UBS-Chef Sergio Ermotti zeigt sich heute nicht sehr freudig. Er sei „weiterhin zufrieden mit den erheblichen Fortschritten, die wir bislang erzielt haben“, so der Big Boss.
Kein Vergleich zur Euphorie des obersten Steuermanns bei den zurückliegenden Quartals-Abschlüssen.
Der Grund liegt im Resultat. Die UBS dümpelt.

Aufwand plus 1 Prozent, Einnahmen minus 1 Prozent – genau falsch. Das führte für die Zeit von Januar bis Ende März zu einem Reingewinn-Rückgang um 4 Prozent.
1,7 Milliarden betrug der Netto-Profit für die ersten drei Monate, die immer den Takt fürs ganze Jahr vorgeben.
Eine Enttäuschung.

Die Anleger haben das längst vorweggenommen. Die Aktie der letzten Schweizer Grossbank ist wie ein schwerer Stein gefallen; inzwischen hat sie sich leicht erholt.
Die Krone der wertvollsten Bank Kontinentaleuropas ging allerdings verloren – schnell.
Das hat mit den Trump-Steuern zu tun. Aber nicht nur.
Vieles ist hausgemacht. Insbesondere der brutale Einbruch in der Schweiz. Die einstige Lokomotive unter Chefin Sabine Keller-Busse wird zum Sorgenkind.
Der Vorsteuer-Gewinn der Schweiz-Division fürs 1. Quartal 2025 crashte im Vorjahresvergleich von 774 Millionen auf noch 597 Millionen.
Ein Minus um gigantische 23 Prozent.
Umgekehrt Keller-Busses Gegenspieler Iqbal Khan. Dessen Global Wealth Management, das er zusammen mit dem Amerikaner Robert Karovsky führt, zeigte Stärke.
Plus 21 Prozent beim Vorsteuergewinn, 32 Milliarden Vermögenszuflüsse von Kunden.
Khan tut, was er schon bei der CS getan hatte, um den Gewinn zu heben: Er gibt seiner vermögenden Asien-Klientel Kredit zum Traden.
2,2 Milliarden mehr Leverage in jener Region, für die der Schweizer und Papabile für die CEO-Nachfolge direkt verantwortlich ist.
Der Schuss kann nach hinten losgehen – wenn es zu Turbulenzen kommt. Solche erwartet die UBS nach den Schockwellen aus Washington auch für die nähere Zukunft.
Khan hoch, Keller-Busse runter, die zwei anderen Divisionen – Asset Management und Investmentbank – beide gut:
Drei zu eins.
Doch insgesamt bleibt die Bilanz negativ.
„The cost / income ratio was 82.2%, compared with 80.5%, as a result of lower total revenues and higher operating expenses“, schreibt die UBS in ihrem Quartalsbericht.
Schon die bisherigen 80 Prozent waren viel zu schlecht. Die Führung muss entsprechend stärker auf die Kostenbremse stehen.
Das wirkt sich bei den Stellen aus. Die sinken jetzt viel schneller als bisher.
„The number of internal personnel employed as of 31 March 2025 was 106,789 (full-time equivalents), a net decrease of 1,859 compared with 31 December 2024.“
„The number of external staff was approximately 19,287 (workforce count) as of 31 March 2025, a net decrease of approximately 1,048 compared with 31 December 2024.“
Die Zeche könnten die Beschäftigten in der Schweiz zahlen. Für die nächsten Monate werden sie noch gebraucht, danach bleibt das Schicksal offen.
Grund: Die CS-Integration kommt jetzt in die entscheidende Phase. Dazu steht im Quartalsbericht:
„We have commenced our Swiss business migrations and are preparing for the first main wave, which is planned for the second quarter of 2025, and we aim to complete the Swiss booking center migrations by the end of the first quarter of 2026.“
Ende 2026 ist dann grosser Abrechnungstermin. Die UBS schätzt per dannzumal die Total-Integrationskosten auf 14 Milliarden US-Dollar.
Eine Summe, so hoch wie der Mount Everest – eine Folge der historischen CS-Übernahme. Ob die Rechnung aufgeht, muss sich weisen: Die Einnahmen müssten dringend hoch, nicht runter.
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Die beliebtesten Kommentare
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Die UBS ist mittlerweile telefonisch so gut wie nicht mehr erreichbar bzw. man bleibt ewig in der Warteschlaufe. Damit gehen Gebühren von Kunden verloren. Solche Geschäfte sind für Einkommensmillionäre wie Ermotti sowieso nicht relevant. Schade!
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In den nächsten Monaten werden in CH Hunderte Kündigungen versendet: CS Ballast ist noch nicht erledigt.
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Auf Jahr hochgerechnet gibt das keine 8 Milliarden. Das verdienen andere Banken in 3 Monaten.
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Spielt alles keine Rolle sofern der Kurs wieder über 30 steigt, und KKS endlich vernünftig wird
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UBA – UNITED BANK OF AMERIKA
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Khan, Aktien auf Kredit kaufen, sein Businessmodell. „Leverage“ oder „Margin Trading“. Allerdings ist das mit Risiken verbunden, da Verluste ebenfalls gehebelt werden und man im schlimmsten Fall mehr verlieren kann, als man ursprünglich investiert hat. Es ist daher wichtig, sich gut zu informieren und vorsichtig zu sein, bevor man solche Geschäfte tätigt.
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Genau, deshalb Khan plus 21 %, Kunden minus 21 %, …..
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Mal schauen, wie Khan’s Business den April durchsteht….
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kahn kann.
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KH3 wird die Bank pünktlich zum Migrationstermin als Kunde verlassen.
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es müssen viel mehr und viel schneller mitarbeiter entlassen werden.die kosten sind viel zu hoch. ein cost/income-ratio von mehr als 50% ist ein joke (o. grübel)
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UBS – ein Laden voller Widersprüche. Seit über 6 Wochen keine Antwort auf meine Hypo-Erhöhung, obwohl alles eingereicht ist.
Aber in Asien klappt’s: Da werden Kredite fürs Zocken offenbar gleich schubweise rausgehauen.
Well done, IK. Kommt zuerst Greensill 2.0 oder doch die Margin Calls?-
6 Wochen? das ist ja ein Klaks, ich warte seit 3 Monaten auf die Aufschaltung ans E-Banking für einen neuen Kunden, sowie die Vollmacht, die anscheinend vorhanden ist, aber noch nicht eingelesen….
Jetzt wurden die Dokumenten nochmals zugestellt….., wo sind denn die ersten???
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die Finanz – Derivaten Krise hat noch nicht begonnen. Sie brauchen einen Schuldigen für die kommende Krise …??
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Per Ende März waren die Märkte noch hoch und trotzdem gingen die Revenues in der Schweiz um 23% runter. Das wird nicht besser in Q2. Kosten ausser Kontrolle. Ein Riesentanker, der für eine richtige Krise definitiv nicht gerüstet ist. Huge potential to get even worse.
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Schade, die UBS ist wirklich unsympathisch geworden. Danke Kelleher und Ermotti. Die Mitarbeiter dort arbeiten ja mittlerweile wie Roboter.
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Sergio Ermotti fährt seine Personalkosten zu langsam runter. Und die
Schweiz Chefin die smarte Deutsche Keller-Busse scheint mit ihrem
Job überfordert.-
Es wird Zeit, dass wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren: Leistung. Wenn eine Managerin – in diesem Fall eine deutsche McKinsey-Alumna – ihren Job nicht erfüllt, gehört sie weg. Punkt. Die Zugehörigkeit zu einem Elite-Consultinghaus oder das Prädikat „Frau in Führungsposition“ darf keine Immunität gegenüber Kritik oder Konsequenzen bedeuten.
Führung ist kein Ehrenamt. Wer an der Spitze steht, muss liefern – unabhängig vom Geschlecht, Netzwerk oder Image. Alles andere ist teuer erkaufte Symbolpolitik. Und Unternehmen, die zu lange zögern, zahlen am Ende mit Reputationsschäden, Kapitalverlust und Demotivation im Team.
Wer nicht performt, fliegt – das muss wieder gelten. Auch – oder gerade – für die Elite von McKinsey.
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Die UBS hat in ihrem aktuellen Geschäftsbericht für 2024 sämtliche konkreten Diversitätsziele gestrichen. Frühere Vorgaben, wie der Anteil von 30 % Frauen in Führungspositionen weltweit bis 2025 und 26 % ethnische Minderheiten in den USA und Grossbritannien, sind nicht mehr enthalten. Stattdessen betont die Bank nun eine „leistungsorientierte“ Personalpolitik und erklärt, weiterhin eine vielfältige Belegschaft zu rekrutieren, zu entwickeln und zu fördern.
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Die Entscheidung der UBS, sich von starren Diversitätsquoten zu verabschieden und stattdessen auf Leistung zu setzen, ist ein überfälliger und begrüssenswerter Schritt – nicht nur aus unternehmerischer Sicht, sondern auch aus Aktionärsperspektive.
Wenn Positionen nicht mehr nach politischen Vorgaben, sondern wieder nach Eignung und Leistung besetzt werden, kann das nur eines bedeuten: Effizienz, Qualität und Ergebnisorientierung rücken wieder ins Zentrum. Die Realität ist: Quotenregelungen haben oft dazu geführt, dass mittelmässige Kandidatinnen und Kandidaten in Führungsrollen aufsteigen konnten – nicht aufgrund ihrer Fähigkeiten, sondern wegen ihres Geschlechts oder ihrer Herkunft. Das ist nicht nur ungerecht gegenüber wirklich qualifizierten Talenten, sondern auch schädlich für die Unternehmensperformance.
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UBS sendet mit dieser Kehrtwende ein klares Signal: Es zählt, was jemand kann – nicht, was jemand ist. Genau das schafft Vertrauen bei Investoren. Denn eine starke Führung basiert auf Kompetenz, nicht auf Symbolpolitik. In einem Marktumfeld, in dem jede Fehlentscheidung Millionen kosten kann, ist ein solider, leistungsorientierter Kurs ein klares Plus.
Wenn sich die Bank nun von internen Bremsklötzen trennt – seien es unqualifizierte Führungskräfte oder ineffiziente Programme – und stattdessen auf klar messbare Resultate fokussiert, wird sich das positiv auf Effizienz, Innovationskraft und damit auf den Aktienkurs auswirken.
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Felix M.:
Dem gibt es nichts mehr beizufügen.Hat übrigens auch Gültigkeit für alle anderen Organisationen inklusive Staat.
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man gibt also offen zu, dass in den letzten jahren die personalpolitik nicht leistungsorientiert war. das ist der skandal.
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Ja wen wundert das. So wie man mit CS-Kunden umgesprungen ist, sind ja viele mittlerweile weg. Mich haben sie fast ein Jahr lang terrorisiert mit ihren Schreiben, dass ich zwingend zu einer CS Filiale gehen muss um meine Identität zu bestätigen. Das nach einer 25-jährigen Geschäftsbeziehung. Die Filiale ist weit weg und hätte mich fast einen Tag gekostet. Da weigerte ich mich einfach und hab anderweitig Konten eröffnet und CS Beziehung gekündigt. Viele andere Bekannte haben das auch getan. Andere wollten keinesfalls zur UBS. Sind gut 10 in meinem Umfeld, die die Kontobeziehungen gekündigt haben. Auch mit KMU Kunden ging man einfach schlimm um, überheblich, frech, arrogant. Sorry, so gehts einfach nicht. Ebenso wöchentlich neue Ansprechpartner. Keine Kontinuität mehr. Persönliche Beziehungen wurden dadurch komplett zerstört. Viele auch weg. Für mich ist UBS gestorben, damit will ich nie wieder zu tun haben!
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ü60?
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@ chef
U20?
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Und bei der neuen Bank die Identität nicht bestätigt? Ich arbeite bei einem Konkurrenzinstitut; aber die Thematik um Identitätsprüfung hat gar nichts mit UBS/CS zu tun… Danke dem Regulator….
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Die „neue“ UBS beschäftigt immer noch 25’000 Bancomaten mit Ohren zu viel. Die müssen raus, damit die Aktie endlich steigt. Der Jobabbau sollte auch nicht nur Schweizer Herren Ü50 treffen, es gibt auch noch andere Mitarbeiter:innen.
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ich würde bei den ü50 anfangen 👍
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ich würde nicht bei den diversen anfangen 👎
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@chef
Ich würde bei den Chef‘s beginnen… -
@RIF Beraterin
Was ist genau ein Bankomat mit Ohren?????
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UBS unter CEO Ernotti hatte schon immer eine miserable cost/income Ratio. Was heute publiziert wurde ist ein weiterer Tiefpunkt! Die Entwicklung ist schon fast peinlich. Es entsteht zunehmend der Eindruck, dass die falschen Personen am Steuer sind. Hoffen wir, dass in den nächsten 2 – 3 Quartale endlich Fortschritte kommen. Sonst gibt es kein Argument mehr für ein Investment in diese Aktie.
Die Entscheidung der UBS, sich von starren Diversitätsquoten zu verabschieden und stattdessen auf Leistung zu setzen, ist ein überfälliger und…
Die "neue" UBS beschäftigt immer noch 25'000 Bancomaten mit Ohren zu viel. Die müssen raus, damit die Aktie endlich steigt.…
Sergio Ermotti fährt seine Personalkosten zu langsam runter. Und die Schweiz Chefin die smarte Deutsche Keller-Busse scheint mit ihrem Job…