Ruth Metzler-Arnold gehörte zur obersten Etage der Bank Reyl. Sie sass seit Jahren im VR.
Seit Sommer ist die einstige Justizministerin des Landes draussen. Sie habe „ihren Rücktritt“ schon vor einem Jahr eingereicht, so Metzler.
„Zudem war bereits beim Verkauf an die Intesa Sao Paolo mit François Reyl vereinbart, dass ich nur noch für eine Übergangszeit im VR verbleibe.“
Intesa, das ist die italienische Grossbank mit Sitz in Turin, der Fiat-Kapitale im Nordwesten des Bel Paese.
Die Italiener haben an der Reyl eine Mehrheit übernommen und geben den Tarif durch. Wie stark sie für die akute Krise der Reyl mit Hauptsitz in Genf und Ablegern in Zürich und Lugano selber verantwortlich ist, bleibt offen.
Sicher ist: Die Finma hat schweres Geschütz gegen die Bank aufgefahren. Das wurde den Mitarbeitern an einem kürzlichen Townhall klar.
Dieses dauerte laut einem Insider nur gerade 15 Minuten. Die kurze Zeitspanne genügte für die Durchsage von oben.
Sie lautete: We Have A Problem. Zu viele heikle Kunden, nicht zuletzt aus Russland und weiteren Ländern aus dem „wilden“ Osten, landeten bei den Genfern.
Jetzt ist Schluss damit. So, wie es die Leute bei der Präsentation verstanden hatten, müssen Neukunden aus bestimmten Regionen der Finma fürs Ok vorgelegt werden.
Ein Sprecher der Bank hielt sich zunächst bedeckt. Man gebe keinen Kommentar ab. Dann schickte er gestern Sonntag doch ein Statement.
Dieses bezieht sich auf jenen Manager der Reyl, der im Fokus steht: Private Banking-Leiter Lorenzo Rocco di Torrepadula.
Der sei per Anfang Juli „Global Head of Wealth Management, member of the Executive Committee and member of the Client Acceptance Committee“ greorden.
Sprich: Die Herren aus Torino halten am Mann mit dem adligen Namen, der gerne in schnellen Boliden Rennen fährt, nicht nur fest. Sie befördern ihn gar.
Weiter meint der Sprecher: „The Bank has consistently adhered to all applicable laws and regulations and always cooperates fully with its regulators. The Bank has no further comment.“
Dass es zu diesem Statement kommt, hängt mit den sogenannten Finaport-Leaks zusammen.
Die warfen insbesondere in der Romandie grosse Wellen – obwohl es sich bei der Finaport um eine Zürcher Finanzboutique handelt.
Russen hackten sie vor Jahresfrist. Im Zuge des Cyber-Angriffs tauchte dann die Reyl Bank mit ihren vielen Russen-„Grossen“ unter den Kunden auf.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
huch, ist der Hausmeister der FINMA in Bern aufgewacht?
-
Dass wir mit all diesen Vorurteilen und Übernahme von Sanktionen uns ins eigene Knie geschossen haben und wir inzwischen ein totes Pferd reiten, wird uns noch sehr schmerzen.
-
Ein Kommentator schrieb, das „wir unseren gesamten Bankensektor durch die automatische Übernahme von Sanktionen kaputt machen.“ In der Schweiz können wir ja gerne zu den guten alten Zeiten zurückkehren, dann sollte sich aber niemand wundern wenn es dann wieder zu Fällen wie Wegelin oder ähnlichem kommt.
-
Lukas Hässig:
„Die wurde vor Jahresfrist gehackt, so wie’s aussieht von Russen.“
Die Bank die den Russen dient wurde von den Russen geknackt.
Alles klar, Herr Hässig. Ist doch logisch.
Ironie off.Selbstverständlich haben Sie auch Beweise dass der Angriff aus Russland kam ? Und präsentieren sie sie bald uns ?
Sind die Täter in ihrem Fach gut gewesen erfahren wir nie woher sie gekommen sind. Wieso also schreiben Sie nicht dass das die US Amerikaner gewesen sind die dabei sind den CH Finanzplatz wie einen Schwein am Haken auseinander zu nehmen ? Die Beweise für die Täterschaft der US basierten Einbrecher sind auch nicht vorhanden.
Vor einigen Jahren, als das US Kriegsministerium sich nicht entscheiden konnte ob „Demokratie und Menschenrechte“ Venezuela, Iran oder Nord Korea überfallen galten sämtliche Hackerangriffe den Nordkoreanern. Dann aber ist die Täterschaft der ungeklärten Fälle allesamt den Nordkoreanern abgesprochen worden, heute sind das alles die Russen.
Und Sie, Herr Hässig, spielen mit.
-
Wir machen unseren gesamten Bankensektor durch automatische Übernahme von Sanktionen kaputt. Der Russe ist böse, sein Geld auch, die Araber sind auch böse und wenn dazu noch Moslem dann sowieso, und den Chinesen kann man auch nicht trauen. Die Ukrainer sind nur korrupt, das ist OK. Es wird gejubelt in Delaware, Dubai, Hongkong, Singapur, auf den Bahamas und an vielen anderen Orten auch. Sogar in Panama kann man neue Papers schreiben.
-
-
Russen-Gelder/-Kunden sind toxisch. Dass viele Banken hier in der Schweiz meinten, sie könnten wie früher „weiterheuen“, rächt sich nun immer mehr. Dummheit wird bestraft. Artikel Note 5 – gut.
-
all diese privatbanken brauchen wir nicht mehr.
was die überhaupt noch machen, will ich gar nicht wissen.-
Eine UBS für die ganze Schweiz reicht;-)
-
Wir machen unseren gesamten Bankensektor durch automatische Übernahme von Sanktionen kaputt. Der Russe ist böse, sein Geld auch, die Araber…
all diese privatbanken brauchen wir nicht mehr. was die überhaupt noch machen, will ich gar nicht wissen.
Russen-Gelder/-Kunden sind toxisch. Dass viele Banken hier in der Schweiz meinten, sie könnten wie früher "weiterheuen", rächt sich nun immer…