Bei der Julius Bär gehen die Wogen hoch. Der Zuständige für Hunderte Millionen von Benko-Krediten, welche die Privatbank in eine tiefe Krise stiessen, kassiert für 2024 Bonus.
Auch behält er seinen hoch bezahlten Direktoren-Job.
Umgekehrt entliess er seine Leute. Mit einer Ausnahme fielen alle dem 400-köpfigen Grossabbau des Zürcher Geldhauses zum Opfer.
Getroffen hat es laut einer Quelle eine 55-jährige Mitarbeiterin, die seit fast 2 Jahrzehnten für die Bär-Bank gearbeitet hat.
Sie habe einen „herausragenden Track record“ bei der Julius Bär.
Ebenso ihre Sachen packen muss eine alleinerziehende Mutter im Alter von über 50, die erst gerade befördert worden war.
Hintergrund ist der Meltdown von Private Debt. Dort wollte die Bär-Bank mithilfe des von der CS geholten Strukturierers durchstarten.
Statt dessen kams zum schwarzen Kraterloch. Weitere Verluste mit anderen Engagements sollen noch bevorstehen, heisst es.
Das ganze Private Debt verschwindet, die Betroffenen landen auf der Strasse; sie müssen sich in einem übervollen Arbeitsmarkt um einen neuen Platz bewerben.
Ein zweiter „Superman“ überlebt das Benko-Desaster unbeschadet: Trading-Boss Luigi Vignola.
Einmal mehr geht am Mann, der bis vor kurzem sogar in der Geschäftsleitung sass, der Kelch vorbei – trotz Crash für die Bank.
Dafür spart Vignola jetzt beim Gratis-Cola auf dem Handelsfloor. Das gibt es nicht mehr.
Man wolle keine „Süssgetränke“ verschenken. Im Angebot verbleibt nur Wasser.

Die Managing Directors und übrigen „Hohen“ bleiben, die Krampfer unten im Maschinenraum fliegen aus der Bank: So der Eindruck, der sich in diesen Kündigungs-Tagen verdichtet.
„Wir nehmen zu einzelnen Mitarbeitenden keine Stellung“, meinte eine Sprecherin auf Anfrage.
Dem neuen Steuermann Stefan Bollinger, einem Ex-Goldman-Sachs-Partner, schlägt von den „Fusstruppen“ ein eisiger Wind entgegen.
„Die Mächtigen werden geschützt – selbst wenn sie das Debakel verursacht haben“, schreibt ein Bär-Angestellter, dessen Zeilen umgehen.
„Die ‚Normalos‘ und verdiente Mitarbeiter hingegen werden geopfert.“
Insbesondere der Verbleib des Benko-Kreditmanns führt zu emotionalen Ausbrüchen, wie der interne Text weiter zeigt.
„Dass (…) immer noch in der Bank ist, ist eine Ohrfeige für alle entlassenen Mitarbeiter der letzten Jahre – und für alle, die geblieben sind.“
„Wie kann die Julius Bär das zulassen? Was ist los bei der Julius Bär?“
Senden Sie Ihren Hinweis hier oder an +41 79 605 39 52. Lieber per Post?
Kommentare
Kommentar zu Kaiser Nero Abbrechen
Die beliebtesten Kommentare
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Es mag Zeiten geben, da wir gegen Ungerechtigkeiten machtlos sind, aber wir dürfen nie versäumen, dagegen zu protestieren.
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Kredite werden in einer Bank von einem Kreditausschuss gewährt und nicht von einer Einzelperson.
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Wieso erstaunt mich das nicht, wenn sogar Romeo der Hauptverantwortliche dieses 600 Mio Pleiten-Desaster noch gemütlich bis Ende April bei Julius verweilt? Verantwortung tragen, Fehlalarm. Im Gegenteil, auch bei der ex CS zogen die Hauptverantwortlichen von dannen, mit vollen
. In was für einer gierigen Welt leben wir eigentlich, wenn sogar Hochstapler ganze Kontinente Regieren???
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Das Foto im Artikel ist einfach genial: Wie der neue Chef auf der Bühne in Jubelpose beklatscht wird von der verunsicherten Mannschaft. Die Bären wären auch sehr gute Cheerleaders in Hollywood. Oh yeah!
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Vielleicht ist er verwandt mit Benko, musste auch immer beklatscht werden?
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Wie früher bei Stalin.
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Julius Bär, Marcus Goldman und Samuel Sachs haben bzw. hatten alle etwas gemeinsam. Wer dort arbeitet, möge sich bitte nicht beschweren.
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Aber mit 61+ kann man problemlos Bundesrat, Regierungsrat und CEO werden und sein. Wir ü50, top ausgebildet, erfahren und motiviert möchten auch gerne weiterarbeiten, auch über das ordentliche Pensionierungsalter hinaus. Wieso geht das nicht? Nicht alle können sich übrigens Frühpensionierung leisten oder haben aus familiären Gründen lückenlose Berufsbiogrsphien. Bewerben sie sich mal mit 61. wann werden endlich die PK-Beiträge angepasst und was spllen Bürgerinnen und Bürger machen, die gerne arbeiten möchten aber Ü50 null Chancen haben?
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Schon lustig, dass solche Junk Kredit Vergeber nicht beim Namen genannt werden!
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Wen meinen Sie?
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Ich habe meinen Kindern verboten in der Finanzindustrie zu arbeiten. Handwerk hat eine goldene Zukunft.
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Einfach skandalös.
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‚DOGE‘ ist überrall und wird zum Vorbild.
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ist doch super
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Ja, für das RAV.
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ist das aber schlimm!
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Der Autor dieses Artikels lebt immer noch in der Vorstellung, dass eine Bank für Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre da sei. Vielmehr hat die Bank den einzigen Zweck, die Boni für das Top-Kader für eine kurz- oder mittelfristige Zeit zu optimieren. Sich in möglichst kurzer Zeit die Taschen voll machen und dann abhauen, wie bei einem Banküberfall.
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Genau so! Und nicht vergessen, das alles geschützt durch das wohlige Gefühl einer All In Versicherung durch den Steuerzahler.
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Goldman Sachs startet wieder mit BUY, Kursziel 77.-.
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Ja die „lieben“ Banken….da wird seit Jahren immer wieder gross herausposaunt, wie Mitarbeiterfreundlich man sich verhält und hierdurch ein absolut verlässlicher Arbeitgeber man ist und immer wieder muss man lesen/erfahren, dass nach (meist) gröbsten Fehler des Management, letztendlich die unteren Chargen darunter leiden müssen bzw. letztendlich entlassen werden. Diese HIMMELTRAURIGEN Vorgehensweisen werden in der Bankenwelt wohl auch in Zukunft Usus-entsprechend „beibehalten“
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Das Leben war noch nie fair oder gerecht.
Deshalb: Aufstehen, Krone richten und weitergehen.Kommentar melden -
Und wieso wird die Person nicht explizit beim Namen erwähnt? Lächerlich sowas. Hat Lukas Hässig Angst?
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@Alles nur blabla
Warum lesen wir Deinen Namen nicht? Hast Du Angst?
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Bin auch empört
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Z Falser Wasser gehört auch zu Coca Cola. Z isch aifach weniger guat, z Falser Wasser.
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Und noch immer sitzt der CRO und die Verantwortlichen bei Compliance auf Ihren Stühlen. Wann hat Bollinger endlich den Mut und die Durchsetzungskraft diese zu ersetzen? Wer diese Benko Deals durchgehen liess muss die Bank verlassen. Eine Schande für dieses Institut.
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Valser Wasser gehört auch zum Cola-Konzern.
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Gelesen auf dem Portal Tippinpoint zur Klarstellung:
„Um die Spezialkredite kümmert sich xxx, Chief Credit Officer von Julius Bär und ehemaliger CS-Mann, der 2017 zur Privatbank wechselte. Bei einem so grossen Klumpenrisiko, wie es Julius Bär mit Benko eingegangen ist, sitzen aber zwingend der CEO und der Verwaltungsrat mit am Tisch“.
Der CEO musste damals seinen Posten räumen anfangs 2024. Der Verwaltungsratspräsident wurde kürzlich gar ehrenvoll in Pension geschickt.
Die Kündigung von verdienstvollen Normalos mit gutem Track record ist kein Ruhmesblatt bei Julius Bär. Eine Goldman Sachs-Kultur darf keinen Platz haben in der Schweiz. Diese Schweizer Unternehmenskultur darf Steuermann Stefan Bollinger nicht leichfertig zerstören.
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Zur grotesken Erinnerung: Rickenbacher bekam gar die Auszeichnung eines „good leavers“.
https://insideparadeplatz.ch/2024/02/02/rickenbacher-kassierte-in-4-jahren-27-millionen/
Der Maschinenraum muss nun für die eklatanten haarsträubenden Versäumnisse büssen. Beschämende Unternehmenskultur in der Tat.
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Der Bollinger wird langsam unsympathisch…
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In all unseren Teams herrscht gerade Angst pur. Bollinger geht in diesen Tagen förmlich über Leichen.
Gestern wurde bei uns ein beliebter und in der Schweiz sehr bekannter Mann entlassen. Wüssten die Zeitungen wer es ist, würden alle darüber schreiben.
Die GS Mentalität ist durch Bollinger angekommen.
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@ Intern: brechen Sie bitte die omertà und nennen Sie den Namen. Das ist das einzige Mittel um solche Machenschaften einzudämmen…
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chegge voll nicht, dass die alten 20 jahre auf dem gleichen level bleiben und sich nicht entwickeln
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Ein Wort zur Kultur von GS
Hören Sie die Aussagen des ehemaligen Chefs Lloyd Blankfein vor dem Kongress an
Kristall klar; GS hat Gegenparteien für Deals keine Kunden
Diese Aussage ist voll konträr zu denen der Berater and die KundenKommentar melden -
Mal genau hinsehen, wer entlassen wird. Da gab es einen richtigen Knall aber irgendwie hat ihn noch keiner gemeldet. Kommt aber sicher noch, denn hat Seite 1 Breaking Potenzial
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„B‘ Kreditmann“: Liegen die Wortlaute der Kreditanträge vor? Falls nein, geht alles Spekulieren in Richtung Verleumdung.
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Unten können sie jeden ersetzen! Oben muss das Korrupte System um jeden Preis fortgesetzt werden.
Das gesamte System ist am Zusammenbrechen …. All – Inn Aurum!
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Ich bin dem Benko Strukturierer mehrmals begegnet. CH’s Ruf in der Bank war schon vor der Benko-Affäre umstritten. Intern wurde er als „Herr Professor“ bezeichnet – nicht wegen akademischer Verdienste. Er galt als Besserwisser, hielt andere für unfähig und zog im Hintergrund die Fäden, oft mit manipulativen Methoden.
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Ich bin .. mehrmals begegnet. Sein Ruf in der Bank war schon vor der Benko-Affäre umstritten. Intern wurde er als „Herr Professor“ bezeichnet – nicht wegen akademischer Verdienste, sondern weil er als Besserwisser galt. Er hielt andere für unfähig und zog im Hintergrund die Fäden, oft mit manipulativen Methoden.
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Immer noch nichts begriffen: eine erfolgreiche karriere hat nichts, aber auch gar nichts mit performance zu tun, sondern mit glück und sympathie von förderern (aka Filz).
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Die Worte eines wahren Versagers
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Und Skrupellosigkeit.
Dieses Verhalten bringt aber nicht nur ein Schiff zum sinken sondern die ganze Flotte.Kommentar melden -
Das heisst nicht, dass gute Leute nicht mässig erfolgreich sein können, aber ohne Sympathie von Förderern haben sie keine Chance auf überdurchschnittliche Karrieren.
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Gobt es einen Unterschied zu einem (früheren) Knecht/Magd und einem heutigen ’normalen‘ Mitarbeiter? Nein! Die ‚Herrschaften‘ verfügten/verfügen über beide nach belieben…
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Auf ein solch verschachteltes Konstrukt ohne konsolidierte Bilanz also auf eine reine Blackbox wie die Signa faktisch Blankokredite zu gewähren da muss man wirklich besoffen sein.
Aber eben so läuft das Bankengeschäft seit den 70er Jahren. Gestern lief auf ARD der Film“ Goldjungs“ eine Hommage auf die Bankenpleite der Herstatt Bank in Köln 1970.
Banker Lernens wohl nie.
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Banker habens gelernt. Sie haben endlos Cash in der Tasche und erfüllen sich alle Wünsche. Alles andere ist nur Mittel zum Zweck. Solange sich das alle gefallen lassen, geht die Party immer weiter.
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Immer noch nichts begriffen: eine erfolgreiche karriere hat nichts, aber auch gar nichts mit performance zu tun, sondern mit glück…
Ich bin dem Benko Strukturierer mehrmals begegnet. CH’s Ruf in der Bank war schon vor der Benko-Affäre umstritten. Intern wurde…
Auf ein solch verschachteltes Konstrukt ohne konsolidierte Bilanz also auf eine reine Blackbox wie die Signa faktisch Blankokredite zu gewähren…