Ex-CS-CEO gehört dank Herkunft, Top-Unis und Talent zur Weltliga, sagt Hans Geiger. Dass Zürichs Elite Vorurteile gegen ihn hatte, sei Blödsinn. Im Gegenteil, Urs Rohner bat ihn zwei Jahre lang auf den Knien, zur Bank zu kommen.
„Zürich gehts allein darum, das Auto zu verbannen“
Mit mehr Velo-Wegen würden die Regierenden davon ablenken, dass sie den motorisierten Verkehr möglichst aus der Limmatstadt weg haben wollen, sagt Hans Geiger. Jetzt aber rege sich Widerstand bei Anwohnern – auch solchen der eigenen Klientel.
„Die Kronenhalle habe ich noch nie so bumsvoll gesehen“
Durch Gelddrucken und Umverteilung erreichten die Regierenden das Gegenteil des Beabsichtigten, sagt Marc Faber: Steuern, die bei den Armen am höchsten seien, während Reiche mit Anwalts-Armeen Schlupflöcher nutzten. Wer dem Staat nicht traue, kaufe am besten Gold, Silber, Platinum.
„A bunch of guys that had been there for a few months“
And had inherited an absolute mess, says Duncan Mavin, a Bloomberg journalist and author of „Meltdown – Scandal, Sleaze and the collapse of Credit Suisse“. Should Karin Keller-Sutter have saved the bank? Just to have another tuna bond scandal? Another Bulgarian cocaine smuggling scandal?
„UBS weg ins Ausland – wäre das denn so schlimm für uns?“
Dann hätte die Schweiz „ihre“ Bank nicht mehr als globaler Player, sondern nur noch als grosse Schweizer Tochter, sagt Ex-Aufsichtschef Daniel Zuberbühler. Sollten sich Kelleher und Ermotti weiter gegen viel mehr Eigenkapital stemmen, wäre das halt schlimmstenfalls zu akzeptieren.
„Schweizer müssen jetzt auch sagen: Switzerland First“
Wahl von Donald Trump markiert das Ende einer Epoche, sagt Hans Geiger. Seit Ende des Kommunismus beherrschten USA die Welt. Das sei vorbei, jetzt müsse jede Regierung das eigene Land an erste Stelle setzen.
„Die werden fast immer laufengelassen“
Die Schweiz ist ein Spionage-Passagier, sagt „Tagi“-Reporter Thomas Knellwolf, dessen Buch „Enttarnt“ in die Top-10 kam. Es gebe halt viel zu holen – am Paradeplatz, bei der Uno, der Pharma, auch in Bern. Vor allem die Russen-Agenten seien sehr aktiv – und würden kaum je inhaftiert.
„Der US-Botschafter scheint die Schweiz zu hassen“
Scott Miller vertritt nicht die US-Interessen, sondern jene der Gay-Szene, findet Hans Geiger. Zu behaupten, die Schweiz befände sich in der schwersten Krise seit dem Weltkrieg, sei nur noch ärgerlich. Miller sollte weg – was unter Trump schnell der Fall wäre.
„Die Linke politisiert gegen alle, die am Morgen den Wecker stellen und aufstehen“
Cédric Wermuth zieht den Leistungsbereiten mit immer mehr Abgaben das Verdiente aus dem Sack, sagt FDP-Präsident Thierry Burkart. Frage nicht, wie kriege ich Hilfe vom Staat, sondern gehe deiner Pflicht nach.
„Sie strahlt keine Kraft zum Führen aus“
Finma-Präsidentin Marlene Amstad sei am Schwadronieren, statt der UBS den Tarif durchzugeben, sagt Hans Geiger. Der Ökonomin mit Jobs bei SNB und CS fehle die nötige Statur fürs wichtige Amt.
„Kanton soll Zürich Lasten-Ausgleich kürzen“
Als Retourkutsche für die Aufhebung des historischen Parkplatz-Kompromisses zwischen Links und Rechts, sagt Hans Geiger. Die geplanten Velo-Highways durch die Stadt seien eine Gefahr für die Kinder.
„Ein total sturer Monetarist“
Thomas Jordan ist mit seiner Unbeirrbarkeit Vorbild für Nachfolger Schlegel, findet Hans Geiger. Der kontrollierte Anstieg des Schweizer Frankens ohne Schaden für die Wirtschaft sei eine historische Leistung.
„Wir sind erdrückt worden von unserer Schuldenlast“
Die Einsicht, es ohne Retter nicht zu schaffen, sei hart gewesen, sagt „Chopfab“-Gründer Philip Bucher. Da habe er alles daran gesetzt, dass die Biermarke in Schweizer Hand bleiben würde.
„Dem Backstein ist es egal, ob er CS oder UBS ist“
Aus Ökonomen-Sicht sind die angekündigten Filial-Schliessungen das einzig Richtige, findet Hans Geiger. Die ZKB hingegen sollte weiter breit Präsenz markieren – als Staatsinstitut sei dies ihre Verpflichtung.
„Die 2. Säule ist zum undurchdringbaren Gestrüpp geworden“
Die Linke weichte das Leistungssystem auf – durch immer mehr Umverteilung, sagt Martin Janssen, der am Ur-Konzept mitgearbeitet hatte. Der geplante tiefere Umwandlungssatz würde etwas Gegensteuer geben.
„Da hat sich die UBS mit dem Falschen angelegt“
Alisher Usmanov ist von der UBS lange vor dem Ukraine-Krieg beim Bafin angezeigt worden, sagt Peter Gauweiler, Anwalt des Oligarchen, dessen Vermögen die EU eingefroren hat. In vorauseilendem Gehorsam hätten die Schweizer seinen Klienten denunziert – dafür hagle es nun einen „Tsunami“.
„Mein Gott, sind wir noch ein kapitalistisches Land?“
Schweizer Unternehmer versagen, so landet sogar Milchverarbeiter Hochdorf bei einem Deutschen, sagt Klaus Stöhlker. Talentierte Junge würden in die USA auswandern oder sich vom Staat aufsaugen lassen. Zukunft Helvetia: Jassen, Schwingen, Koch-Sendungen.
„Wir sind zu faul für eine gute Einwanderungs-Politik“
Das ist die Quintessenz eines Artikels von Zeno Staub im Nebelspalter, sagt Hans Geiger. Der Ex-Vontobel-Chef habe darin den EU-Rahmendeal exzellent auf den Punkt gebracht: Gehts um den Fünfer und das Weggli, oder gehts um die Bäckerei?
„Mein Vorbild ist halt Oswald Grübel“
Mit Banklehre zwei Grossbanken geführt – das mache ihm keiner nach, sagt Hans Geiger. Zuoberst brauche es beides: Pragmatiker wie der neue Bär-Chef, Analytiker wie Ex-UBS-Boss Marcel Rohner.
„Ich würde nie eine 1. August-Rede in Zürich halten“
Dann müsste er über Windräder und Klima reden, meint Hans Geiger. Da liege ihm die Welt in seinem Limmattal näher. Zürich sei eine wunderbare Stadt, doch noch wunderbarer sei die Schweiz.
„UBS führt Bern an der Leine vor“
Statt Kapital und Fesseln zu verordnen, übt sich Politik im Debattieren über Grösse, sagt Hans Geiger. Wenn man die harte Aufspaltung in Schweiz und International scheue, sollten wenigstens Schweizer den UBS-VR beherrschen – doch nicht mal das verfüge Bern.
„Tiefe Abneigung gegen Schwab und seine Weltverbesserer-Ideologie“
Deshalb habe das kapitalistische Wall Street Journal eine Breitseite mit unzähligen Harassment- und Mobbing-Vorwürfen gegen Klaus Schwab und dessen WEF abgefeuert, sagt Hans Geiger. Null Steuerpflicht, viel Ideologie – das störe das „Journal“.
„Dann sagte er zu mir: ‚Alles top secret, wir fahren nach Kiew‘“
Ein Bekannter lud ihn zu Viktor Orbans Mission in die Ukraine ein, sagt „Weltwoche“-Herausgeber Roger Köppel. Geopolitik hautnah zu erleben, sei eine Sternstunde gewesen. Dies missfalle den EU-Granden, doch: „Wollen die denn immer weiter Krieg führen, bis es keine Ukraine mehr gibt?“
„Wie viele konnte auch ich meine Frau nicht kontrollieren“
Als damaliger Botschafter in Berlin habe er versucht, das Beste aus der Aufregung um seine Ex zu machen, sagt Thomas Borer, heutiger Lobbyist. Letztendlich habe die Schweiz profitiert. Sein Geld setze er auf Trump – der stehe für Frieden und Wohlstand.
„Die haben als verschworenes Team zusammen gespielt“
Der überraschende Erfolg an der Fussball-EM gründe auf dem Willen, als Mannschaft zu siegen, so Hans Geiger. Vor 30 Jahren habe dies Roy Hodgson vorgemacht – der dann der CS-Führungscrew solchen Geist eingetrichtert habe.
„Das deutsche Modell fährt an die Wand“
Die Industrie wandert ab, die Leute wandern ab, pro Jahr eine Viertelmillion Leistungsträger, sagt Autor und Unternehmer Markus Krall. DDR 2.0 – damals habe man es mit einer Mauer versucht. An seiner neuen Heimat Schweiz gefalle ihm der Pragmatismus.
„Notenbank-Politik ist eigentlich total simpel“
Zinsen, Wechselkurs, Inflation – that’s it, sagt Hans Geiger. Tiefe Zinsen schwächen Franken, helfen Export: Schweiz als heile Insel in Ozean von Schuldenstaaten.
„So kann man jeden Politiker ausschalten“
Strafanzeige einreichen und sie sofort in die Lokalpresse tragen ist antidemokratisch, sagt Philippe Zehnder, Erlenbacher Gemeindepräsident. Ihm sei das passiert, weil er Alt-Gemeinderäte nicht geschont habe. Wäre er noch bei der UBS statt frühpensioniert, hätte das schwere berufliche Folgen – zuletzt würden keine Guten mehr für wichtige Milizämter kandidieren.
„Eines der grössten Probleme ist dieses Scheiss-Controlling“
Er kontrolliere gar nichts, zahle richtig gut, so kämen coole Leute, meint Michel Péclard, der mit Bratwürsten zu Zürichs Erfolgs-Gastronom wurde. Seit er seinem Partner 50 Prozent der Firma gegeben habe, verdiene er hundertmal mehr als zur Zeit, als er allein gewurstelt habe.
„Die Kreativere, Mutigere, Bessere für den Kunden war die CS“
Insbesondere im Firmenkunden-Geschäft hatte die Paradeplatz-Bank gegen die UBS obsiegt, sagt Hans Geiger. Hätte die Weko frei über die Nachteile der „Fusion“ mit der UBS entscheiden können, hätte sie diese untersagt.
„Diese Debatte ist sehr, sehr wichtig“
Will die Schweiz ein Sonderfall bleiben oder ein Belgien mit Bergen werden, fragt Jean-Daniel Ruch. Für den via „Schmutzkampagne“ verhinderten Sicherheits-Staatssekretär böte die Neutralität in der Verfassung die Chance, dem Westen zuzurufen: Ihr wollt doch nicht, dass wir das Recht biegen?
„Zürich ist eine wunderbare Stadt – ausser man fährt Auto“
Allerdings beginnt’s nun überall etwas zu lottern, sagt Hans Geiger. Dass die bürgerliche Elite nicht einmal 5 Millionen Verlustloch beim Kunsthaus stopfen könne und statt dessen zum Staat renne, zeige, dass der Wirtschaftsfilz nicht mehr funktioniere.
„Bankchefs haben Riesenangst vor Naming and Shaming“
Neuer Finma-Chef Stefan Walter hat wunderbar erkannt, wo er den Hebel ansetzen muss, sagt Hans Geiger. Offenlegung als Normalfall statt wie bisher als Ausnahme sei das, was die Angelsachsen auszeichnen würde.
„Die Migros hat die Genossenschafts-Idee an die Wand gefahren“
Die Fürsten in den zehn Regionen regieren über die Zentrale in Zürich, sagt Hans Geiger. Umgekehrt Konkurrentin Coop, die schon vor Jahren die Pyramide richtig hingestellt habe.
„Im Herbst 2022 war ich überzeugt, man kann die CS nicht mehr retten“
Schon Monate vor dem Aus habe er deshalb drei Varianten ausarbeiten lassen, darunter eine Übernahme durch JPMorgan, sagte Alt-Bundesrat Ueli Maurer an einem IP-Podium. Die spätere UBS-Lösung sei „die Beste gewesen, die man noch hatte“. In der Corona-Aufarbeitung seien die Fronten auf beiden Seiten so hart wie nach dem EWR-Nein. Jetzt brauche es Brücken zwischen den Lagern.
„Ich bin ein Ueli Maurer-Fan“
Am „IP on Stage“-Dinner im Schiffbau habe der Alt-Finanzminister den Bundesrat im Covid als zurückhaltender dargestellt als Parlament und Volk, so SVP-Weggefährte Hans Geiger. Maurer suche keine Schuldigen, sondern wolle neuen Grabenkrieg à la EWR 1992 verhindern.
„Ich bin einfach ein Risktaker. Hier nehme ich richtig viel Risiko“
Den „Microlino“ habe er komplett mit eigenem Geld finanziert, sagt Wim Ouboter. Statt Porsche und Highlife habe er seine Micro-Trottinett-Erträge in ein lustvolles E-Auto gelegt, das für die meisten Fahrten reiche. 2029 wolle er eine Milliarde Umsatz – mit Produktion in Indien.
„Krieg ist schlecht, Frieden ist gut“
So gesehen wäre die Bürgenstock-Konferenz gut, sagt Hans Geiger. Nur handle es sich um reine Show: Wie soll ein Waffenstillstand klappen, wenn einer der Verfeindeten fehle – und erst noch jener, der am Gewinnen sei?
„10 Prozent Plus an einem Tag sind ein klares Zeichen“
Investoren finden 1,8 Milliarden UBS-Quartals-Gewinn ganz einfach toll, sagt Hans Geiger. Dass der Bank trotz der riesigen Belastung mit der CS-Integration auch neues Kunden-Business gelänge, überzeuge die Leute.
„Wer nicht genehm ist, wird aussortiert“
Am Anfang jeder Diktatur standen Redeverbote, sagt Alt-Bundesrat Ueli Maurer, der am 23. Mai an einem IP-Podium auftritt (www.insideparadeplatz.ch/produkt/ip-on-stage-ueli-maurer-live-im-zuercher-schiffbau/). Meist käme der „Meinungsterror“ von Links, so auch jetzt. Im Covid habe sich der Staat in Lügen verheddert, das müsse man aufarbeiten.
„Der Hausarzt ist der Schlüssel zur Gesundheit“
Dafür würde sich eine Initiative lohnen, sagt Hans Geiger. Der vorgeschlagene Prämiendeckel hingegen führt nur zu noch mehr Umverteilung – was Sozialisten gefällt, die 30 Milliarden Spitalkosten aber nicht senkt.
„UBS gross in USA? Mit unserem Steuergeld? Hallo?“
Die 22 Massnahmen von Karin Keller-Sutter können einen nächsten Kollaps nicht verhindern, sagt Hans Geiger. Damit nicht wieder das Land retten müsse, brauche es eine abgetrennte UBS Schweiz und die klare Botschaft: Rest lassen wir fallen.
„Putin ist keine Bedrohung für Europa“
Ob Schweizer, Franzose, Deutscher, Italiener, niemand will Krieg, sagt Marc Faber, Herausgeber des Gloom Boom Doom-Reports. Arbeiten, seinen Frieden haben, am Abend ein Bier – nur Politiker, vor allem die Neocons, säten Zwietracht. Das Gelddrucken treibe jetzt die Inflation weiter hoch.
„Finanzplatz belasten für 13. AHV? Keine gute Idee“
Die Stempelsteuer vertreibt jetzt schon Anleger, sagt Hans Geiger. Diese für die Finanzierung der beschlossenen Extra-Monatsrente zu vervielfachen wäre umso schädlicher. Lösung sei simpel: Mehr Mehrwertsteuer – what else.
„Jesus Christus endete am Kreuz, nicht als Ehrenpräsident“
Bei uns aber dominieren Kirchenfürsten, sagt Martin Grichting. Der Ex-Generalvikar des Bistums Chur plädiert in seinem neuen Buch für die Essenz: Die Kirche verkündet das Evangelium, die Gläubigen handeln danach: im Job, in der Familie, im Verein – überall, wo sie wirken.
„Unter den 300 im Frauenverein Weiningen gibt’s keinen einzigen Mann“
Ein Jahr nach dem Njet nimmt die Zunft Höngg jetzt doch Frauen auf – speziell, findet Hans Geiger. So, wie er sich im Frauenverein unwohl fühlen würde, dürften Frauen ihrerseits die Zunftstube kaum geniessen. „Diversitäts-Gag“.
„Mir sagte keiner Joseph. Ich war immer der Sepp“
Sein Leben lang sei er ein Kleiner geblieben, deshalb habe er stets kämpfen und sein Maul nutzen müssen, sagt Sepp Blatter. Dass er einst in Paris zum Fifa-Präsidenten gekürt worden sei, helfe ihm bis heute. „Dort bleibt man immer Präsident. Ich bin immer noch Le Président.“
„Wir könnten mit der Hälfte der Einwanderung gleich produktiv sein“
Bei 100’000 Zuwanderern im Jahr wird’s jeweils brenzlig, sagt Wirtschaftshistoriker Tobias Straumann. Nötig wäre die alte Ventilklausel – doch die EU findet: Seid doch happy, wenn alle zu Euch wollen.
„Für seine Geldpolitik gebe ich Jordan einen Sechser“
Für die Finanzstabilität kriegt er jedoch nur einen Viereinhalber, sagt Hans Geiger. Umso mehr täte der SNB-Spitze als neue Nummer 3 ein Banker von aussen gut. Zeno Staub?
„Eine Versicherung stirbt über 2 Jahre, eine Bank innert 2 Stunden“
Zuoberst bei der CS stand ein Assekuranz-Manager, der viel zu spät den Ernst der Lage erkannte, sagt Hans Geiger. Auch die SNB habe zu zögerlich agiert, einzig Finanzminister Maurer habe in der heissen Phase einen Rettungsversuch unternommen.