Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) schlagen zurück. Der Staatsbetrieb attackiert Milliardär und Unternehmer Peter Spuhler, einer der letzten Tycoons der Swiss Industrie.
Der hatte die SBB gestern scharf über die Vergabe eines 2-Milliarden-Auftrags an die deutsche Siemens angepackt. Der Beschluss der SBB sei unverständlich, er prüfe Einsprache, sagte Spuhler der SonntagsZeitung.

Die Wogen gehen seit Freitag hoch, als die SBB-Chefs Siemens wegen 12 Millionen Preisvorteil den Vorzug vor Spuhlers Stadler in Bussnang im Thurgau gaben.
Gestern, am Sonntag, sah sich die SBB-Spitze genötigt, eine Gegenoffensive zu lancieren. Der Auftrag habe gar nicht an Spuhler gehen könne – das wäre ein Gesetzesverstoss gewesen.
„Die SBB muss den Auftrag zwingend an das Unternehmen mit dem vorteilhaftesten Angebot erteilen“, so die Bahn. „Swissness“ sei „gemäss Beschaffungsgesetz weder vorgesehen noch erlaubt“.
Musterschüler Schweiz.
Die minimale Preisdifferenz lässt an dieser Argumentation zweifeln. Diese wäre je nach Gewichtung anderer Faktoren vernachlässigbar gewesen.
Siemens habe „das wirtschaftlich und qualitativ beste Angebot“ unterbreitet, so die SBB. „Der Anbieter Siemens Mobility hat über alle Kriterien insgesamt am meisten Punkte erreicht.“
Die Deutschen würden Jobs auch in der Schweiz sicher machen, hält ein SBB-Sprecher als Reaktion auf eine Story fest, die Spuhlers SVP-Mitgliedschaft als möglichen Grund fürs Njet aus Bern nannte.
„Rund 25 Prozent des Investitionsvolumens werden in der Schweiz investiert.“
Ein „Teil des Projektteams arbeitet in Wallisellen“, zudem würden die „Arbeiten für die Betriebseinführung (…) ebenfalls in der Schweiz gemacht“.

Der vor 15 Jahren bei der damals kanadischen Bombardier bestellte Dosto-Fernverkehrs-Zug war zum grössten Fiasko der SBB-Geschichte geworden.
Heute sei er das beste Pferd im Stall, so der Sprecher. „Die SBB hat sehr wohl die Lehren aus der Beschaffung des FV-Dosto gezogen.“
Man habe „die Strategie zur Beschaffung von Personenzügen“ aktualisiert:
„Bei den neuen Fahrzeugen soll eine grosse Anzahl erprobter und standardisierter Komponenten zum Einsatz kommen.“
Das würde auch für die Siemens S-Bahnen für Zürich und Lausanne gelten: „Der neue Zug wird ein weiterentwickeltes Standardprodukt mit vielen bewährten Komponenten sein.“
Die Wogen in den sozialen Medien gehen hoch. Spuhler kriegt sein Fett ab, noch stärker die SBB-Verantwortlichen.
Fakt ist: Die Schweiz bestellt im Ausland – und das in Zeiten von Make My Country Great Again.
Das Argumentekarussel dreht. Fakt bleibt, die Verantwortlichen des Fehlentscheids beziehen ihr Geld vom Schweizer- und nicht Deutschensteuerzahler Und wer zahlt befiehlt.
wer zahlt befielt eben nicht. Zahlen tuts der Steuerzahler. Zumindest ich wurde nicht gefragt. Es ist ein politischer Entscheid, wie auch bei den Rüstungsgeschäften. Hat nix mit Preis oder Qualität zu tun aber viel mit den richtigen Freundschaften. Wir wollen ja in die EU. Da macht man gerne mal so Begrüssungsgeschenke.
….haben den Auftrag.
Die “Richtigschweisser“ gucken in die Röhre, weil Berner Politik und SBB nur noch auf die EU schielen. Offenbar interessieren die sich nicht mehr für uns, die Schweizer Bevölkerung. Das “Ämtchen“ in Brüssel scheint den Volksverrätern leider wichtiger zu sein.
Der einzige Vorteil der Vergabe nach Deutschland ist, dass wir keine Deutschen ins Land holen müssen um den Zug hier zu bauen.
Eine Frage bleibt aber offen. Ist das auch zum Fixpreis?
Ob die deutschen den zug in deutschland bauen, oder ob sie vorher noch über die Grenze fahren ist eigentlich eh irrelevant…
Ist schon ein Riesen unterscheid, bauen sie es in der Schweiz so zahlen sie hier Steuern. Und subbetriebe auch und subsubbetriebe auch also quasi ein Cash back durch steuern. Aber sollten dafür mehr einwandern kostet jeder Mensch der in der Schweiz infrastruktur nutzt natürlich auch wieder Steuergelder. Es hat eigentlich wirklich nur viele Vorteile wenn es Arbeitslosigkeit reduziert oder Gesamtbeschäftigung erhöht.
SBB gegen Spuhler, ich würde mal langsam behaupten, dass es eher heissen müsste, SBB gegen uns Bürger und Steuerzahler. Man kann über Spuhler denken was man will, aber dieser Entscheid ist für die tagtäglichen Benützer des öffentlichen Verkehrs und den Steuerzahler nicht nachvollziehbar. Wo sind eigentlich die Vertreter der Gewerkschaften oder Parlamentarier von Rechts bis Links. Argumente seitens der Zuständigen sind konstruiert und fadenscheinig. Doris hat schon 100derte von Mio nach Deutschland und Italien geschickt für die Anschlüsse, alles in den Sand gesetzt. Politische Sauerei..
Noch einen neuen Maserati?
Wer weiss?
Nur 2 WC in den neuen Zügen ? Wie üblich, eines meistens defekt und das andere besetzt, ja dann halt am Bahnhof. WC dort ab 22:30 bereits geschlossen und die Grünen empfehlen uns den ÖV, weil das Klima dafür dankbar sei. Was meint Herr Glättli zu dieser Scheiss-Situation?
die Bosse fahren eben Limousine….
SBB gäbe ein gutes Zeichen, wenn nicht nur der Preis entschieden hätte sondern auch andere Faktoren offengelegt würden. Solange noch keine Verträge unterschrieben oder mögliche Penalties überschaubar sind, lohnt sich allenfalls ein Antrag zur nochmaligen Entscheidungsmöglichkeit. Einfach und transparent und … nachvollziehbar.
Auch bei Trötzli-Spuhler darf die Gewichtung von Bewertungskriterien ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr angepasst werden. Das ist der Sinn eines Ausschreibungsverfahrens.
Tatsachen, die euch missfallen, verschwinden nicht einfach, weil ihr sie downvotet.
meine Fresse! – was hat die Schweiz für dicke Probleme …
Ich denke, wir sollten das Frau Amherd überlassen – die soll doch mit Siemens einen Fixpreis aushandeln 😛
Und das Stadler interessanterweise rund um die Welt Aufträge gewinnt, aber in der Schweiz meist andere zum „Zug“ kommen, lässt schon tief in die Strukturen der SBB blicken…
Vielleicht will man sich mit Deutschen Zügen aber auch einfach dem deutschen Bahn-Niveau anpassen? Ganz getreu der heutigen Wirtschaftsphilosophie: race to the bottem – wenn die Anderen schlechter sind und überleben, können wir ja auch noch schlechter werden…
Siemens lässt grösstenteils ausserhalb der Schweiz zu tiefen Löhnen produzieren. Somit ist deren Produkt schlicht überteuert!
Im Umkehrschluss heisst das, dass das Produkt von Stadler zu billig war?
Es überrascht kaum, dass der Auftrag an Siemens ging, wenn man sieht, wie stark die SBB-Geschäftsleitung inzwischen von Deutschen geprägt
ist.
In Staatliche Geschäftsleitungen gehören nur Schweizer Punkt.
Der Bombardier Dosto soll der beste Zug sein? Lachhaft, da mussten sie doch die Wankkompensation ausbauen, damit er überhaupt erträglich für den Passagier fahren kann. Und das nennt man dann zuverlässig? Für wie dumm werden wir eigentlich verkauft? Und wieso dürfen ausländische Züge gekauft werden, aber die SBB wehren sich gleichzeitig, dass das Schienennetz für ausländische Betreiber geöffnet wird. Geht auch nicht ganz auf!
Nein, Don Hanso. Die Wako wird nicht ausgebaut. Und bestellt wurde sie von der SBB.
Da sieht jedermann, wohin die Aufträge bei einer Annahme des Unterwerfungsvertrags gehen. Die eigene Industrie hat das Nachsehen. Aber das interessiert doch die Sozialisten und Kommunisten bei der SP nicht. Der ganze linke Staatsbetrieb müsste wieder auf Vordermann gebracht werden und wenn nötig auch Gesetze geändert werden. Erstaunlich, wie sich die CH mit ihren devoten und inkompetenten Politiker selber genüsslich schadet.
Es ist und bleibt eine konjunkturpolitische Fehlentscheidung.
Zum Einen ist die Stadler Rail grundsolide.
Zim Anderen scheint die Schweiz die SBB-Verantwortlichen nicht sonderlich zu kümmern, dass es vielen Schweizer Industriebetriebeben nicht rund läuft. Was dann passieren kann ist klar. Die Sozis ‚kümmern‘ sich um Sie.
Was für ein Hohn!
Bombardier war eine unnötige Leidensgeschichte. Der Entscheid gegen Stadler rein politisch. Wer führt das UVEK? Dieser Bundesrat muss Stellung beziehen.
Rösti führt das UVEK. Die SBB untersteht aber explizit dem Gesamtbundesrat.
Spuhler hätte ja nur auf seinen (bestimmt fetten) Bonus an diesem Deal verzichten müssen und er hätte den Auftrag bekommen.
Das wäre nun wirklich keine grosse Sache für jemanden, der so viel Geld hat, wenn ihm seine Mitarbeitenden tatsächlich so wichtig sind.
Ausschlaggebend ist das ‚vorteilhafteste‘ Angebot gemäß SBB. Dazu zählen offenbar nicht, dass in der Schweiz produziert wird, Arbeitsplätze entstehen oder erhalten bleiben und hier Steuern gezahlt werden. Alleine der Preis zählt – wobei der offerierte und vereinbarte Preis in solchen Ausschreibungen des Öfteren nicht eingehalten wird und im Laufe des Projektes meist nach oben korrigiert werden muss.
Es sind also vorgeschobene Gründe der SBB, mit Nebel- und Lärmpetarden.
Der Bund als Eigentümer und dessen Vertreter im VR, wohl P.A. Urech, soll durchsetzen, dass wesentlich Zuschlagskriterien und deren Bewertungsergebnisse und Leistungsbeschreibungen – z.B. WC pro Zugsabteil etc. – publiziert werden. Es ist offensichtlich, dass der VR inkompetent handelte und die Sensibilität der Schweizer Bevölkerung missachtete. Der VR ist seiner Aufgabe, auch bei der Pressekonferenz, nicht nachgekommen. Stilles Schweigen von wieder Mal teuer bezahlten „professionellen“ Verwaltungsräten, so deren teilweise bezeichnete Berufsbezeichnung. Es fehlt überall an Bodenhaftung!
Ja, ein WC pro Zugsabteil wäre das mindeste.
Nur noch Dummschwatz hier.
Mit so viel Strom, wie hier vergeudet wird, hätte Spuhler schon das erste Strangprofil gepresst.
Exakt aus diesem unsäglichen Entscheid, den Auftrag an Siemens (im wirtschaftsstarken (!) Deutschland) zu erteilen, wird dannzumal viele Schweizer Stimmberechtigte ermutigen, den zurzeit intensiv diskutierten Rahmenvertrag abzulehnen….!
Die Lösung wäre eigentlich recht einfach!
Man legt Kriterien im Vorfeld fest. Diese können mehr oder minder relevant sein. Darüber kann man diskutieren.
Es werden Skalen für die Bewertung festgelegt. Hoffentlich nicht manipulativ und nicht mit Mehrfachabdeckung.
Angebote werden bewertet. Unvoreingenommen und ehrlich.
12 Mio. auf 2 Mrd. sind zumindest nicht wie in den Medien beschrieben „mit grossem Abstand“. Also müsste da entschieden mehr sein.
Legt die Unterlagen offen und schafft Transparenz. Dann wird klar ob die SBB oder Stadler Rail/Spuhler hier ein Spielchen treiben.
Absätze 1-3 funktionieren so.
Das komplette Offenlegen wird u.a. dadurch verhindert, dass es hier um Geschäftsgeheimnisse geht. Gerade Spuhler zeichnet sich nicht mit übertriebener Transparenz aus, wie Jürg Streuli sichre bestätigen kann.
Sämtliche Verantwortlichen für diesen unsäglichen Deal sollten umgehend entlassen werden.
Hoffen wir, dass Siemens pünktlicher ist als die Deutsche Bahn. Ansonsten gute Nacht
Viola Amherd sind Sie nun bei der SBB?
Beim Einkauf ennet der Grenze habe ich auch 25% Wertschöpfung im Inland: Auspacken und in den Kühlschrank stellen. Heisst einfach nicht „Betriebseinführung“ bei mir.
Alle externen Spuhler Investments gehen den Bach runter, wie wir laufend erfahren.
Seine Zugfirma ist keine Siemens, müssen wir realistisch sehen.
Spuhler spielt das Opfer aber wie so oft, wählt die Schweiz keine Schweizer Anbieter, weil sie zuverlässig und meist günstiger sind.
Die Schweiz darf keine Höchstpreisinsel bleiben, sonst wirds schwierig für die kommenden Generationen.
Zuviel alemannische Staatsangestellte machen aus der schönen Schweiz mit genetischer Präzision das ungeliebte, bundte Pleitedeutschland. „Korrekt sein“ in diesem Ausmass ist schlicht doof.
Jede Ausschreibung lässt sich mit Soft-Faktoren ausschmücken, aber dafür hat der Verwaltungs-IQ einfach nicht ausgereicht.
„Teil des Projektteams arbeitet in Wallisellen“.
Hammer.
Ich bleibe bei meinem Tesla und mach einen kurzen Zwischenstop für’s WC.
Bin dann noch schneller.
Die Strafe der Euroturbos gegen die SVP.
Für einen Bundesbetrieb habe ich als Fachspezialist mehrere grosse Ausschreibungen durchgeführt. Das Vorgehen ist dabei nachvollziehbar und kontrollierbar. Die wichtigsten Punkte:
– Es arbeitet ein Team aus Einkaufs- und Fachspezialisten (i.d.R. Ingenieure)
– Die Auswahlkriterien und der Punkteraster werden vor der Ausschreibung erarbeitet.
– Nach der Eröffnung der Angebote werden die Punktetabellen abgearbeitet.
– Auch werden die Kosten (TCO) in die den Anbietern bekannte Formel eingesetzt und in Punkte umgerechnet.
– Wer am meisten Punkte hat gewinnt.
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Schade das keine Konkreten Aegumente genannt wurden Seitens SBB ich darf das nicht weil wir Siemens besser bewertet haben. Das erklärt nicht was denn nun besser bewertet wurde die 0.5% Preisunterschied in der Anschaffung hätte man ja vermutlich auch mit Spuhler aushandeln können.
Ich sehe es schon kommen:
Durchsage Deutsche Bahn im Jahre 2030
Einfahrt der neuen Zugs-Komposition leider 12 Jahre verspätet. Wir bitten um Geduld und danken für Ihr Verständnis