Vincenz-Ermittler nutzten US-Software

Wirtschafts-Staatsanwaltschaft setzte erstmals das Programm Relativity ein, um die Tonnen von Akten zu filtern. Protest der Angeklagten.

Lukas Hässig 40 40 Kommentare 16.194

Beat Stocker, neben Pierin Vincenz der Hauptangeklagte im anstehenden Monsterprozess, schoss in seinem Interview in der NZZ am Sonntag gegen seine Jäger.

Diese hätten ihm und den übrigen Betroffenen die Verteidigung erschwert. Zuletzt habe er mit eigenem Geld ein Programm entwickelt, um die Aktenberge zu bearbeiten.

„Die Staatsanwaltschaft selber hat, vielleicht zum ersten Mal in einem derart grossen Verfahren, mit amerikanischer Suchsoftware gear­beitet“, sagte Stocker der NZZ.

„Die Strafverteidiger auf unserer Seite arbeiteten dagegen sehr traditionell ohne analytisches Datenmanagement. Ich sah einen grossen Nachteil für uns.“

Tatsächlich ist es offenbar das erste Mal, dass die auf Wirtschaftsverbrechen spezialisierten Staatsanwälte von Zürich clevere Tools aus dem Ausland gebrauchten, um mögliche Geheimnisse und Spuren von Stocker, Vincenz et al aufzudecken.

Das eingesetzte Programm heisst „Relativity“ und gilt als sogenannte eDiscovery-Software. Bisher nutzten die Wirtschafts-Ermittler ein Produkt namens Nuix, das von der Kantonspolizei für Wirtschafts-Ermittlungen genutzt wurde.

„Relativity“ soll den Staatsanwälten ungleiche Spiesse verschafft haben, findet Stocker. Der reagierte.

„Wir entwickelten eine Software, die genauso intuitiv wie Google funktioniert, nur eben speziell für die Suche in den 200 Gigabyte Verfahrensdaten in meinem Strafverfahren“, sagte er der NZZ.

„Die Applikation nennen wir ‚Sherlock‘, sie ist ausgesprochen einfach zu bedienen und löst mit der Hilfe von künstlicher Intelligenz auch sehr anspruchsvolle Suchanfragen in Millisekunden.“

Damit zeigte sich der Angeklagte offenbar zufrieden.“ Wir konnten nun Waffengleichheit mit der Anklagebehörde schaffen.“

Auf Anfrage wollte ein Sprecher der zuständigen Oberstaatsanwaltschaft nichts zu „Relativity“ sagen. Dass auf beiden Seiten mit harten Bandagen gespielt wird, ist offensichtlich. So verpassten die Ermittler den Beschuldigten während der Zeit ihrer Untersuchung einen Maulkorb.

Als dann die Anklageschrift ans Zürcher Bezirksgericht ging und damit die Zuständigkeit wechselte, hielt das Gericht das Auskunftsverbot aufrecht. Dieses wurde erst vor kurzem aufgehoben. Der Prozess beginnt in 13 Tagen.

Kommentare

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Die beliebtesten Kommentare

  2. Wie viel einfacher wäre es für den PV gewesen einfach sich reuig oder schuldig zu bekennen und einen Deal mit…

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  3. frage mich, was die vincenz für eine ehe geführt haben und wie sie im geschäft, auf oberster stufe, miteinander kommunziert…

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  2. In dubio pro reo. Ich mag mich nicht erinnern, dass je ein Top Banker in der Schweiz für seine Taten sitzen musste. Da spielt es auch keine Rolle, ob die Software aus dem Silicon Valley oder aus Hyderabad stammt. Bei Vincenz heisst es eh „Flasche leer“ – fertig …

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  3. Wie viel einfacher wäre es für den PV gewesen einfach sich reuig oder schuldig zu bekennen und einen Deal mit der Anwaltschaft einzugehen. Nun darf er es ausbaden. Aber seine Gier kannte keine Grenzen – im Guten wie im Schlechten.

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    • DUMM, DÜMMER, …

      Ich würde nicht von „Gier“ sprechen, sondern von Dummheit. Sogar von „grenzenloser Dummheit“.

      Dasselbe gilt auch für Beat Stocker, der von sich Folgendes behauptet: „Ich habe eine Gabe. Wird um einen Tisch herum diskutiert, dann liegt die Lösung für das Problem für mich klar ersichtlich vor, so als würde sie auf einem Stück Papier auf diesem Tisch geschrieben stehen.“ Das ist nicht nur dumm, sondern dümmlich.

    • Ich glaube er ist unschuldig, auf jeden Fall nicht so schuldig, dass er es verdient hat dermassen durch den Dreck gezogen zu werden in den Medien… da gäbe es noch andere!

  5. Ja der Stocker, der sich rein waschen will…
    Es würde nicht erstaunen, wenn dieser Zeitgenosse dann vor Gericht noch zum Besten geben würde um zu behaupten, entschuldigen sie bitte Euer Ehren, ich kenne diesen Mann garnicht, dass ist der wirkliche Schuldige….

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    • Der Unterhaltungswert ist in der Tat seh hoch.
      Wenn ich das Ganze nicht als Kunde bei drei Raiffeisenbanken mitfinanziert hätte, könnte ich noch mehr lachen.

  9. frage mich, was die vincenz für eine ehe geführt haben und
    wie sie im geschäft, auf oberster stufe, miteinander kommunziert haben?
    beide waren offensichtlich das geld nicht wert, im gegenteil.
    und wieso werden eigentlich nur die männer verprügelt??

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    • …sorry aber die Linken und Grünen wünschen, dass die egoistische Frauenquote „sauber“ geschützt bleibt.

      …und auch bei der AHV soll die Frauen-Grenze unten bei 64 Jahren und die der Männer oben bei 65 Jahren bleiben, damit die Männer länger und mehr einzahlen müssen, wie beim Militärpflichtersatz ja auch.

      Das bolschewikische Werk soll auch in der Schweiz vorangetrieben werden.

    • ZITAT: ,und wieso werden eigentlich nur die männer verprügelt??‚
      Weil es lustiger ist @freddy. Sie schreien halt lauter…

  10. In diesem Zusammenhang finde ich es richtig und vorallem wichtig,dass deren Schummelanwalt Barthold ein Berufsverbot auferlegt wird. Solche Rechtsverdreher braucht die Gesellschaft schlicht nicht. Also definitiv handeln!

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  11. Der Sachverhalt ist doch glasklar- das Duo Stocker-Vinzenz hat knallhartes
    Verbotenes Frontruning betrieben, Sherlock hin oder her. Man hat sich vorab mit Aktien eingedeckt, die man hinterher mit der Raiffeisen Bank übernommen hat! Das ist verboten. Beide gehören langjährig bestraft und dier erlangten Vermögenswerte konfisziert.

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    • Ist ein Organ Kredit gewesen. Somit müssten alle von der ehemaligen VR UND DER GL zur Rechenschaft gezogen werden. Denn diese haben den Kredit bewilligt.

  12. Der Arme, mir kommen die Tränen. Hat er die Polizei vorab über seine halbseidenen Aktivitäten informiert, Und was macht der Kleinkriminelle, der das Geld nicht für teure Anwälte hat? Gleichlange Spieße (Sarissen) der Mann redet nicht nur dummes Zeug, er ist auch noch blöd.

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  13. Zeigt Relativity auch an dass die Oberstaatsanwaltschaft selbst über Falschgeld finanziert und somit selbst im kriminellen System tätig ist?

    Zeigt Relativity auch an das sich praktisch sämtliche Staaten, Regierungen, Politiker, Politikerinnen, sowie deren gesamte Justiz mit Polizei, Militär, Zoll,
    Staatsanwaltschaften, Richter, Gerichte über Falschgeld, welches durch ungedeckte Kredite mit unendlichen, immer grösseren Schuldenbergen finanziert wird, welches wiederum von Banken, Notenbanken, IWF, Weltbank, BIZ-Bank-Basel und Co.. mittels Falschgeld-Buchungen in den Bankbilanzen entsteht, und die Erdenbevölkerung in die Schulden- und Zinsversklavung zwingt?

    Enttarnt Relativity den grössten Betrug auf diesem Planeten? – Nein!
    Enttarnt Relativity das praktisch sämtlich Staaten, Regierungen, Justiz Politiker und Politikerinnen sich selbst illegal durch Falschgeld finanzieren, und letztere sich somit selbst verbrecherisch, kriminell verhalten und Amtsmissbrauch betreiben und die gesamte Bevölkerung mittels Falschgeld erpressen ? – Nein!

    Dazu kommt noch das die kriminellen Regierungen Falschgeld vor langer Zeit zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklären liessen und die Menschen dazu zwingt illegales betrügerisches Falschgeld als Zahlungsmittel zu akzeptieren und damit auch noch Steuern an diese immer höher verschuldeten Betrügerstaaten abliefern müssen, damit die Bankster die Schuldzinsen einkassieren können.

    Es müssen nicht nur einzelne Bankster auf die Anklagebank, sondern auch die Regierungen, Politiker, Politikerinnen und die gesamte illegal finanzierte Staatsverwaltung mit Justiz und Polizei !

    Für Viele schwer zu begreifen aufgrund der viele Jahre andauernden Desinformation (in Sachen Corona und Impfpfnötigung dasselbe) durch “bestimmte“ Medien und Regierungen. Aufwachen muss es heissen.

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    • Leider sind wir in der Minderheit 🙁
      Stichwort aufwachen: Der Pöbel wacht erst auf wenn es kein Fussball und kein Bier mehr gibt. Traurige Erkenntnis, welche sich aber immer wieder bewahrheiten liess….THE END GAME is around the corner!

  14. Na hoffentlich haben die die Anklageschrift nicht in Word geschrieben und Zahlen nicht in eine Excel-Tabelle eingetragen.
    Eine Feld-, Wald- und Wiesenbank ritzt das am nächstbesten Stall in die Wand, wie es sich gehört.
    Was mich noch interessieren würde: Wurde die Nutte eigentlich mit Geld oder Grossvieh-Einheiten bezahlt?

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    • @Jonas

      Sie wollten sie eigentlich mit einer Kuh entgelten, weil sie dachten, gleich und gleich gesellt sich gern. Aber dann brachten sie die Kuh nicht vom Eis …

    • Sie wurde mit einem Melkschemel bezahlt
      Damit der ex. Chef der Wald- und Wiesenbank besser abgemolken werden kann.

  19. Die Raiffeisengruppe durchlebt eine seltsame Zeit:
    profitabel und problembeladen zugleich. Ihr Spitzenpersonal
    sorgt mit Skandalen und Affären für
    Schlagzeilen, doch ihre Kunden stört es kaum. Jahr
    für Jahr steigern die zuletzt noch 219 Schweizer
    Raiffeisenbanken die verwalteten Gelder und
    die vergebenen Hypothekarkredite. Jede sechste
    Hypothek im Land wird über die Genossenschaftsbanken
    abgewickelt. Die Kundinnen und Kunden
    vertrauen der Marke Raiffeisen, als wäre nichts
    geschehen. Auch die verwalteten Vermögen haben längst die Marke von 200 Milliarden überschritten, somit gehört Raiffeisen zu den 10 grössten Vermögensverwaltern der Schweiz.

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    • Bauerntölpel bleibt eben Bauerntölpel. Hauptsache der ausländische billig Wein an der GV mundet, alles andere scheint nebensächlich.

    • Was macht eigentlich der olle Olmi? Hat er die Software zusammen mit Hansbeat Loacker geschrieben, mit dem Segen von Robert Schleich?

  21. Sorry lieber Herr Stocker, „nicht gleichlange Spiess“, was für ein Vergleich! Die Behörden haben ihre Untersuchungsmethoden und die Verteidiger ihre. Vielleicht müssten Sie bei der Evaluation Ihrer Verteidigung besser evaluieren.

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  23. Von Bedeutung in diesem Zusammenhang ist namentlich die Behauptung von Stocker, wonach ihm (resp. seinem Team) nicht vollständige Akteneinsicht gewährt wurde, d.h. erhebliche Datenmengen gar nicht eingesehen werden konnte.
    Sollte dies tatsächlich zutreffen … gute Nacht Anklage & eitler Sonnenschein für die Angeklagten.

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  24. Waffengleichheit von Verteidigung und Strafverfolgung? Stand früher der Staatsanwalt alleine gegen eine Horde von Verteidigern zahlungskräftiger Beschuldigter, so stellt sich angesichts solcher Aufrüstung die Frage, ob sich hier die Verhältnisse nicht zum Nachteil der Verteidigung gedreht haben. Der Anwaltsschmöcker wird bei Gelegenheit vom Staatsanwalt die Gewährung einer (zeitlich befristeten) Lizenz für Relativity verlangen, um auf Augenhöhe mit dem Staatsanwalt zu sein. Mal schauen, was dabei rauskommt..

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