Der Arbeitsmarkt ist ein Schlachtfeld. Hier die „Ü-55er“, wettergegerbte Veteranen, die Loyalität und Erfahrung in die Waagschale werfen.
Dort die Unternehmen, bewaffnet mit Excel-Tabellen und knallharter Kostenlogik.
Mittendrin: Die Gen Z, frische Rekruten, gefeiert als Game-Changer. Ein Generationsclash – kein neues Phänomen, sondern ein Déjà-vu der 1970er und 80er.
Die über 55-Jährigen sehen rot: „Altersdiskriminierung! Wir haben das hier aufgebaut, haben unbezahlbare Netzwerke! Wir sind die Problemlöser, während eure ‚Young Professionals‘ noch den Kaffeeautomaten bedienen lernen!“
Sie fühlen sich verraten, aussortiert von Algorithmen, die Erfahrung als Bug sehen. Ist es die Angst jüngerer Chefs vor Konkurrenz, die sie lieber billige, formbare Küken einstellen lässt?
Personalchefs kontern trocken: „Diskriminierung? Unsinn! Das ist BWL für Anfänger!“ Ihre Nadelstiche sitzen:
„Warum jemanden einstellen, der doppelt kostet, bald in Rente geht und bei jedem Software-Update stöhnt? Junge Talente sind agiler, hungriger, billiger! Und sie bringen die Skills, die wir HEUTE brauchen!“
Die Pensionskasse? Ein weiterer Sargnagel. Unternehmen können sich keine Wohlfahrt leisten; es geht um Effizienz und Überleben.
Dann stürmen sie rein, die Generation Z: Smartphones in der Hand, TikTok-Moves auf den Lippen.
„Digital Natives! Agil! Kreativ! Billig!“ jubeln die Recruiter. Perfekte Waffen gegen die „trägen Dinosaurier“.
Doch ist die Gen Z wirklich die Antwort auf alles? Oder nur die nächste Welle von „jungen Hüpfern“, deren Loyalität so tief ist wie ein Instagram-Reel?
Unternehmen jagen dem Hype hinterher, übersehen aber, dass mit jedem vergraulten „alten Hasen“ unbezahlbares Wissen, Erfahrung und Netzwerke verloren gehen, die keine hippe App ersetzt.
Doch halt! Zwischen den Generationen operierte eine entscheidende dritte Kraft: die „Jasagergeneration“ der 1980er und 90er Jahre.
Diese Meister der Anpassung nickten jede Hierarchie ab, beugten sich den Strukturen und kletterten so brav die Karriereleiter empor.
Sie sind keineswegs die Leidtragenden; ihre biegsame Natur hat sie an die Spitze katapultiert. Doch jetzt, wo sie in den Führungspositionen thronen, schiessen diese Jasager paradoxerweise am schärfsten gegen die Ü55-Kandidaten.
Warum? Aus purer Angst, dass die ältere Generation ihnen die Show stiehlt. Die Vorstellung, gestandene Profis mit mehr Erfahrung unter sich zu haben, die ihre eigene Position infrage stellen könnten, ist für viele eine unerträgliche Bedrohung.
Die Gretchenfrage: Sind die Sorgen der Unternehmen berechtigte Notwendigkeiten, oder nur dreiste Ausreden, um Altersdiskriminierung zu kaschieren?
Schiessen sich unsere Unternehmen ins eigene Knie, indem sie ganze Generationen auf den Abstellgleis stellen, während sie dem glänzenden, aber oft unerfahrenen Jungtalent hinterherjagen?
Riskiert unser System, an seiner Kurzsichtigkeit zu ersticken, indem es Weisheit und Erfahrung für kurzfristigen Hype opfert?
Oder ist es einfach die brutale Evolution eines Marktes, der keine Rücksicht nimmt? Die Schlacht tobt – und alle Seiten scheinen am Ende zu verlieren, wenn keine Brücken gebaut werden.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nun ja, die heutigen HR Leute würden sich wohl selbst nicht einstellen….
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Sehr gut, dass Sie das Ü-50 Problem beschreiben. Aus eigener Erfahrung:
Das Geschäftsauto (damalige Preise) Fr. 30’000, Autotelefon 7’000, Fax 1’790, musste ich selbst stellen. Dann wurde später der Diektor vom Change-Wahn befallen, ich wurde entlassen, obwohl ich den Umsatz meines Vorgängers verdoppelt hatte. Er stellte zwei Junge ein und bezahlte diesen sogar alles was oben viel Geld kostete. Später sagte mir ein Mitarbeiter, dass beide Jungen nicht einmal die Hälfte meiner Umsätze erreichten, etc. Einige Jahre später fand man die Firma bei den Konkursiten im Amtsblatt. Meine damaligen Vorschläge fanden sich im Zeugnis „Er machte gute Vorschläge“. mischte sich also in die Angelegenheiten des Direktors ein. Was ihn offenbar nervte. -
Meiner Meinung nach guter, erfrischender Beitrag oben. Und erst noch in einer vorzeigbaren Deutschen Sprache, was leider oftmals zu wünschen übrig lässt. Die Verfasserin bzw. der Verfasser dürfte ruhig in Erscheinung treten.
Das Thema in schwarz/weiss abzuhandeln ist aus meiner Sicht so falsch wie zum Beispiel die Frauenquote.
Unternehmerisch die beste Wahl wird die Gesamtschau sein, im Besonderen Kompetenzen, allenfalls Führungs- und Teamfähigkeiten, Erfahrungswerte. Dabei können durchaus auch die direkten Personalkosten berücksichtigt werden. Letztendlich wird aber eine billige Arbeitskraft ohne die nötige Qualifikation teurer zu stehen kommen als ein/e Mitarbeiter/in mit höheren direkten Kosten, aber mit entsprechender unternehmerischer Wertschöpfung.
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Kündigt die Personenfreizügigkeit und die Altersdiskriminierung hört auf. As simple as that.
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Auch ältere Manager kurz vor der Pensionierung können eine Kostenlogik (=Kostenbewusstsein) haben, vielleicht mehr als mancher Jungmanager. Die sind mit dem Tablet und dem Handy etwas schneller als der Alte, müssen aber erst noch ihre Fehler machen. Das kann ins Geld gehen. Am besten ist wohl eine Durchmischung mit verschiedenen Altersstufen.
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Ok, so etwa ab dem zweiten Drittel kriegt der Beitrag noch halbwegs die Kurve in die Realität. Die 50-55+ werden grossmehrheitlich im DL-Sektor abgebaut, und hauptsächlich hat dies mit dem Bestreben in den HR-Stuben zu tun, die Refinanzierung von Kosten und Lohnausfällen von Studienabgängern (Uni/ETH, HWV/HTL etc.) oder bei Weiterbildungen billig auszuhebeln. Das Lohngefälle zu den Zlern ist zu offensichtlich. Das Ganze wurde übrigens vom SBFI aufgegleist, indem viele anerkannte Diplome unter internationalem Druck zu einer gesellschaftlichen Neuordnung in den 2000ern abgewertet wurden; Bologna war nicht etwa der blosse Angleich von Lehrgängen und Titeln, sondern es ging um eine Neugestaltung mit Inkaufnahme einer enormen Wertvernichtung.
Und die dritte Wahrheit ist die Schwäche der Gen-Y in den Führungsebenen, wo die X-Generation in ihrer Expertise in vielen Bereichen als indifferent und deshalb als uneinschätzbare Konkurrenz wahrgenommen wird. -
Zuerst werden die Alten ausgepresst, dann in einem Kantonsspital ‚behandelt‘ und dann ‚verabschiedet‘. Hopp Schwiiz.
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die alten und das sieht man hier leiden einfach an Realitätsverweigerung dann sind es auch die Trottel dennen es am Gehirn fehlt und die immer abstimmen was die Bundeszwärgli empfehlen.
Alten werden ausgepresst, wir sollten mal Anfangen bei Gesundheit, unsere Gesundheitskosten steigen zB so eklatant weil die alten soviel Leistung beziehen 25% der Gesamtlebenskosten entstehen in den letzten 5 Jahren (was rechnerisch die letzten 5% sind)
Dann beziehen die alten die PKs leer, mit ihr hohen Umwadlungsätzen müssen die aktiven ihre überschüsse abgeben (obwohl Sie selbst keinen Zins haben, welche die alten noch hatten) damit die überhöhten Renten finanziert werden.
die alten haben oftmals nur teilweise in die AHV bezahlt, diese „Fehljahre wurden ihnen nicht angerechnet“ die alten Frauen die heute alle 85 sind haben alle zu viel und zu früh ihre AHV erhalten
Ausgepresst werden die alten ganz bestimmt nicht, die leben feudal auf Kosten der Jungen
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Schlussendlich egal. Die werden alle bis 70 arbeiten und den Gürtel sehr eng schnallen müssen um die AHV der Boomer stemmen zu können. Who cares.
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Oh Wunder, es gibt skrupellose Kapitalisten in der Schweiz, die sich im Ausland billig mit „Spezialisten“ eindecken und sich nicht vor den doofen Folgekosten fürchten müssen.
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Aber dann nicht als Unternehmer jammern, wenn bei Temu eingekauft wird
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Außerdem setzen jetzt alle auf Automatisierung und KI. Man kann 99 Prozent der alten Leute niemals beibringen, wie man diese Technologien nutzt, also müssen sie gehen, damit das Unternehmen automatisieren kann. So funktioniert die Industrie von der Aussaat bis zur Herstellung von iPhones: von der Fertigung mit Tausenden von Menschen in einer Fabrik über eine gewisse Automatisierung bis hin zur weitgehenden Automatisierung und schließlich zur Vollautomatisierung. Jetzt sind wir gerade in der Phase, in der das Gleiche für die Personalabteilung, den Vertrieb, das Marketing, die Buchhaltung und all die Stellen des mittleren Managements gilt, die bisher nur Urlaub genehmigten und gefälschte Jahresgespräche führten. All die
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Was ich im täglichen Business erlebe ist erschreckend. Während Gen Z oder Millenials die Möglichkeiten der modernen IT effizient einsetzten, ist die Mehrheit der Alten schon bei Kleinigkeiten überfordert. Wollen aber fett Lohn kassieren. Deren Netzwerk wird von Monat zu Monat auch weniger wert. Am Drücker sind nun einmal andere und die Strategie wird (zum Glück) immer mehr von uns Millenials bestimmt.
Wenn ich geholt werde und mit meinen Mädels und Jungs eine digitale Transformation zur Datengetriebenen Organisation einleiten soll. Dann ist es zwar profitabel, den Alten die Notwendigkeit zum 100. mal zu erklären und die Stunden zu verrechnen. Aber man muss auch ehrlich sein – schmeisst sie raus oder füttert sie noch 1-2 Jahre bis zur Rente durch. Sie sind nur Balast und bringen der Unternehmung nichts oder noch schlimmer Kosten durch ihre Unfähigkeit und deren Unwillen sich weiterzubilden.
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Ich bin 55, habe vor 25 jahren Master Abschluss gemacht, zwischendurch Microsoft certifikate etc, ich kann programmieren, habe eine breite banking Erfahrung und trotzdem gefeuert um Platz zu machen. Mein Wissen ist nicht veraltet, ich habe keine Probleme neue Software zu lernen, ich bin auf Tiktok, Douyin, benutze chatgpt Kimi und sonst alles was auf dem Markt kommt. Und die Leute die jetzt reinkommen können nicht einmal Zinsen anhand einer Formel in Excel berechnen. Der Grund ist Altersdiskriminierung und zwar beidseitig, es wird automatisch angenommen dass jüngere effizienter sind, ich hab nur das Gegenteil gesehen.
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Nun, unsere Erfahrung hier zeigt genau das Umgekehrte: Sobald eine bestimmte Komplexitätsschwelle im Business überschritten wird, melden sich die Millennials ab. Bildung und die Fähigkeit, sich Wissen strukturiert anzueignen, kommen fast nur doch gedeckelt daher; eine seltsame Orthodoxie im Lösungsdenken, die bei Millennials regelmässig ins Leere läuft und nicht selten direkt in einen HR-Prozess führt. Allein der Umsatz pro Kopf als ein KPI in der Konkurrenzanalyse wurde seit dem Eintritt der Generation Z in zu vielen Sparten zu einem spät beachteten, aber mittlerweile zentralen Problemfaktor.
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Wir alten Säcke nennen einen wie Sie Plapperi (Sie können ja im Internet guuugeln und effizient herausfinden was das Wort bedeutet… )! Wenn es Sie und ihre ‚Mädels und Jungs‘ braucht, dann ist das zu lösende Problem weder dringlich noch wichtig! Oder die Auftraggeber sind fertige Idioten! Wichtige und dringliche Probleme übergibt man nicht ‚Mädels und Jungs‘, glauben Sie mir…
PS: Memento mori! Auch zum guuuugeln…
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„Warum jemanden einstellen, der doppelt kostet, bald in Rente geht und bei jedem Software-Update stöhnt?“
Bei uns in der Firma habe sie begonnen wieder 50+ einzustellen denn diese bleiben noch 10+ Jahre währende die Jungen, kaum eingearbeitet, wieder gehen. Und wenn das Softwareupdate Mist ist kennen die alten Hasen noch nen Workaround und halten den Betrieb am Laufen während die Natives verzweifelt und erfolglos versuchen den Support zu erreichen.
Wo sind diese Kosten im xls-sheet? -
Ein durchaus wichtiges Thema das hier angesprochen wird.
Aber man sollte es auch nicht über dramatisieren.
Jede Generation hat ihre Herausforderungen.
Was aber bei den Ü55 festgestellt werden kann sind folgende Punkte die aber von der jeweiligen Person durchaus ohne Probleme behoben werden können wenn sie denn auch wollen.– Firmen-Spezialisten:
Es gibt 50plus, die während 10 bis 20 Jahren eine sehr spezifische Tätigkeit in einer Firma ausgeübt haben, die es in anderen Firmen nicht gibt.– Kosten:
Viele 50plus haben hohe Gehaltsvorstellungen – ein Rückschritt kommt nur selten in Frage.– Mobilitätsbereitschaft:
Ältere Arbeitnehmer verfügen in der Tendenz über eine tiefere berufliche und örtliche Mobilitätsbereitschaft als ihre jüngere Konkurrenz. -
Was soll man von einer Gesellschaft halten, die ältere Menschen nicht respektiert? Was soll man von einer Gesellschaft halten, die Erfahrung am Laufmeter schrotet (und nicht nur bei der Arbeit). Was soll man von einer Gesellschaft halten, in deren „Erfahrung“ immer weniger Wert ist? Was soll man von einer Gesellschaft halten, die immer mehr über xls-Tabellen „geführt“ wird?
Kommt es mit dieser Gesellschaft gut? Ich glaube nicht…
PS: Ist wie bei den „Kundenzbeziehungen/Kundenportfolio/Kundenkontakte“: Der Wert „Erfahrung“ wird in der Bilanz nicht in CHF ausgedrückt. Daher denkt man (GL und Konsorten), man könne dieses Asset vernachlässigen. Nur noch biereweich!
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Man muss ab und zu mal loslassen können. Das ist zuerst bei den Kindern so und danach im Job. Durchmischte Teams sind am effizientesten. Aber manche denken da etwas einfacher: möglichst billig (auch wenn die Prozesse kaputt gehen), möglicht woke (auch wenn man dadurch nicht die besten Leute bekommt), …
Aber auch das muss wohl sein.
Es braucht auch ab und zu Firmen, welche eingehen. 🙂
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Das mit der kalten Effizienz ist mässig gut überlegt: Bezüglich der Gesamtkosten sind die meisten älteren Arbeitnehmer durchaus bereit, die Mehrkosten selbst zu tragen. Somit kommen sie den Arbeitgeber nicht teurer.
Aber sie wollen nicht noch eine Familie gründen, Kinder oder weitere Kinder haben und schon gar nicht noch Karriere machen. Zudem ist bei ihnen die Gefahr klein, dass sie bald durch eine Scheidung gehen werden, von der Midlifecrisis betroffen sind oder ein Burnout erleiden.
Berechnet man all diese Faktoren auch ein, so sieht die Effizienzrechnung anders aus!
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Nur die erfolgreichsten Unternehmen (ich arbeite glücklicherweise in einem solchen), wissen und verstehen, dass ein gutes, erfolgreiches Team durchmischt sein muss. Vom 20-jährigen bis hin zum 60-jährigen. Das ist eine langfristige Erfolgsgarantie!
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Hungrig? Davon habe ich bisher wenig gesehen. Schon beim Bewerbungsgespräch werden fragwürdige Forderungen gestellt. Manche dieser Talente wollen schon während der Ausbildung ein 80% Job!
Agil? Oft erlebt, dass diese „Talente“ dieselben Fehler wiederholen, welche die vorigen alten Hasen mühsam über Jahre hinweg im Unternehmen eliminiert haben.
Ausserdem schwebt ihnen der 9/16 Job vor. Einsatz für die Firma: Nein Danke, ich habe ohne Ausnahme „Worklife Balance“.Motiviert? Viele sind schwer zu motivieren wenn sie nicht den ganzen Tag aufs Handy starren können. Die Präsenzzeit ist oft unterdurchschnittlich, respektive die Absenzen hoch.
Billig? Wie der Bündeler wird bei Schlechtwetter am Samstag im Büro Arbeitseinsatz vorgetäuscht. Den ganzen Tag wird gegooglet, getiktoket etc. Und wenn am FR od. MO das schöne Wetter kommt wird „kompensiert“! Wer an seinem Arbeitsplatz sitzt ist nicht immer produktiv – so wie ich gerade 😉
Es gibt aber auch Ausnahmen!
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Viel hast du sicherlich noch nicht erlebt Dave, wenn man mal ein paar Jahre auf dem Buckel hat schreibt man nicht mehr solchen schmarrn zusammen wie du.
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100 Punkte!
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PFZ Kündigen und dann haben auch die ü55 wieder einen Job.
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Genau und die 70 Jährigen benötigen wir dann auch noch wir spassig den 70
jährigen Strassenbauern bei der Arbeit zuzusehen
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ist zwischen 50 und 58. Warum: neuer Job nie wieder in Aussicht, Rettung in den Vorruhestand nicht möglich.
Ab 58 wirds besser: vorzeitiger Ruhestand ist möglich und Weiterarbeit in Teilzeit auch (weil der AN dann ja nicht mehr so teuer ist..)
Das dieses System krankt sollte jedem der halbwegs klar denken kann einleuchten. -
Wer schon einmal Fussball gespielt hat, weiss: Ein gutes Team lebt von seiner Vielfalt. Da sind die verrückten Flügelläufer, der introvertierte Verteidiger, der kreative Regisseur im Mittelfeld – und dazwischen der Torwart, der manchmal einfach nur Ruhe reinbringt. Und: Es braucht die jungen Wilden genauso wie die alten Routiniers, die das Spiel lesen können, wenn’s brenzlig wird. Im Sport ist das völlig klar. Im Unternehmen? Da werden plötzlich nur noch „junge, schnelle, günstige“ Spieler gesucht – als wäre Erfahrung Ballast. Aber: Man gewinnt als Team. Und man verliert als Team. Und manchmal muss man eben auch für den anderen rennen, ihn absichern, Verantwortung übernehmen. Wenn heutige Manager glauben, das diese ungeschriebenen Regeln im Unternehmen keine Rolle spielen, dann wird das kein gutes Ende nehmen.
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In 10 Jahren wird der echte Fachkräftemangel spürbar sein. Da lässt sich nicht verübeln, wenn Firmen lieber jetzt Junge anstellen. Zudem ist ein älterer Arbeitnehmer nicht nur wegen der Pensionskasse sehr teuer, sondern auch wegen der Erwerbsausfallversicherung. Ältere Mitarbeitende mit Krankheitsgeschichte haben gar keine Chance mehr, da sie die Erwerbsausfallversicherung gar nicht aufnehmen will.
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Das täuscht: Beim Krankentaggeld spielt die Vorgeschichte keine Rolle, die Prämie wird jedes Jahr anhand der effektiven Kosten neu berechnet. Plus Risikozuschlag plus Marge. Der clevere Unternehmer spart sich diese Versicherung, weil es ohne günstiger kommt.
Der BVG-Satz für eine 35-44jährige Person beträgt 10%, als für den Arbeitgeber 5%. Für eine Person ab 55 Jahren beträgt der BVG-Satz 18%, also 9% für den Arbeitgeber. Also bei einem Bruttogehalt von 150k wahnsinnige hohe Mehrkosten von 6k pro Jahr für den Arbeitgeber.
Man staune: Fast jeder ältere Arbeitnehmer ist bereit, diese Mehrkosten selbst zu tragen. Man kostet den Arbeitgeber also nicht mehr als ein 35jähriger. Wird aber nicht bald Vater oder hat kleine Kinder zuhause und wird in den nächsten 10 Jahren durch eine Scheidung gehen, will Karriere machen und bleibt sowieso kaum länger als 7 Jahre.
Fazit: Ältere Arbeitnehmer kosten eine Firma nicht grundsätzlich mehr.
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Der Clever Unternehmer….also entweder haben deine Mitarbeiter nur LF nach OR 324a oder du trägst das Risiko selbst das kann lange gut gehen aber dann kanns dann richtig teuer werden. Falls deine Branche einem GAV untersteht ist das meistens aber gar nicht erlaubt. empfehlenswert ist das Risiko selbst zu tragen erst ab einer gewissem Grösse 200-300 Mitarbeiter.
Auch falsch ist das die Prämien jährlich ändern. Das ist praktisch nirgends so. Es gibt wenige Anbieter mit integriertem Bonus Malus Systemen das ist aber eher die seltenheit.
Auch falsch ist das mit dem BVG Sätzen das sind nur die Sparanteile (und nur auf dem versicherten Koordinierten Lohn) da kommt noch Risiko, Verwaltungskostem, Sicherheitsfonds etc pp on top.
Das diese Kosten selbst getragen werden ist gesetzlich gar nicht erlaubt, Vorsorgebeiträge müssen immer paritätisch finanziert sein.
Man sieht was wirklich gefährlich ist, ist halbwissen
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Jacqueline, höchstwahrscheinlich sind Sie selbst Stammkundin beim RAV und wollen hier verständlicherweise ihren ganz persönlichen F r u s t und M i n d er w e r t i g k e i t s k o m p l e x loswerden.
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Stimmt, da haben Sie mich aber erwischt.
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Ab einem gewissen Alter sollte man nicht mehr angestellt sein, sondern seine eigene Firma haben. Dann kann man dort seine gesamte Kompetenz einbringen und billige Junge für die Fleissarbeit einstellen.
Das Vertrauen auf ewig im gleichen Job abhängen zu können gibt es nur für Staatsangestellte.
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Und dann hören wir wieder das Märchen vom „Fachkräftemangel“. Man stellt einfach lieber günstige Imports ein, deren Ausbildung auf dem Papier stimmt, aber in der Realität nicht gleichwertig ist. Absagen an CH Bewerber sind halt zu mühsam.
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Ich habe jahrzehntelang Menschen geführt und kann aus meiner Warte folgendes sagen:
Am besten funktionieren gemischte Teams (Männlein, Weiblein, Alt und Jung). Davon profitieren alle. Der Junge hilft dem Alten mal bei einem neuen Computerprogramm, dafür zeigt ihm der Senior wie man mit anspruchsvollen Kunden umgeht. Das Thema Pensionskasse muss die Politik lösen. Die Lohnungleichheit nivelliert sich über die Jahre, allenfalls muss ein älterer Mitarbeiter mal einen Schritt zurückmachen, was er gerne tut (die Kinder sind draussen, die Pensionskasssenverzinsung läuft für ihn).
Also hört auf zu jammern – weiterschaffen gemäss Tagesbefehl. -
Grundsätzlich ist es nur eine Fragen der Zeit, odet besser von Jahren, den auch diese Generation wird eines Tages alt sein. Das gesamte Modell ist falsch. Die Einkommrnskurve muss anders gestaltet werden. Keiner braucht mit 55+ das höchste Salär. Ich hätte die Kohle ab 35 genraucht. Vier Kinder, Haus und +15 Jahre Erfahrung. Das war der Peak. Nicht heute mit +60 zu dreifachen Gehalt.
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Ich lache innerlich schon länger, in einem Jahr werde ich den Stecker ziehen und frühzeitig in Pension gehe, nicht weil es mich nicht mehr braucht oder ich müde wäre, sondern weil die Chefchens mir immer noch mehr Aufgaben übertragen und meinen das geht schon noch, währenddem andere nicht die Hälfte leisten. Das schaffe ich nicht weil ich viel länger arbeite, sondern intelligenter und mit der Unterstützung von AI und Sozialkompetenz, die andere erst noch aufbauen müssen (wenn sie es denn schaffen). Und als Bonus für überdurchschnittliche Leistung, gibt es in gut sozialistischer Manier ein paar hundert Franken mehr, der Bonus an sich ist großzügig, aber Leistung wird offensichtlich nicht geschätzt. Wenn man mich schätzen und auch entsprechend behandeln würde, dann könnte ich sicher noch 10 Jahre arbeiten, aber wieso sollte ich mir das antun?
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Digital Natives, ich lach mich kaputt.
Ja, sie können Software mit modernen Designs bedienen. Aber das wars auch schon bei den Meisten.
Ich bin jetzt bald 50 Jahre alt und sämtliche jungen Mitarbeiter (die Digital Natives also!) in unserer Firma rufen ständig bei mir an, weil dies und das nicht funktioniert oder sie ein Problemchen mit dem Drucker, dem Laptop, dem IPad, den Netzlaufwerken oder was weiss ich haben.Da gibt es null Unterschiede zu den älteren Semestern hier bei uns.
Ich helfe allen sehr gerne weiter, das Alter spielt da keine Rolle. -
Naja, ich bin auch in einem Team, welches davor keine Fluktuation hatte über Jahrzehnte. Innert 6 Monate sind alle gegangen. Eigentlich ein Horror-Szenario, würde man meinen. Was für ein Know-How-Verlust. Aber jetzt, nach zwei Jahren arbeiten wir besser als das alte Team, weil wir die Prozesse nicht kannten und sie unbewusst „modernisiert“ haben und damit effizienter wurden für die Firma. Was ich sagen möchte, soe ein Abgang an Know-How und Erfahrung muss nicht immer negativ sein. Es kann auch positiv für die Firma werden.
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Ich als Boomer, mit Erfahrung als Stellensuchender (vor ein paar Jahren mit 54j) >>> es ist hart, brutal und heute wohl noch viel schlimmer. Schlimm finde ich aber heute den vermehrten Jungendwahn, resp. das Aussortieren der Alten. Dabei macht es die Mischung aus, ob alt und jung, Erfahrung und neue Ideen und neues Blut. Aber lassen wir den Dingen seinen Lauf, wir werden in ein paar Jahren unsere Früchte ernten welche gesät wurden.
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….es ist in der Tat so, dass ab 50 Jahre bei Bewerbungen nur noch Absagen folgen…Standardsprüche wie zu wenig Erfahrung sind an der Tagesordnung…Das System drückt ältere richtig aus dem Arbeitsmarkt…junge sind natürlich hoch im Kurs.
Leider ist unser System auch fragwürdig ausgelegt was die Sozialabgaben betrifft, so sind ältere auch diesbezüglich mit den höheren Abgaben klar im Nachteil. Trotzdem kann ich Begriffe wie Fachkräftemangel, Babyboomer die demnächst fehlen würden…all das kann man nicht mehr hören, denn alles wird mit günstigen Jünglingen abgedeckt. Auch die Zuwanderung aus dem EU Raum strapaziert unser Arbeitsmark und wird ihn in Zukunft noch mehr strapazieren. -
Selbstherrlichkeit (der älteren) trifft auf hoffnungslose selbstüberschätzung (der jungen) wie so oft sollten beide einen Schritt aufeinander zu gehen, ältere Mitarbeiter allenfalls auch mal zufrieden sein mit der Entschädigung oder auch akzeptieren das diese wieder sinkt, schliesslich zählt nicht nur Erfahrung sondern eben auch Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit und diese ist im durchschnitt halt bei älteren schlechter (ja nicht bei allen es gibt immer Ausnahmen)
Aber der Artikel artikuliert den Imbegriff des Problems ja bereits
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Ja, wirtschaftliche Entscheidungen müssen rational getroffen werden. Aber wenn ältere Menschen oder Frauen häufiger Schwierigkeiten haben, einen Arbeitsplatz zu finden, dann lohnt es sich, darüber nachzudenken, ob nicht strukturelle Faktoren eine Rolle spielen. Vielleicht gibt es Wege, Unternehmen dabei zu unterstützen, erfahrene Arbeitskräfte wertzuschätzen, ohne dass es für sie zu einer finanziellen Belastung wird.
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Eventuell sind es eben die rationalem Gründe bzw Risiken die dazu führen Junge Frauen haste immer das Risiko das die Ausfallen wegen Schwangerschaft/Mutterschaft, bei älteren Mitarbeitern ist oftmals die flexibilität nicht mehr gegeben, beides stellt für 90% der Unternehmen, nähmlich unsere KMU ein Problem dar….
Und hier geht es nicht nur um die finanzielle Belastung es geht darum das dem Unternehmen die Arbeitskraft fehlt…
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@John: Hast du eine belastbare Quelle für die Behauptung, dass Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit bei Älteren im Durchschnitt schlechter sei? Gilt das nur für körperliche Arbeit oder auch für Büroarbeit? Bei letzterem stelle ich so ziemlich durchs Band das Gegenteil fest. Da erlebe ich Sachen wie z.B. einen jungen IT-ler, der sich nach einem Einsatz bis 21 Uhr am nächsten Tag krankschreiben liess (am übernächsten tauchte er putzmunter wieder auf), während sein Ü50-Kollege um 7 Uhr wieder online war und überprüfte, dass das System sauber lief. Klar, ein Einzelfall… aber ich erlebe etliche solche.
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Die jüngsten Gen X-ler sind jetzt 45. Die von ihnen vorangetriebene Age Discrimination wirkt längst gegen sie selbst. Genüsslich, wenn man sein eigenes Schäfchen im Trockenen hat…
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Als RAV-Beraterin stelle ich fest, dass ü55-er, die sich lifelong weitergebildet haben, sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Wer aber nie eine Weiterbildung gemacht und das Leben in der Komfortzone genossen hat, für den wirds brutal. Der hat logischerweise wirklich keine Chance gegen die Jungen.
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…da hab ich eine andere Erfahrung….hab mit 50+ mit dem Master angefangen und seither nur noch Absagen…stehe jetzt vor dem letzten Modul der Arbeit und hab das ganze gestoppt….es besteht offenbar kein Interesse selbst auch so einen 50+ einzustellen
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Ich bin 60+, habe zwei EFZ,Weiterbildungen mit FA und Eidg. Diplom. Auf Bewerbungen erhielt ich oft keine Antwort, die Stellen sind weiter ausgeschrieben. Das Wort
„Fachkräftemangel“ ist unterdessen in meinen Augen zum Witz verkommen. Durch meine Lebebs und Berufserfahrung könnte ich viel Wissen weitergeben, das ist offensichtlich nicht gewünscht… -
@Jacqueline (RAV-Beraterin): Ich kenne solche Leute aus der Softwareentwicklung. Softwareentwickler, die sich nie weitergebildet haben (z.B. eine Zertifizierung), sind inkompetent und arrogant.
Die anderen sind kompetent und demütig, weil sie wissen, wie schwierig es ist, eine Zertifizierung zu bestehen.
Und spätestens bei wiederholter Arbeitslosigkeit sollte etwas unternommen werden!
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Die Jungen kommen mit KI, Apps und Cloud-Skills aber hey, wir haben immerhin noch den Fax bedienen können, und wussten, wie man Disketten beschriftet.
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Diese Aussage blendet die Realität vieler Menschen aus. Der Arbeitsmarkt bevorzugt oft Jüngere, und Weiterbildungen sind nicht für alle gleich zugänglich sei es wegen familiärer Verpflichtungen, finanzieller Hürden oder mangelnder Unterstützung durch Arbeitgeber. Es ist leicht, vom eigenen Standpunkt aus zu verallgemeinern, aber echte Empathie bedeutet, sich in unterschiedliche Lebenssituationen hineinzuversetzen.
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Das klingt, als ginge es weniger um Fakten als um Vorurteile. Nicht jeder Mangel an Weiterbildung ist selbstverschuldet, und nicht jeder über 55 hat es einfach am Arbeitsmarkt gerade Altersdiskriminierung ist da ein echtes Thema.
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Wohl selbst Stammkundin beim RAV, aber netter Versuch!
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@Jacqueline: Es gibt Ü55 IT-ler, die nicht nur voll bei den neusten Technologien und Tools mithalten sondern auch jahrzehntelange Erfahrung und Fachwissen mitbringen. Solche Leute kommen aber bei dir nicht vorbei.
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Die Diskriminierung von älteren Menschen und Männern in der Schweiz ist stark ausgeprägt, vor allem durch Konzerne und die Justiz. Warum unterstützt die Politik diesen Kampf gegen Leistungsträger?
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Wo? Wo werden ältere diskriminiert? Männer ok ja zwischenzeitlich gibts da ein paar Orte, aber Frauen werden mindestens noch gleich oft „diskriminiert“ wobei auch nicht jede ungleichbehandlung diskriminierung ist, es gibt oftmals sachliche und wirtschaftliche Gründe.
Schonmal überlegt das die GmbH oder AG ein nach Gewinnstrebenes Gebilde ist (von Gesetzeswegen) wenn ich nun zwei identische Mitarbeiter (auf der Leistungsseite habe für das Jobprofil) aber einer deutlich teurer weil älter, danm bin ich als Geschäftsführer im Grundsatz verpflichtet den günstigeren zu nehmen….ich kann nicht einfach das Geld des Unternehmens ausgeben wie es mir passt, mit Diskriminierunt hat das desswegen noch lange nichts zu tun….
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Der Niedergang der Schweizer Bankenbranche zeigt ja das Ergebnis dieses Jugendwahns.
Und die Diskriminierung Älterer durch die Pensionskasse wurde ja vom Volk gutgeheissen.
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Die Diskriminierung älterer genau, wieviel der heutigen AHV Bezüger haben das ganz Leben in die AHV einbezahlt?
Wieviel von den heutigen Rentenbezüger haben Top Kapitalien in der PK dank tollen Zinsen und bekommen das noch mit 7.2% Verrentet obwohl klar ist das die HEUTIGEN Rentner eben älter werden im Schnitt?
Ob im 50 Jahren wir immer noch älter werden oder durch irgendwelche Umwelteinflüsse die Lebenserwartung wieder sinkt weiss niemand.
Von Diskrminierung muss gar niemand reden der heute 50+ ist, das sind die Raubritter an den Jungen
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@ John:
Mein Vater mit ü80 wurde noch mit einem Umwandlungssatz von 7,2% pensioniert. Ich mit ü50 werde einen von 4,54% erhalten. Ich sehe mich da nicht mehr als privilegiert. -
@John: Wieso unternehmen die Jungen nichts gegen das „Raubrittertum“? Sie hätten z.B. den Boomer-Bonus (13. Rente) an der Urne versenken können. Zu faul zum Abstimmen? Das „Raubrittertum“ ist demokratisch legitimiert.
Die Lebenserwartung, die vermutlich wieder sinken wird (dank Pestiziden, Mikroplastik und ultra-processed Food), ist nicht mal so sehr das Hauptproblem – der fehlende Nachwuchs ist es. Um das dysfunktionale AHV-System halbwegs am Leben zu erhalten, braucht es Nachwuchs. Entweder müssen die Hiesigen durch familienfreundliche Politik ermuntert werden, oder wir regeln das durch Immigration. Beides Themen, die von Rechtskonservativen verteufelt werden.
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Die Diskriminierung von älteren Menschen und Männern in der Schweiz ist stark ausgeprägt, vor allem durch Konzerne und die Justiz.…
Der Niedergang der Schweizer Bankenbranche zeigt ja das Ergebnis dieses Jugendwahns. Und die Diskriminierung Älterer durch die Pensionskasse wurde ja…
....es ist in der Tat so, dass ab 50 Jahre bei Bewerbungen nur noch Absagen folgen...Standardsprüche wie zu wenig Erfahrung…