „eine ganz wichtige Reform und so“ in die Wege zu leiten. Resultat: Physik und Chemie wurden drastisch reduziert, Sport ebenfalls, Noten wurden nach dem Zufallsprinzip verteilt (Mädchen natürlich grundsätzlich besser, als Knaben), Mathe-Unterricht wurde auf Kleinkinder-Niveau runtergeschraubt usw usf.
Heute arbeite ich in der Psychiatrie und genau das Gleiche passiert, seit sich fast nur noch Psychologinnen da eingenistet haben.
Statt eine Impulskontrolle zu therapierten (Suchtkranke haben damit ein Problem) beschäftigte man (sie) sich damit, das ganz wichtig in Dialektisch Behaviorale Therapie umzubenennen. Der Kranke bleibt ebenso auf der Strecke, wie die Kinder von diesen *innen.Nächstes Jahr werde ich pensioniert. Zum Glück.
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Was auch immer. Fact ist, die heutige Jugend kann zwar virtuos Handys bedienen, aber lesen und schreiben können sie nicht mehr. Ebenso versagen sie bei einfachsten alltäglichen Tätigkeiten (z.B. Stecker an ein Kabel machen, Lampe wechseln, Knopf annähen, Alltagskonversation, etc.). Sie wissen nicht mehr was Geld ist. Viele finden ohne Online-Plattform nicht einmal mehr einen Partner, da sie durch die Verwendung des Handys asozial geworden sind.
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Die gute CH-Schule mit Lehrplan 21 auf dem Holzweg.
Beispiel: Kompetenz in den Grundrechenoperationen ist nach Lehrplan 21 erreicht, wenn diese auf einem Rechner ausgeführt werden können. Kopfrechnen – nicht mehr nötig.
Folge: Die Kinder lernen bloss zu funktionieren. Sie lernen nicht mehr selbständig zu lernen. Selber denken ade!
Hoffe möglichst viele Lehrer nutzen den verbliebenen kleinen Freiraum der Unterrichtszeit um Menschen zu bilden.
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Danke für den guten Artikel ! Auch wenn früher nicht Alles besser war, die Schule war es aber auf jeden Fall. Es ist traurig festzustellen, wie die Zahl der Schulabgänger, welche ungenügend bis schlecht lesen, schreiben und noch rechnen können steigt. Dabei liegen die Fehler nicht bei den Lehrkräften . . ., sondern beim System (wachsende Bürokratie für die Lehrerschaft !).
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FYI: jeder Lehrperson steht es frei, wöchentlich einen Aufsatz schreiben zu lassen. Die vorhandene Bürokratie lässt das allemal zu.
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Die Schweiz krankt an Leuten, welche zu allem eine Meinung, davon aber keine Ahnung haben!
Prof. Geiger scheitert schon daran, zwischen den Schulstufen zu unterscheiden. Vermutlich möchte er seine Ur-Enkelkinder im Kindergarten unter der harten Hand einer PH-losen Zuchtmeisterin wissen. In der Primarschule soll dann die intrinsische Lernfreude nicht erst nach Monaten, sondern schon in den ersten Wochen im Selektionsdruck untergehen. Abarbeiten von Dossiers – wie es auch heute noch vielerorts üblich ist – bereiten seiner (un-)qualifizierten Meinung nach die SuS (für ihn: Buben & Mädchen) ausreichend auf eine Lehrstelle als Elektroinstallateur, Mediamatiker oder Logistiker vor. Nicht. Die Durchlässigkeit des CH-Bildungssystems ist tatsächlich ein Segen – sie ermöglicht den „Schulgeschädigten“ im Erwachsenenalter doch noch ihren Weg zu finden und sich weiterzuentwickeln. Erschreckend oft ohne Unterstützung der Arbeitgeber – offenbar hat es immer noch genügend Fachleute…
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Warum so aggressiv und beleidigend? Jeder darf eine Meinung haben und diese mitteilen, – sie tun‘s ja auch!
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Als unsere Schwiegertochter aus Hongkong (Baubranche/Chemie, Cantonese, Mandarin, perfektes Englisch) in die Schweiz kam, lernte sie innerhalb von 6 Monaten am Goethe-Institut online gutes Konversations-Deutsch. Innerhalb von 10 Jahren hat sie sich hier mit eisernem Willen in der eine gehobene Stellung erarbeitet.
Wir können über Hypethemen von Westeuropa nicht mit ihr sprechen (Genderstudium, Wokeness, LBGTIetc./verschiedene Geschlechter, 4 Tagewoche bei vollem Lohn etc.), da sie alles nicht versteht und vielleicht nicht verstehen will. Ihr Fokus richtet sich nur auf Leistung, Erfolg, Eigenverantwortung und gesellschaftliche Stellung. -
Zur Ergänzung
Die Grünen&Roten richten noch viel mehr Schaden an:
https://youtu.be/-ADidVIxTo0?si=qstsQeowMDTp-gCA-
Manfred Spitzer spricht mir aus der Seele…
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Guter Artikel ! Das duale Bildungssystem ist der Erfolgsfaktor der Schweiz. Das Abschaffen von Abschlussprüfungen erachte ich als gefährlich. Wenn ein KV Lehrling nicht mehr anständig lernt eine Bilanz zu lesen, wird er irgendwann von einem Kunden betrogen. Gewisse Reformen sind sicher notwendig, aber nicht um der Reform Willen. Von allen Staatsausgaben ist die Investition in die Bildung die sinnvollste. Hier darf nicht gespart werden.
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Alter Mann erklärt uns, wie die Volksschule funktionieren müsste. Das ist genauso anmassend, wie wenn ich darüber schwadronieren würde, was bei den Banken schief läuft. Eine langjährige Bankbeziehung macht mich noch lange nicht zur Expertin. Dazu kommt, dass die Schule die Kinder für die Zeit von morgen fit machen soll, nicht für die von vorgestern.
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Dumme Lehrerin
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Dieser „alte Mann“ hat die Schule besucht. Sie selbst haben nie in einer Bank gearbeitet. Das ist der Unterschied.
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Ich hoffe, Sie sind nicht Lehrerin. Mit einer derartigen Einstellung……
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Huy – gefährliche Aussagen. Ich hoffe, Sie sind nicht wirklich Lehrerin!
Ich selbst war in der Schule, meine drei Kinder sind jetzt in der Schule. Wir bekommen die Probleme dieser (massiv) gescheiterten Reform21 jeden Tag hautnah mit. Hier muss sich ganz viel wieder verändern. Für’s Erste wäre es gar nicht schlecht, einen Schritt zurück zu machen.
Und sich dann in Ruhe zu überlegen, wie es weiter gehen soll. Aber diese integrative Schule überlastet momentan alle, Schüler gleichermassen wie Lehrer und deren Verwaltung/Schulleitung.
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Nicht alles war früher besser. Aber die Schule jedenfalls schon. Man vergleiche den Output.
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ja grossvater. früher wars besser. echt etz
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Ja genau. die medizinische Versorgung bricht wegen Unfähigkeit zusammen, das gleiche gilt für die IT und die Banken. Und auch die Juristen sind am verdummen. Nicht.
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Hätten sie doch in der Schule nicht so gut aufgepasst und gute Noten geschrieben. Denn:
Die ganzen Entlassenen der UBS, Julius Bär, Six… Haben ihre Kindheit mit lernen verbracht. Ihr junges Erwachsenenleben auch. Dann mit Karriere angefangen. „Erfolgreich“ waren sie. Haben viel Geld gemacht & ebensoviel konsumiert. Im Hamsterrad am rennen wie Ursin Bold der jamaikanische Sprinter.
Der Job ist weg. Der Lebensinhalt ist weg.
Die ganze Gesundheit gebraucht um möglichst viel Geld zu verdienen. Und jetzt brauchen sie (das nicht vorhandene) Geld um wieder ihre Gesundheit zu erlangen. Anstatt einfach „normal“ zu leben.
Geht auf eine Alp (als Alphirt, Alpkäser…). Überlegt euch, was der Sinn des Lebens ist.
Ihr hättet das Leben leichter nehmen können. Von Anfang an.
Viel Karriere und viel konsumieren ist es nämlich nämlich nicht 😉
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Bravo!
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Ich muss zugeben, dass ich positiv überrascht bin. Ich bin davon ausgegangen, dass alle Bemerkungen mit Absender „Loomit Pattaya“ einfach nur Schrott sind. Und da kommen zwei Beiträge, welche nicht nur Hand und Fuss haben, sondern schon einen philosophischen Charakter einnehmen.
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Schule ist die Vorbereitung für ein unglückliches Leben. Die Kinder werden auf gute Noten getrimmt. Guten noten = Schulterklopfen. Guet gmacht Büebli oder Meitli oder Neutrum.
Was bringen guten Schulnoten im Leben?
Die „gescheiten“ (=aka Auswendiglerner) gehen aufs Gymi. Sind die guten. Gehen dann oft mit ach und krach studieren. Schliessen evtl. das Studium ab und bekommen dann einen „guten“ Job. Gut heisst eine Stelle, bei der man viel verdient.
Geld, Karriere. Mit 50 merken sie, dass das Leben nicht nur aus lernen und arbeiten besteht.
Haben die besten Jahre ihres Lebens verpasst.
Ab 50 zählen Werte wie Gesundheit. Famile. Hobbys. Aber sicher nicht Status und Geld. Darum nimmt auch Hans Geiger täglich 2 TL Apfelessig. Weil er erkannt hat, was wichtig ist im Leben.
Ab 50 geht man an keine Hochzeiten mehr. Man geht auch an fast keine Taufe mehr. Man geht an Beerdigungen.
Schule und Karriere ist Volksverdummung. Geniesst lieber das Leben!
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Darum gibts heute so viele Loomits.
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Ich bin mit 60 aus diesem Hamsterrad ausgestiegen und habe vorzeitig pensionieren lassen. Klar bedeutet das weniger Einkommen, weniger Konsum aber man weiss nie wie viele Lebensjahre einem noch gegönnt sind.
Je älter man wird kommt man ganz von selbst weg vom Porsche, der Rolex oder Luxuskonsum. Dann heisst es endlich wieder Leben wie ab Geburt vielleicht bis 20. Ausschlafen wenn man will, ungestresst frühstücken, die Sonne im Garten geniessen, an den See fahren, die Schweiz erkunden all das ist Leben.
Es braucht Mut den Schritt zu machen aber es lohnt sich. Ich wollte nie in die Lage kommen müssen beim RAV mich erniedrigen zu lassen.
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Ich muss zugeben, dass ich positiv überrascht bin. Ich bin davon ausgegangen, dass alle Bemerkungen mit Absender „Loomit Pattaya“ einfach nur Schrott sind. Und da kommen zwei Beiträge, welche nicht nur Hand und Fuss haben, sondern schon einen philosophischen Charakter einnehmen.
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Der Kommentar steckt ja wohl voller Einfalt! Ein Studium verhilft einem grossen Teil der Absolventen zu einer verantwortungsvollen, erfüllenden Arbeit, die sie lieben und die wirklich Berufung ist. Warum soll es allen Akademikern um Geld gehen?
So was von verfehlt!
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Nicht alles war früher besser. Aber die Schule jedenfalls schon. Man vergleiche den Output.
Guter Artikel ! Das duale Bildungssystem ist der Erfolgsfaktor der Schweiz. Das Abschaffen von Abschlussprüfungen erachte ich als gefährlich. Wenn…
Ich bin mit 60 aus diesem Hamsterrad ausgestiegen und habe vorzeitig pensionieren lassen. Klar bedeutet das weniger Einkommen, weniger Konsum…